Turils Reise - Michael Marcus Thurner

  • Inhalt
    In einer fernen Zukunft, in der die Menschheit in die Galaxis aufgebrochen und dabei auf zahllose außerirdische Völker gestoßen ist, übt Turil einen ganz besonderen Beruf aus: Er ist interstellarer Bestattungsunternehmer. Er organisiert Begräbnisse, spricht tröstende Worte und richtet auch schon mal opulente Leichenfeiern aus – je nachdem, von welcher Spezies der Verstorbene abstammte. Seine Reisen führen Turil auf wundersame Planeten weit in den Tiefen des Alls, doch die bedeutendste Reise steht ihm erst noch bevor: Denn unvermittelt wird Turil zur Schlüsselfigur in einem interstellaren Konflikt, der das Ende der menschlichen Zivilisation bedeuten könnte ...


    Meine Eindrücke
    Die Handlung spielt im Kahlsack, einem in sich geschlossenen Universum von unvorstellbarer Größe. Darin existieren eine Vielfalt von Wesen, die viele Planeten bevölkern.
    Turil lebt in dieser Welt und reist von Planet zu Planet, je nachdem wo seine Dienste benötigt werden. Anfänglich wirkt er distanziert und gelangweilt. Aber im Laufe der Handlung macht er eine glaubwürdige Entwicklung durch und man beginnt mit ihm mitzufiebern und mitzuleiden.
    Doch wer hier eine schwarzhumorige Geschichte erwartet, ähnlich wie „Six Feet Under“, nur in der Zukunft, wird enttäuscht. Turils Welt und seine Abenteuer und Erlebnisse sind meistens grausig und brutal und haben nichts Komisches an sich. Die Stimmung ist oft sehr düster und Michael hält nichts von Rettungen in letzter Sekunde, sondern bevorzugt einen schonungslosen Realismus, der beim Lesen manchmal fast schon schmerzhaft ist.
    Wer sich darauf einstimmt und einlässt, den erwartet ein Universum, in dem auf jedem Planeten eine andere Spezies lebt, die Michael mit einer überbordenden Phantasie beschreibt, die mich, als Scifi-Neuling staunen ließ, mich aber anfangs auch etwas verwirrte.
    Diese Welt ist in Gefahr, denn das Volk der Kitar zieht mordend darin umher und zerstört Völker und Planeten, ganz wie es ihnen gefällt. Das Ziel ist, sie zu stoppen. Aber die zentrale Frage lautet: Wie?
    Es gibt viele Fragen und Rätsel um dieses Universum. Doch bleiben einige ungelöst, was teilweise ein unbefriedigendes Gefühl zurück lässt. Zumal diese Dinge auch im Folgeband noch nicht aufgelöst werden. Was Turil und die Kitar betrifft, werden alle Fragen beantwortet, wodurch die Geschichte doch in sich abgeschlossen ist.
    Für mich ist diese Story eine Mischung aus einem Selbstfindungstrip und einem Science-fiction-Abenteuer.


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  • Schliesse mich Deiner Meinung an. Michael Marcus Thurner hat eine wirklich überbordente Phantasie.
    Die einzige Enttäuschung in dem Roman war für mich, dass es wieder einmal nicht ohne massenweise Vernichtung von Planeten und Leben geht.
    Etwas was Michael gar nicht nötig hat.


    Ich bin auf ihn durch seine Mitwirkung an der Fantasy-Serie "Elfenzeit" aufmerksam geworden. In dem Band "DIe Königin des Schattenlandes" hat er eine opulente Galerie von Wesen geschaffen, wie ich sie bisher in noch ekienm Fantasy- oder SF-Roman gelesen habe.


    In den nächsten Tagen dürfte sein gerade erschinener zweiter Solo-SF-Roman "Plasmawelt" bei mir eintreffen.


    Du scheinst ihn ja schon gelesen zu haben ??

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke
    In den nächsten Tagen dürfte sein gerade erschinener zweiter Solo-SF-Roman "Plasmawelt" bei mir eintreffen.


    Du scheinst ihn ja schon gelesen zu haben ??


    Nein, aber "Turils Reise" habe ich in einer Leserunde gelesen, die von Michael begleitet wurde. Da hat er von diesem Roman erzählt:
    Zitat von Michael:
    Ich hab natürlich grundsätzliche Ideen entwickelt, wie der Kahlsack wirklich "funktioniert" und wer die Beherrscher dieses Universums sind. In der "Plasmawelt" gehe ich auf die großen Themen noch nicht ein, da erwartet die Leser ein ganz anderes Thema.


    Viel Spaß mit dem Buch! Schreibst du was dazu, wenn du es gelesen hast?