Das Geheimnis des Frühlings - Marina Fiorato

  • Meine Rezensions Premiere :) - Tipps willkommen!


    Titel: Das Geheimnis des Frühlings
    Original: The Botticelli Secret
    Autor: Marina Fiorato
    Seitenzahl: 588
    Verlag: Limes


    Worum gehts?


    Florenz 1481.
    Das junge Straßenmädchen Luciana verdient sich als Hure ihr Geld, doch eines Tages bittet sie ein guter Kunde, dem Künstler Botticelli als Göttin Flora Modell zu stehen.
    Sie sagt zu, doch der Künstler versäumt die Bezahlung, und so nimmt Luciana kuzerhand eine Miniatur des Gemäldes mit.
    Doch was nur als Unterpfand dienen sollte stellt sich als viel wertvoller heraus - schon kurz darauf wird Luciana verfolgt und ihr nahestehende Personen ermordet.
    Sie sucht Zuflucht in einem Mönchskloster, von wo aus sie sich gemeinsam mit dem jungen Mönch Guido auf die Flucht vor den unbekannten Häschern begibt.


    Gemeinsam versuchen sie, das Geheimnis des Gemäldes zu entschlüsseln, entdecken immer wieder verborgene Details und Hinweise und kommen so in kleinen aber stetigen Schritten einer riesen Verschwörung auf die Spur.
    Ihre Reise führt sie dabei durch ganz Italien. Florenz, Pisa, Neapel, Genua, Venedig, Bozen, Mailand und Rom spielen eine große Rolle und bergen - wie ihre Herrscher - ihre ganz eigenen Geheimnisse.


    Auch die Liebe kommt nicht zu kurz, obwohl es anfangs natürlich etwas Zweifel aufkommen lässt - wir haben es schließlich mit einer Hure und einem Mönch zu tun - aber wo die Liebe hinfällt :)
    Genauso verschieden wie der Berufsstand ist auch der Charakter, aber ihr gemeinsames Ziel - die Entschlüsselung der "Primavera" - geht ihnen bei ihren etwaigen Meinungsverschiedenheiten nicht verloren.



    Aufmachung


    Das Buch ist ein Hardcover mit Schutzumschlag, wobei ich den Schutzumschlag sehr hübsch finde (Material?)
    Außerdem ist im Innendeckel Botticellis "Primavera" abgedruckt - das ist echt super, wenn man die im Buch erwähnten Details selbst finden möchte.
    Leider wurde das Bild aber an den Seiten ein wenig abgeschnitten...
    Aber es gibt ja Internet :)



    Meine Meinung


    Ich fand das buch spannend und kurzweilig. Ich lese nicht viel Historisches, aber das hat mir wirklich gut gefallen. Vorallem der Rätsel-aspekt hat Spaß gemacht, man konnte richtig schön mitraten.
    Das Gemälde wird sehr gut aufgeschlüsselt und auch die vermeintliche Verschwörungstheorie die im Bild enthalten ist, klingt plausibel.
    Viele historische, bekannte Persönlichkeiten haben ihren Auftritt, welche, das möchte ich hier nicht verraten, einige geben sich erst später zu erkennen.
    Und zu guter letzt - unsere zwei Protagonisten :)
    Anfangs können sie nicht unterschiedlicher sein, doch sie wachsen über die Zeit zusammen :)


    Fazit


    Ich möchte das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Eine spannende Reise durch das Italien der Renasissance, die einen Rätseln lässt und symphatische Charaktere mitbringt.
    Ich habe es mal mit "Sakrileg" von Dan Brown verglichen, da es auch um die Geheime Botschaft in einem Gemälde geht.
    Wer sowas mag - meine Empfehlung!


    Für alle Neugierigen, hier ein Link zum Gemälde:


    [URL=http://www.walldesk.net/pdp/1024/04/09/La-Primavera,-Sandro-Botticelli.jpg]Botticelli "La Primavera" (Der Frühling)[/URL]

  • klingt sehr interessant, vielen Dank!
    (Du kannst jetzt noch bis zu 10 Punkten vergeben und wer Info zum Verfasser hat, kann die auch mit in die Rezension aufnehmen. Es ist auch noch irgendwo oben verlinkt, wie Rezensionen aussehen sollten. Aber für die Premiere ist das prima geglückt!)

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich hab die unten verlinkte englische Ausgabe gelesen...


    Über das Buch
    (via amazon.de)


    Florenz 1481. Eine bezaubernde junge Frau - ein gefährliches Geheimnis ... - ein gestohlenes Gemälde von Botticelli


    Eine beherzte junge Frau muss um ihr Leben fürchten, als sie dem Maler Botticelli ein Gemälde stiehlt und dabei auf ein gefährliches Geheimnis stößt …


    Die bezaubernde Luciana Vetra verdingt sich als Straßenmädchen und gelegentliches Künstlermodell. So posiert sie auch für Botticelli und dessen Bild »Primavera«. Als der Maler sie dafür jedoch nicht entlohnen will, entwendet sie eine Miniatur des »Frühlings«, nur um kurz darauf entsetzt festzustellen, dass jemand offenbar über Leichen geht, um an dieses Gemälde zu gelangen. Doch was hat es mit diesem Bild auf sich? – Verzweifelt sucht Luciana den einzigen Mann auf, der gegen ihre Reize immun zu sein scheint: den Novizen Guido. Gemeinsam mit dem klugen jungen Mönch flieht sie durch Italien und kommt dem brisanten Geheimnis des Bildes auf die Spur …


    Ein unvergesslicher historischer Roman aus dem Italien der Renaissance.


    Über die Autorin
    (dito)


    Marina Fiorato wurde in Venedig geboren und studierte Geschichte, Kunst und Literatur in Oxford und Venedig. Sie arbeitete als Illustratorin, Schauspielerin und Filmkritikerin. Mit ihrem Bestseller „Die Glasbläserin von Murano“ begeisterte sie die Leser. Sie heiratete ihren Mann, einen englischen Filmregisseur, auf dem Canal Grande und lebt mit ihrer Familie im Norden von London.


    Meine Meinung


    Ich hatte zu diesem Buch gegriffen, weil mich die Kombi Italien-Historisch-Verschwörung-Gemälde verlockte und ich zudem Anfang des Jahres in der Frankfurter Botticelli-Ausstellung war (ohne die "Primavera" allerdings, die den Hintergrund des Romans bildet).


    Der Stil, in dem Luciana selbst ihre Geschichte erzählt, gefiel mir ausnehmend gut; ich mochte ihre derbe, sarkastisch-ironische, witzige Sprache auf Anhieb und fand's auch nicht störend, dass diese mir zuweilen einen Tick zu modern anmutete. Was mir allerdings sehr schnell mächtig auf den Zeiger ging, war Lucianas Angewohnheit, in einer neuen Situation die wichtigsten Fakten in einer Dreier-Aufzählung (in verschiedenen italienischen Varianten: "Erstens ... Zweitens... Drittens ...") festzuhalten. Abgesehen davon, dass diese Wiederholung nervte, wirkte sie für mich lieblos, wie ein kurzes Abhandeln der Autorin, um die Handlung schneller voranzubringen und dem Leser essentielles Wissen aufs Auge zu drücken. Er könnt's ja sonst nicht raffen... :rolleyes


    Überhaupt, das Tempo des Romans... Luciana und Guido hetzen förmlich von einer Stadt in die nächste, sausen geradezu durch all die Möglichkeiten und Schlussfolgerungen bezüglich der Symbolik von Botticellis Gemälde (bzw. dessen geklauter Kopie) und mir ging das alles viel zu schnell. Nicht zuletzt, weil das unheimlich auf Kosten der Atmosphäre ging. Ich hätte gerne mehr von den besuchten Städten gesehen, hätte gerne selbst Zeit gehabt, mitzurätseln, als sofort - hey presto!! - ein weiteres Puzzlestück unter die Nase gedrückt zu bekommen und die Cameo-Auftritte berühmter historischer Persönlichkeiten reichten gerade, um ihnen kurz zuzuwinken. Manchmal ist weniger halt doch nicht mehr...


    Das allergrößte Manko des Romans war für mich allerdings die Geschichte, die er erzählt. Da war so viel am Reißbrett konstruiert, so vieles ganz arg zufällig bzw. in der Logik löchrig; die Charakterentwicklung vollzog sich teilweise in einem Quantensprung von einem Extrem zum nächsten und den Schluss fand ich gleich sehr an den Haaren herbeigezogen.


    Es mag sein, dass ich dabei das eine oder andere logische Detail überlesen habe, weil ich doch mit Luciana und Guido sehr durch die Geschichte gejagt bin.
    Denn, all meiner Mäkelei zum Trotz: es ist ein spannendes Buch, das ich zwischendurch immer nur recht unwillig aus der Hand gelegt habe, weil ich unbedingt wissen wollte, wie's ausgeht. Es hat Spaß gemacht, es zu lesen und hat mir einige kurzweilige Stunden beschert.


    Achja: Mein persönliches Highlight war übrigens die Stelle, in der sich eine Textzeile aus Madonnas "Like a Virgin" nahtlos in den Romantext einfügte... Klasse gemacht! :anbet

  • Ich bin etwas skeptisch an das Buch herangegangen. Kunst, Liebe, Mord!? Hm, wie soll das denn bitte alles zusammenpassen? Aber ich wurde nicht enttäuscht. Es hat alles zusammengepasst und das sogar sehr gut. Die Charaktere sind wunderbar umschrieben. Luciana und Guido sind fabelhafte Menschen, mit denen man gerne durch das Italien der Renaissance reist und mitfiebert, welches Rätsel sie als nächstes lösen.


    Das Gemälde musste ich nach den ersten 150 Seiten dann doch mal googlen. Denn anhand der Beschreibung hat meine Fantasie das ganze doch etwas anders aussehen lassen. :-)


    Da ich kein sehr großer Kunstfan bin, jedoch Kultur an sich sehr gern anschaue, waren meine Erwartungen an das Buch nicht gerade sehr hoch. Erst dachte ich, na ja, nach den ersten 100 Seiten lege ich das Buch weg, aber nein, schon nach den ersten 20 Seiten wollte ich nicht aufhören zu lesen.


    Defintiv ein empfehelenswertes Buch. Ich vergebe 8 von 10 Punkten. Den Abzug gibt es für die (nach der Zeit) nervigen 3 Dinge, die Luciana immer wieder auffallen und für (meinen Geschmack) ein wenig zu viel der guten Kunst. :-)