Schwarz-Grün in Hamburg gescheitert

  • Die erste schwarz-grüne Koalition auf Länderebene ist gescheitert.


    Die Grünen (in Hamburg GAL = Grün Alternative Liste) sind damit wohl endgültig in den Niederungen der politischen Kultur angekommen. Herrlich die Scheinheiligkeit der führenden Grünen auf ihrer Pressekonferenz. Niemand will wohl ernsthaft bezweifeln, dass der Ausstieg der GAL aus der Koalition allein durch wahltacktische Überlegungen bestimmt war. Überall stiegen die Grünen in den Umfragen, nur eben in Hamburg nicht. Und da lag es ja wohl nahe, sich feige vom Acker zu machen als sich einfach mal wieder mit Sachfragen zu beschäftigen. Denn nach wie vor gibt es genug Probleme die es zu lösen galt.


    Aber auch die CDU muss sich Vorwürfe gefallen lassen. Wer einen Ahlhaus zum Bürgermeister wählt, ein Hardliner mit aktiver Burschenschaftvergangenheit, wer einen Frigge zum Finanzsenator macht, obwohl gegen den ein Strafverfahren anhängig ist, wer einen Karan zum Wirtschaftssenator macht, wohlwissend um dessen Alterssenilität, der darf sich nicht wundern, wenn irgendwann kein Rückhalt mehr da ist.


    Axel Gedaschko wäre der richtige Nachfolger für von Beust gewesen aber nahm ja lieber diesen unsympathischen Ahlhaus.


    Wer jetzt aber denkt, unter Rot-Grün würde es wieder besser laufen, der sollte sich keinen Illusionen hingeben. Scholz und Genossen werden nichts anders machen als die CDU und auch sie (die SPD) werden die Grünen wohl nicht ernst und für voll nehmen, wie sie es weiland vor 2001 ja schon mal vorgemacht hatten.


    Vielleicht aber - etwas Gutes muss diese Sache ja auch haben - bleibt uns in Hamburg diese dummerhaftige Stadtbahn erspart. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Vielleicht aber - etwas Gutes muss diese Sache ja auch haben - bleibt uns in Hamburg diese dummerhaftige Stadtbahn erspart. :wave


    :gruebel - Ist die nicht schon Geschichte? - Dachte dieses Thema wäre durch.



    Bin mal gespannt ob Neuwahlen im März anstehen....und wie sie ausfallen.

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Mich wundert das gar nicht.


    In Hamburg wusste doch schon kurz nach der Regierungsbildung von CDU-GAL jeder, dass diese Regierung nicht die gesamte Legislaturperiode durchhalten wird. Ich verstehe die GAL sowieso nicht: Wie konnte man den Anhängern dermaßen in den Rücken fallen und mit dem "Erzfeind" CDU zusammengehen? Die Antwort kann nur Machtgier lauten.


    Und genau aus dem selben Motiv wurde die Koalition nun beendet. Quärelen gab es doch schon seit Beginn an. Das nun nur ein weiteres Ärgernis plötzlich ausschlaggebend für Neuwahlen sein soll, glaubt doch niemand ernsthaft. Wie die Zeitungen/Magazine wohl zu Recht erkannt haben, hoffen die Hamburger Grünen vermutlich nur darauf, dass auch sie vom momentanen Umfragehoch der Partei profitieren. Dies geht jedoch nur, wenn sie nicht in der Regierung sind und mit ihrem Zeigefinger einen Schuldigen (CDU) für die momentane Lage in Hamburg zeigen.


    Ohne die Umfragezahlen aus Hamburg zu kennen, gehe ich mal davon aus, dass die Bürger die Fadenscheinige Politik dieser Partei erkannt haben. Fadenscheinig sowohl was die Hamburger GAL angeht, als auch bezüglich der Bundesgrünen. Ich bin wahrlich kein Freund und Anhänger der CDU, doch muss ich gestehen, dass Merkel und Co vollkommen richtig liegen, wenn sie die Grünen als "Dagegen-Partei" darstellen.


    Eines ist klar: Die Grünen wissen immer alles besser ... solange sie nicht die Regierung bilden. Denn da machen sie nicht weniger falsch als die anderen Parteien.


    Und wie Voltaire bereits schrieb, ist die CDU auch nicht gerade unschuldig an der Miesere. Seit Jahren läuft es in Hamburg nicht mehr rund. Erst geht die CDU mit Schill zusammen, was natürlich völlig schief ging. Später ging sie mit den Grünen zusammen, was zumindest ich nicht nachvollziehen konnte. Dann stimmt die CDU einem neuen Schulkonzept zu und geht damit völlig baden und verliert außerdem dadurch Bürgermeister Beust. Der ins Bott geholte Karan erregt zwar manchmal Aufmerksamkeit, leider meist nur, weil er eine Lachnummer abgezogen hat. Alhaus kannte ich bisher kaum, konnte aber in seiner bisher kurzen Amtszeit nicht überzeugen. Und nun sind wieder mal Neuwahlen.


    Gute und nachvollziehbare Politik sieht anders aus.


    Was für die Bundesebene gilt, gilt für Hamburg erst recht: Bei den Wahlen wählt man lediglich das geringere Übel.