Private Jahresrückblicke 2004

  • Ich mache mal meine kurze Zusammenfassung:


    Nach einem halben Jahr Arbeitslosigkeit hat mein Mann im Januar bei seiner alten Firma wieder begonnen. *halleluja sing*


    Ich langweile mich langsam zu Tode. Nicht mal mehr der Hund ist da, damit ich einen Ansprechpartner tagsüber habe.
    Also werde ich aktiv und mache erst mal einen Fortbildungskurs in östereichischer Lohnverrechnung, von der ich keinen blassen Schimmer habe. Der Kurs macht sehr viel Spass und ich lerne die verschiedensten "Schicksale" der Arbeitslosigkeit kennen. Ich bin Problemkind Nr. 2 des Kurses - mit 49 Jahren und 12 Jahren Pause im Job. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.


    Tochter baut einen Unfall mit unserem Auto. Totalschaden wegen Reifenplatzer. Zum Glück ist ihr absolut nichts passiert. - Ausserdem war der Aschenbecher eh voll und der Tank schon wieder leer. Da kommt der neue Wagen eh zur richtigen Zeit. ;-)


    Kurz vor dem Jahresurlaub tragen die zigtausend (übertrieben!!) Bewerbungen Früchte. Ich bekomme 3 Jobs in einer Woche angeboten. - Allerdings 2 davon erst nur halb. Die Entscheidung trifft Herr Oberchef und der muss erst anreisen. So nehme ich den Spatz in der Hand und fahre mit Arbeitsvertrag in der Tasche in den wohlverdienten Jahresurlaub. *winke zu Wolke*


    Ab September gehts dann los. 20 Stunden in der Woche sind schnell vorbei und ich sammle fleissig Überstunden. Der Chef war im Vorstellungsgespräch auch viel zugänglicher, als er jetzt ist. Hmmh - ich sehe mich wohl vorsorglich mal wieder in den Stellungsanzeigen um, oder?


    Tochter baut ihre Matura und fängt zu studieren an. Jetzt muss auch eine eigenen Wohnung her. Papi kriegt die Krise und hängt durch, weil das Kind das Nest verlässt. He, wir sind doch immer noch zu zweit und ausserdem ist Wien ja ganz in der Nähe! *kopfschüttel*


    Der runde Geburtstag wird gnadenlos ignoriert und in der Türkei gefeiert. Pffffff - sowas soll man auch noch feiern ? Die dummen Sprüche der lieben Freunde nerven langsam. Die werden auch noch mal so alt werden. Dann gibts Rache ;-)


    Cheffe verliert eine Mitarbeiterin und ich eine nette Kollegin.
    Dafür bekomme ich mehr Arbeit. Natürlich nicht mit mehr Geld. Aber so leicht kommt er mir nicht davon. Die Arbeit macht jetzt doch richtig Spass und Cheffe und ich kommen immer besser miteinander klar.



    Die Firma meines Mannes wird an den großen "Bruder" verhökert. Bei seiner Bewerbung bei denen im letzten Jahr, war er ihnen zu teuer. Hoffentlich machen die jetzt kein Tabula Rasa?! Das Zittern beginnt.


    Heute gab es Entwarnung. Es geht die nächsten 2 Jahre anscheinend erst mal so weiter, wie bisher.
    Jetzt konzentrieren wir uns auf Weihnachten und das leere Kinderzimmer muss auch mal dringend gestrichen werden.


    Fazit:


    Das Jahr war sehr positiv für uns - wenn ich da euch anderen lese, wirds mir ganz anders. Glück gehabt, dieses Jahr. Es sah aber auch schon mal anders aus.

  • 2004 war für uns kein schönes Jahr, zum größten Teil zumindest.


    Wir sind im Sommer umgezogen, das war sehr schön (da wir einen sehr nervigen Vermieter in einem Einfamilienhaus mit einem Eingang hatten....). Seitdem haben wir endlich unsere kleine Reihenhausscheibe, die wir kauften und unserer Ruhe :-).


    Leider fing danach die Pechsträhne an.
    Im Sommer hatte ich eine FG in der 10. SSW, kurz danach mußte unser Sohn an der Niere (Nierenreflux) operiert werden. Als wir gerade da waren, erfuhren wir das 1 Tag vorher Andres Oma (die ich sehr mochte) gestorben war.


    Im Oktober erfuhr meine Ma, dass sie einen schlechten Krebsabstrich hatte. Zu der Zeit hatte ich leider meine 2. FG, wieder mit Ausschabung.


    Danach kam bei meiner Ma nach einer Ausschabung mit Konisation raus, dass es bösartig ist.


    Im Oktober (also zwischen Ihren KH- Aufenthalten) haben Andre und ich endlich geheiratet, und es war ein wunderwunderschöner Tag!!!!


    Sie ist jetzt operiert, und zum Glück kam diesmal raus das sie in der 1. OP den Tumor komplett entfernt hatten und sie weder Bestrahlung braucht noch als Krebspatient gilt.


    Unter dem Strich war es für mich/ uns ein sehr sehr schweres Jahr und meine Belastungsgrenze war weit überschritten.


    Aber es hat mir auch gezeigt wie fest Andre und ich zusammenhielten, uns gegenseitig Kraft haben- wie toll unsere Familie in solchen Situationen zusammen hält, wie toll mir Freundinnen zur Seite standen.


    Und der Hauskauf und die Hochzeit waren natürlich wunderschöne unvergessliche Ereignisse. Natürlich auch der Befund meiner Ma und Lukas aktueller superguter Nierenbefund *freu*.


    Unterm Strich kein tolles Jahr für uns, aber doch ein Jahr aus dem man gewachsen und gestärkt heraus geht.


    LG Katja

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Hmm ich finde das gar nciht so einfach über ein ganzes Jahr nachzudenken aber ich probier das mal.


    Geschäftlich:


    Das Jahr fing erstmal sehr verhalten an und ich muss wie schon im vergangenen Jahr lernen damit zu leben, dass meine Kunden nicht mehr lange vorausplanen sondern sich eher spontan entscheiden. Das macht mir etwas zu schaffen weil es mich doch verunsichert. Letztlich läuft es aber dann ganz gut an. Das Ende des Jahres ist geschäftlich klasse, es sind schon Aufträge für Januar, Februar und März gebucht und ich kann ganz beruhigt Weihnachten und unseren Urlaub angehen.


    Privat:


    Hier muss ich wirklich sagen dass ich im16ten Jahr nach wie vor sehr sehr glücklich mit meiner Frau bin und auch gerne für sie da war als ihre Mutter gestorben ist. Ansonsten muss ich nur noch lernen mein Glück mehr zu geniessen. Ich mache mir immer zuviele Gedanken und Sorgen (siehe Punkt geschäftlich)


    Fazit:


    Sogar meine Blinddarm OP vor drei Wochen und die verpatzte AIDA Reise sehe ich als positiv an, die OP weil es mir seitdem körperlich viel besser geht (der hat wohl schon eine Weile gewütet) und die Reise weil ich viel lernen durfte (vor allem was bei deutschen Prolourlaubern nciht funktioniert). Tja mein Kunde bei dem ich gestern auf der Weihnachtsfeier eingeladen war hat wohl doch Recht wenn er mich "überzeugter Berufsoptimist" nennt.


    Das Jahr war durchaus mit Härte versehen aber mit meinem lieben Frauchen an der Seite kann mir nie was passieren.

  • 2004


    Januar
    Die fremde Stadt liegt halb verborgen unter einer dünnen Neuschneedecke. Eiskristalle an den Bäumen, gleißendes Sonnenlicht bricht sich tausendfach in ihnen. Vielfarbig-lockend die Welt, verheißungsvoll wie das Leben mit 15.


    Februar
    Unter den Füßen die Straßen der fremden Stadt. Nie zuvor bin ich diese Wege gegangen, doch ich gehe nicht fehl. Es ist, als wüchsen ihre Straßen untern den Sohlen meiner Schuhe. Ihre Wege sind meine Wege. Nie habe ich ihr auch nur einen Gedanken geschenkt, doch sie schenkt mir ihr Vertrauen.


    März
    Eine Liebe zerbricht. Eine kleine 'GroßeLiebe' nur, das Ende im Anfang schon inbegriffen, unzweifelhaft. Wir wußten es beide.
    Dennoch Der mit Himmeln geheizte Feuerriß durch die Welt
    Ich staune über den Schmerz.


    April
    Sechs zerrupfte Büsche, 18 Steinplatten, ein handtuchschmales Stück Erde entlang der Mauer und eine Plastikschale, noch vom Vormieter bepflanzt, sind der Garten. Meisen und Kellerasseln haben ihn längst akzeptiert. Im Schrei der Elstern mit den schwarzblauen Rückenfedern höre ich nur schroffe Zurückweisung. Das Grün und der Wilde Wein an der Hauswand locken Spinnen ins Zimmer. Es gibt Tage, da finde ich ein halbes Dutzend von ihnen, gleich morgens. Ich schlage ihre Namen nach, Pholcus phalangioides, Tegenaria, Pisaura mirabilis, Salticus scenicus. Ganz auf sich konzentriert durchmessen sie die Räume oder spinnen ihre Netze. Nichts berührt sie. Ich störe sie nicht. Wir sind uns ähnlich.


    Mai
    Noch immer verboten Musik von Schubert und die Gedichte von Erich Fried. Callas singt 'Addio del passato'. Ich wechsle rasch die Tonspur. Renata Tebaldis makellose Phrasierungen lindern. Ich bin süchtig nach Harmonie.
    Ein Abend in einem winzigen Theater. Zwei junge Schauspieler inszenieren Morgensterns Galgenlieder. Der Seufzer ertrinkt im Stadtgraben, das Galgenkind lernt die Monatsnamen, das Hemmet flattert, am Morgen liegt das Mondschaf tot
    Kein Ort für einen Kleinen Prinzen. Ich bin glücklich.


    Juni
    Warten auf den Sommer. Sehnsucht nach Sonnenglut, nach Tagen aus geschmolzenem Blei, nach Lasker - Schüler - Nächten. Wann ist die Stadt so grün geworden? Kühl - herber Weißwein im Glas. Streunende Katzen kreischen in milden Regennächten. Der Himmel bleibt blaß.
    Ein Mal das Wunder. Ich trete aus den schattigen Arkaden der Bibliothek in einen Sommertag. Der Himmel ein schmerzhaft leuchtendes Blau, die Wolken weiß und ungeheuer oben, die Luft gesättigt vom Duft der Linden.


    Juli
    Der Fluß ein opakes Turmalin. Überwältigend der Geruch des Wassers. Das Geländer der Brücke künstliches Grünspangrün. In schweres Eisen gegossen winden sich Delphine, Seepferdchen und fischschwänzige Fabeltiere mit tänzerischer Anmut.
    Der fremde Rosenstock in der Schale bringt drei grellrote Blüten.
    In der Welt Tote. Palästina, Irak, Afghanistan, Sudan, Tschetschenien. Reformen in Frankreich, Deutschland, Litauen, Tschechien. Nenne mir ein Land und ich sage dir: KRIEG.
    Wer, wenn ich schriee, wer hörte mich aus der Engel Ordnungen?


    August
    Ich putze die Fenster. Die Ronettes singen 'So Young' und 'Just Walking in the Rain'. Soviel Sehnsucht. Ich singe mit.
    Ich verstecke mich in fremden Galaxien. Lichtschwerter fahren zischend auf, der Captain der NSEA Protector sagt:"Niemals aufgeben, niemals kapitulieren", bis er beim Wort genommen wird. Batty läßt C-Strahlen am Tannhauser Gate vor meinen Augen aufstrahlen. Die 'Schlangen' und die 'Spinnen' kämpfen gegeneinander. Fritz Leiber hat recht. Die Welt ist nicht, wie sie zu sein scheint.
    'Vorschläge, Mr. Spock?' 'Keine, Captain.'
    Im Kino Menschen am Sonntag, Spiderman in der schieren Vertikalen, Monika Peitsch flieht vor dem Buckligen von Soho. Humphry Bogart prophezeit den Beginn einer wunderbaren Freundschaft, Kroko verbietet mit Eisaugen jede Nähe. Kinder, zuerst unsicher, schutzlos, verstört ergeben sich leidenschaftlich dem hämmernden Rhythmus von Strawinskys 'Sacre'. Simon Rattle sagt: "F...ing unbelievable." Er sagt es vor laufender Kamera, auf Publikumswirksamkeit bedacht und doch ehrlich. Er hat recht. Das Leben ist f...ing unbelievable.


    September
    Der Sommer wird nicht mehr kommen. Lange Stunden in der Bibliothek, die Tage fließen ineinander, Stille, Wärme, der Geruch alter Bücher, das Knistern alten Papiers. Ich konsultiere Nachschlagewerke. Die Welt liegt vor mir, NamenDatenFakten, WerWasWannWieWo. Photos und Abbildungen lassen keine Zweifel. Alles sicher zwischen zwei Buchdeckeln. Ein Blick in meine Papiere heilt mich von der Illusion. Ein unbekannter Sachverhalt. Wir werden nie wissen, wie es wirklich war.
    Ich lese 'Nachdenken über Christa T'. Die Autorin packt mich fest am Nacken. Sie will MICH. Ich liebe sie dafür.


    Oktober/November
    Der Stapel der erledigten Arbeit wächst. Doch der Stapel der unerledigten wird kaum kleiner. Schwierigkeiten, Hänger, Widerstände, Widerspruch, Ablehnung. Die Welt fordert, ihre Gesetze gelten. Regen klatscht an die Scheiben, der Kaffee im Becher schmeckt abgestanden und bitter. Ich sitze am Schreibtisch und hasse.
    Eine Vollmondnacht. Der Mond eine silberne Münze am schwarzen Himmel, die Fassaden der alten Prachtstraße sandkuchengelb, der Asphalt lichtgrau, so hell, daß er sich im nächsten Augenblick aufzulösen scheint.


    Dezember
    Pastellfarbener Himmel, rosa, grau, zartblau. Sonnenuntergänge in schwachem Orange und Lavendellila. Feuchte Tage, der Nebel scheint förmlich aus dem Boden aufzusteigen. Der Grundwasserspiegel der Stadt ist hoch.
    Nougat und Marzipan. Der Schweihnachtsmann stapft durch die Wohnung. Ich erledige Post und singe lauthals '1000 tolle Plätzchen'. In Dänemark arbeiten sie an einem Klon für den perfekten Weihnachtsbaum.
    Ich warte auf Schnee. Ein wenig älter, ein wenig trauriger, ein wenig mutloser, ein wenig härter, ein wenig unsicherer, ein wenig glücklicher. Ein wenig weiser.


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • O, Göttin,
    sag nichts. Ging mir die ganze Nacht im Kopf rum, habe den Morgen damit verbracht dran rumzupusseln, mich ewig nicht getraut, es zu veröffentlichen, geheult, meinen PC zum Absturz gebracht. Und nun DAS.
    Ich sterbe
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • wow, magali, .. da schöpft eine ja aus einem ganz tiefen Brunnen .... was für ein geheimnisvoller Schmetterling in all den Eintagsfliegen-Texten, die uns im Alltag so umschwirren!

    RomeoyJulietaMilleFleursundeinGlasBunnahabhainwasbrauchtesmehr?

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  • Eigentlich wollte ich hier nix schreiben, ich würde gerne nicht zurück blicken auf dieses Jahr. Es war das schlimmste in meinem Leben und ich bin wirklich schon verdammt alt.


    Trotzdem: Umzug geschafft, neue Freunde gefunden, alte Freundschaften verloren oder gefestigt und ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont.


    Mal sehen was das nächste Jahr bringen wird, schlimmer kann es nicht werden, nur abenteuerlicher: 2 Reisen nach Ghana stehen an, einmal allein, einmal mit Kindern.


    Euch alles Gute und paßt auf euch auf


    Gabi

  • Zitat

    Original von columbo
    .... was für ein geheimnisvoller Schmetterling in all den Eintagsfliegen-Texten, die uns im Alltag so umschwirren!



    Magali hat unbestritten einen schönen Text niedergeschrieben, aber der Kommentar wegen der Eintagsfliegen- Texte finde ich etwas unangebracht. Das hier ist wohl kein Schreibwettbewerb, sondern für die eine oder den anderen die Möglichkeit zu rekapitulieren. Schade, dass dies schon wieder bewertet werden muss.

  • Hi gemini,
    sorry, sollte doch keine Abwertung von anderen Beiträgen sein; ich fand' den Text halt nur außergewöhnlich. Falls ich Dir in irgendeiner Form auf den Schlips getreten sein sollte: Entschuldige.

  • @ Columbo, mir bist du nicht auf den Schlips getreten. Ich verzichte bewusst darauf, meinen (überaus unspektakulären) Jahresrückblick zu veröffentlichen.


    Aber ich fand die Bemerkung "Eintagsfliege-Text" etwas lieblos.


    Nix für Ungut! :-)

  • Jänner
    Mein Schritt in die Volljährigkeit, die ich auch gleich ausnutzen konnte, da ein Dieb beschloss, mir genau an meinem Geburtstag mein 2 Wochen junges Handy sowie meine Geldbörse (mit 180 € Geburtstagsgeld) zu stehlen. Also, ab zur Polizei und Anzeige gegen Unbekannt erstatten.


    Juli
    Hab meine Mathe-Prüfung in den Sand gesetzt, was eine Nachprüfung im Herbst bedeutet hat. Meine erste! Ich war fertig, hab ich doch immerhin über 3 Wochen lang jeden Nachmittag NUR für diese Prüfung gelernt, damit mir meine Lehrerin dann kalt ins Gesicht sagen kann, ich hätte zu wenig getan... :-(


    August
    Hab meinen Führerschein gemacht! Das war das anstrengendste Erlebnis im August.
    Das spontanste war aber sicher mein Urlaub in Schottland, bei dem ich für eine Freundin eingesprungen bin. Waren zwei wundervolle Wochen (in Edinburgh, Glasgow und den Highlands) mit meiner besten Freundin, in denen ich zum absoluten Starbucks-Junkie wurde :lache.
    Dann ging's noch ab nach London (das war mein geplanter Urlaub) einkaufen wie eine wilde (hauptsächlich natürlich Bücher) und wieder heim.


    September
    Oh, die Nachprüfung. Aufgrund des Spontanurlaubes konnte ich natürlich kaum lernen, hab aber beschlossen, die Prüfung zu vergessen, weil ich eh die Aufstiegsklausel erhalten hab. Hab also vielleicht 2 Stunden gelernt.
    Schriftlich war ich so mies wie immer, mündlich sagt meiner Lehrerin plötzlich, sie merke, wie viel ich gelernt habe und dass ich "es nun endlich zu verstehen scheine" und sagt, ich bin durch. Na sowas!


    Das war's eigentlich. Kein recht ereignisreiches Leben, aber wenn ich mir so durchlese, was manche von euch alles durchgemacht haben - und das nur in einem Jahr - bin ich ganz zufrieden damit. In meiner Familie sind alle gesund, ich hab noch nie einen Verwandten verloren und mach bald meine Matura. War kann man sich sonst noch wünschen?

  • Hiya,
    danke für das Lob.
    @BJ
    Danke ganz speziell
    columbo
    fein, daß es dir wirklich gefällt, ich dachte, du magst bloß meine Western. :grin
    @gemini
    nicht streiten. Ich habe den Text auch gar nicht zur Literatur, sondern hier in die Plauderecke gestellt. Aber ich find's schön, wie du das Forum verteidigst. :kiss
    Tom
    :wow :wow :wow :wow
    sprachlos. Danke.
    Kann mich noch nicht mit Kritik revanchieren, höchstens sagen, daß ich seit Wochen schamlos bei deinen Rezensionen auf deiner Site plündern gehe, weil ich die so toll finde. Aber ich habe dich im Auge!
    (Ich meine natürlich 'Radio Nights' ;-))
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Lebe ich so unbewusst oder sollte ich ein Tagebuch schreiben???
    Viele Leute haben hier fast ein Protokoll abgeliefert.


    -Januar:...
    -Februar:...
    -März:...
    ...


    Da kann ich nicht mithalten.


    Ich habe an 2004 nicht viele Erinnerungen. Im Januar war ich mit Frunden in Zürich und habe ein SMS von Frau Hurz :kiss bekommen, dass ihre Tochter nach einem Schiunfall mit dem Heli ins Krankenhaus geflogen wurde. War aber Gott-sei-Dank nix Ernshaftes sondern nur ein Verdacht. :-)


    Sonst habe ich keine Erinnerungen an Wichtigkeiten.


    Liegt aber vielleicht auch daran, dass der Mensch das Positive leider viel zu oft vergisst oder nach zu vielem Positiven das Positive zur Normalität abstempelt. :wow


    Sollte ich etwa ein Hurztagebuch führen? Kann ich später, wenn ich mal berühmt bin, sicher ganz gut zu Geld machen. :-]

  • Januar


    Riesenstreit mit meinen Eltern, weil sie mich hinter meinem Rücken bei dritten Personen unheimlich schlecht gemacht haben. Ich war total enttäuscht und habe den Kontakt zu ihnen komplett abgebrochen. Das hat mich seelisch auf eine harte Probe gestellt.


    Februar


    Mein Geburtstag, und mit meinen Eltern keine Besserung in Sicht. Ziemlich üble Situation, die bei mir erhebliche Selbstzweifel nach sich gezogen hat.


    April


    Mein Mann und ich haben unseren ersten Hochzeitstag, und sind immer noch so verliebt wie am Anfang unserer Beziehung. Oder vielleicht noch mehr?? :kiss
    Die Uni fängt wieder an und nimmt mich fest in ihren Klauen gefangen, weil ich mir ein paar sehr umfangreiche und arbeitsintensive Seminare ausgesucht habe. Aber bei den Projekten lerne ich sehr liebe Leute kennen, die inzwischen zu guten Freunden geworden sind! :knuddel1


    Mai


    Meine Mutter nimmt Kontakt zu mir auf und teilt mir mit, dass es meinem Vater gesundheitlich sehr schlecht geht, er steht kurz vor einer OP und weigert sich, mir davon zu erzählen, weil er zu stolz ist. Tagelang geheult und mir Vorwürfe gemacht, aber ansonsten war ich ziemlich ratlos, was zu tun ist.
    Ich hatte ein Bewerbungsgespräch für einen tollen Nebenjob in der Unibibliothek, das Geld kann ich gut gebrauchen!! Auch mein Mann findet einen Hiwi-Job an der Uni, so dass es uns zum ersten Mal seit langem finanziell gut geht!
    Mein Vater ruft mich an, entschuldigt sich bei mir und wir sprechen uns aus. Ich erkenne zum ersten Mal in meinem Leben, was hinter der motzigen, kalten Fassade dieses Mannes steckt, und das haut mich um! :-( :-)


    Juni


    Kompaktseminar über Lektorate in Buchverlagen besucht, das mir so ziemlich den Boden unter den Füßen weggezogen hat, so dass ich auf einmal dastand und überhaupt nicht mehr wusste, für was ich eigentlich zur Uni gehe und was mal aus mir werden soll. Beginn einer Sinnkrise...
    Ich bekomme Nachricht von meinem Nebenjob: Sie wollen mich haben!! :anbet
    Gute Freunde von uns heiraten kirchlich, und ich bin zum ersten Mal als Gast auf einer Hochzeit! ;-) Sehr schön und sehr emotional.
    Mein Mann und ich fahren zum Grönemeyer-Konzert nach Freiburg, und es ist unbeschreiblich schön!


    Juli


    Es ist mal wieder Fußball-WM, für die ich mich immer begeistern kann! Leider schaffen es meine geliebten Portugiesen nur auf den 2. Platz!
    Unimäßig lassen meine Kräfte immer mehr nach, ich verwechsle einen Klausurtermin, so dass ich völlig unvorbereitet und wie vom Donner gerührt zur Klausur erscheine. In der festen Überzeugung, dass diese Klausur erst eine Woche später geschrieben wird. Ein Alptraum! :-(
    Zum Ende des Sommersemesters schmeiße ich kurzfristig noch eine Klausur, weil ich mich so davor fürchte, nicht genug zu wissen. Im Nachhinein ärgere ich mich natürlich maßlos darüber, denn nun ist der Schein weg!
    Ich entdecke die Büchereule für mich, seit diesem Zeitpunkt steigt mein SUB ins unermessliche!! :grin


    August


    Eine Freundin von uns kommt aus England wieder, wir haben sie ein Jahr nicht gesehen. Mit ihr entwickelt sich binnen kürzester Zeit eine unheimlich intensive Freundschaft, für die ich sehr dankbar bin!!
    Die Semesterferien beginnen, und die Arbeit in unserem Powerseminar hat sich gelohnt, wir bekommen für unser Projekt eine 1,0 und ich bin stolz und glücklich.


    Oktober


    Mein Mann und ich fahren von Ba-Wü nach Hamburg, um "die drei Fragezeichen" live zu sehen. Es ist ein riesiges Event mit unglaublich vielen Fans, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Reise hat sich gelohnt!! :-)
    In der ersten Uniwoche geht es mir immer besonders schlecht, und diesmal suche ich mir Hilfe bei der Studienberatung, wo ich erstmal in Tränen ausbreche! :rolleyes
    Je weiter das Jahr fortschreitet, desto mehr zweifle ich an dem, was ich tue, weiß aber leider auch keine Alternative dazu.
    Ich bekomme 2 gute Arbeiten zurück (darunter auch die verpatze Klausur, die doch noch eine 2,3 geworden ist) und freue mich für kurze Zeit.
    Wir gewinnen Karten für ein sehr kleines Konzert der Band "Keane" in Stuttgart, ein tolles Erlebnis!!!


    Dezember


    Die letzten Monate des Jahres lebe ich wie ein Erdmännchen in seiner Höhle. Nur noch müde, schlapp und lustlos. Ich freue mich auf Schnee oder auf den Sommer!! ;-)
    Zum ersten Mal seit ich denken kann habe ich keine rechte Weihnachtsstimmung. Das hat sich erst heute, am 22.12., geändert. Nun freue ich mich sehr auf das Weihnachtsfest 2004 mit meinem Mann.


    Fazit: Ich hatte in diesem Jahr eine persönliche Krise, die meine Zukunft und meinen beruflichen Werdegang betrifft, und die hört mit dem alten Jahr leider noch nicht auf.
    Aber beim Aufschreiben dieser Rückblickes sind mir wieder die vielen schönen Momente dieses Jahres bewusst geworden, die ich erleben durrfte. Das freut mich sehr!! Außerdem habe ich ganz tolle Freunde, die immer für mich da sind und mir Mut zusprechen. :knuddel
    Und vor allem den besten Mann der Welt! :kiss

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

  • Wow - eine fast schon schwierige Aufgabe, einen Jahresrückblick zu erstellen :-)


    Alles in Allem ein sehr emotionales Jahr mit mehr Tiefs als Hochs aber dennoch mit positiven Aspekten. Trotzdem ist es an mir quasi vorbeigeflogen, ich weiß nicht, wo die letzten 12 Monate geblieben sind. Es war immer Action, keine Chance, das irgendwie Langeweile aufgekommen wäre...


    Der Tod einer meiner Onkel im Dezember 2003 hat mich ab Januar 2004 sehr eng mit einem anderen Onkel verschweißt - es ist eine sehr schöne Familienfreundschaft daraus entstanden.


    Im Mai höre ich den Satz "Schatz, ich bin schwanger!" :lache
    Im Sommer hat mein bester Freund geheiratet und wir waren dabei :knuddel1


    Im Spätsommer wurden die Großen eingeschult, es war ein tolles Erlebnis! Ein ganz neuer Teil des "Eltern-Sein" hat begonnen.


    Das ganze Jahr über wurden wir mit vielen Ängsten und Sorgen, speziell finanzieller Natur überfahren, aber wir konnten alles irgendwie immer in den Griff bekommen. Das alles hat mächtig an der Substanz gekratzt. Dieses Jahr habe ich das erste Mal in meinem Leben bemerkt, das ich nicht mit grenzenloser Energie bestückt bin. Das erste Mal geriet ich körperlich wirklich an meine Grenzen und habe beschlossen, ab und zu doch mal einen Gang runter zu schalten :wow


    Ja...eine bestandene Prüfung quasi als Weihnachtsgeschenk :lache


    Und was 2005 nun bringt? Eine ganze Menge... Vor allem erstmal wird mir eine Tochter geschenkt :grin Und wenn alles gut geht und die Welt nicht zwischenzeitlich untergehen sollte, dann wird im Sommer 2005 geheiratet :lache Aber das greift zu weit, dazu mehr dann im "Jahresrückblick 2004" :wave