'Im Tal des Schneeleoparden' - Seiten 397 - Ende

  • Der letzte Abschnitt hat eine Packung Tempos, die ich sowohl zum Tränentrocknen als auch zum Spannungsabbau dienten. Vor dem Sofa liegt jetzt auch eine kleine Schneelandschaft. :grin


    Ein wundervolles Buch, das mich umgehauen hat. Ich habe ja schon einiges erwartet, aber der meine Erwartungen wurden um einiges übertroffen.


    Der Reihe nach.
    Die Wege kreuzen sich und Achim entpuppt sich als, ja, als wer eigentlich? Im Nachhinein ist er derjenige, der die alten Wunden leckt und auf seine Schuld noch immer neue draufpackt. Er ist nicht durch und durch böse, sondern hat auch sympathische Züge. Das macht es mir so schwer, den Wilderer und rücksichtslosen Geschäftemann einfach abzuwatschen. Sein Verhalten ist indiskutabel und der Schaden, den er bei Mensch und Tier angerichtet hat, ist hoch und nicht wieder gutzumachen.
    Umso besser finde ich, dass er entkommen konnte. Jetzt muss er sich erst einmal sich selbst gegenüber treten. Das ist wohl der schwerste Gang.


    Der Herr der Vögel, der es mir irgendwie neben Sylvain am meisten angetan hatte, bleibt ein kauziger Vogel. An den Cousin hatte ich nicht mehr gedacht und der falschen Fährte mit der Augebfarbe bin ich voll auf den Leim gegangen. :lache


    Und der Pangje ist Sylvain, der sein Schicksal in den Bergen angenommen hat und irgendwie mit der Welt, in die er hineingestoßen wurde, verwachsen ist. Eine durch und durch faszinierende Figur. Wenn ich jetzt an die Stelle denke, als er um all seine Lieben trauert, fließen wieder Tränen. Auch sein Tigern durch die Krankenhausflure strahlt so eine Verletzlichkeit aus und lässt das Ausgeliefertsein an das Schicksal/ eine höhere Macht/ Gott, was auch immer, so deutlich werden.
    Und an Annas Krankenbett stand die Welt für mich auch einen Moment still und hielt den Atem an.
    Ich freue mich tierisch, dass die beiden jetzt einen Platz in ihrem Leben sicher haben und ihre Begegnungen gestalten können Und das war überhaupt nicht kitschig, sondern einfach nur total emotional.


    Anna möchte ich einfach nur in die Arme nehmen und zu ihrer Reise beglückwünschen. Auch wenn ihr alles abverlangt wurde, hat sie sich einen Platz in der Welt erobert und versprenkelt jetzt ihre Farbkleckse dort, wo es für sie richtig ist. In meiner Fantasie ist das ein Regenbogen, der sich von Lüneburg bis Indien und Nepal spannt.


    Auch Taras Geschichte ist noch nicht zu Ende. Zumindest dürfte die Familie Ruhe vor Achim haben. Tara lasse ich gerne wieder in ihr Leben zurück. Sie wird noch so manches im Leben umpflügen. Auch sie habe ich sehr gemocht.


    Danke, Steffi, dass ich durch das Buch diese wundervollen Tiere, die Schneeleoparden kennenlernen durfte. Was für ein Sahnehäubchen der Schöpfung!
    Die Reise nach Indien und Nepal habe ich in vollen Zügen genossen und die Düfte der großen weiten Welt schnuppern dürfen.
    Bist du schon Ehrenbürgerin in Nepal? Du hättest es dir verdient, so nahe hast du mir dieses Land gebracht.


    Ich habe jetzt bestimmt tausend Sachen vergessen und das ist das wirklich Kostbare an dem Buch. Es verbergen sich so viele Perlen darin, die möchte ich einfach nur in mir aufbewahren.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin