Weiß wie Milch, rot wie Blut - Alessandro D'Avenia
Inhalt:
Ein Roman wie ein Popsong: jung, poetisch, zum Verlieben schön ...
Leo ist ein ganz normaler 16-Jähriger, der in perfekter Symbiose mit seinem iPod lebt, Fußball spielt und am liebsten auf seinem Moped durch Rom brettert. Leo ist fest davon überzeugt, Löwenkräfte zu besitzen, aber er hat einen Feind, der ihm zusetzt: die Farbe Weiß. Weiß ist die Stille, die Sehnsucht und die Einsamkeit. Rot dagegen ist die Farbe der Liebe, der Leidenschaft, des Blutes. Rot sind auch die Haare von Beatrice, die er anbetet. Und seit Leo in der Schule von diesem neuen Vertretungslehrer unterrichtet wird, der den Schülern Literatur wie Popmusik nahe bringt und den alle nur den Träumer nennen, hat er sogar seine Vorurteile gegenüber dieser Spezies über Bord geworfen. Leo nimmt also all seinen Mut zusammen und schickt Beatrice eine Verszeile aus Dantes »Vita Nova« – per sms. Dass sie ihm nicht antwortet, macht ihm schwer zu schaffen, bis der Träumer vor der Klasse steht und ihnen sagt, dass Beatrice schwer krank ist.
Große Gefühle aus Italien: Ein ganz besonderer Roman über die erste große Liebe. Eine Erinnerung an die ungeheure Wucht der Gefühle, wenn sie uns zum ersten Mal trifft. Jung, frech und poetisch erzählt, mal schonungslos ehrlich, mal scharfzüngig rotzig und dann wieder verletzlich und zart.
Autor:
Alessandro D'Avenia, geboren 1977, stammt aus Palermo. Seit einigen Jahren lebt er in Mailand, wo er am Gymnasium San Carlo Italienisch und Latein unterrichtet. Sein erster Roman Weiß wie Milch, rot wie Blut stand in Italien wochenlang auf der Bestsellerliste und wurde in elf Länder verkauft.
Meine Meinung:
Leo hat für jeden Menschen eine Farbe. Weiß für ihn und die Langeweile, die ihn so oft erreicht, wenn er in seinem Zimmer sitzt und sein Leben lebt. Rot für Beatrice, die er liebt, mit ihren schönen rotgelockten Haaren und die droht, ihm durch eine schwere Krankheit entrissen zu werden. Und blau für Silvia, seine beste Freundin, die immer da ist, ihn nie im Stich lässt und insgeheim doch auf mehr hofft.
Dieses Buch klingt so einfach gestrickt - und ist doch so viel mehr. Reich an Worten und schönen Sätzen erinnert es den Leser an andere italienische Bücher, wie "Die Einsamkeit der Primzahlen", die genau wie dieses Buch von einer tollen Sprache leben. Langsam gelesen kann man so manch tollen Satz im Herzen verwahren, so viel Weisheit und Magie stecken in so manch schönem Wort.
Leo, der für seine Liebe kämpft und dabei von seinem zuerst verhassten Lehrer unerwartete Hilfe und Zuspruch findet. Beatrice ist seine heimliche Liebe, die er auf dem Schulhof beobachtet und die er sich doch nicht traut, anzusprechen. Eines Tages kann er sie nicht finden und muss erfahren, dass sie im Krankenhaus liegt. Als er sie besuchen will, kann er gar nicht glauben, was der Krebs aus ihr gemacht hat. Ein Buch über das Erwachsenwerden, die erste Liebe, den täglichen Kampf im Leben und noch so vieles mehr.
Für alle Leser etwas, die mal wieder ein richtig tolles Buch lesen möchten und sich dabei vielleicht an ihre erste Liebe erinnern mögen. Berührend, tiefgründig, wunderbare Sprache. Absolut lesenswert.