Nun hab ich den Roman auch durch. Der letzte Abschnitt gefiel mir dann wieder besser, denn es gab hier viel Neues und viel Informationen und Aufklärungen. Fast schon zuviel für diesen Abschnitt.
Zwei Jahre trauern, nur weil Gaspare ihr Bruder ist? Nicht nachvollziehbar. Aber bei Carla scheint alles möglich. Es freut mich, dass sie nun ihren Fehler eingesehen hat, dass es nicht der Ruhm ist der zählt, sondern die Hilfe, die sie nun auch endlich leistet.
Dann folgt wieder die Kehrseite. Sie arbeitet wie besessen und leiden muss darunter – wie meistens - Latif. Es folgt die Flucht und die Suche nach einer Bleibe. Warum nimmt sie hier eine Höhle und nicht eins der verlassenen Häuser?
Der letzte Abschnitt ist sehr spannend geschrieben und war daher auch schnell gelesen. Warum nun aber noch die Liebesgeschichte mit dem Priester eingebaut werden musste? Und warum wieder ein Priester? Für mich sind hier am Ende viele Fragen offen.
Mein Fazit: „Die Medica von Bologna“ ließ sich sehr gut und fließend lesen und hatte einen angenehmen Unterhaltungswert. Die Hauptperson war mir am Anfang sehr sympathisch, aber zum Ende hin einfach zu speziell und ich kam nicht mehr mit ihr klar. Ob es daran liegt, dass der Roman von einem Mann geschrieben wurde :gruebel. Latif dagegen hat gewonnen. Man hat eine Menge über die Chirurgie der damaligen Zeit erfahren und das medizinische Wissen. Dank der Tafeln im Anhang über die Rekonstruktion der Nase, wurde einiges verständlicher. Dafür vielen Dank.
Zum Teil war es mir allerdings zu langatmig, auch die medizinischen Ausführungen. Zudem fehlte mir ein Glossar für die ganzen italienischen und lateinischen Fachbegriffe und Ausdrücke.