Den Film habe ich mir aufgrund der positiven Amazon Rezensionen bestellt, und wurde bis zum Schluss nicht mit ihm warm. Es sollte wohl die Liebesgeschichte zwischen John Keats und Fanny Brawne erzählt werden - und das wurde sie auch: Erzählt. Statt Gefühle zu transportieren, wurden sie beschrieben. Fanny gesteht ihre unsterbliche Liebe zu Keats, einer Liebe, die ich emotional in keiner Weise nachvollziehen konnte. Sie war nicht fassbar, darum saß ich erstaunt vor dem Bildschirm, und wunderte mich, dass da etwas erzählt wird, das auf der Leinwand nicht ausgedrückt wurde.
Was mir gut gefallen hat, war die Bildsprache: Ausdrucksstarke Bilder, fast wie gemalt. Aber gut komponierte Bilder machen nun mal keinen guten Film, sondern wirken insgesamt eher wie ein Daumenkino: gefühllos, leblos. Bemüht.
Von der großen Liebe habe ich nichts bemerkt, auch nicht, wie es überhaupt dazu gekommen ist. Subtile Darstellung ist eine Sache, aber hier kam einfach kein Funken rüber. Die Kussszene fand ich merkwürdig, Fannys Leid, als Keats abreist, befremdend. Ich hätte gerne mitgelitten, aber irgendwie muss ich die Stelle mit der Romantik verpasst haben.
Da ging für mich dann auch die Poesie baden, denn ein vorgelesenes Gedicht erzeugt nicht automatisch Sinnlichkeit, und eine weinende Heldin, keine Hingabe. Die ganze Geschichte wirkte auf mich konstruiert und ist an mir abgerutscht - sie war nicht greifbar. Da wurde etwas erzählt, an dem ich keinen Anteil nehmen konnte, sondern völlig außen vor war.
Fazit:
Bright Star war für mich ein blutleerer Film, der mich an keiner Stelle berührt hat. Die Bildsprache ist sehr anmutig und ambitioniert. Das hilft der Geschichte in meinen Augen jedoch nicht weiter. Denn eine Geschichte, die nicht berührt, hat in meinen Augen ihre Aufgabe verfehlt.