Susan Mallery - Gracie in Love

  • Kurzbeschreibung
    Gracie Landon ist 28 Jahre alt und zum ersten Mal so richtig verliebt. Allerdings ausgerechnet in Riley Whitefield derselbe Riley, dem sie als 14-Jährige in blinder Teenagerverknalltheit nachgestellt hat. Und zwar so sehr, dass die ganze Stadt sich darüber amüsierte. Keinesfalls möchte Gracie wieder zum Gesprächsstoff von Los Lobos werden und bemüht sich, Riley so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Als allerdings jemand versucht, Gracies mühsam aufgebauten Ruf als Hochzeitstorten-Konditorin zu zerstören, ist es ausgerechnet Riley, der ihr zu Hilfe eilt. Und Gracie stellt fest: Es ist einfach, sich den Mann seiner Träume aus dem Kopf zu schlagen aber nur solange, bis man ihm wieder gegenübersteht…


    Meine Meinung
    „Du warst das Abbild wahrer Liebe!“


    Als die 28-jährige Gracie Landon nach 14 Jahren nach Los Lobos zurück kehrt, steht ihre und auch die Welt der anderen Bewohner Kopf, denn Gracie ist seit ihrem 14-jährigen Lebensjahr eine Legende in der beschaulichen Kleinstadt.
    Für viele Bewohner ist sie das Abbild der wahren Liebe, denn bereits in jungen Jahren wusste sie, wen und was sie will: Riley Whitefield – 4 Jahre älter als sie und unglaublich sexy.
    Doch dieser hat ihre Liebe nie erwidert. Gracie wurde immer verzweifelter und bat ihn am Ende sogar, sie zu überfahren. Um seine bevorstehende Hochzeit nicht zu gefährden, schickte ihre Mutter sie zu ihrer Tante, wo sie bis zum heutigen Tage gelebt und sich ein Leben aufgebaut hat.


    Durch die Hochzeit ihrer kleinen Schwester kehrt sie nun nach Los Lobos zurück. Da viele Bewohner immer noch an die sogenannten „Gracie-Chroniken“ denken, wird sie schnell zum Stadtgespräch, was ihrer Mutter sofort wieder ein Dorn im Auge ist.


    Als Gracie durch Zufall auf Ryan trifft, der aktuell für den Bürgermeisterposten kandidiert, steht ihre Gefühlswelt bald wieder Kopf.
    Und diesmal scheint alles anders zu sein – doch leider hat sie mit dem ein oder anderen großen Problem zu kämpfen..


    „Gracie in love“ ist mein erstes Buch von Susan Mallery und ich bin mehr als begeistert.
    Die Autorin versteht es, ihre Leser zu verzaubern. Charaktere und Orte sind wunderbar abgestimmt und überzeugen mit viel Gefühl. Vor allem der Schreibstil gefällt mir sehr, sehr gut. Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Gracie und Ryan geschrieben.


    Gracie muss man einfach mögen. Ich konnte mich sehr gut in die junge Frau hineinversetzen und mit ihr mitfühlen.
    Vor allem ihre Entwicklung von der Stalkerin zur selbstbewussten und wunderschönen Frau hat mir sehr gut gefallen.
    Sie wirkt authentisch, lebensfroh und lebt für ihre Torten. Als Konditorin hat sie sich mühsam einen Ruf aufgebaut und ist in der Hochzeits-Szene kaum noch wegzudenken. Selbst Promis lieben ihre Torten.


    Doch leider hat sie durch die viele Arbeit auch einen hohen Preis gezahlt: Das Verhältnis zu ihrer Familie ist alles andere als gut.


    Man merkt immer mehr, wie sehr ihre Mutter noch in der Vergangenheit lebt und Gracie für ihre Taten als Teenager verurteilt. Auch ihre Schwestern sind ihr fremd. Alexis und Vivian stehen sich sehr nah und obwohl sie sich bemühen, Gracie in ihre Gespräche zu verwickeln, gelingt es ihnen nur mäßig.


    Gracie ist eine liebenswürdige Person, die sich oft Tagträumen hingibt und von der einzig wahren Liebe träumt. Aber ob sie diese in Ryan gefunden hat?


    Ryan ist ein sehr charismatischer Mann, 4 Jahre älter als Gracie und auch erst kürzlich zurück in Los Lobos. Er möchte das Erbe seines Onkels antreten. Dies schafft er jedoch nur, wenn er die bevorstehende Bürgermeisterwahl gewinnt.
    Er verabscheut Los Lobos, denn diese Stadt hat ihm lange Zeit kein Glück gebracht. Durch den viel zu frühen Tod seiner Mutter und dem Aufwachsen ohne Vater hat Ryan Bindungsschwierigigkeiten. Er lebt viel mehr nach dem Motto der drei V’s (Verführe sie, vögel sie, vergiß sie), nachdem er lange und gut leben konnte – bis er auf Gracie trifft.


    Aber auch andere Charaktere wie Alexis, Vivian oder auch Ryans Ex-Frau Pam sind der Autorin sehr gut gelungen. Hier treffen so viele verschiedene Charaktere aufeinander, dass es eine wahre Freude ist, in das Stadtleben von Los Lobos einzutauchen.


    Die Covergestaltung ist schlicht, aber wunderschön und vielsagend. Der Paparazzi steht für viele Momente in diesem Buch. Sehr schön, dass so ein Detail hier aufgezeigt wird.
    Auf dem Cover befindet sich auch Gracie, die hierbei mehr als gut getroffen ist. Genau so habe ich sie mir vorgestellt.
    Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls sehr gut und stimmig, ohne zu viel zu verraten.


    Wer „Gracie in love“ noch nicht gelesen hat, hat definitiv etwas verpasst. Romantisch, faszinierend, wunderschön – besser geht es nicht.

  • Die Gracie-Chroniken sind eine Zusammenfassung aller Schandtaten, die Gracie Landon im zarten Alter von vierzehn unternommen hat, um ihre große Liebe Riley Whitefield davon abzuhalten, sich mit Pam zu treffen. Trotz all ihrer Kreativität, die dem Leser so manches anerkennendes Schmunzeln abringt, konnte sie die Beziehung der beiden nicht verhindern. Sie wurde zu ihren Verwandten weggeschickt und Riley heiratete Pam, nur um nach kurzer Zeit festzustellen, dass Gracie wohl Recht hatte und Pam nicht die Richtige für ihn war. Vierzehn Jahre sind vergangen, als Gracie nach langer Zeit wieder ihre Zelte in Los Lobos aufschlägt. Anlass ist die Hochzeit ihrer jüngeren Schwester Vivian, wo sie bei den Vorbereitungen helfen soll. Selbstverständlich wird sie auch die Hochzeitstorte kreieren, immerhin hat sie sich in den letzten Jahren mit dem Entwerfen und Herstellen von Hochzeitstorten in Los Angeles einen Namen gemacht. Gerade blüht ihr Geschäft richtig auf, so dass sie sich in Los Lobos ein Haus mietet, um ihre Aufträge fertig zu stellen. Eine Pause kann sie sich nicht erlauben, da ihre Kreationen ausschließlich über Mundpropaganda verbreitet werden. Jede Hochzeitstorte ist ein Unikat, von ihr entworfen und hergestellt, einschließlich sämtlicher Dekorelemente. Direkt am ersten Abend überredet ihre ältere Schwester Alexis sie, ihr bei der Beschattung ihres Ehemannes zu helfen, der der Wahlkampfmanager des Bürgermeisterkandidaten ist. Das ist ausgerechnet Riley Whitefield. Gracie wollte ihm nur zu gerne aus dem Weg gehen, aber Alexis drängt auf ihre Mitarbeit, denn sie hat den Verdacht, dass ihr Ehemann Zeke sie betrügt. Folglich passiert, was passieren muss, Riley erwischt Gracie auf seinem Grundstück beim Photographieren. Peinlich berührt versucht Gracie ihm die Lage zu erklären und erntet überraschend Verständnis. Überhaupt hat sich Riley zu einem verständnisvollen Mann entwickelt, der seine Augen auch nicht vor Gracies Reizen verschließt. Im Zuge ihrer gemeinsamen Ermittlungen über Zekes nächtlichen Verbleib und denjenigen, der Gracies Geschäft ernsthaft schadet, entdecken beide liebenswerte Züge am anderen. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto näher kommen sie sich, sehr zum Unwillen von Gracies Mutter, denn ihre Freundinnen können ihr die Peinlichkeiten ihrer Tochter nicht verzeihen. Aber Gracie ist erwachsen geworden und selbst für ihr Leben verantwortlich, in dem Riley eine immer größere Rolle spielt.


    Riley selbst ist nur wieder in Los Lobos, um das Testament seines Onkels zu erfüllen. Gewinnt er die Bürgermeisterwahl, gehört ihm eine Menge Geld, ein riesiges Haus und die Privatbank seines Onkels. Eine Menge Kunden, auch aus Los Lobos, haben Kredite bei ihm, die bei anderen Banken gescheitert sind. Riley ist nicht der typische Banker, der nur nach Sicherheit schaut. Wenn ihm ein Lebenstraum finanzierbar erscheint, dann hilft er auch gerne demjenigen mit einem Kredit. Sein Gegner ist der amtierende Bürgermeister Franklin Yardley, der sein Amt nicht so ohne weiteres aufgeben möchte. Riley hat seine ganz eigenen Gründe, warum er unbedingt Bürgermeister werden möchte – und die sind nicht sehr ehrenhaft.


    Susan Mallery hat eine lockere, witzige Komödie geschrieben, mit zwei äußerst liebenswerten Protagonisten. Gracie ist kreativ, witzig und mit einer gehörigen Portion Humor und Selbstironie ausgestattet. Sie sehnt sich sehr nach ihrer Familie und ihrer Mutter, die sie in all den Jahren nie zurückgeholt hat. Ihre Schwestern machen es ihr nicht gerade einfach, denn beide sind überspannt und nervlich angeschlagen, was sie sich allerdings selbst einbrocken. Beide benehmen sich ziemlich zickig und unreif, sie können nicht mit ihren Männern reden. Alexis beschattet lieber ihren Mann, als ihn zur Rede zu stellen. Ihr Mann macht ein großes Geheimnis aus seinen nächtlichen Ausflügen, er will nicht sagen, wohin er geht, beteuert Riley gegenüber aber, dass er Alexis nicht betrügt. Vivian streitet bei dem kleinsten Anlass mit ihrem Verlobten Tom und sagt ständig die Hochzeit ab, nur um am nächsten Tag mit den Vorbereitungen weiter zu machen. Toms Reaktion darauf ist sehr vernünftig und realistisch, einzig sie bringt Vivian zur Einsicht und ist eine logische Konsequenz ihres Verhaltens, die man ihr von Herzen gönnt. Es fällt manchmal schwer, die beiden zu mögen, sie sind so egoistisch und auf sich selbst fixiert, dass sie Gracie fast komplett übersehen und nur ihre Gutmütigkeit ausnutzen. Außerdem sind eine Menge unlogischer Handlungen enthalten, die die Story unnötig aufbauschen und in eine Richtung treiben. Warum entschärft Gracie nicht die Gerüchte, sie und Riley betreffend bei der Debatte? Sie hätte doch nur reden müssen. Bei den Ermittlungen um den Saboteur überlegen Riley und Gracie, wer ihnen schaden möchte und warum. Nie aber verfolgen sie die Spur des Geldes, was allen Ermittlern immer als erstes eingeimpft wird. Was passiert mit dem Geld, wenn Riley die Wahl nicht gewinnt? Selbst am Ende, als sich völlig überstürzt alles aufklärt, bleiben einige Fragen offen. Das Offensichtliche wird ständig übersehen, was einen schalen Beigeschmack hinterlässt. Ansonsten hat Susan Mallery aber einen sehr witzigen und spritzigen Erzählstil und kreative Phantasien, der man zugunsten des Lesevergnügens diese kleinen Unstimmigkeiten gerne verzeiht.


    Fazit


    Zwei sympathische Hauptdarsteller und ein ungewöhnlicher Plot sorgen für ein paar vergnügte Lesestunden. Riley bewundert Gracies Kreativität, als sie seine Stalkerin war, mit ihr wird es ihm nie langweilig. Bis auf die kleinen Ungereimtheiten hat Susan Mallery wieder einen soliden, locker fröhlichen Roman geschrieben, den man erst nach dem Genuss der letzten Seite wieder aus der Hand legt.