Englischer Originaltitel: The Savage Garden
Klappentext
1958 reist der junge Kunsthistoriker Adam Strickland von London in die Toskana, um den außergewöhnlich gestalteten Renaissancegarten der Fürstenfamilie Docci zu untersuchen. Im 16. Jahrhundert hatte Fürst Frederico die Anlage mit Kapellen, Brunnen, Statuen und Grotten erbauen lassen, um seiner jung verstorbenen Ehefrau ein Denkmal zu setzen. Vom ersten Augenblick an ist Adam wie gefangen von der melancholischen Schönheit des Gartens und dem geschichtsträchtigen Leben der Doccis. Doch mit jedem Tag, den er auf dem Anwesen verbringt, wird Adam klarer, dass sich die Fürstenfamilie nicht nur über ihre jüngste Vergangenheit ausschweigt – die Zeit während der deutschen Besetzung, als ein Docci unter zweifelhaften Umständen erschossen wurde. Auch der jahrhundertealte Garten, angeblich die Bezeugung ewiger Liebe, könnte ein sehr viel finsterer Ort sein als gedacht. Fast scheint es, als hätten die berühmtesten Söhne der Toskana, Dante und Machiavelli, an der Chronik der Doccis mitgewirkt. Denn die ist durchzogen von Rachsucht und Machtgier. Und sie verheimlicht, wie Adam bald feststellen muss, zwei kaltblütige Morde.
Der Autor
Mark Mills studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Cambridge, bevor er sich mit dem Verfassen von Drehbüchern und zwei Romanen einen Namen machte. Nach Jahren in Frankreich und Italien lebt er heute mit seiner Frau und zwei Kindern in London.
Der Klappentext faßt recht gut den Inhalt zusammen. Im Italien des Jahres 1958 ist der Krieg noch nicht vergessen. Damalige Ereignisse werfen ihre Schatten noch auf den Alltag. Mark Mills fügt diesen Eindruck unterschwellig in seine ansonsten leichtfüssige Erzählung ein. Er schickt uns mit Adam durch den Garten und lässt ihn nach und nach dessen Geheimnis entdecken. Er wird von der Familie Docci herzlich aufgenommen, die alte Dame, die dort mit ihrer Haushälterin wohnt, bemüht sich sehr um Adam. Ihr Sohn war es damals, der von deutschen Besatzern im Obergeschoss erschossen wurde. Ihr Mann versiegelte das Stockwerk und niemand darf es betreten. Auch im Ort munkelt man über das damalige Geschehen. Ist die Geschichte der Ermordung wahr, so wie sie erzählt wird? Adams Neugier ist geweckt. Das Geheimnis des Gartens, der Mord damals im Obergeschoss und nicht zuletzt die anziehende Enkelin der alten Dame nehmen Adam gefangen. Nach und nach deckt er ein Puzzelstein nach dem anderen auf bei beiden Geheimnissen.
Mark Mills schreibt flüssig und ansprechend, mit leisem Humor. Er beschreibt sehr schön den heissen, italienischen Sommer, Abende auf der Terrasse mit Wein und gutem Essen. Im Buch ist eine Skizze des Garten, so das wir zusammen mit Adam verfolgen können, wo wir wandeln. Noch mehr aber interessiert den Autor die Familie und ihre Geschichte. Die großen Themen Liebe, Hass, Lüge, Betrug, Schuld, ziehen sich als roter Faden durch das Buch. Obwohl es um eine Familientragödie geht ist das Buch leichtfüssig und auch ein wenig heiter. Die Charaktere überzeugen. Ich hatte gedacht, das es mehr um den Garten und um Kunstgeschichte geht, aber tatsächlich hat die derzeitige Geschichte um die Familie Docci das Hauptgewicht. "Die siebte Stufe" ist eins der Bücher, die sich schön lesen lassen, es ist etwas für zwischendurch, nicht zu schwer und nicht zu belastend. Ich habe es gerne und zügig gelesen, man sollte nur nicht mit den falschen Erwartungen herangehen, denn es ist weder ein Krimi noch etwas zum Mitraten. Es ist einfach eine nette, kleine Geschichte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.