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'Die Medica von Bologna' - Seiten 299 - 416
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Carla trennt sich endlich von Gaspare, hoffentlich bleibt sie dabei.
Warum sie seinen Auftrag in Venedig annimmt verstehe ich überhaupt nicht.
Dann ist da auch noch die Pest.Plötzlich besitzt sie einen Diener, den Eunuchen Latif, wie der plötzlich nach Venedig kommt
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Diesen Teil habe ich soeben auch durch. Der Ausflug nach Venedig war pestbedingt nicht besonders gemütlich. Zumindest kann sie bei Dottore Sangio weitere medizinische Erfahrungen sammeln. Um ihn zu begleiten muss sie auch einen Postanzug tragen.
Den Anzug eines Pestarzt stelle ich mir ziemlich unbequem vor.ZitatPlötzlich besitzt sie einen Diener, den Eunuchen Latif, wie der plötzlich nach Venedig kommt
Auf der Rückreise nach Bologna nimmt Carla den Eunuchen Latif als "Diener" mit. Er musste aufgrund einer Intrige aus seinem Harem im Osmanischen Reich fliehen. "Danach konnte ich über das Meer fliehen, doch ein grausames Schicksal verschlug mich nach Venedig", sagt Latif auf Seite 360.Latif in den Roman zu integrieren ist der typische Einsatz eines Sidekicks für die Heldin, der munter drauf los redet und somit einige humorvolle Dialoge bietet.
Einen Höhepunkt gibt es für Carla auf dem Karneval bei dem sie endlich einmal dank der Maske aus sich heraus gehen kann. Leider bekommt sie schon bald wieder einen Patienten und der Spaß ist erst einmal vorbei.Auch an diesem Abschnitt hat mir gefallen, das viel los ist, der Roman aber dennoch in einem gleichmäßig fliessenden Stil bleibt. So lässt sich das Buch auch nach einem anstrengenden Tag abends noch gut lesen.
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Carla trennt sich nun endlich von Gaspare, aber lässt sich dann doch noch von ihm überreden nach Venedig zu reisen um bei einem Arzt ein Gutachten zu holen zwecks der Theriak Herstellung.
Allerdings hilft sie dem Arzt auch bei seinem Kampf gegen die Pest und steht ihm auch in der Trauer um seine Frau bei. Er ist ihr sehr dankbar und will sie gar nicht wieder gehen lassen.
Wobei mir der Verdacht kommt, das er das so eingefädelt hat, da dort die Pest herrscht und er nicht damit infiziert werden wollte.
Sie kommt aber gesund zurück und bringt auch gleich noch einen Diener mit, mit ihm wird sie noch viel erleben.
Was sie sehr mitnimmt, ist das sie jemandem geholfen hat und der ihr nun schlechtes tun will auch wenn es nur Beobachter vor ihrem Haus sind. Latif ihr Diener schafft es allerdings mit den Geldmitteln, die sie in Venedig für ihre Hilfe bekommen hat, eben diese Beamten zu bestechen zu das die Beschattung beendet wird.
So nun bin ich gespannt wie es mit Carla und Gaspare sowie mit Latif weitergeht. -
Ich finde es sehr ungewöhnlich, um nicht zu sagen wenig glaubhaft, dass Carla wegen eines so unbedeutenden Anliegens in das von der Pest gebeutelte Venedig reist. Noch dazu für einen Mann, von dem sie sich nicht im Guten getrennt hat :rolleyes. Aber ok, es ist nur ein Roman! Immerhin kann sie dort erstmals relativ selbständig als Ärztin arbeiten. Danke für das Bild, Herr Palomar, sieht wirklich unbequem aus, hat es denn manchmal genutzt?
Des Gezänks um die Ingredienzien des Theriak war ich irgendwann ganz schön überdrüssig, viel zu ausführlich und nichtssagend. Ob die Sache noch mal von Bedeutung sein wird :gruebel? Ich glaube aber eher nicht. Es war wohl nur der Aufhänger für die Reise nach Venedig.
Auch dieser Abschnitt enthält eine Vielfalt von interessanten Informationen, leidermeist nicht sehr subtil in die Handlung integriert, sondern in Form monotoner Aufzählungen und belehrender Diskurse.
Mit den kirchlichen Würdenträgern in ihrem Umfeld hat Clara nicht viel Glück. Die Begegnung mit Helvetio, der sehr klischeehaft beschrieben ist, wird sicher noch unangenehme Konsequenzen für sie haben. Dankbar wird er sich bestimmt nicht erweisen, eher im Gegenteil. Alles andere wäre dann doch eine Überraschung, so wie er bisher dargestellt wurde.
Trotz der kritischen Anmerkungen liest sich die Geschichte weiterhin gut und flüssig.
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Auch ich habe diesen Teil mit Interesse gelesen und fand ihn sehr kurzweilig. Absolut unklar ist mir, wieso Carla den Auftrag angenommen hat, nach Venedig zu reisen, wohl wissend, dass sie dort ihr Leben aufs Spiel setzt.
Hat sie nichts zu verlieren? Macht sie es doch noch aus Liebe zu Gaspere?
Was genau es mit diesem Trank auf sich hat, ist mir nicht so ganz klar und ich finde es erstaunlich, dass Carla den Apotheker, der sie ja immerhin gut beraten und betreut hat, damit "verrät". -
Carlas Ausflug nach Venedig wirkt auf mich auch sehr konstruiert und unglaubwürdig, dass sie Gaspare den Gefallen nicht abschlagen kann, kann ich noch verstehen, aber dass sie sich für einen Mann, der sie so belogen hat in Lebensgefahr in einer von der Pest heimgesuchten Stadt in Lebensgefahr begibt war für mich doch ein bisschen viel des Guten.
Latif gefällt mir sehr gut, endlich hat Carla einen erlichen Begleiter an ihrer Seite.
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Latif hat Humor in den Roman hineingebracht!
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Bin mitten im Abschnitt und wundere mich über die Erwähnung einer Tante (Schwester von Carlas Mutter). Hatte Carla diese Tante erfunden oder gibt es die tatsächlich? (Falls das überhaupt schon vorkam?) Wenn es dieses Tante tatsächlich gäbe, hätte Carla von ihr vielleicht etwas über ihren Vater herausfinden können...
Gaspare ist in meiner Ansicht noch weiter gesunken. Seine scheinbar sehr freundliche Ehefrau weiterhin so einfach mit Carla betrügen zu wollen, sich über Carlas Gefühle überhaupt keine Gedanken zu machen und ihr zuerst den Mund wässrig zu machen, um sie dann ins pestverseuchte Venedig zu schicken - eine völlig alleinstehende junge Frau, die Bologna noch nie verlassen hat. Wobei Carla soetwas leider auch immer wieder mit sich machen lässt. Auch hier vermisse ich wieder Verwandte bzw. Freunde, die sie ein wenig leiten bzw. schützen würden.
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Warum Carla nach Venedig reiste, hab ich auch nicht nachvollziehen können. Ich denke doch sie ist zu Gutmütig, und Gutgläubig. Ich glaub auch, ihr schöner Dottore war zu feige, um die Reise selbst zu machen.
Das sie Latif mitgebracht hat, ich finde es schön. Innerhalb von ein paar Seiten wurde er meine Lieblingsfigur. -
Zitat
Original von Hoffis
Warum Carla nach Venedig reiste, hab ich auch nicht nachvollziehen können. Ich denke doch sie ist zu Gutmütig, und Gutgläubig. Ich glaub auch, ihr schöner Dottore war zu feige, um die Reise selbst zu machen.
Das sie Latif mitgebracht hat, ich finde es schön. Innerhalb von ein paar Seiten wurde er meine Lieblingsfigur.Wenn ich so drüber nachdenke komme ich zum gleichen Schluß - Latif war meine Lieblingsfigur!
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Zitat
Original von Lumos
Wenn ich so drüber nachdenke komme ich zum gleichen Schluß - Latif war meine Lieblingsfigur!
Dieser Charakter - einfach köstlich!
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Dafür, dass sie Latif mitgebracht hat, verzeihe ich die etwas unverständliche Reise nach Venedig
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Zitat
Original von Zwergin
Carlas Ausflug nach Venedig wirkt auf mich auch sehr konstruiert und unglaubwürdig, dass sie Gaspare den Gefallen nicht abschlagen kann, kann ich noch verstehen, aber dass sie sich für einen Mann, der sie so belogen hat in Lebensgefahr in einer von der Pest heimgesuchten Stadt in Lebensgefahr begibt war für mich doch ein bisschen viel des Guten.
Genau mein Gedanke. Sowas unsinniges und unglaubwürdiges. Ich entschuldige es eigentlich nur deshalb, weil der Abschnitt in Venedig für mich der bisher interessanteste im ganzen Buch ist. Die Darstellung der von der Pest heimgesuchten Handelsmetropole fand ich absolut beeindruckend und faszinierend. Die Schilderung wie es sein muss durch die Straßen einer solchen Stadt zu laufen kam absolut eindringlich und realistisch rüber. Hat mir richtige Gänsehaut verursacht.Außerdem ist in diesem Abschnitt endlich ein Charakter aufgetaucht, der mir sofort sympathisch war: Latif! Ja, er ist der ganz klar definierte Comedy-Sidekick, aber was solls, der bringt etwas Schwung und Humor in die Geschichte. Fast jede seiner Bemerkungen brachte mich zum Glucksen oder Lachen. Schön auch die Doppeldeutigkeit der Dame die er betreute... hübsche Frau=Naturkatastrophe. Würde mich direkt interessieren, ob das tatsächlich stimmt oder ob Latif (oder auch Wolf Serno) das erfunden hat.
Ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass Carla eine kleine Zeitreise gemacht hat? Sie erreichte den Palast des Dogen mit der Gondel im Jahr 1676. Und wir beschweren uns, wenn die Bahn sich um ein paar Stunden verspätet.
Die Sache mit der Bleiweißvergiftung fand ich auch bescheuert... erst sagt sie immer, das Zeug ist ja giftig und blabla, aber selbst nachdem sie sich von Gaspare getrennt hatte, schmiert sie sich TROTZDEM weiter damit ein. Also ne. Dumme Kuh.
Das geheimnisvolle Bienensummen soll wirklich nur das Geräusch der Stadt gewesen sein? Irgendwie hätte ich dahinter mehr vermutet.
Gaspare finde ich inzwischen einfach nur noch unter aller Kanone. Ich glaube, der will sich mit geringstmöglichem Risiko gut Kind beim Professor machen, damit der seine eigene Professur befürwortet. Aber natürlich geht der gute Herr dafür nicht selber in die Peststadt, nene, man schickt die entbehrliche Ex-Geliebte. Sollte sie dabei sterben, auch gut, kann sie seiner Frau schon nichts mehr stecken.
Und als sie zurück kam, ist er natürlich mitnichten bereit, den Erfolg zu teilen. Der Professor soll glauben, nur ER hätte das ermöglicht. Boooah!Der komische Inquisitor wird wohl noch eine schlechte Rolle spielen... aber warum will er nicht, dass man von ihm weiß? Mir kam es irgendwie gleich seltsam vor, dass ein Inquisitor da im Kostüm herumhupft mit den anderen Gecken. Vielleicht hat er eine Affäre mit der Dame an seiner Seite (Himmel) und das soll niemand erfahren?
Mal sehen wie es weitergeht. Vermutlich wird Carla in nächster Zeit Latifs Nase wiederherstellen und dann wegen Herumdokterei angezeigt, so mein Verdacht. Das Gute ist immerhin, man weiß, dass Latif überlebt und auch sonst in guter Verfassung zu sein scheint.
Wenn ich es mir so überlege... im Zusammenhang mit dem Bienengesumme... irgendwie muss ich bei Latif an den faulen Willi von Biene Maja denken. -
Zitat
Original von Paradise Lost
Die Sache mit der Bleiweißvergiftung fand ich auch bescheuert... erst sagt sie immer, das Zeug ist ja giftig und blabla, aber selbst nachdem sie sich von Gaspare getrennt hatte, schmiert sie sich TROTZDEM weiter damit ein. Also ne. Dumme Kuh.:writeSehr treffend formuliert!
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Zitat
Original von Paradise Lost
Ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass Carla eine kleine Zeitreise gemacht hat? Sie erreichte den Palast des Dogen mit der Gondel im Jahr 1676. Und wir beschweren uns, wenn die Bahn sich um ein paar Stunden verspätet.Da hab ich auch zweimal gucken müssen :lache. Aber ein paar Seiten später war dann wieder alles richtig (sonst wärs ja auch ein arg böser Schnitzer gewesen...).
Ja, der Latif... lustig ist der schon, aber muss er das bei jeder Gelegenheit auch noch extra betonen? Und wie er mit Carlas Geld umgeht :fetch, bin mal gespannt, ob er ihr noch irgendwann nützlicher wird als im Moment...
Dass sie nach Venedig ging, hat mich auch erstaunt, genervt, geschockt. Aber dort lernt sie D. Sangio kennen und lernt eine Menge. Allerdings schenkt der ihr wiederum die Medizinertasche, deren Besitz der Inquisitor verräterisch findet... Der hat mich zwar nur genervt, aber wenigstens kommt jetzt mal ein wenig Spannung rein (kommt der wieder? Kann Carla ihm dann entkommen?).
Irgendwie war die Vorstellung von einem Venedig durch das man reitet, seltsam für mich. Und sagte nicht auch jemand, dass es wegen der Pest kaum Gondeln gäbe um den Canale grande zu überqueren? Da gabs doch auch Brücken (hab nachgeschaut, S. 338). Und das Pferd hätte auch in die Gondel gesollt, oder wie?
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Zitat
Original von Waldmeisterin
Ja, der Latif... lustig ist der schon, aber muss er das bei jeder Gelegenheit auch noch extra betonen? Und wie er mit Carlas Geld umgeht :fetch, bin mal gespannt, ob er ihr noch irgendwann nützlicher wird als im Moment...
Ach, ich glaube Latifs Humor ist auch eine Art Maske, die bei ihm allerdings wohl schon in Fleisch und Blut übergegangen ist. Hauptsächlich gibt er sich so Munter, damit ihn seine selbst gewählte Herrin auch wirklich akzeptiert.
Schließlich hat er selber ja auch ein schlimmes Schicksal durchgemacht! -
Eigentlich passen Carla und Latif gut zusammen, beide sind in sehr ungewöhnlichen Umgebungen groß geworden und gehörten nie so recht dazu. Allerdings finde ich es bedenklich, wie blind Carla einem praktisch Fremden vertraut, der sich ihr aufgedrängt hat - wenn auch auf eine recht sympathische Art und Weise, vor allem in finanzieller Hinsicht ist er ja noch blauäugiger als sie und trotzdem lässt ihm den freien Zugang dazu.
Carla selbst wird mir auch immer unsympathischer, mit ihrem ewigen Hü und Hott, wenn es um Gaspare geht und auch bei anderen Dingen. Da fehlt mir (wie schon zuvor geschrieben) definitv jemand, der sie vor sich selbst schützen könnte, ihr ein wenig helfen könnte. Ich bin mir sicher, dass sie nicht nur auf der Reise und in Venedig eine Menge Schutzengel verschlissen hat.
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In diesem Kapitel muss ich ziemlich viel kritisieren, leider flacht der Roman immer mehr ab.
Dass Carla so mir nichts dir nichts nach Venedig abgehauen ist, nehme ich ihr einfach nicht ab. WIE erwähnt wurde, dass dort auch noch die Pest herrschte, fand ich ziemlich lächerlich.
Carla haut einfach ihre Begleiter um, da diese ihr etwas anhaben wollen. Kommt mir vor wie in einem schlecht gemachten Film oder wie in einer Komödie ;-).
Die Zusammenkunft mit dem Dottore verlief mir einfach zu glatt und wie sie dann gleich wieder ihre Schneiderkenntnisse anbringen kann, fand ich übertrieben. Schön für Carla, dass sie wieder eine Möglichkeit hat im medizinischen Bereich tätig zu werden, für mich war es doch zu viel Zufall.
Gaspare ist Carlas Rückkehr anscheinend gleichgültig, und das, obwohl sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt hat. Ihr Aufenthalt in Venedig war doch gar nicht so schlimm, zumindest kam es bei mir nicht an.
Die Beschreibung des Karnevals in Bologna hat mich dann etwas versöhnlich gestimmt, obwohl ich dachte, dass der Karneval in Venedig viel bekannter war. Hat Carla etwa den falschen Mann gesund gepflegt? Ich denke Helvetico ist ihr nicht wohlgesonnen. Da kommt bestimmt noch etwas.
Latif nervt mich manchmal. Erneut gibt er das Geld der Herrin aus. Und wieder kommt sein blöder Spruch: „Seht ihr Herrin, da habe ich Euch zum Lachen gebracht. Ein guter Diener bringt seine Herrschaft zum Lachen.“ (S. 416)
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dass Gaspare Carla mit so einfachen Mitteln wie einem Brief und dem Schicken eines Boten sie so schnell wieder davon abbringen konnte, sich von ihm fernzuhalten mag ich ja noch akzeptieren und mit "Hörigkeit" oder ähnlichem begründen.
Dass sie allerdings wieder regelmäßig in seinem Haus ein und ausgeht obwohl seine Ehefrau inzwischen allem Anschein nach bei ihm lebt, fällt mir schon schwerer zu verstehen. Ja und dass Carla dann nach Venedig reist obwohl dort die Pest herrscht, nur um einigen wichtigen Herren in Bologna den benötigten Beweis zu liefern, den sie brauchen, das kann ich nun wirklich nicht mehr nachvollizehen.
Die Reise nach Venedig und die damit verbundenen Charaktere sind allerdings auf alle Fälle eine Bereicherung finde ich. Sowohl Maurizio und sein Diener sind mir sofort sympathisch, wie auch der humorige Latif, von dem ich gespannt bin, wie der denn noch den Rest des Geldes "anlegt"