Neuerscheinungen Frühjahr/Sommer 2011: "Belletristik"

  • Über den Autor:
    Antoine Volodine, Russischlehrer, Übersetzer russischer Literatur, Schriftsteller, lebt in Orléans. Übersetzungen seiner Werke erschienen in Portugal, Japan, Italien, der Türkei, den Niederlanden und den USA.



    Kurzbeschreibung:
    Mevlido, ein melancholischer Polizist um die 50, lebt inmitten von Kriegsruinen, in einer heruntergekommenen Wohnung voller Spinnen. Riesige Vogelmutanten, Flüchtlinge aus Lagern und Gulags bevölkern die Ghettos der Stadt. Mevlidos über alles geliebte Frau ist vor fünfzehn Jahren, im Krieg aller gegen alle, von Kindersoldaten gefoltert und ermordet worden. Eines Tages wird Mevlido von den »Organen« seiner Partei mit einer besonderen Mission beauftragt. Dafür muß er in ein »Zwischenreich« eindringen. Die Eintrittskarte in dieses Reich sind sein gewaltsamer Tod und eine qualvolle Wiedergeburt. Jene, die er in seinem früheren Leben gekannt hat, kann er nun zuweilen sehen, ohne aber von ihnen gesehen zu werden; in ihre Träume kann er sich einschleichen, ohne daß größere Nähe möglich wäre. In seinem neuen Leben findet Mevlido seine Frau wieder. Aber auch ihr kann er sich nicht bemerkbar machen. "Mevlidos Träume" ist das Buch eines Visionärs. In furiosen Bildern komponiert Antoine Volodine eine schwindelerregende, höchst beunruhigende Anderswelt. Alles uns Bekannte ist ins Alptraumhafte verzerrt. Aber Ironie und kohlrabenschwarzer Humor lassen daran zweifeln, daß diese Anderswelt Volodines letztes Wort ist.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2011

  • Über den Autor:
    Felix Hartlaub, geboren 1913 in Bremen, gestorben (vermißt) 1945 in Berlin.



    Kurzbeschreibung:
    Felix Hartlaub (1913–1945), eine der großen Hoffnungen der deutschen Literatur des letzten Jahrhunderts, ging an einem der letzten Kriegstage 1945 in Berlin verloren. Der promovierte Historiker hinterließ ein wenig umfangreiches literarisches Werk; in dessen Zentrum: die »Aufzeichnungen aus dem Zweiten Weltkrieg«, 1940/41 aus dem besetzten Paris, später aus dem Führerhauptquartier. Diese Fragmente gehören zu den genauesten, empfindlichsten und dichtesten Wortmeldungen deutscher Sprache, die uns aus den Jahren des Zweiten Weltkriegs erreicht haben. »In Paris 1941«, schreibt Durs Grünbein, »verliert er keinen Augenblick aus dem Gedächtnis, daß er als Angehöriger einer Besatzerarmee dort ist. Der niedrige Dienstgrad schärft ihm den Gerechtigkeitssinn, das Schamgefühl vor der unterdrückten Bevölkerung. Auf Jahre hin sieht er das Verhältnis der Deutschen zu Frankreich diskreditiert. Dabei war ihm, mit der Neugier des stoffhungrigen Zeitgeschichtlers, die Versetzung ins Feindesland willkommen gewesen. ›Man muß die Vernichtung Europas aus der Nähe sehen …‹«


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2011

  • Über den Autor:
    Pierre Michon wurde am 28. März 1945 im französischen Département Creuse (Massif Central), im Dorf Les Cards geboren, wo seine Eltern als Grundschullehrer arbeiteten. Zwei Jahre nach der Geburt des Sohnes verließ der Vater die Familie.
    Später studierte Michon in Clermont-Ferrand Literatur. Nach langen Jahren der schriftstellerischen Selbstfindung gelang ihm 1984 mit 37 Jahren der Durchbruch: Für Vies minuscules (Leben der kleinen Toten) erhielt er 1984 den "Prix France Culture", dem weitere Preise folgten. Heute gilt Pierre Michon als einer der bedeutendsten französischen Gegenwartsschriftsteller.
    Übersetzungen seiner Werke erschienen in Deutschland, Italien, Spanien, den Niederlanden, Griechenland, Rumänien, den USA, Brasilien, Mexiko und Syrien. Pierre Michon lebt mit Frau und Tochter in Nantes.



    Kurzbeschreibung:
    Der Erzähler dieser packenden, knappen Geschichte erinnert sich an die erste Stelle als Lehrer, die er 1961 in einem Dorf in Frankreichs Südwesten antrat. Er begegnet zwei Frauen, die ihn faszinieren, der älteren Hélène und der jungen Yvonne. Yvonne ist die, von der er dann Tag und Nacht träumt, der er nachstellt. Pierre Michon, ein Meister unter den Autoren der französischen Gegenwartsliteratur, hat "Der Ursprung der Welt" in einer unerhört sinnlichen und kunstvollen, einer hoch aufgeladenen und verdichteten Sprache geschrieben. Der Titel spielt an auf die Region, in der die Geschichte situiert ist, nahe den Höhlen von Lascaux mit den weltberühmten paläolithischen Malereien – aber zugleich auch auf Gustave Courbets Bild einer Vulva aus dem Jahr 1866, das diesen Titel trägt und zu dem das Motto paßt, das Michon an den Anfang gestellt hat: »Die Erde schlief nackt und gepeinigt wie eine Mutter, der die Decke herabgeglitten war.« (Andrej Platonov)


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2011

  • Über den Autor:
    Paul Celan wurde am 23. November 1920 als Paul Antschel als einziger Sohn deutschsprachiger, jüdischer Eltern im damals rumänischen Czernowitz geboren. Nach dem Abitur 1938 begann er ein Medizinstudium in Tours/Frankreich, kehrte jedoch ein Jahr später nach Rumänien, zurück, um dort Romanistik zu studieren. 1942 wurden Celans Eltern deportiert. Im Herbst desselben Jahres starb sein Vater in einem Lager an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Von 1942 bis 1944 musste Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten. Von 1945 bis 1947 arbeitete er als Lektor und Übersetzer in Bukarest, erste Gedichte wurden publiziert. Im Juli 1948 zog er nach Paris, wo er bis zum seinem Tod lebte. Im selben Jahr begegnete Celan Ingeborg Bachmann. Dass Ingeborg Bachmann und Paul Celan Ende der vierziger Jahre und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis verband, das im Oktober 1957 bis Mai 1958 wieder aufgenommen wurde, wird den posthum veröffentlichten Briefwechsel Herzzeit zwischen den beiden bestätigt. November 1951 lernte Celan in Paris die Künstlerin Gisèle de Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete. 1955 kam ihr gemeinsamer Sohn Eric zur Welt. Im Frühjahr 1970 nahm sich Celan in der Seine das Leben.



    Kurzbeschreibung:
    Paul Celan (1920-1970) ist und bleibt wohl der wichtigste Dichter deutscher Sprache nach dem Zweiten Weltkrieg, nach dem Holocaust. Im Unterschied zu den vor 40 Jahren, in Celans Todesjahr, veröffentlichten, seit langem vergriffenen "Ausgewählten Gedichten" kann die neue Auswahl aus der Fülle der in den beiden großen Werkausgaben des Suhrkamp Verlags vollständig publizierten Gedichte schöpfen. Sie schließt eine Lücke in der großen Sammlung mit Gedichtbänden von Klassikern der Moderne, die in der Bibliothek Suhrkamp vorliegen.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2011

  • Über den Autor:
    Marie NDiaye, 1967 in Pithiviers bei Orléans geboren, veröffentlichte mit 17 ihren ersten Roman; weitere Romane und Theaterstücke folgten. Die Autorin lebt seit 2007 mit ihrer Familie in Berlin.


    Kurzbeschreibung:
    Was haben die Leute in Bourdeaux plötzlich gegen Nadia und ihren Mann? Sie werden gemieden, ja sogar angegriffen. Ein unheimlicher Untermieter nistet sich bei ihnen ein. Die Nadia so vertraute Stadt hüllt sich in gespenstischen Nebel. Und auch Nadia wird sich auf ihr unerklärliche Weise fremd. Ist sie am Ende gar nicht die, die sie zu sein glaubt? In einem virtuosen Spiel mit dem Schrecken enthüllt Marie NDiaye das Unheimliche in uns selbst.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2011

  • Über den Autor:
    Amor Towles hat in Yale und Stanford studiert. Er ist in der Finanzbranche tätig und gehört dem Vorstand der Library of America und der Yale Art Gallery an. Nach Veröffentlichungen in der Paris Review ist Eine Frage der Höflichkeit sein erster Roman. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Manhattan.


    Kurzbeschreibung:
    Ein elegantes modernes Märchen, ein spritziger Gesellschaftsroman à la F. Scott Fitzgerald und Truman Capote. Es ist die charmante Geschichte einer versäumten Liebe und zugleich ein stimmungsvolles Porträt des New York der späten Dreißigerjahre.New York, Neujahr 1937: Die beiden Freundinnen Kate und Eve - zwei Provinzschönheiten, die die Welt erobern wollen - gabeln in einer Jazzkneipe den charmanten Tinker Gray auf. Er trägt Kaschmir und scheint Single zu sein - ein Sechser im Lotto. Eine turbulente Freundschaft à trois beginnt: Die beiden jungen Frauen weisen Tinker in die Geheimnisse des Schnorrens ein - wie gelangt man in die Radio City Music Hall, ohne Eintritt zu bezahlen? - und Tinker revanchiert sich, indem er sie in die feinsten Clubs der City ausführt. Eines ist klar: Die beiden wollen dazugehören in dieser Welt der schokobraunen Bentleys, der seidenen Etuikleider und des prickelnden Champagners. Erst als das beschwingte Dauerabenteuer jäh durch einen Unfall beendet wird, stellt sich für Kate die Frage, wer eigentlich in wen verliebt ist ... oder ob es für sie sogar viel mehr ist.



    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    Jean Forton (1930-1982) war Buchhändler, Autor von neun Romanen und Begründer der Zeitschrift La Boîte à clous für junge literarische Talente. Zum Höhepunkt und Ende seiner Karriere war er mit seinem Roman L'Épingle du jeu 1960 in der Endauswahl für den Prix Goncourt. Sein Gesamtwerk wird nun in Frankreich neu aufgelegt. Mit Isabelle wird er erstmals auf Deutsch vorgestellt.


    Kurzbeschreibung:
    Soeben in Frankreich neu entdeckt und gefeiert: das verstörende Meisterwerk von Jean Forton aus dem Jahr 1957. Fassungslos wird der Leser Zeuge einer kühl kalkulierten Verführung, einer ausweglosen Liebesgeschichte.


    Sie sieht so zart aus, so unschuldig mit ihren blonden Zöpfen und so beschützenswert…
    Der Mann, dessen Blick sich in diesem blonden Haar verfängt, frönt in seinem Pariser Dachzimmer einem müßigen Dasein. Er ist ein einsamer Wolf, der durch die Wand die schöne Freundin seines Zimmernachbarn lachen hört. Nie würde es ihm gelingen, eine solche Frau zu besitzen, nie würde er mit jemandem eine solche Vertrautheit herstellen können. Nun aber sieht er auf einem seiner einsamen Rundgänge dieses unscheinbare, vielleicht sechzehnjährige Mädchen, und in ihm entsteht ein Plan, der zur Obsession wird. Anders als Lolita ist das Mädchen Isabelle keine selbstbewusste Verführerin, sondern unschuldig und sehnt sich nach Zuwendung.
    Mit klarer, knapper Sprache zeigt Forton, wie Verführung zum Selbstzweck wird, zur Erhöhung des eigenen Ichs.

    Ein Klassiker der französischen Moderne, nun erstmals auf Deutsch.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    Lena Gorelik, geboren 1981 in St. Petersburg, kam 1992 mit ihrer russisch-jüdischen Familie nach Deutschland. Sie veröffentlichte bisher die Romane Meine weißen Nächte und Hochzeit in Jerusalem (nominiert für den deutschen Buchpreis 2007) sowie Verliebt in Sankt Petersburg, ein witzig-persönliches Reisebuch über ihre Geburtsstadt Sankt Petersburg. Lena Gorelik lebt mit Mann, Sohn und Hund in München.


    Kurzbeschreibung:
    Klar sind Juden gerissen, meint Lena Gorelik, sonst hätten sie nicht überlebt. In ihrem neuen Buch zeigt sie, wie man entspannt mit den üblichen Klischees umgeht. Denn für sie ist jüdische Identität längst nicht mehr nur an den Holocaust gekoppelt.


    Lena Gorelik gehört der neuen Generation junger Juden in Deutschland an, die sich über ihre Zukunft, nicht über ihre Vergangenheit definieren wollen. Dazu passt perfekt, dass sie gerade Mutter geworden ist: In ihrem neuen Buch erklärt Lena Gorelik ihrem Sohn nicht nur präventiv, wie er sich später einmal ihrer mütterlichen Fürsorge entziehen kann. Sondern auch, warum bei Festen immer viel geweint wird, obwohl seine Eltern nicht gläubig sind. Warum sein Großvater lieber Sudokus macht als in der Thora liest. Warum er auf seine Nase und seine Ohren stolz sein kann. Wie er die Weltherrschaft erlangt, auch wenn er kein Rothschild ist. Wie er es auf die Liste der 10 coolsten Juden der Welt schafft und wie er sich Leute charmant vom Leib hält, die mit Leuchten in den Augen sagen: Waas, du bist wirklich Jude?!


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    Antonio Skármeta, geboren 1940 in Antofagasta / Chile, erhielt für sein literarisches und filmisches Werk zahlreiche internationale Preise. Mit seinem Roman Mit brennender Geduld erzielte er 1985 einen Welterfolg. Die Geschichte um den poetischen Briefträger wurde unter dem Titel Il Postino kongenial mit Philippe Noiret als Pablo Neruda verfilmt. Skármeta lebte viele Jahre im Exil in Berlin. Von 2000-2003 war er als Botschafter Chiles dort.


    Kurzbeschreibung:
    Dorflehrer Jacques verzehrt sich nach der schönen jungen Teresa. Als er sich ihr nähert, holt ihn das Geheimnis seines französischen Vaters ein… Mit klaren, sinnlichen Sätzen erzählt Antonio Skármeta eine Geschichte von Liebe, Sehnsucht und südamerikanischer Melancholie.


    Jacques, ein junger Lehrer, der abends französische Gedichte übersetzt, lebt mit seiner Mutter in einem gottverlassenen chilenischen Dorf. Sein Vater, ein Franzose, ist Hals über Kopf nach Paris zurückgekehrt – aus Sehnsucht. Jacques hingegen sehnt sich nach der schönen Nachbarin Teresa… Eines Tages bietet ihm Teresas lebenshungriger jüngerer Bruder verschwörerisch seine Hilfe an. Einzige Bedingung: Er möchte einmal mit ins Bordell der nahegelegenen Provinzstadt. Aber in der Stadt dann trifft Jacques überraschend auf seinen in der Ferne geglaubten Vater… und ahnt bald, das dessen Weggang mit Liebe, Schmerz und einem großen Opfer zu tun hatte.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Kurzbeschreibung: Ihre ehrgeizigen Eltern in Palermo haben nicht viel Zeit für die kleine Agatina. Zum Glück hat ihre Großmutter das Mädchen umso fester ins Herz geschlossen. In der Küche erzählt sie Agatina die Liebesgeschichten ihrer Familie und bringt ihr das streng gehütete Geheimrezept der »Agathenküchlein« bei. Dieses Rezept rettet die erwachsene Agatina später in einer schweren Krise.


    Vor Jahrhunderten erlitt die schöne Agatha in Palermo ein schreckliches Schicksal: Weil sie sich den Avancen eines römischen Konsuls widersetzte, wurde sie in den Kerker geworfen und grausam bestraft. Bis heute verehrt man sie in Sizilien als Heilige. Zu ihrem Namenstag werden Ricottaküchlein gebacken, welche die Form weiblicher Brüste haben. Die Großmutter der kleinen Agatina bereitet diese Cassatelle nach einem besonders köstlichen Geheimrezept zu. Und während sie in der Küche hantieren, entführt die Großmutter ihre Enkeltochter in die Vergangenheit ihrer Familie und in die Geschichte Siziliens. Agatina erfährt von der leidenschaftlichen Liebe ihrer Urgroßmutter, die durch eine qualvolle Krankheit ein Ende fand. Sie hört von der unerfüllten Ehe ihrer Großmutter, die sich in die glühende Verehrung der heiligen Agatha rettete. Zur Familienüberlieferung zählen ferner eine erotisch unersättliche, mit einem Räuber liierte Bäuerin und herrische, unwiderstehliche Schürzenjäger. Als Agatina Jahre später selbst unter heftigem Liebeskummer leidet, begreift sie, wie wichtig diese Erzählungen für sie sind.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2011

  • Über den Autor: Vidar Sundstøl wuchs in Drangedal, Norwegen, auf und kam erst auf Umwegen zum Schreiben. Seinen ersten Roman veröffentlichte er mit einundvierzig Jahren. Mit »Traumland«, seinem vierten Buch, hat er seinen ersten Kriminalroman geschrieben, der in Norwegen mit dem Riverton Prize zum besten Krimi des Jahres 2008 ausgezeichnet wurde. Nach einigen Jahren in den USA und Ägypten lebt er heute im norwegischen Kristiansand.


    Kurzbeschreibung: Lance Hansen, Polizist und Ranger rund um den Lake Superior, kann sich nicht erinnern, dass es in der Gegend jemals einen Mordfall gegeben hat. Arglos geht er einem Hinweis auf Wildcamper nach und stößt auf einen jungen Mann, der, nackt und verwirrt, in einer fremden Sprache stammelt. Nicht weit davon liegt ein zweiter - übel zugerichtet und für immer mundtot.


    Lance Hansen hat norwegische Wurzeln, wie so viele Bewohner am Lake Superior in Minnesota, wo sich im 19. Jahrhundert viele Einwanderer aus Skandinavien ansiedelten. Deshalb merkt er bald, dass es sich bei dem verwirrten Nackten um einen Norweger handelt. Der junge Mann, dessen Freund brutal erschlagen wurde, steht unter Schock. Und Hansen hat ein Problem: Es ist nicht nur der erste Mordfall in der Gegend, dessen Zeuge er geworden ist, er hat am Abend zuvor das Auto seines Bruders in der Nähe des Tatorts gesehen - und schweigt darüber. Statt sich dem Konflikt zu stellen, vergräbt sich Hansen in die Historie der Gegend und stößt am Ende doch noch auf einen weiteren Mordfall - der ein Jahrhundert zurückliegt.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2011

  • Über den Autor: William Trevors umfangreiches Werk umfasst Romane und Erzählungen und wurde mit zahlreichen literarischen Preisen ausgezeichnet. Seine letzten beiden Romane »Die Geschichte der Lucy Gault« (Hoffmann und Campe 2003) und »Liebe und Sommer« (2009) waren für den Booker Prize nominiert. Bei Hoffmann und Campe erschienen außerdem die Erzählungsbände »Seitensprung« (2005), »Tod des Professors« (2007) und »Geborgtes Glück« (2008). Der Roman »Felicias Reise« erschien 2009 in einer überarbeiteten Übersetzung.



    Kurzbeschreibung: »Der unangefochtene Meister der Short Story.« Frankfurter Allgemeine Zeitung


    Vor vier Jahren saß Mallory noch gemeinsam mit seiner Frau in Harry's Bar in Venedig. Inzwischen ist ihre Krankheit so weit vorangeschritten, dass sie ihn zuweilen nicht einmal mehr erkennt. Die einzige Brücke zwischen ihnen ist das Canasta-Spiel, bei dem er sie absichtlich gewinnen lässt, um ihr einen Augenblick des Glücks zu bescheren.


    Ob es um Liebe, Familie, Tod oder den Widerstreit zwischen Tradition und Moderne geht: Stets erzählt Trevor tief bewegend über die Unberechenbarkeit des Glücks.



    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor: Henry Roth (1906-1995) wurde als Sohn jüdischer Eltern in Galizien geboren. 1909 emigrierte die Familie nach New York. Roth wuchs in der Lower East Side auf. Später studierte er am City College, New York. Mit Anfang dreißig veröffentlichte er seinen Debütroman »Call it Sleep« (Nenn es Schlaf). Nach Jahrzehnten der Schreibblockade arbeitete er bis zu seinem Tod an dem mehrbändigen Romanzyklus »Mercy of a Rude Stream«. Der Roman »Ein Amerikaner« ist sein letztes Werk, das von einem Lektor des »New Yorker« bearbeitet und herausgegeben wurde.



    Kurzbeschreibung: Die große Wiederentdeckung aus Amerika


    »'Ein Amerikaner' liest sich wie das Kaleidoskop einer Reise durch die Seele Amerikas, ein unabwendbares Schicksal, derart reich an Entdeckungen und Kontrasten, dass Roths moderne Interpretation des wandernden Juden selbst Tocqueville geblendet zurückgelassen hätte.« Los Angeles Times


    Henry Roth, der 1995 starb, hatte eine ungewöhnliche Schriftstellerkarriere. Sein erster Roman »Nenn es Schlaf« (1934) wurde in Amerika zu einem großen Erfolg und zum Klassiker. Es folgten sechs Jahrzehnte der Schreibblockade, bis er mit über achtzig Jahren nach dem Tod seiner Frau zum Schreiben zurückkehrte und in einem Schaffensrausch Tausende von Manuskriptseiten verfasste, die später in einen vierbändigen Romanzyklus einflossen. Romanheld und Alter Ego in all seinen Werken ist die jüdisch-amerikanische Figur des Ira Stigman, dessen Lebens- und Leidensweg fast ein ganzes Jahrhundert umfasst. »Ein Amerikaner» ist der krönende Abschluss seines Werks, in dem Roth nicht nur die dreißiger Jahre in Amerika wiederaufleben lässt, sondern auch seiner Ehefrau, der Pianistin und Komponistin Muriel Parker, ein Denkmal setzt.




    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2011

  • Kurzbeschreibung: Andrij ist tot. Die junge Anwältin Kate schwört angesichts der Ermordung ihres Freundes, die Hintergründe zu untersuchen. Sein Tod muss mit ihrer gemeinsamen Suche verknüpft sein - der Suche nach dem verschwundenen Goldschatz des Zaren. Nun ist Kate auf sich allein gestellt und ahnt nicht, dass sie keineswegs die Einzige ist, die das brisante Rätsel um Europas Vergangenheit und Zukunft aufdecken will ...


    Als der russische Geheimdienstmitarbeiter Taras Petrenko bei Recherchen auf die Akte N1247 stößt, ist ihm die Reichweite seines Fundes zunächst nicht bewusst. Obwohl drei entscheidende Dokumente fehlen, erkennt er aber schnell, dass der über 200 Jahre alte Fall das Potenzial birgt, Europas Machtgefüge in seinen Grundfesten zu erschüttern und die bisher gekannte Ordnung zu zerstören. Die Akten scheinen den Raub des legendären Goldschatzes von Zar Peter dem Großen durch den Kosaken Polubotko zu belegen. Auf der Suche nach Beweisen trifft Petrenko auf die Londoner Anwältin Kate, die ebenfalls in diesem Fall ermittelt. Der Wettlauf beginnt: Wer von ihnen kann zuerst das Geheimnis um das Zarengold lösen?


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über die Autorin: Patricia Cornwell, geboren 1956 in Miami, arbeitete als Gerichtsreporterin und Computerspezialistin in der forensischen Medizin, bevor sie mit ihren Thrillern um Kay Scarpetta internationale Erfolge feierte und mit hohen literarischen Auszeichnungen bedacht wurde. Die Autorin lebt derzeit in New York und Florida.



    Kurzbeschreibung: Chief Medical Examiner Dr. Kay Scarpetta wird zum Schiffsfriedhof der Navy gerufen, wo im eiskalten, brackigen Wasser eine Leicht treibt. Scarpetta ahnt noch nichts von der Gefahr, die ganz Amerika bedroht.



    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2011

  • Über die Autorin: Patricia Cornwell, geboren 1956 in Miami, arbeitete als Gerichtsreporterin und Computerspezialistin in der forensischen Medizin, bevor sie mit ihren Thrillern um Kay Scarpetta internationale Erfolge feierte und mit hohen literarischen Auszeichnungen bedacht wurde. Die Autorin lebt derzeit in New York und Florida.



    Kurzbeschreibung: Der Rumpf einer toten Frau wird auf einer Müllhalde in Virginia entdeckt. Kopf und Gliedmaßen fehlen. Ein rätselhafter Hautausschlag an der Leiche bringt Scarpetta auf eine äußerst furchterregende Spur.




    Geplanter Erscheinungstermin: Juni 2011

  • Über die Autorin: Doris Lessing wurde 1919 in Persien geboren und wuchs auf einer Farm im damaligen Rhodesien auf. Mit dreißig Jahren kam sie nach London und veröffentlichte dort 1950 ihren ersten Roman. Ihr umfangreiches literarisches Werk macht sie zu einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autorinnen. Im Hoffmann und Campe Verlag erschienen seit 1988 zahlreiche Werke, zuletzt ihre Romane »Die Kluft« (2007) und »Alfred und Emily« (2008) sowie das Erzählungsbändchen »Die Schmuckschatulle« (2007). Sie wurde mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Im Rahmen der Werkauswahl erschienen bisher zehn ihrer Romane, darunter »Das goldene Notizbuch«, »Unter der Haut«, »Martha Quest« und zuletzt »Das fünfte Kind«.


    Kurzbeschreibung: »Doris Lessings Einfühlungsvermögen und ihr Verständnis für Menschen aller Hautfarben und sämtlicher Schichten sind überzeugend und ergreifend. Sie setzt Simbabwes wirtschaftliche und soziale Probleme ins Verhältnis zur Alltagsrealität, zum individuellen Leben von Afrikanern, die mit Veränderungen und Katastrophen zu kämpfen haben. Weise und lebensnah.« The New Yorker


    Zwischen 1982 und 1992 unternahm Doris Lessing vier Reisen in die junge Republik Simbabwe, das frühere Südrhodesien, wo sie ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Fünfundzwanzig Jahre lang war ihr aus politischen Gründen die Einreise in die alte Heimat verwehrt gewesen. Aufmerksam und mit geschärftem Blick sammelt Doris Lessing Material, das sie schließlich zu einem einzigartigen Porträt dieses Landes verdichtet. Erinnerungen aus der Vergangenheit verschmelzen in Rückkehr nach Afrika mit Skizzen, Impressionen, Miniaturen und Fragmenten zu einem umfassenden Bild, das die rasante Veränderung in diesem Teil Afrikas deutlich macht.



    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2011

  • Über den Autor: José Saramago, geboren am 16. November 1922 in Azinhaga in der portugiesischen Provinz Ribatejo, entstammt einer Landarbeiterfamilie. Nach dem Besuch des Gymnasiums arbeitete er als Maschinenschlosser, technischer Zeichner und Angestellter. Später war er Mitarbeiter eines Verlags und Journalist bei verschiedenen Lissabonner Tageszeitungen. Ab 1966 widmete er sich verstärkt der Schriftstellerei. Während der Salazar-Diktatur gehörte er zur Opposition. Der Romancier, Erzähler, Lyriker, Dramatiker und Essayist erhielt 1998 den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 18. Juni 2010 auf Lanzarote.



    Kurzbeschreibung: »Mag sein, die Welt gäbe es nicht, wenn ihr unsre Liebe fehlte.« Saramagos Gedichte erstmals auf Deutsch.


    José Saramago, Nobelpreisträger und die »literarische Stimme Portugals« (Der Spiegel) ist seinen Lesern vor allem als Roman- und Prosaschriftsteller bekannt. Dabei stand am Anfang seines literarischen Schaffens die Lyrik, zu der er auch später immer wieder zurückkehrte. Was ist Zeit? Was ist der Mensch? Welche Kraft hat die Natur, und was hat es mit dem ewigen Mysterium der Liebe auf sich? Fragen, mit denen sich der »Lyriker« Saramago immer wieder beschäftigt hat. Es ist kaum bekannt, dass zu dem beeindruckenden literarischen Werk des Nobelpreisträgers auch drei Gedichtbände gehören - die bislang nicht ins Deutsche übersetzt und vor allem von der Literaturwissenschaft wahrgenommen wurden. Die Liebe und das Meer, zwei immer wiederkehrende Motive in Saramagos Gedichten, wurden zum Motto dieser Auswahl.




    Geplanter Erscheinungstermin: April 2011

  • Kurzbeschreibung: Eine Serie entsetzlicher Ritualmorde erschüttert England. Die Opfer sind allesamt sehr alt, sehr vermögend und baskischer Herkunft. Außerdem weisen sie ungewöhnliche Deformierungen an Händen und Füßen auf. Journalist Simon Quinn ermittelt und wird auf einen Volksstamm aufmerksam, der wegen seiner "Andersartigkeit" von je her verfolgt wurde - die Cagots.




    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Kurzbeschreibung: Eine bezaubernde Parabel auf die Macht der Phantasie. Der neue Roman von der Autorin der »Schachspielerin«.


    Ein Küstendorf in der Bretagne soll einem Freizeitpark weichen. Doch das wollen die Bewohner nicht mit sich machen lassen. Auch Marthe Simonet und Hans von Scharnbeck beteiligen sich am Widerstand. Beide haben geglaubt, sie hätten ihr Leben hinter sich. Doch jetzt begreifen sie, dass sie noch eine große gemeinsame Aufgabe haben.


    Die Atlantikküste der Bretagne - geprägt vom rauen Meer, von dem salzigen Wind und dem dramatischen Licht. Marthe Simonet hat diesen Flecken lieben gelernt. Hier hat sie mit ihrem Mann, einem Arzt, gelebt und die Kinder großgezogen. Hier möchte sie ihren Lebensabend verbringen. Doch nun erfährt sie, dass ihr geruhsames Dorf einem Freizeitpark Platz machen soll. Schon verkaufen einige Nachbarn ihre Grundstücke, und bald rücken die ersten Bagger an. In Dorf bildet sich Widerstand. Neben Marthe Simonet ist auch Hans von Scharnbeck dabei, ein wortkarger Deutscher, der auf einem Segelboot lebt. Aber wie kann man die Baulöwen vertreiben? Per Anwalt, durch zivilen Widerstand oder durch Sabotage und Gewalt? Marthe Simonet und Hans von Scharnbeck haben dazu die denkbar gegensätzlichsten Meinungen. Trotzdem fühlt sich die Arztwitwe zu dem Deutschen auf schwer erklärliche Weise hingezogen.



    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2011