Hallo, mal wieder eine Kritik, die vielleicht nicht die Masse interessiert, aber Ziel ist ja wohl, dass es möglichst viele Kritiken zu Büchern hier gibt.
"Bitterer Zucker" von Robin Moore ist ein Tatsachen-Thriller oder Tatsachen-Abenteuerroman wie sie in den 1960er und 1970er durchaus sehr beliebt waren (man denke nur an Ken Follet und "Auf den Schwingen des Adlers" oder "Feindfahrt" von Jack Higgins - siehe meine Kritik dort).
Robin Moore war in den 1960er und 1970er ein Top-Bestseller Autor, der immerhin für die Romanvorlagen zu zwei großen Kinohits der Zeit - nämlich "French Connection" und "Die grünen Teufel" zuständig war.
Inhalt:
"Bitterer Zucker" ist die wahre Geschichte eines amerikanischen Abenteurers und Piloten, der in Mexiko Fidel Castro kurz vor der kubanischen Revolution kennenlernt. Castro sucht einen Piloten, um Waffen zu schmuggeln, Revolutionäre ins Land zu fliegen, Geld von Unterstützern einzusammen usw.. Der Pilot lässt sich anheueren. Für ihn zählt nur das Geld und wenn er bezahlt wird fliegt er die Einsätze. Dabei wird er Zeuge der Revolution und wie das ursprüngliche Ziel der Revolution langsam sich ändert und eigentlich verfehlt wird....
Kritik:
Das Buch ist grundsätzlich sehr interessant und spannend und realitätsnah zu lesen - vor allem für alle, die sich für Kuba und die Revolution interessieren. Es zeigt vor allem wie die ursprünglichen Ziele doch recht rasch untergehen und in neuen politischen Zwängen aufgehen. Das Interessanteste war die Darstellung Castros, der nicht unbedingt eine kommunistische Diktatur anstrebte - lt. den Ansichten des Piloten.
Negativ an dem Buch war aber der doch sehr unaufgeregte Stil. Große Abenteuer, blutige Revolutionen und Massaker werden so nebenbei erzählt, dass keine Spannung und Aufregung aufkommt und die Charaktere lernt man etwas zu wenig kennen.
Der Stoff hätte insgesamt also mehr hergegeben - ist aber interessant zu lesen, für alle die vielleicht die kalten Wintermonate nach Kuba wollen....kein "Must-Read" als Thriller und Action- und Abenteuerfans werden von dem nüchternen Tatsachen-Thriller-Stil vielleicht enttäuscht sein.