Henry James - Daisy Miller

  • Titel: Daisy Miller
    Autor: Henry James
    Übersetzt aus dem Englischen von: Gottfried Röckelein
    Erschienen: Januar 2001 (2. Auflage)
    Verlag: Insel Taschenbuch
    Seitenzahl: 118
    ISBN-10: 3458344144
    ISBN-13: 978-3458344148
    Preis: 6.50 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Die junge Amerikanerin Daisy Miller weiß was sie will und geniert sich nicht, es auch zu tun – mögen die Leute denken was sie wollen. Als sie auf dem Weg nach Italien am Genfer See einen Zwischenhalt einlegt, verdreht sie mit naivem Charme dem jungen Amerikaner Winterbourne den Kopf. Doch er ist ihr zu reserviert, zu steif, zu europäisch. Anders der lebensfrohe und attraktive Signore Giovanelli in Rom. Die besseren Kreise sind empört über die offen zur Schau getragene Liason der beiden, nur Winterbourne zeigt Nachsicht und versucht Daisy vor einer großen Dummheit zu bewahren.


    Der Autor:
    Henry James wurde 1843 geboren und starb 1916. Er war Amerikaner irisch-schottischer Abstammung und lebte in England.


    Meine Meinung:
    Eine wunderbare Erzählung über Konventionen, über den Drang nach Freiheit und über die Unbekümmertheit eines jungen Mädchens. Henry James war ohne Frage ein scharfer Beobachter seiner Zeit und schaffte es mit dieser Erzählung das damalige Gesellschaftsbild sehr genau zu skizzieren. Die sogenannte „gute Gesellschaft“ hatte oftmals nicht mehr zu bieten als Blasiertheit und Standesdünkel und meinte sich mit diesen „Attributen“ über andere erheben zu müssen. Henry James ist ein großer Erzähler, der sich für seine Erzählungen die notwendige Ruhe nimmt. Schnelle, hektische Schnitte gibt es bei ihm nicht. Jedes Wort findet seinen Platz. Gerade in dieser erzählerischen Ruhe liegt der ganz besondere Reiz dieser Geschichte und als Leser liest man dadurch eben nicht über die Feinheiten hinweg. Gesellschaftskritik wird nicht mit dem Vorschlaghammer präsentiert sondern kommt eher zwischen den Zeilen daher.
    Eine sehr schöne, wenn auch tragisch endende Erzählung. Sehr lesenswert.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.