Die Handschrift des Todes - John Verdon

  • Verlag: Heyne
    Seiten: 543
    Originaltitel: Think of a Number
    Übersetzung aus dem Amerikanischen: Friedrich Mader


    Rückentext:
    Ich kenne dein Geheimnis
    Ein Brief ohne Absender erreicht dich. Du sollst dir eine Nummer ausdenken. Irgendeine Nummer. Wer könnte dieser Versuchung widerstehen? Du drehst den Brief um, und da steht dieselbe Nummer, die du dir eben ausgedacht hast. Völlig zufällig. Glaubst du zumindest. Denn dann beginnt das Grauen, ein perfider Killer treibt sein Spiel mit dir. Und du bist ihm gänzlich ausgeliefert.


    Autor:
    John Verdon wurde in New York City als Sohn irischer Einwanderer geboren. Er studierte Journalismus, bevor er als Werbetexter und später als Geschäftsführer einer großen Agentur tätig war. Mit 53 Jahren kehrte er der Werbung den Rücken und widmete sich dem Design von Kirschholzmöbeln. Die Handschrift des Todes ist sein erster Roman, die Fortsetzung ist bereits in Arbeit. Mit seiner Frau Naomi lebt er in in der Gegend von New York.


    Meine Zusammenfassung:
    Dave Gurney, 47, Detective des NYPD im Ruhestand, lebt seit einem Jahr mit seiner Frau auf dem Land. Während sie großes Interesse an ihrem neuen Umfeld und vor allem der Natur um sie herum zeigt, verbringt Dave die meiste Zeit damit Fotos von Serienmördern digital zu verändern, und zwar so, dass ihr Wesen, welches sich ihm bei den Verhören offenbarte, auch für Außenstehende auf den ersten Blick erkennbar ist. Damit hat er bereits die Aufmerksamkeit einer New Yorker Galleristin geweckt, sehr zum Missfallen seiner Frau. Doch eigentlich ist Daves große Leidenschaft das Lösen von komplizierten Rätseln, vor allem im Hinblick auf Serienmörder von denen er in seiner 25-jährigen Karriere einige zur Strecke gebracht hat. Nicht umsonst ist er der höchstdekorierte Beamte der New York City Police.


    Dieser Ruf führt nun seinen ehemaligen Studienkollegen Mark Mellery zu ihm, der seit einiger Zeit merkwürdig beunruhigende Briefe erhält. Bereits der erste Brief weckt Daves Neugier und Rätsellust: Der Schreiber verlangt von Mellery sich irgendeine Zahl zwischen 1 - 1000 zu denken und dann einen beiliegenden Umschlag zu öffnen. Mellery dachte an die Zahl 658 - und fand genau diese in dem Umschlag! Wie konnte der mysteriöse Schreiber das vorhersagen, wo Mellery sich absolut sicher ist die Zahl willkürlich gewählt zu haben, da sie für ihn keinerlei Bedeutung hat?


    Weitere Briefe, deren Ton immer drohender wird, deuten an, dass es sich um ein Geheimnis aus Mellerys Vergangenheit handelt, in der er große Alkoholprobleme hatte. Hat er im Suff ein Verbrechen begangen und soll nun dafür bestraft werden? Dave rät Mellery immer wieder zur Polizei zu gehen, doch dieser will davon nichts hören, da es seiner Meinung nach nur zu Scherereien führt und sonst nichts bringt. Aufgrund der wenigen Hinweise kommt Dave kaum voran mit seinen Ermittlungen bis etwas geschieht, dass ihm viele neue Hinweise liefert: Mellery wird ermordet auf seinem Grundstück aufgefunden.


    Meine Rezension:
    Ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass Thriller die mehr als 500 Seiten haben sich ziemlich ziehen können. Und so ist es auch hier. Die Geschichte beginnt zäh, braucht ca. 150 Seiten bis sie so langsam in Gang kommt und Spannung kommt eigentlich erst ab etwa der Hälfte auf.


    Für mich ist Dave Gurney ein ganz schwer greifbarer Charakter. Es wird zwar viel über ihn geschrieben, seine Eigenschaften genannt, und trotzdem kam er mir sehr lange blass und konturlos vor. Die üblichen Ermittlerprobleme wie die entfremdete Ehefrau, ein schlechtes Verhältnis zu seinem Sohn aus 1. Ehe und einem Trauerfall in der Familie über den er nicht nachdenken will, konnten mich einfach nicht packen. Lediglich das Problem mit seiner Frau wird mit der Zeit deutlicher und war in der Lage sowas wie Empathie bei mir hervorzurufen. Trotzdem ist Dave für mich eine Figur in einem Buch geblieben. Nicht "lebendig", wie einem das bei guten Büchern vorkommt.


    Dass ich von Dave zum Teil aber auch ziemlich genervt war, mag u.a. daran gelegen haben, dass er sich nicht so benimmt wie man es laut seiner Beschreibung erwarten sollte. Der Autor lässt kaum eine Gelegenheit aus um dem Leser zu beteuern, was für ein brillanter Analytiker, logischer Denker und überragender Ermittler seine Hauptfigur ist. Er schreibt es nicht nur selbst immer wieder, er lässt es Dave auch denken, und seine Frau und diverse andere Figuren wiederholen bis es irgendwann nicht nur Dave peinlich ist, sondern auch dem Leser. Dabei tut Dave ziemlich lange im Buch nichts, was diesen Ruf rechtfertigen würde. Für die Lösung eines Rätsels für die er lediglich mal eben bei Google hätte nachsehen müssen, braucht er über 70 Seiten, und dann kommt der Tipp von seiner Frau. Wie übrigens auch die meisten anderen Ideen oder Hinweise die dazu führen, dass es in dem Fall weitergeht von seiner Frau kommen oder von anderen Polizeikollegen. Auch fehlen mir von seiner Seite oft Fragen die ich seinem Freund oder den Zeugen als allererstes gestellt hätte (u.a. ob in einem Institut voller reicher Leute möööglicherweise eine Sicherheitskamera installiert ist). Von einem etwas dämlichen Schnitzer zum Ende hin gar nicht zu reden. DAS soll der beste Ermittler der NYPD gewesen sein? Armes New York! Sorry, aber ich glaube ich würde lieber Miss Marple zu Hilfe rufen, wenn ich von einem verrückten Serienmörder belästigt werde, als diesen Herrn.


    Einige Szenen kamen mir etwas skurril komisch vor, wobei ich mir aber nicht ganz sicher war, ob das auch in der Absicht des Autors lag, außer bei seiner Abneigung gegenüber Tom Cruise. :lache


    Nichts desto trotz kann ich dem Buch, wie oben erwähnt, ab ca. der Hälfte durchaus so etwas wie Spannung bescheinigen. Zumindest genug, um mich bei der Stange zu halten und es zu Ende zu lesen. Der Killer selbst, seine Vorgehensweise und sein Hintergrund waren glaubhaft und nachvollziehbar, allerdings nicht so außergewöhnlich, dass es das Buch über den Durchschnitt erhoben hätte. Das Cover ist wirklich schön gemacht mit den fühlbaren Falten im Klebeband und dem dezenten Blutfleck. Das war es aber auch schon aus meiner Sicht. Weitere Bücher mit diesem Ermittler werden für mich dann glücklicherweise zu der Kategorie "Bücher die mein SUB nicht braucht" zählen und ich kann sie im Regal lassen. Das ist doch auch schon mal was.



    Fazit: Ein 0815-Thriller mit einem anders als beschrieben handelndem Ermittler, der zwar Spannung entwickelt, aber aus meiner Sicht aus dem riesigen Angebot auf dem Markt nicht heraussticht. Trotz der interessant klingenden Grundkonstellation. Ich kann die begeisterten Stimmen der Autorenkollegen aus dem Genre wirklich nicht nachvollziehen (vielleicht hatte ich ein anderes Buch? :gruebel). Kann man lesen, muss man nicht.
    Von mir 6 von 10 Punkten.
    (früher hätte ich vielleicht 7 gegeben, aber ich hab inzwischen einfach zu viele gute Thriller gelesen)

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • MH, bei der Inhaltangabe dachte ich, muss ich haben....aber dann habe ich die ersten Sätze deiner Rezi gelesen und schon klang meine Begeisterung etwas ab. Ich weiß nicht, wann ich angefangen habe, auf Rezis anderer was zu geben...aber meistens ist es schon gut. Also werde ich es wohl nicht auf die WL setzen.

  • Schade, ich habe das Buch vor 3 Monaten gelesen und wollte unbedingt hier die erste Rezi schreiben, weil mein Mann und ich so begeistert von diesem Erstling waren. Und jetzt finde ich es doppelt schade, da ich ganz anderer Meinung bin, wie Paradise Lost (und wie mir scheint hat er auch ein paar Arbeitskollegen, die nicht seiner Meinung sind. :gruebel)


    Ich fand das Buch ganz und gar nicht langweilig. Es ist richtig, dass sich die Thriller-Spannung langsam aufbaut und erst im letzten Drittel das blutig-atemlose Element zum Tragen kommt. Aber für mich hatte es eine ganz andere, sehr fein erzählte, Art von Spannung. Auf eindringliche Weise wird der Charakter des Dave Gurney und der seiner Frau beschrieben, wird aufgezeigt, wie er zu seinem Freund steht und stand und wie er versucht, das Rätsel des geheimnisvollen Briefeschreibers zu ergründen. Ich fand die Darsteller sogar sehr gut beschrieben, vor allem die angespannte Beziehung mit seiner Frau, die viele Fragen aufwarf, die Stückchen für Stückchen vor dem Leser entblättert wurden. Das Ehepaar war mir von Anfang an sehr sympathisch und Gurneys ruhige und besonnene Vorgehensweise, die natürlich nicht jedermanns Sache ist - im Buch und beim Leser - war trotzdem nicht langweilig und zeitigte am Schluss auch die Früchte, die zur Lösung des Falles führten.
    Zugegeben - es ist kein Thriller der üblichen Art mit viel mehr Blut und Aktion, mit Aufgeschlitzen aller Orten und Verfolgungsjagden und ähnlichem Equipment. Aber der kluge und manchmal leicht ironische Schreibstil hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und seit langem hat mir kein Neuling mehr so gut gefallen. Es gab einige Scenen, die ich mir im Geiste angestrichen habe, die ich meinen "Männern" sogar gleich vorgelesen habe, weil sie so gut ge- und beschrieben waren. Und mein Mann hat es sofort von mir übernommen und war ebenfalls begeistert. Hochwertig geschrieben und die 544 Seiten empfehle ich gerne weiter.
    Von mir 10 Punkten. War im August mein Highlight.
    (Wer z.B. "Böse Dinge geschehen" gut findet sollte hier auch zuschlagen.)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Da sieht man mal wieder wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. :lache Aber es ist ja gut wenn es Dir (und auch in Deinem Bekanntenkreis) gefallen hat. :-) Ich ziehe eigentlich auch Thriller vor wo eben nicht so viel Haudrauf und Blut oder Action ist, sondern etwas feiner gearbeitet wird. Aber die Art und Weise wie der Autor das bei diesem Buch gemacht hat, kam eben gar nicht bei mir an.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Meine Rede. Geschmäcker sind verschieden und darüber lässt sich auch nicht streiten.
    Da hilft nur zur Buchhandlung gehen und mal reinlesen. Dann weiß man zumindest, ob der Schreibstil einem gefällt. Das ist ja schon mal was und dann muss man halt schauen, wer es einem zu Weihnachten schenkt - dann kostet es nicht mal was. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

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  • Ich habe dieses Buch gerade in der "Mache". Bis jetzt fühle ich mich sehr anständig unterhalten. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Titel: Die Handschrift des Todes
    OT: Think Of A Number
    Autor: John Verdon
    Übersetzt aus dem Amerikanischen von: Friedrich Mader
    Verlag: Heyne
    Erschienen: Dezember 2010
    Seitenzahl: 544
    ISBN-10: 3453435362
    ISBN-13: 978-3453435360
    Preis: 9.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Ich kenne dein Geheimnis. Ein Brief ohne Absender erreicht dich. Du sollst dir eine Nummer ausdenken. Irgendeine Nummer. Wer könnte dieser Versuchung widerstehen? Du drehst den Brief um, und da steht dieselbe Nummer, die du dir eben ausgedacht hast. Völlig zufällig. Glaubst du zumindest. Denn dann beginnt das Grauen, ein perfider Killer treibt sein Spiel mit dir. Und du bist ihm gänzlich ausgeliefert.


    Der Autor:
    John Verdon wurde in New York City als Sohn irischer Einwanderer geboren. Er studierte Journalismus, bevor er als Werbetexter und später als Geschäftsführer einer großen Agentur tätig war. Mit 53 Jahren kehrte er der Werbung den Rücken und widmete sich dem Design von Kirschholzmöbeln.


    Meine Meinung:
    Mit diesem Thriller habe ich mich angenehm unterhalten gefühlt. Sicher kein Thriller der einen in euphorisches Kreischen ausbrechen lassen würde; aber eben ein sehr solide und ordentlich konstruierter Thriller. Auch wenn der Schluss den Leser vielleicht nicht in ungläubiges Staunen fallen lässt, so passt das Ende des Buches doch sehr gut zur zuvor erzählten Geschichte. Alle Fäden wurden verknüpft, offene Fragen blieben eigentlich nicht und auch die Logik kam nicht zu kurz.
    Dieses Buch von John Verdon nimmt einen guten Mittelplatz in der ersten Liga der Thrillerklasse ein. Zudem hebt dieses Buch sich wohltuend von den immer gleichen Büchern und Geschichten dieses Genres ab, also von den Büchern, wenn man dort eines gelesen hat, dann hat man alle gelesen.
    Ein lesenswerter Thriller, sicher kein Muss für den Thrillerfreak – aber wer nach solider Thrillerunterhaltung sucht, der wird mit diesem Buch ganz sicher nichts falsch machen. Und auch die Anzahl der gängigen Klischees hält sich wohltuend im ertragbaren Rahmen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Jetzt müsste man es ja doch lesen, nachdem nun auch zwei positive Rezis geschrieben wurden. Da muss man sich schon fast selbst ein Bild machen....na mal sehen, ich werde das mal im Hinterkopf behalten.

  • Ich habe das Buch gar nicht als langatmig oder zäh empfunden,
    im Gegenteil:
    Ich habe beinahe ununterbrochen gelesen, weil mich der Fall und auch die Figur des pensionierten Inspektors so in den Bann gezogen haben.
    Zu einem wirklichen Thrillerhighlight auf meiner Leseliste hat es zwar letztendlich nicht ganz gereicht,
    dennoch zählt "Die Handschrift des Todes" für mich definitiv zu den guten, lesenswerten Büchern des Genres, was nicht zuletzt an einem kniffligen, intelligent komponierten und stimmigen Krimilalfall liegt.
    Dave Gurney, so spröde mir die Figur zunächst erschien, hat mich im Lauf der Geschichte doch sehr berührt.
    Was ich erst in die Schublade depressiv-verstimmter, von Vergangenem gequälter Ermittler a la Wallander und Konsorten einsortiert hatte, stellte sich im Lauf der Geschichte als etwas Komplexeres heraus. Für mich eine sehr glaubwürdige, konsequente und interessante Figur.
    Insgesamt eine durchdachte, runde Sache.
    8 Punkte.

  • Als ich im Buchladen war und den Klapptext gelesen habe dachte ich mir: WOW! Muß ich unbedingt haben!


    Dann habe ich angefangen und fand den Anfang auch erstmal nicht schlecht. Mit den ganzen Nachrichten und so. Jetzt gerade bin ich auf ca. Seite 270 rum und habe mir gedacht: naja , man hätte es auch anders machen können.


    Der Mord ist geschehen! Aber irgendwie wurde der Mord beschrieben als würde der Polizist gerade eine Wurstsemmel essen. Kurz abgekanzelt : ja er ist halt tot , wurde da gedunfen, in den Hals gestochen, Fußspuren ins Nichts.


    Hm :gruebel da gab es schon mal bessere Bücher. Ich hatte am Anfang gedacht, vielleicht habe ich ausversehen ein paar Seiten überblättert- aber- nein! schade!


    Ich gebe dem Buch mal eine Chance, da man es trotz Allem recht schnell lesen kann, allerdings fehlt mir einfach immer wieder der Anreiz weiter zu lesen. Es ist bis jetzt nicht gerade das Buch auf das man sich abends freut, sich ins Bett kuschelt und man sich ärgert wenn man einschläft.


    Vielleicht kommt ja noch der ''Knüller''

  • ok ich habs jetzt zu ende gelesen und ich muß sagen- das durchhalten hat sich doch noch gelohnt!


    ok man hätte zwar gut 100 seiten aus dem buch kürzen können aber so ab seite 250 war ich wirklich noch gebannt. hätte ich nicht gedacht!




    :knuddel1 hab mich doch noch mit dem buch versöhnt!

  • Sehr interessant wie unterschiedlich die Meinungen zu dem Buch sind.
    Für mich war es nichts, ich breche das Buch enttäuscht ab. Nach 200 Seiten bin ich von den Charakteren mehr als nur genervt, der Autor schreibt sehr zäh, ein Lesefluss will gar nicht erst aufkommen, die Idee der Story wäre sicher gut, aber schlecht umgesetzt. Da bin ich zu sehr verwöhnt von guten und spannenden Thrillern.

  • Ich hatte von diesem Buch erwartet, dass es in Richtung Katzenbach geht - jedenfalls las sich der Klappentext so. Diese Erwartung wurde nicht erfüllt, aber das ist ist halb so wild, denn was Verdon hier vorlegt, ist ein sehr solider, gut durchdachter und in sich schlüssiger Ermittlungskrimi. Die überschwenglichen Lobeshymnen seiner schreibenden Kolleginnen und Kollegen kann ich zwar nicht so ganz nachvollziehen, denn der ganze große Wurf ist dieses Buch meiner Meinung nach nicht, aber gute - wenn auch nicht immer übermäßig spannende und mitreißende - Krimikost bietet dieses Erstlingswerk dennoch. Allerdings hätte dem Buch eine Straffung gutgetan. Insbesondere das Finale zog sich doch sehr in die Länge - gerade vor dem Hintergrund, dass der Täter bereits circa 100 Seiten vor dem Ende entlarvt wurde. Nichtsdestotrotz hat "Die Handschrift des Todes" Lust auf mehr gemacht. Das zweite Buch, das Anfang 2012 erscheinen wird, werde ich mir auf jeden Fall zulegen.

  • Zum Inhalt:


    Stell dir vor du erhälst einen Brief mit der Aufforderung dir eine Zahl auszudenken. Als du den Brief umdrehst, steht dort genau diese Zahl. Ein perfider Killer treibt sein Spiel mit dir und du bist ihm hilflos ausgeliefert.


    Der hochdekorierte NYPD-Detectiv Dave Gurney hat sich nach der Pensionierung mit seiner Frau auf das Land zurück gezogen um Distanz zwischen ihn und den Job zu bringen. Doch dann taucht plötzlich ein alter Schulkollege von ihm auf und erzählt ihm von einem erhaltenen Zahlenbrief. Gurney will ihm helfen, doch kommt seine Hilfe schon zu spät? Hätte er lieber seinen Ruhestand genießen sollen anstatt sich in Gefahr zu begeben?


    Meine Meinung:


    Bei „Die Handschrift des Todes“ handelt es sich um den Debutroman von John Verdon.


    Die Sprache ist eher gehoben und wohl gewählt. Man merkt, dass sich Verdon toll ausdrücken kann und so eine spannende Atmosphäre schafft. Das Buch lässt sich flüssig lesen.


    Der Thriller ist wirklich spannend geschrieben. Vor allem am Anfang steigt er gleich spannend an. Es geschieht einiges. In der Mitte zieht sich der Roman allerdings ein wenig. Es passiert eher weniger und die Ausschmückungen bzw. Beschreibungen der Umstände werden meiner Meinung nach zu lang. Der Schluss ist dann wieder super spannend. Ich konnte das Buch auf der Zielgeraden kaum noch aus der Hand legen und der Schluss hat mich dann doch sehr überrascht.


    Ein gelungenes Debut, dass auf mehr vom Autor hoffen lässt.


    Bewertung: 4/5 Sterne

  • Ich habe das Buch heute fertig gelesen und im Großen und Ganzen habe ich mich gut unterhalten gefühlt.
    Es war kein Thriller, an den ich noch lange denken werde aber für zwischendurch war er durchaus lesenswert.


    Das Ende hat mich ein wenig unbefriedigt zurück gelassen; ich hätte gerne noch mehr über den Täter und sein Motiv gewusst.



    Von mir gibts 7 Punkte!