Neuerscheinungen Frühjahr/Sommer 2011: "Sachbuch"

  • Über den Autor: Jens Gieseke, geboren 1964, ist einer der profundesten Kenner der Stasi-Akten. Von 1993 bis 2008 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Bildung und Forschung des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Seit 2008 ist er Projektleiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam.


    Kurzbeschreibung: Überwachung und Unterdrückung – die Geschichte der DDR-Staatssicherheit.
    Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR war nicht nur eine gefürchtete Geheimpolizei und ein effektiver Spionagedienst, sondern entwickelte sich in fünfundvierzig Jahren zu einem weitläufigen »Gemischtwarenkonzern« in Sachen Sicherheit, Überwachung und Unterdrückung. Jens Gieseke schlägt den Bogen vom Hochstalinismus Ende der vierziger Jahre bis zu den Überbleibseln der Stasi im wiedervereinigten Deutschland. Er untersucht die Triebkräfte der Expansion und die Rückwirkungen dieser »Armee hinter den Kulissen« auf Alltagsleben und Staatsgeschäfte.


    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2011

  • Über die Autoren: Norbert Frei, geboren 1955, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena.


    Ralf Ahrens, geboren 1963, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam.


    Jörg Osterloh, geboren 1967, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main.


    Tim Schanetzky, geboren 1973, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena.



    Kurzbeschreibung: Kein Name verkörpert das Drama der deutschen Wirtschaft im 20. Jahrhundert klarer als der Name Flick. Zweimal folgte dem beispiellosen Aufstieg der politische und moralische Bankrott. Unter vier politischen Systemen, vom späten Kaiserreich über die Weimarer Republik und das Dritte Reich bis in die Bundesrepublik, war Flick erfolgreich – und scheiterte doch auf ganzer Linie. Was ihm vorschwebte, war ein gewaltiger Konzern, der generationenübergreifend in Familienbesitz bleiben sollte. Aber nach dem Vater versagten die Söhne. Die Techniken, mit denen das Haus Flick politischen Einfluss nahm, um seine unternehmerischen Ziele zu erreichen, waren seit den Zwanzigerjahren auf verhängnisvolle Weise gleich geblieben. Auf die sich verändernden Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik fand der Konzern keine passenden Antworten mehr und ging im Strudel des Parteispendenskandals der Achtzigerjahre unter. Sein Gründer aber blieb bis heute ein Symbol unternehmerischer Skrupellosigkeit und unverstandener Schuld.



    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über die Autorin: Andrea Böhm, geboren 1961, lebte über zehn Jahre als freie Journalistin in den USA und schrieb u. a. für die tageszeitung, Die Zeit und GEO. 2004 erhielt sie den Theodor-Wolff-Preis, seit 2006 ist sie Redakteurin der Zeit. Regelmäßig bereiste sie in den letzten Jahren den afrikanischen Kontinent und ist eine ausgewiesene Kennerin des Kongo. Auf ZEITOnline berichtet Andrea Böhm in einem Blog von ihren Reisen.



    Kurzbeschreibung: Andrea Böhm nimmt den Leser mit auf eine Entdeckungsreise durch den Kongo. Sie führt uns in die chaotische, vibrierende Hauptstadt Kinshasa. Sie folgt den Spuren eines afro-amerikanischen Missionars, der in den 1890er Jahren im Königreich der Kuba im Dschungel lebte, und begegnet mysteriösen Mayi-Mayi-Rebellen, die sich für unverwundbar halten. Sie begibt sich in die größten Diamantenfelder der Welt und in die zerrütteten Kivu-Provinzen im Osten des Landes, dem Schauplatz von »Afrikas erstem Weltkrieg«. Vor allem aber erzählt Andrea Böhm die Geschichten der Menschen, die ihr begegnen: Marktfrauen, die sich als Boxerinnen ein Zubrot verdienen; Musiker, die ihr Heil in Gott und Beethoven suchen; ein Kindersoldat, der mit seiner Mutter wieder vereint wird; Bergarbeiter, die mit bloßen Händen nach Bodenschätzen graben. Sie alle werden im täglichen Ausnahmezustand zu Meistern der Improvisation.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2011

  • Über den Autor: Olivier Roy ist Professor am Robert Schuman Zentrum des Europäischen Hochschulinstituts in Florenz. Zuvor war er Forschungsdirektor am Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) und unterrichtete an der Ecole
    des Hautes Etudes en Sciences Sociales sowie an der Sciences Po in Paris. Sein
    Buch Der islamische Weg nach Westen (2006) wurde zu einem häufig zitierten
    Standardwerk. Olivier Roy ist ein weltweit gefragter Islamismus-Experte.



    Kurzbeschreibung: Im Supermarkt der Religionen.
    Im Schatten der Globalisierung erlebt der Glaube einen Boom. Doch während die Religion früher im Zentrum kultureller Identität stand, ist die neue Religiosität Ausdruck einer entwurzelten Sinnsuche des Einzelnen. Sie ist zu einem unter vielen Angeboten innerhalb der Gesellschaft geworden, und der Kunde wählt nach Belieben frei aus. Der einfältige Wunsch nach einer Religion ohne gemeinschaftliche Einbettung ist der Nährboden für religiösen Fundamentalismus und birgt massive Gefahren für Staat und Gesellschaft.



    Geplanter Erscheinungstermin: Juli 2011

  • Über die Autorin: Svenja Goltermann, Jahrgang 1965, ist Privatdozentin am Historischen Seminar der Universität Freiburg. Für diese Studie erhielt sie den renommierten Preis des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.



    Kurzbeschreibung: Svenja Goltermann richtet den Blick auf einen blinden Fleck der deutschen Zeitgeschichte: Sie geht der Frage nach, was die Gewalterfahrungen des Zweiten Weltkriegs für deutsche Soldaten und ihre Familien nach dem Krieg bedeuteten. Vom Umgang mit psychischem Leid bis zur Klärung der Rentenansprüche von Kriegsgeschädigten – die Herausforderungen für Betroffene, Angehörige, Medizin und Politik waren immens. Dieses Buch ist ein ebenso wichtiger wie weiterführender Beitrag zur schwierigen Debatte über das Selbstverständnis der Deutschen als Täter und Opfer im Zweiten Weltkrieg.



    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor: Joachim Gauck, geboren am 24. Januar 1940 in Rostock, war von 1990 bis 2000 Bundesbeauftragter für die Unterlagen der Staatssicherheit. Seit 2003 ist er Vorsitzender des Vereins »Gegen Vergessen – Für Demokratie«. Er lebt in Berlin.


    Kurzbeschreibung: Erinnerungen eines friedlichen Revolutionärs.
    Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn Jahren aus dem Amt ausschied.



    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2011

  • Über den Autor: Hans Neuenfels, geboren 1941 in Krefeld, inszenierte u.a. am Schauspiel Frankfurt, das er unter der Leitung von Peter Palitzsch mitprägte. Von 1986 bis 1990 war er Intendant der Freien Volksbühne Berlin. Seit 1974 inszenierte er über 30 Opern, 2010 inszenierte Neuenfels Richard Wagners Lohengrin bei den Bayreuther Festspielen. 2005 und 2008 wurde er zum Opernregisseur des Jahres gewählt. Neuenfels drehte Filme über Kleist, Musil, Genet und Strindberg und schrieb Libretti, Dramen und Romane. 1994 erhielt er die Kainz-Medaille der Stadt Wien. Er ist mit der Schauspielerin Elisabeth Trissenaar verheiratet. Der gemeinsame Sohn ist der Kameramann Benedict Neuenfels.



    Kurzbeschreibung: Hans Neuenfels ist nicht nur das „enfant terrible“ der deutschen Opernregie, dessen Inszenierungen regelmäßig heftige Kontroversen hervorrufen, er war auch immer schriftstellerisch tätig. So entstanden Gedichte, Libretti, Erzählungen und ein Roman. In den vorliegenden Texten setzt er sich mit Komponisten und Opern auf eine ganz persönliche und unverwechselbare Weise auseinander. Er nähert sich ihnen an, umkreist sie und träumt sich etwa in Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Wagner, Bernd Alois Zimmermann oder Johann Simon Mayr hinein. Dabei sind literarische Miniaturen und Fantasien von enormer sprachlicher Wucht entstanden.




    Geplanter Erscheinungstermin: April 2011

  • Über den Autor: Matthias Horx, geboren 1955, ist der profilierteste und einflussreichste Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum und Autor vieler erfolgreicher Bücher. 1999 gründete er das „Zukunftsinstitut“, einen Prognose-Think-Tank, der heute zahlreiche europäische Unternehmen in allen Wirtschaftsbereichen berät. Seit 2007 ist er auch Dozent für Trend- und Zukunftsforschung an der Zeppelin-Universität am Bodensee.


    Kurzbeschreibung: Eine aufregende Reise durch die Geschichte unserer Zukunft.
    Wir reden täglich über die Veränderungen, denen wir ausgesetzt sind, über die radikalen Umwälzungen der Globalisierung oder den rasanten Wandel der Technologie. Viele fürchten sich vor Veränderungen, weil sie einen Verlust an Gewissheiten und Sicherheit erwarten. Matthias Horx zeigt eindrücklich, dass Zeiten des Wandels vor allem Chancen bieten und dass wir tatsächlich viel besser darin sind, mit Veränderungen umzugehen und Neues auszuprobieren, als wir denken. Ein großer gesellschaftspolitischer Wurf von Matthias Horx, der es wie kein anderer versteht, mit historischem Bewusstsein darüber nachzudenken, wie wir künftig leben wollen.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2011

  • Über den Autor: AXEL BRÜGGEMANN, geboren 1971, hat Geschichte, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte studiert und als Journalist für die BBC, die Frankfurter Rundschau, den Deutschlandfunk und die Welt/Welt am Sonntag
    gearbeitet. Seit 2006 ist er unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, den Rheinischen Merkur, Stern, Deutschlandfunk tätig.
    Seine CD-Reihe «Der kleine Hörsaal» (Deutsche Grammophon) wurde mit dem
    ECHO-Klassik ausgezeichnet


    Kurzbeschreibung: Immer mehr Städter ziehen inzwischen aufs Land – oder
    träumen vom Häuschen im Grünen. Doch ist dort wirklich das Idyll zu finden, nach dem sich alle sehnen? Axel Brüggemann, der selbst aus Berlin zurück in sein norddeutsches Heimatdorf zog, geht dieser Frage nach und reist durch die deutsche Provinz. Und er stellt fest, dass das Landleben, wie man es sich als Städter vorstellt, mittlerweile kaum noch existiert. Ausgeprägter Gemeinschaftssinn der Dorfbevölkerung, achbarschaftliche Hilfe und ein ruhiges Lebenim Einklang mit der Natur sind nur noch selten zu fi nden. Stattdessen werden in der Provinz Schulen und Arbeitsplätze rar, und die jungen
    Menschen verlassen das Land Richtung Stadt.Axel Brüggemann rückt in seinem Buch einige zuckrige Klischees über das Glück zwischen Kuhstall und Tante-Emma-Laden zurecht, erzählt anekdotenreich und unterhaltsam vom Leben in seinem Dorf
    und wirft einen mal kritischen, mal liebevollen Blick auf die deutsche Provinz. Denn eines ist ganz sicher: Das Leben auf dem Land lohnt sich doch.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über die Autorin: Gertrud Lehnert, geboren 1956, studierte in Bonn und Paris. 1985 Promotion, 1994 Habilitation. Sie lebt heute als freie Autorin, Publizistin und Universitätsdozentin in Berlin, schreibt Bücher und Rundfunkbeiträge über kulturgeschichtliche Themen. Außerdem ist Gertrud Lehnert Vorsitzende der Bücherfrauen e.V.


    Kurzbeschreibung: Wenn Dichterinnen lieben Dreizehn Porträts, die berühren, erschüttern und inspirieren: Gertrud Lehnert zieht gekonnt Verbindungen zwischen den Biographien und dem dichterischen Schaffen großer Lyrikerinnen. Sie erschließt Werk sowie privates Glück und Unglück der Frauen. Unterhaltsam und aufschlussreich fügen sich die Schicksale zu einer eindrucksvollen kleinen Philosophie der Liebe und der Melancholie zusammen. Mit Margaret Atwood, Sylvia Plath, Ingeborg Bachmann, Else Lasker-Schüler, Annette von Droste-Hülshoff, Louise Labé u. a.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über die Autoren: Werner Schroeter (1945—2010), war einer der ungewöhnlichsten und radikalsten deutschen Film-, Opern- und Theaterregisseure. Filme u. a.: „Der Tod der Maria Malibran“ (1971), „Palermo oder Wolfsburg“ (1980, Goldener Bär), „Malina“ (1990), „Diese Nacht – Nuit de chien“ (2008).


    Claudia Lenssen, geboren in Neustadt/Schwarzwald; Studium der Theater- und Filmwissenschaft, Literatur und Publizistik in Köln und Berlin. Autorin, Kultur- und Filmjournalistin, Kuratorin; www.claudia-lenssen.de


    Kurzbeschreibung: „Sein Leben selbst war ein Kunstwerk.“ Isabelle Huppert Werner Schroeter war weit mehr als einer der wichtigsten Regisseure Deutschlands. Als Enfant terrible und genialischem Autodidakt gelang ihm die Verschmelzung von Pathos und Punk – in seinem Werk ebenso wie in seinem Leben. Seine Autobiographie schildert Begegnungen mit Maria Callas, Rosa von Praunheim, Isabelle Huppert, Rainer Werner Fassbinder und vielen anderen. Mit zahlreichen Fotos sowie erstmals einer Filmo- und Szenographie. „Ein Gott langweilt sich nie, denn auch sein Nichtstun ist Arbeit. Diese Schöpferkraft spürt man bei Werner Schroeter sofort.“ Elfriede Jelinek


    Geplanter Erscheinungstermin: Januar 2011

  • Über den Autor und den Inhalt: Andrej Hermlin wurde 1965 in Berlin als jüngster Sohn des Schriftstellers Stephan Hermlin geboren. Seine Mutter stammt aus Russland - Andrej Hermlin wuchs zweisprachig auf. Anders als andere Kinder seiner Generation kann er in Begleitung seines berühmten Vaters reisen, sieht die Welt, trifft namhafte Dichter wie Pablo Neruda, Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch oder Heinrich Böll. In der Schule wird er deshalb nicht selten angefeindet. Gleichwohl hat Hermlin zu seinem Vater, der bereits hochbetagt ist, ein kompliziertes Verhältnis, das vor allem, auf die ständig notwendige Rücksichtnahme zurückzuführen ist. Als Vierjähriger hörte Andrej Hermlin auf einer Schallplatte seines Vaters zum ersten Mal jene Musik, die ihn fortan nicht mehr losließ - amerikanischen Swing aus den 30er Jahren, die Musik Benny Goodmans und Glenn Millers. Von 1986 bis zu seinem Staatsexamen 1990 studierte er an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Nach der Wende tritt Hermlin in die PDS ein, verzichtet aber auf eine politische Karriere, um sich auf seine Musikkarriere als Bandleader, Pianist und Manager seines bereits 1986 gegründeten SWING DANCE ORCHESTRA zu konzentrieren. Dies mit zunehmendem Erfolg. Er komponierte und textete für sein Orchester, schrieb Filmmusiken und Jingles für Radiosender, organisierte Tourneen seiner Band in die USA, nach Hong Kong und London. Zu Andrej Hermlins großen Leidenschaften zählen seine historischen Automobile und die Fliegerei. Seine Ehefrau Joyce, mit der er in zweiter Ehe verheiratet ist, stammt aus Kenya. Andrej Hermlin ist Vater dreier Kinder.




    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor: Ulrich Schacht wurde 1951 im Frauengefängnis Hoheneck geboren und wuchs in Wismar auf. 1973 in der DDR wegen „staatsfeindlicher Hetze“ zu sieben Jahren Freiheitsentzug verurteilt, wurde er 1976 in die Bundesrepublik entlassen. Dort arbeitete er als Feuilletonredakteur und Chefreporter Kultur für Die Welt und Welt am Sonntag. Schacht erhielt verschiedene Preise, Auszeichnungen und Literaturstipendien, u. a. den Theodor-Wolff-Preis für herausragenden Journalismus. Er gilt als ein streitbarer Publizist, der sich nicht Konventionen, sondern einer humanistischen Tradition verpflichtet fühlt. Seit 1998 lebt Ulrich Schacht als freier Autor in Schweden.


    Kurzbeschreibung: Auf der Suche nach meinem russischen Vater Es ist Sommer, Christa und Wolodja sind verliebt. Die Deutsche und der sowjetische Offizier träumen von einer gemeinsamen Zukunft. Bis sie verraten werden. Jahrzehnte später spürt Ulrich Schacht der verhängnisvollen Geschichte seiner Eltern nach. Gegen den Widerstand seiner Mutter versucht er, seinen Vater zu finden. An einem Frühlingstag steht er einem Mann gegenüber, von dem er hoffte, dass er sein Vater sei. – Ein tief bewegendes Zeitzeugnis, exakt wie ein Geschichtsbuch, anschaulich wie ein Roman. »Aber ihr erster gemeinsamer Sommer war mitten im August schon zu Ende gewesen: vereist, über Nacht. Einen nächsten würde es nicht mehr geben, nie.«



    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über die Autorin: Almut Greiser, Literaturwissenschaftlerin, Mitglied des VS Baden Württemberg, war bis zu ihrer Pensionierung als Gymnasiallehrerin tätig. Sie lebt in der Eifel, wo sie an Volkshochschulen Kreatives Schreiben lehrt. Ihre Theaterstücke wurden von freien Theatergruppen im Süddeutschen Raum aufgeführt. Mehrere Erzählungen erschienen in Anthologien und Zeitschriften.


    Kurzbeschreibung: Herr über Leben und Tod SS-Oberscharführer Josef Schwammberger definierte sich gegenüber den Häftlingen als Gott. Ihm ausgelieferte Juden hat er mit grausamer Willkür gequält und ermordet. Als dieser Exzess-Täter 1991 endlich vor Gericht gestellt wird, schildern etwa 40 Überlebende, was ihnen und ihren umgekommenen Leidensgefährten widerfuhr. Almut Greiser hat die Aussagen protokolliert. Die Kargheit der Sätze und Wörter, die Reduktion auf das Faktische, das Zurückhalten jeglicher Emotion und Wertung rücken die entsetzlichen Verbrechen sowie die Lebensumstände, die Ohnmacht und Traumatisierung der Opfer stärker ins Bewusstsein, als ausführliche Schilderungen oder historische Analysen dies vermögen. In ihrer Studie geht Almut Greiser diesem Phänomen auf den Grund und skizziert den historischen Kontext. Wolfram Wette erklärt, weshalb Schwammberger fast ein halbes Jahrhundert lang einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen vermochte und erst 1991 vor Gericht gestellt wurde.



    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor: Thomas Kochan, geboren 1968, ist Ethnologe und Historiker. Er arbeitete am Haus der Geschichte in Bonn und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu seinen Buchveröffentlichungen gehören „Den Blues haben“ und „Bye bye, Lübben City. Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR“. Dr. Thomas Kochan führt in Berlin ein Fachgeschäft für authentische Spirituosen, seine Leidenschaft pflegt er auf www.schnapskultur.de.


    Kurzbeschreibung: Von Rotkäppchen bis Goldbrand: Geschichten aus dem Alltagsleben illustrieren die Trinkkultur der Ostdeutschen. In den Witzen über die DDR spielt Alkohol häufig eine Rolle: Süffeln an der Werkbank, rauschhafte Brigadefeiern, das dünne Kneipennetz. Die SED sorgte ab 1960 für die Ausweitung der Produktion, mit Goldbrand, Timms Saurer und Sambalita ließ sich Kaufkraft abschöpfen und der Export steigern. Rotkäppchen-Sekt aber tauchte nur kurz vor Silvester in den Läden auf, und trübes Bier wurde mit Kennerblick schon in der Kaufhalle aussortiert. Verrenkungen waren nötig, um an einen Karton Rosenthaler Kadarka zu gelangen, und der 40-prozentige Kristall-Wodka wurde vom Volksmund liebevoll-schaurig „Blauer Würger“ getauft. Die höchst amüsanten und aufschlussreichen Geschichten beleuchten das Alltagsleben in der DDR.

    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor: Gert Schramm, geboren 1928 in Erfurt, war Bergmann und Unternehmer. Er ist Mitglied des Häftlingsbeirates beim Internationalen Komitee Buchenwald-Dora-Nebenlager. Er lebt in Eberswalde.


    Kurzbeschreibung: Die ungewöhnliche und bewegende Geschichte eines schwarzen Deutschen, der sich in den verschiedenen Gesellschaftssystemen, im »Dritten Reich«, der DDR und im Nachwendedeutschland behaupten musste. Gert Schramm wird 1928 als Sohn einer Deutschen und eines schwarzes US-Amerikaners in einem kleinen thüringischen Dorf geboren. In die behütete Kindheit des Jungen, dem man seine »nicht arische« Herkunft schon weitem ansieht, bricht bald schon die Allgegenwart des Nationalsozialismus ein. Die Haft im KZ Buchenwald überlebt der Fünfzehnjährige nur aufgrund der Courage seiner Mithäftlinge. Nach Kriegsende muss er erleben, dass diejenigen, die für sein Schicksal Mitverantwortung tragen, noch immer in Amt und Würden sind. Er geht zunächst in den Westen Deutschlands, später nach Frankreich, kehrt jedoch schließlich in die DDR zurück. Dort widersetzt er sich bewusst der sozialistischen Doktrin und macht sich mit einem Transportunternehmen selbständig. Seit er nach der Wende von Neonazis bedroht wurde, engagiert er sich in der Aufklärungsarbeit gegen Rechts. Seine Erinnerungen sind ein eindringliches Zeugnis, wie Rassismus und Ausgrenzung die Gesellschaftssysteme überdauern und was man dagegen tun kann.

    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor: Jürgen Trimborn, geboren 1971, Studium der Theater- und Filmwissenschaften, Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie. 1997 Promotion. 1995-2000 Lehrbeauftragter insbesondere zum Film des Dritten Reichs an der Universität zu Köln. Lebt als freier Autor in Berlin und den belgischen Ardennen. Seine ebenfalls im Aufbau-Verlag erschienene Biographie "Riefenstahl. Eine deutsche Karriere" wurde 2003 für den Deutschen Bücherpreis nominiert.



    Kurzbeschreibung: Arno Breker gehörte neben Leni Riefenstahl und Albert Speer zu den drei Vorzeigekünstlern der Nazis. Er meißelte Hitlers Traum von der arischen Herrenrasse in Stein, distanzierte sich von jüdischen Freunden und Förderern, wie seinem Galeristen Alfred Flechtheim, und war einer der privilegiertesten und einflussreichsten Künstler des Dritten Reiches. Trimborn erzählt facettenreich die spannende Geschichte eines Mannes, der um jeden Preis berühmt werden wollte, und zeigt auf, dass Brekers Verstrickungen in das NS-Regime wesentlich tiefer reichten, als bislang bekannt war. Zudem nimmt er die erstaunliche Nachkriegskarriere des Bildhauers in den Blick, der seiner braunen Gesinnung bis ins hohe Alter treu blieb und dennoch namhafte Repräsentanten des Wirtschaftswunderdeutschlands wie Henkel, Quandt, Oetker portraitieren konnte.


    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2011

  • Über die Autorin: Ute Mings wurde in Wuppertal geboren und studierte Pädagogik, Sozialwissenschaften und Philosophie. Seit 1981 freie Autorin für BR, NDR, WDR, DLF, SWR. Zahlreiche Features, Portraits, Essays, Reportagen und Gespräche. Für den BR Moderation „Kulturjournal“ , Feature- Regie. Sie lebt in München.



    Kurzbeschreibung: Said ist sieben Jahre alt, als er aus einer afghanischen Großfamilie, die ihn nach althergebrachten Traditionen erzog, als Pflegekind zu einem Münchner Ehepaar kommt. Wie nähert man sich einem Jungen, dessen Kultur es ihm nicht erlaubt, körperliche Nähe zu einer Frau zuzulassen? Der sich nicht umarmen lässt, den man nicht auf den Schoß nehmen kann? Einfühlsam erzählt Ute Mings von ihrer langen Kindersuche, den Schwierigkeiten der deutschen Gesetzgebung und den Versuchen, Afghanistan zu verstehen. Was heißt Zugehörigkeit? Wie wächst Mutterliebe? Wie erobert man sich eine neue Welt und bewahrt zugleich seine Herkunft? Auf all diese Fragen findet dieses Buch kluge und berührende Antworten.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über die Autoren: Gudrun Schury lebt als Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Lektorin in Bamberg. Sie schreibt populäre Sach- und Kinderbücher, so „Alles über Goethe. Ein Sammelsurium von A bis Z“ und die Wilhelm-Busch-Biographie „Ich wollt, ich wär ein Eskimo“. Außerdem ist sie Herausgeberin von Wilhelm Busch: „Hundert Gedichte“, „Kängt ein Guruh. Hundert komische Gedichte“ sowie „Ein Pudel spricht zur Nudel. Komisches für Kinder“.


    Rolf-Bernhard Essig lebt als Autor, Literaturwissenschaftler, Publizist und Dozent in Bamberg. Mit seinem unterhaltsamen Redensartenprogramm tourt er durch ganz Deutschland und ist regelmäßig in TV, Hörfunk und Printmedien mit seinen Sprachberatungen präsent. Von ihm erschienen die beiden Vorgänger über „Wundersames aus der Welt der Worte“ Wie die Kuh aufs Eis kam und Warum die Schweine pfeifen. Zusammen mit Gudrun Schury verfasste er Alles über Karl May. Ein Sammelsurium von A bis Z.



    Kurzbeschreibung: Warum das Eisbein griechisch ist Die deutsche Sprache ist ein Melting Pot der Kulturen: Viele Wörter, die wir tagtäglich verwenden, sind in unseren Wortschatz eingewandert. Originell und unterhaltsam wird hier erklärt, warum das Sofa zwar in keinem deutschen Wohnzimmer fehlen darf, eigentlich aber in den Sultanspalast gehört. Wie die Tasse über viele Umwege in die hiesigen Küchenschränke fand. Und dass selbst der Kaffeeklatsch längst nicht so deutsch ist, wie wir immer glauben. Ein erstaunlicher Führer durch die Multikulti-WG unserer Sprache. „Bongforzinös!“ Eulenspiegel


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2011

  • Über den Autor:
    Cara Schweitzer, Jahrgang 1973, studierte in Berlin und Rom Kunstgeschichte und evangelische Theologie und schrieb ihre Magisterarbeit über Kandinskys Künstlerbuch »Klänge«. Von 2005 bis 2007 wissenschaftliche Assistentin am Kunstmuseum Stuttgart. Sie veröffentlichte Essays und Kurztexte zur Kunst der 1910er- und 1920er-Jahre sowie zur zeitgenössischen Kunst. »Schrankenlose Freiheit für Hannah Höch« ist ihr erstes Buch.


    Kurzbeschreibung:
    Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs formiert sich in Berlin die Dada-Bewegung. Hannah Höch ist eine der wenigen Frauen in diesem illustren Mannerclub. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gelten ihre Werke als "entartet". Ihre engsten Freunde verlassen das Land. Die Kriegsjahre verbringt sie zurückgezogen in ihrem Garten am Rand von Berlin. Ihr Haus wird zum geheimen Archiv einer verfemten Avantgarde. Die Biografie thematisiert die dramatischen Umstände ihrer Ehe mit dem 21 Jahre jüngeren Kurt Heinz Matthies. 1938 wird er verhaftet, und für die ehemals so vorsichtige Künstlerin beginnt der Kampf um seine Freilassung.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2011