Neuerscheinungen Frühjahr/Sommer 2011: "Belletristik"

  • Über den Autor:
    Thomas Bernhard (1931-1989) war einer der bekanntesten österreichischen Erzähler des zwanzigsten Jahrhunderts. Er wuchs in Wien und in Seekirchen am Wallersee auf, wurde für kurze Zeit in ein Heim für schwer Erziehbare geschickt, brach seine Schulausbildung ab und wurde Kaufmannsgehilfe. 1947-48 arbeitete er als Lehrling. Dabei zog er sich eine Lungenentzündung zu, die sich zur Tuberkulose ausweitete. Er verbrachte die nächsten beiden Jahre in verschiedenen Krankenhäusern. Nach seiner Genesung wurde er Gerichtsreporter. Er studierte Gesang und veröffentlichte erste Texte. Der Durchbruch als Romanautor gelang ihm 1963 mit "Frost", weitere Romane folgten. Auch als Dramenautor machte sich Bernhard einen Namen. Ab 1965 lebte er in Wien und auf einem oberösterreichischen Gutshof. 1984 kam es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung wegen seines Romans "Holzfällen".
    1970 wurde Thomas Bernhard mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.


    Kurzbeschreibung:
    Der Band 19 präsentiert jene Theaterstücke von Beginn der achtziger Jahre, die den Dramatiker auf der Höchststufe seines theatralischen Könnens zeigen. "Der Theatermacher" – zur Erinnerung: diese, teils tragische, Komödie spielt in »Atzbach, wie Utzbach« – ist auch zu verstehen als Selbstporträt des erfolgreichen Theaterautors als erfolgsloser Provinzschauspieler. Wie sehr Thomas Bernhard seine Stücke für Schauspieler verfaßte, wird erneut deutlich an der Wittgenstein-Travestie, die den Namen der Schauspieler "Ritter, Dene, Voss" trägt.


    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2011

  • Über den Autor:
    Peter Hamm, 1937 in München geboren, lebt in Tutzing. Er ist Schriftsteller und Literaturkritiker.


    Kurzbeschreibung:
    Als Misanthrop galt Thomas Bernhard, und er verstand es sehr gut, dieses Bild während seines ganzen Lebens zu vermitteln. Er gab in dieser Rolle zahlreiche Interviews, die inzwischen legendären Charakter besitzen.
    Das hier zum ersten Mal veröffentlichte Interview, das Peter Hamm 1984 führte, ist eine Sensation: Thomas Bernhard vertraute Peter Hamm, der den ersten (1957 erschienenen) Gedichtband des inzwischen berühmt gewordenen Autors hymnisch begrüßt hatte, in besonderem Maße. So antwortete er, ungespielt, ohne Zurückhaltung, offen, auf sämtliche Fragen des Lebens und Schreibens. In diesem großen Interview ist also zu erfahren, warum Bernhard schrieb, wie er schrieb, warum er so lebte, wie er lebte.



    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2011

  • Über den Autor:
    Peter Handke, 1942 in Griffen (Kärnten) geboren, lebt heute in Paris. Sein erster Roman, »Die Hornissen«, erschien 1966 im Suhrkamp Verlag.
    Im suhrkamp taschenbuch erscheinen im August 2007 Handkes Romane »Mein Jahr in der Niemandsbucht« und »Gestern unterwegs«.



    Kurzbeschreibung:
    »Jener Tag, der mit dem Großen Fall endete, begann mit einem Morgengewitter. Der Mann, von dem ich hier erzählen will, wurde geweckt von einem gewaltigen Donnerschlag. Das Haus, mitsamt dem Bett, wird erzittert und für einen langen Augenblick nachgebebt haben. Augenblick: das traf auf den Liegenden dort nicht zu. Aus dem Schlaf geschreckt, hielt er die Augen geschlossen und wartete, wie das Geschehen nun weiterginge. Es regnete noch nicht, und durch das weit off ene Fenster im Zimmer war auch kein Wind zu hören. Dafür blitzte es, wieder und wieder. Die Blitze, sie schossen durch die geschlossenen Lider des Mannes mit einem so jeweils vielleicht gar geballten Blaken, und der trockene Sommer darauf, in immer kürzerer Folge, brach sich auf diese Weise vielleicht noch verstärkt in den Ohren. Geschreckt aus dem Schlaf: auch das traf auf den da Liegenden nicht recht zu. Nicht einmal überrascht schien ihn das Losschlagen des Gewitters zu haben. Er lag still und ließ es durch die Lider blitzen und durch das Schädelinnere donnern als etwas Allmorgendliches,
    als etwas Alltägliches; als sei er es gewohnt, auf solche Weise geweckt zu werden; und nicht bloß gewohnt, sondern zu diesem besonderen Gewecktwerden darüber hinaus auch berechtigt, und damit verwöhnt, seit jeher, seit seinen frühesten Tagen.«


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    Alexander Kluge wurde am 14. Februar 1932 in Halberstadt geboren. Er studierte in Marburg und Frankfurt/Main Rechtswissenschaften, Geschichte und Kirchenmusik. Nach seiner Zulassung als Rechtsanwalt absolvierte er ein Volontariat bei dem Filmregisseur Fritz Lang und betätigte sich mit Erfolg als Filmemacher und literarischer Autor. Er erhielt zahlreiche Preise, unter anderem den Deutschen Filmpreis 2008 (Ehrenpreis). In der filmedition suhrkamp erschien zuletzt Nachrichten aus der ideologischen Antike. Marx – Eisenstein – Das Kapital.



    Kurzbeschreibung:
    Von Max Weber stammt der berühmte Satz, die Politik sei »ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich«. Von ihm ausgehend, untersucht Kluge in 133 Geschichten jene Werkzeuge, die politisch agierenden Menschen im harten Kampf um die Macht zur Verfügung stehen. Für intelligente Zähigkeit als Voraussetzung politischer Veränderung ist Max Webers Bohrer gewiß ein geeignetes Bild. Was ist aber ein Hammer im politischen Geschäft? Was heißt ›Feingriff‹? Und zuletzt führen alle Fragen auf die eine: Was ist dieses ›Politische‹ überhaupt?
    Inmitten der aufgeregten Debatten über Stuttgart 21 und Sarrazin behält Kluge kühlen Kopf. Ihn als Literaten interessiert die Frage: »Wie erzählt man davon?« Politik, sagt er, ist ein besonderer Aggregatzustand alltäglicher Gefühle. Sie ist überall. Sie bewegt private Lebensläufe ebenso wie die Öffentlichkeit. Und so behaupten sich in seiner Geschichte neben den Großen auch die Kleinen, Unbekannten, fast Namenlosen: Elfriede Eilers neben Perikles und Putin und die in 700 Meter Tiefe versunkenen chilenischen Bergleute neben Napoleon, Obama und Angela Merkel, der »Kanzlerin am falschen Ort«.



    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    Friederike Mayröcker wurde am 20. Dezember 1924 in Wien geboren. Sie besuchte zunächst die Private Volksschule, ging dann auf die Hauptschule und besuchte schließlich die kaufmännische Wirtschaftsschule. Die Sommermonate verbrachte sie bis zu ihrem 11. Lebensjahr stets in Deinzendorf, welche einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterließen. Nach der Matura legte sie die Staatsprüfung auf Englisch ab und arbeitete zwischen 1946 bis 1969 als Englischlehrerin an verschiedenen Wiener Hauptschulen. Bereits 1939 begann sie mit ersten literarischen Arbeiten, sieben Jahre später folgten kleinere Veröffentlichungen von Gedichten.


    Im Jahre 1954 lernte sie Ernst Jandl kennen, mit dem sie zunächst eine enge Freundschaft verbindet, später wird sie zu seiner Lebensgefährtin. Nach ersten Gedichtveröffentlichungen in der Wiener Avantgarde-Zeitschrift "Plan" erfolgte 1956 ihre erste Buchveröffentlichung. Seitdem folgten Lyrik und Prosa, Erzählungen und Hörspiele, Kinderbücher und Bühnentexte.



    Kurzbeschreibung:
    Sie tauchen als Umriß auf, schieben sich als Schatten vor die Großstadtkulisse und werden nur als Aussparung sichtbar im Text, der sie ins Leben ruft, in luftige Höhen wirbelt und tiefe Abgründe stößt: Robert und Clara Schumann, der Komponist und die Pianistin, und ihnen zur Seite die Schreiberin und ihr Gefährte, zwei Liebespaare im Reigen – sie drehen sich miteinander und umeinander durch ein Assoziationslabyrinth, an dem nur die Wegkreuzungen deutlich markiert sind: die Heilanstalt in Endenich, das Wiener Kaffeehaus Drechsler, das »Soffa« des Komponisten, auf dem sich die Liebenden immer aufs neue mit ihrer verrückten Leidenschaft anstecken.
    Längst hat sich Friederike Mayröcker den Ruf einer »Weltliteratin« erschrieben, ihre eigene Gattung geschaffen, die keine Grenzen kennt und alle Dimensionen sprengt: Identität, Zeit, Raum – was andere nötig haben für Halt und Orientierung, darüber setzt sie sich so selbstverständlich wie folgerichtig hinweg, um sich und ihrem Schreiben neue Freiräume zu schaffen: Aus den »Schluchten der Sprache« und den »Lustgärten der Sprache« tönt die neue Prosa der großen Wiener Dichterin: in wilder, die Passion des Lebens und des Liebens beschwörender Rede.



    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2011

  • Über den Autor:
    Heiner Müller (geb. 1929 in Eppendorf, Sachsen), bedeutender Schriftsteller, Dramatiker, Regisseur und Intendant, starb am 30. Dezember 1995 in Berlin.


    Kurzbeschreibung:
    Zur Erschließung der Werke Heiner Müllers, deren Veröffentlichung 1998 mit den Gedichten in Band 1 begonnen und 2008 mit den Gesprächen in den Bänden 10 bis 12 abgeschlossen wurde, erscheint nun der Registerband. Je ein Register erfaßt die Werke Heiner Müllers, Personen (und deren Werke) sowie Institutionen.
    Hinzu kommt eine umfangreiche Werkbiographie in tabellarischer Form. Die übersichtliche Synopse der Biographie Heiner Müllers, der Entstehungszeiten von Müllers Texten und von Ereignissen der Zeitgeschichte erleichtert die Orientierung in Müllers Welt.


    »Man kann nur noch von den Minderheiten aus denken… Was schreit, sind nur noch die Minderheiten. Die Mehrheit… hat Autos und hupt allenfalls, bevor sie eine Minderheit auf offener Straße überfährt.« Heiner Müller, Gespräche
    »Für das Ende des soeben vergangenen Jahrtausends wurde übrigens schon von Nostradamus prophezeit, daß der Islam Europa besetzt. Das hätte den Vorteil, daß nicht mehr alle in diesen blöden Anzügen mit Krawatte herumlaufen, sondern im nordafrikanischen Burnus – das ist viel bequemer«. Heiner Müller, Gespräche



    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2011

  • Über den Autor:
    Albert Ostermaier wurde 1967 in München geboren. Er gilt als ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Lyriker und Dramatiker der Gegenwart.
    Viele seiner Gedichte und Theaterstücke sind in mehrere Sprachen übersetzt und gelangten zu internationalen Aufführungen.
    1988 beginnt er erste Gedichte zu veröffentlichen und erhält zwei Jahre darauf mit dem Literaturstipendium der Stadt München seinen ersten Preis.
    Das 1993 geschriebene und 1995 im Bayerischen Staatsschauspiel München uraufgeführte Stück Zwischen zwei Feuern. Tollertopographie eröffnet Albert Ostermaiers Karriere als Theaterautor.
    Er wird Hausautor am Nationaltheater in Mannheim (Spielzeit 1996/1997), am Bayerischen Staatsschauspiel (Spielzeit 1999/2000) und am Wiener Burgtheater (Spielzeit 2003-2009).
    Nach seinen zahlreichen Lyrik-Bänden und Theaterstücken veröffentlicht Albert Ostermaier 2008 im Suhrkamp Verlag seinen ersten Roman Zephyr und arbeitet derzeit an einem neuen Roman.
    Albert Ostermaier ist zudem Torwart der deutschen Autorennationalmannschaft und seit Mitte 2007 Kurator bei der DFB-Kulturstiftung. Er hat als writer in residence in New York gearbeitet und übernahm in den letzten Jahren Gastdozenturen an einigen deutschen Universitäten.
    Als Künstlerischer Leiter verschiedener Festivals hat Albert Ostermaier großes Ansehen erlangt, zuletzt in den Jahren 2006 – 2008 beim Internationalen Brecht-Festival abc* in Augsburg. Albert Ostermaier lebt und arbeitet in München.



    Kurzbeschreibung:
    Unauflöslich und ungeheuerlich erscheint das Dilemma, das dem zweiten Roman von Albert Ostermaier seine aufs äußerste gehende existentielle, moralische und gesellschaftliche Dimension verleiht. Ein junger Mann, aufgewachsen in einem katholischen Internat in Bayern, der sein Leben darauf ausgerichtet hat, Schriftsteller, Dichter zu werden, muß sich entscheiden zwischen sicherem Tod und ungewissen Überleben, für das er sich allerdings zwei völlig unbekannten Menschen überlassen muß. Eine ausgewiesene prominente Ärztin stellt ihm die Diagnose, er leide an einer nur von ihr diagnostizierbaren tödlichen Krankheit, die eine sofortige Therapie im amerikanischen Texas erfordere. Der väterliche Mentor, ein katholischer Priester, rät, der Ärztin zu vertrauen und in die USA zu reisen. Wie soll sich der angehende Schriftsteller entscheiden? Andere Diagnosen einholen, obwohl sie laut Ärztin die Krankheit nicht aufspüren können? Dem Rat der Eltern folgen und sich sofort dem Krankenhaus ausliefern? Statt dessen rekapituliert er sein Leben und die Ereignisse, die zu dieser dramatischen Situation geführt haben. Diese Recherche der vergangenen und verlorenen Jahre eines jungen Mannes weitet sich durch die detailgetreue, nüchterne Schilderung der Internatsjahre zu einem umfassenden, erschütternden Panorama moralisch-politischer Strukturen im Süden Deutschlands, in dem der einzelne wenig, die Kirche alles zählt. Und nur wer sich gegen die miteinander verzahnten Hierarchien stellt, ist, wie Albert Ostermaier, in der Lage, souverän vom Leiden, dem eigenen wie dem anderer, einfühlsam und zugleich distanziert, spannend und mitreißend, anklagend und erklärend zu erzählen.


    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2011

  • Über den Autor:
    Am 10. Dezember 1891 wurde Nelly Sachs in Berlin geboren. 1965 erhielt sie den Friedenspreis des deutschen Buchhandels, ein Jahr später den Nobelpreis für Literatur. Nelly Sachs starb am 12. Mai 1970 in Stockholm.
    »Ihr lyrisches und dramatisches Werk gehört jetzt zu den großen Klagen der Literatur, aber das Gefühl der Trauer, welches sie inspirierte, ist frei von Haß und verleiht dem Leiden der Menschheit Größe. Wir ehren Sie heute als Trägerin einer Botschaft des Trostes, die all jenen gilt, die am Schicksal der Menschheit verzweifeln.« Ingvar Andersson, Laudatio Verleihung des Nobelpreises
    »Unter Schmerzen zu altern«, schrieb Olof Lagercrantz in seinem Nachruf auf Nelly Sachs, »und zu zerschellen am Übermaß an Leid wird eine Erfahrung für immer mehr Menschen. Das bedeutet, daß Nelly Sachs zu den Dichtern gehört, die wir in Zukunft am allermeisten brauchen.«



    Kurzbeschreibung:
    Im Mai 1940 floh die Dichterin Nelly Sachs (1891–1970) mit einem der letzten Flugzeuge aus Berlin nach Stockholm. So begannen dreißig Jahre Exil, in denen ein Werk entstand, das 1966 mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt wurde.
    Band III der neuen kommentierten Werkausgabe enthält sämtliche szenischen Dichtungen, die zur Lebenszeit der Dichterin veröffentlicht wurden, und darüber hinaus ein Dutzend unveröffentlichter Arbeiten, vorwiegend aus den 1960er Jahre. Es sind dies gestische Stücke, bisweilen an Beckett, gelegentlich an Lorca erinnernd, die noch ihre Gattung suchen. Zum ersten Mal läßt sich an ihnen verfolgen, wie Sachs sich vom »Kulttheater« ihrer frühen Nachkriegsstücke hin zu einer szenischen Dichtung bewegte, die schließlich mit Tanz, Musik und Mimus die Grenzen des Sagbaren erweitert.



    Geplanter Erscheinungstermin: Januar 2011

  • Über den Autor:
    Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren. Studium der Mathematik und Germanistik in Graz; Obertonsänger und Gelegenheitszauberer. Er lebt als freier Schriftsteller in Graz. Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes ist sein erstes Buch im Suhrkamp Verlag.


    Kurzbeschreibung:
    Eines Tages ist es da. Steht am Ende einer Sackgasse mitten in der Stadt. Es ist ein großes Kind. Den Blick hält es demütig zu Boden gesenkt, seine Haut ist rissig. Tagsüber versammeln sich die Bewohner der Stadt um dieses Kind, veranstalten Kundgebungen und Konzerte. Nachts schlagen sie auf es ein, mit Fäusten, Stöcken und Ketten – auf die Skulptur aus weichem, niemals trocknendem Lehm, auf das "Mahlstädter Kind". Der Künstler hat es ihnen zur Vollendung überlassen, hat ihnen die Aufgabe übertragen, es »in die allgemein als vollkommen empfundene Form eines Kindes zu bringen«. Zuerst treibt die Kunstbegeisterung die Bewohner der Stadt, dann kommen sie als Pilger ihrer Wut, verlieren prügelnd die Kontrolle über sich und beinahe auch ihren Verstand. Nach den beiden von der Kritik bejubelten und mit Preisen ausgezeichneten Romanen "Söhne und Planeten" und "Die Frequenzen" legt der österreichische Autor Clemens J. Setz nun einen Band mit Erzählungen vor. Es sind Geschichten gespickt mit grotesken Ideen und subtilem Horror, voller gewalttätiger Momente und zärtlicher Gesten. Wie in den Romanen präsentiert sich Setz auch in der kurzen Form als scharfer Beobachter der menschlichen Natur und einfühlsamer, geradezu liebevoller Porträtist ihrer Eigenarten.



    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    Angela Krauß wurde am 2. Mai 1950 in Chemnitz geboren. Sie studierte an der Fachhochschule für Werbung und Gestaltung in Berlin und arbeitete dort für Messen und Ausstellungen. Von 1976 bis 1979 besuchte sie das Literaturinstitut »J.R. Becher« in Leipzig. Seit Anfang der 1980er Jahre veröffentlicht Angela Krauß Prosawerke. Vortrags- und Lesereisen führten sie unter anderem an Universitäten in den USA und Kanada. An der Universität Paderborn war sie Gastdozentin für Poetik. Sie ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Angela Krauß lebt als freie Schriftstellerin in Leipzig.
    Angela Krauß hielt die Poetik-Vorlesungen an der Universität Frankfurt im Sommersemester 2004.
    Titel ihrer Vorlesungsreihe: Die Gesamtliebe und die Einzelliebe
    2005 hatte sie die Max-Kade-Dozentur in St. Louis inne.



    Kurzbeschreibung:
    Heimlich arbeitet diese Frau wie jeder Mensch am Glück. »Das Weltgebäude will errichtet werden! Man muß ja irgendwo wohnen.« Die Welt indes zeigt sich als die, die sie ist: als Erschütterte, von Datenmengen Überwucherte, Sich-Verlierende. Geräte, Weltgipfel, Stilettos und ein sagenhafter ungenutzter Raum im Hirn – die Frau hält allabendlich den Kopf ins Freie, um sich der Standfestigkeit des Ganzen zu vergewissern. Tagsüber gehen Erschütterungen durchs Haus. Karel arbeitet an der Überwindung der Materie durch Information. Unter den Absätzen der Nachbarin und der lose herumfliegenden Zukunft steigt der Druck. »Jemand muß das zusammenhalten!« Irgendwo unter dem Gebirge aus hochaktuellen Zerfallserscheinungen ruht das Urmuster vollkommener Harmonie. Wie die Liebe in einer Zeit der Worst-case-Szenarien bewahrt werden kann, als allerschönster Fall, dem ist in diesem Buch alles auf der Spur.
    Mit ihrer »einzigartigen Melange aus Naivität der Empfindung und erzählerischer Raffinesse« (Wolfgang Emmerich) umfängt Angela Krauß die Unfaßbarkeit der Welt. Esprit, Zärtlichkeit, Ermutigung und große poetische Kraft fließen in einen warmen Beschwörungston. Beschworen wird nichts Geringeres als die Liebe, das Weltall, die Zukunft.



    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    Eugenijus Ališanka, 1960 in Barnaul/Sibirien geboren, lebt in Vilnius. Er studierte Mathematik, publizierte sechs Lyrikbände, Essays und Übersetzungen. Seit 2003 gibt er die Vilnius Review heraus, die zeitgenössische litauische Literatur auf englisch präsentiert.



    Kurzbeschreibung:
    Eugenijus Ališanka, einer der wichtigsten jüngeren Lyriker der Gegenwart, legt nach seinem vielbeachteten Werk "aus ungeschriebenen geschichten" (2005) einen neuen Gedichtband vor. Ein ruhelos Reisender, a poet on the road, durchmißt er die Räume des neuen Europas, auf den Spuren seiner politischen und kulturellen Topographie. Leere Wachtürme stehen in versehrten Landschaften; die Städte und Provinzen zwischen Vilnius und Venedig bergen ungezählte Erinnerungen, eigene und fremde, eingefärbt von uralter Erfahrung. Wie Zbigniew Herbert, den Ališanka ins Litauische übersetzt hat und dem er als Autor viel verdankt, hält sein lyrisches, Rollen spielendes Subjekt Zwiesprache mit Dichtern und Philosophen: Epikur und Empedokles, Dante und Proust, Milosz und Barthes. Seine reimlose, prosodische Lyrik kommt erzählerisch, oftmals auch recht ironisch daher: wenn etwa Odysseus ins heutige »nichtraucher-europa« heimkehrt. Diese Gedichte verweisen nicht auf sich selbst, sondern öffnen den Blick für die Wirklichkeit, die sich in ihnen verfangen hat. Mit traumwandlerisch leichter Hand geschrieben, wirken sie wie die Seiten eines imaginären Reisetagebuchs.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    Joanna Bator, 1968 geboren, studierte in Wroclaw Kulturwissenschaft und Philosophie. Für ihre Reportagen Japonski wachlarz (Der japanische Fächer) erhielt sie 2005 den Beata-Pawlak-Preis. Joanna Bator ist Hochschuldozentin und lebt in Japan und Polen.



    Kurzbeschreibung:
    Die rebellische Dominika mit dem dunklen Teint und der »Zigeunermähne« ist eine Außenseiterin. In der Klasse fühlt sie sich zu den Mitschülern hingezogen, die anders sind: zu Dimitri, dem Sohn griechischer Exilanten, und zu Malgosia, ihrer lesbischen Freundin. Das Leben im »Sandberg«, der heruntergekommenen Plattenbausiedlung am Rande einer westpolnischen Kleinstadt, ödet sie an: der Dreck, der Suff; ihre Mutter, die von einem Schwiegersohn aus Castrop-Rauxel träumt; die von Kirche und Konsumwahn manipulierten Nachbarsfrauen. Was geht sie das an? Wie kommt sie überhaupt hierher? Geliebt fühlt sich Dominika nur von ihren Großmüttern – Halina, die im »Deutschenhaus« in der Altstadt wohnt, und Zofia, die sich 1943 das Leben nehmen wollte. Eines Tages, als sie bei Zofia im Garten unter dem Walnußbaum sitzt, taucht ein Historiker aus Kalifornien auf, der die Spur eines jüdischen Freundes verfolgt und wie beiläufig ins Gespinst der Lebenslügen hineinsticht, aus dem Dominika sich befreien will. Joanna Bator, die wohl stärkste neue Stimme der polnischen Literatur, erzählt in einer reichen, sinnlichen Sprache und mit giftiger Ironie von den Träumen, Ängsten und Hoffnungen einer von Krieg und Flucht traumatisierten Generation und von der Rebellion und Freiheitssehnsucht ihrer Kinder.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    Alejo Carpentier, geb. 1904 in Havanna, lebte von 1928-39 in Paris. Danach kehrte er nach Kuba zurück, wo er Musikgeschichte lehrte. Später arbeitete er als Journalist in Venezuela. Nach der Revolution leitete er den Staatsverlag auf Kuba, von 1966 bis zu seinem Tod im Jahr 1980 war er Kulturattache in Paris. Alejo Carpentier ist einer der wichtigsten spanischsprachigen Schriftsteller unseres Jahrhunderts.


    Kurzbeschreibung:
    Alejo Carpentier war Wegbereiter und Meister der modernen Erzählprosa Lateinamerikas. In seinen Romanen hat er die großen Geschichten seines Kontinents eingefangen. Fast alles, was Lateinamerika ausmacht, hat er geschildert. Im Vorwort seines Romans "Das Reich von dieser Welt", »einer der vollkommensten Romane, die in spanischer Sprache im 20. Jahrhundert geschrieben wurden« (Mario Vargas Llosa), formuliert Carpentier den Begriff des »wunderbar Wirklichen«, Grundgedanke des »magischen Realismus«, der prägend wurde für die gesamte lateinamerikanische Literatur. Der vorliegende Band versammelt die bedeutendsten Romane des großen kubanischen Romanciers. Der Band enthält die Romane: Das Reich von dieser Welt, Die verlorenen Spuren, Die Hetzjagd, Explosion in der Kathedrale, Die Methode der Macht, Barockkonzert, Le Sacre du printemps, Die Harfe und der Schatten.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2011

  • Kurzbeschreibung:
    Spannender, weil rätselhaft, voller unerklärlicher Wendungen, neuer Perspektiven und neuer Themen kann ein Buch nicht sein. Charles, ein Schriftsteller, macht sich daran, einen Roman zu schreiben über ein sonambules Mannequin, das der Verfolgung durch ihren nicht mehr zurechnungsfähigen Ex-Freund zu entkommen versucht. Er kommt mit dem Stoff allerdings nicht voran, erst recht nicht, als die mysteriösen Umstände aus dem von ihm Erfundenen in sein wirkliches Leben ausgreifen. Eines Abends begegnet er dem Regisseur Raúl Ruiz, der ihm eine Filmrolle anbietet: Charles soll den Chirurg in einem Remake von Orlacs Hände spielen, er soll die Rolle jenes übernehmen, der dem Klaviervirtuosen, der nicht mehr spielen kann, die Hände eines verstorbenen Mörders annäht. Die Operation gelingt, die Hände aber suchen weiterhin nach einem Opfer. Der Roman, der jenen Übergriff eines unvollendeten Romans auf die Wirklichkeit und in die Kinowelt – und von dort zurück in den Roman – erzählt, leitet den Leser durch ein perfekt aufgebautes Spiegelkabinett: In ihm treffen Literatur, bildende Kunst und Film aus den unterschiedlichsten Epochen aufeinander, werden aufeinander geblendet und gehen ineinander über. Schuhl macht in diesem schmalen und dichten Meisterwerk ein zentrales Merkmal der Gegenwart erfahrbar: Die Realität ist brüchig geworden, jedes ihrer Teile verweist in die Vergangenheit wie in die Zukunft, auf diese Bilder und jene Filmszenen und diese Literatur. Das Resultat: Geister betreten die Bühne und beherrschen sie.


    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2011

  • Über den Autor:
    Louise Erdrich, 1954 in Little Falls, Minnesota als Tochter einer Indianerin und eines Deutschamerikaners geboren, wuchs in North Dakota auf. Sie wurde für ihre Romane und Lyrikbände mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In Deutschland war sie vor allem mit den Romanen Die Rübenkönigin und Liebeszauber erfolgreich. Sie lebt mit ihren fünf Kindern in Minnesota.


    Kurzbeschreibung:
    Ein grausames Spiel hat sich Irene ausgedacht, als sie feststellt, daß ihr Mann heimlich in ihrem Tagebuch liest. Sie beginnt ein neues, das sie jetzt besser versteckt. Dem vertraut sie ihre wahren Gefühle, ihre Hoffnungen und Enttäuschungen an, die Zweifel an ihrer Ehe, aus der sie nicht loskommt. Das alte Tagebuch führt eine andere Irene. Eine, die ihren Mann wissen lassen will, daß sie ihn nicht mehr liebt, eine, die vorgibt, ihn zu betrügen, eine, die ihm sagen will, daß sie nur noch Verachtung für ihn übrig hat. Es ist der perfide Versuch, die Ehe zu einem Ende zu bringen. Das Bild, das die beiden nach außen vermitteln, ist ein anderes: zwei, die füreinander bestimmt sind. Er der Maler, sie die Kunstwissenschaftlerin, seine Muse. Ohne sie kann er nicht malen. Ohne ihn kann sie nicht leben. In Wirklichkeit: ein Paar, aneinander gefesselt durch Haßliebe und ihre Kinder. Sie werden zusammenbleiben, bis daß der Tod sie scheidet. Louise Erdrich hat mit "Schattenfangen" einen beeindruckenden Psychothriller geschrieben, konsequent stülpt sie das Innenleben ihrer Protagonisten nach außen und zeigt, wohin es führt, wenn aus Liebe Hass wird.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2011

  • Über den Autor:
    Elias Khoury, geboren 1948 in Beirut, Romancier, Dramatiker, Literaturkritiker, Redakteur, lebt in Beirut. Er war Aktivist der palästinensischen Befreiungsorganisation Fatah und ist einer der tonangebenden Schriftsteller und Intellektuellen der arabischen Welt, Autor u. a. von zehn Romanen und drei Theaterstücken.



    Kurzbeschreibung:
    So wie für Lawrence Durrell das alte Alexandria die Hauptstadt der Erinnerung war, ist für Elias Khoury das wiederaufgebaute Beirut die Hauptstadt der Amnesie. Yalo, der aus einer christlich-syrianischen Familie stammt, wächst in Beirut auf. Jung gerät er in eine der Milizen des Krieges. Nach dessen Ende wird er Wächter eines Waffenhändlers. In den Hügeln außerhalb Beiruts überfällt er nächtens Liebespaare, raubt und vergewaltigt – und verliebt sich in eines seiner Opfer, Shirin. Sie zeigt ihn an. Er wird festgenommen und gefoltert. Man zwingt ihn, sein Leben aufzuschreiben, immer neu, denn nie sind die Folterer zufrieden – selbst wenn er zugibt und ausmalt, was er gar nicht getan hat. So gerät Yalo außer sich. Im Schmerz trennt er sich von seinem Körper und erfindet sich im Geist. Mit jeder neuen Fassung verändert sich die Beschreibung, sie reichert sich an, sie franst aus, verschmutzt, färbt sich, oszilliert, sie nimmt ein Sprach- und Eigenleben an: Yalo – ein libanesisches Leben in Zeiten des Kriegs und Nachkriegs. Elias Khourys sprachmächtiger Roman erzeugt – mitreißend und erkenntnisstiftend zugleich – einen Taumel.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    Mario Levi wurde 1957 in Istanbul geboren und lehrt an der Yeditepe-Universität in Istanbul Kommunikationswissenschaften. Für Istanbul war ein Märchen erhielt er im Jahr 2000 den angesehenen Yunus-Nadi-Literaturpreis.


    Kurzbeschreibung:
    Izak, ein 50jähriger gutsituierter Kaufmann, ist mit seinem Leben, das ereignislos und in geregelten Bahnen verläuft, unzufrieden. So besinnt er sich auf seine revolutionäre Jugendzeit und macht sich auf die Suche nach seinen ehemaligen Freunden. Er plant, mit ihnen ein einst gemeinsam verfaßtes Theaterstück über die bunte Völkermischung Istanbuls in seiner alten Schule noch einmal auf die Bühne zu bringen. Nach und nach findet er sie alle wieder: den Türken Necmi, den Griechen Yorgos, den Juden Niso, die Jüdin Seli und die Türkin Sebnem. Doch schon bald zeigt sich, wie sehr sich alle im Laufe der Zeit verändert haben. Keiner von ihnen hat mit seiner Jugendliebe das Glück gefunden, keiner hat seine ‚linken’ Vorstellungen von einer sozial gerechten Gesellschaft realisieren können. Sie haben schwere Schicksalsschläge erlitten, Gefangenschaft und Folter. Dennoch finden sie zu ihrer einst engen Freundschaft zurück. Die Ehrlichkeit, mit der sie sich ihren Gefühlen stellen, auch mit ihren dunklen Seiten, und der bittere Humor, mit der sie das Unausweichliche akzeptieren, hebt diese Begegnung weit über ein ‚Klassentreffen’ hinaus. Keiner von ihnen wird wieder in den gewohnten Alltag zurückkehren können …


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2011

  • Über den Autor:
    Cees Nooteboom wurde 1933 in Den Haag geboren. 1955 erschien sein erster Roman (Philip en de anderen), der drei Jahre später auch in Deutschland unter dem Titel Das Paradies ist nebenan veröffentlicht wurde (und 2003 in der Neuübersetzung von Helga van Beuningen unter dem Titel Philip und die anderen erneut eine große Lesergemeinde fand). Nooteboom berichtete 1956 als junger Autor über den Ungarn-Aufstand, 1963 über den SED-Parteitag, und fünf Jahre später über die Studentenunruhen in Paris (gesammelt in dem Band Paris, Mai 1968). Seine inzwischen in mehreren Bänden gesammelten Reiseberichte, die weniger Reportagen als vielmehr von genauer Beobachtung getragene, reflektierende Betrachtungen sind, festigten Nootebooms Ruf als Reiseschriftsteller. 1980 fand Nooteboom zurück zur fiktionalen Prosa und erzielte mit dem inzwischen auch verfilmten Roman Rituale (Rituelen) große Erfolge. Sein umfangreiches Werk, das in viele Sprachen übersetzt ist, umfaßt Erzählungen, Berichte, Gedichte und vor allem große Romane wie Allerseelen (Allerzielen). Die neun Bände seiner Gesammelten Werke enthalten neben den bereits publizierten Büchern zahlreiche erstmals auf deutsch vorliegende Texte.
    Cees Nooteboom lebt in Amsterdam und auf Menorca.



    Kurzbeschreibung:
    In seinem neuen Buch begibt sich Cees Nooteboom – wieder – auf Reisen. Es sind Schiffsreisen, die er unternimmt, und schnell wird der Leser merken: Wer mit dem Schiff reist, reist anders. Die Langsamkeit des Schiffs überträgt sich auf die Wahrnehmung des Reisenden und führt zu einer ganz eigenen Art der Aufzeichnung. Nooteboom, der in den späten fünfziger Jahren als Leichtmatrose auf einer Fahrt in die Karibik anheuerte und seitdem Reiseberichte zu einer angesehenen literarischen Gattung entfaltet hat, nimmt den Leser in seinem neuen Buch mit auf Fahrt in zahlreiche reale, aber natürlich auch literarische und philosophische Gegenden unserer Welt. Es geht von Mauritius und Réunion nach Südafrika, über Kap Horn nach Montevideo und über Argentinien bis nach Bolivien. Andere Reisen führen ihn in die nördlichste und in die südlichste Stadt auf der Erde, nach Indien und nach Australien. Dieses mit zahlreichen Fotos von Simone Sassen ausgestattete "Schiffstagebuch" läßt den Leser die Welt mit den Augen von Cees Nooteboom sehen – seine Reiseberichte zeugen von Erfahrung und Neugier, und sie führen uns an Orte, die wir so nie sehen würden.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    Ko Un, 1933 in der Provinz Chollabukdo geboren, verbrachte zehn Jahre in einem buddhistischen Kloster. Sein erster Gedichtband erschien 1960. Es folgten mehr als hundertdreißig Bücher. Er lebt in Anseong, südlich von Seoul.


    Kurzbeschreibung:
    "Blüten des Augenblicks" – das sind 185 kurze Zen-Gedichte, geschrieben von Südkoreas beliebtestem Dichter, der seit einer Reihe von Jahren zu den Favoriten unter den Nobelpreisanwärtern gehört. Sein erster Gedichtband in deutscher Übertragung, "Die Sterne über dem Land der Väter", erschien 1996 im Suhrkamp Verlag. Die neuen Gedichte bezaubern. Etwas von der ursprünglichen Kraft eines schamanischen Trommelsolos pocht in ihnen. Diese »Blüten des Augenblicks« wirken so belebend, als stünde man vor einem Wasserfall, sie stärken wie bester Ginseng, erfrischen wie der frischeste grüne Tee.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    David Vann, 1966 auf Adak Island/Alaska geboren, ist in Ketchikan/Alaska aufgewachsen. Zur Zeit lebt er in Kalifornien und ist Professor an der University of San Francisco. Er ist Autor der Denkschrift A Mile Down: The True Story of a Disastrous Career at Sea, die ein Bestseller in den USA war, und schreibt u. a. für The Atlantic Monthly, Esquire, The Sunday Times und Outside.


    Kurzbeschreibung:
    Eine abgelegene Insel im südlichen Alaska, die nur per Boot oder Wasserflugzeug zu erreichen ist, mit nichts in Sicht außer wilden Wäldern und schroffen Bergen. Hier hat Jim eine Holzhütte gekauft, um dort ein Jahr mit seinem dreizehnjährigen Sohn Roy, den er kaum kennt, alleine zu leben. Aber Jim ist jämmerlich unvorbereitet auf das Leben in der Wildnis: auf Bären, peitschenden Regen und Schnee und vor allem auf die Einsamkeit. Nachts muß der zunehmend verschreckte Roy das verzweifelte Schluchzen seines Vaters mitanhören. Roy will nichts als fort von der Insel, aber er fürchtet sich vor dem, was passiert, wenn er geht. Und so bleibt er, bis das Schicksal des Vaters und sein eigenes mit einem erschütternden Ereignis besiegelt ist. Mit dieser unvergeßlichen Geschichte über ein verheerendes Abenteuer tief in der Wildnis von Alaska ist David Vann eine bemerkenswert scharfsichtige Darstellung der komplizierten und spannungsgeladenen Beziehung zwischen Vätern und Söhnen gelungen. Er hat sich damit einen festen Platz unter den besten jungen amerikanischen Autoren erobert. Sein Roman wurde unter anderem mit dem Grace Paley Prize, dem California Book Award, dem Prix des Lecteurs de L'Express, und dem Prix Medicis Étranger ausgezeichnet.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2011