'Das Feuer der Wüste' - Seiten 101 - 200

  • Nein, stehst Du nicht. :wave
    Mir reicht der geschichtliche Hintergrund ebenfalls aus und ich kann Afrika auch ein bisschen fühlen, aber ich habe auch noch nie einen Afrika-Roman gelesen, bis auf den Deon Meyer Krimi.


    EDIT: Vielleicht habe ich das falsch ausgedrückt: Ich meinte, dass man eigentlich keine Visionen braucht, wenn man den Zauber Afrikas rüberbringen möchte. Ob der Autorin das gelungen ist, ist ja eine andere Sache.


    Alles in allem läuft die Geschichte aber irgendwie immer noch unrund.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

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  • Zitat

    Original von chiclana
    Der geschichtliche Hintergrund reicht so aus - aber mir fehlt das Afrika-Feeling. Es gibt andere Bücher wo ich Land und Leute beim Lesen direkt vor mir sehe und dieses Kopfkino fehlt mir hier.


    Da stimme ich dir absolut zu, nur selten kommen mir afrikanische Bilder vor die Augen.


    Was hat es mit den Bildern auf sich, die Ruth immer dann sieht wenn sie in heiklen Situationen an den Stein um ihren Hals fasst und die Augen schließt? Und seltsamerweise sind die Menschen, mit dehnen sie sich eben unterhalten hat, immer danach verschwunden :gruebel.


    Wer wird der Bass des Archives wirklich sein? Ich bin gespannt. Auf jeden Fall ist es wirklich so, wie von einigen hier vorhergesagt das auch ich inzwischen weiß wer Ruth und wer Rose ist, vielleicht auch weil Rose nicht mehr so oft present ist.

  • Hier bin ich nun am Ende dieses zweiten Abschnittes angelangt.
    Ich habe bisher eure Kommentare noch nicht gelesen... Ich arbeite mich dann mal durch diesen Teil.


    Rose erzählt ihrer Tochter einiges über die eigenen Anfänge auf der Farm. Sie berichtet über die "romantische" Begegnung mit dem hübschen Fremden aus dem Mercedes und die "Beziehung" mit Ian, dem Schafscherer.
    Ich fand diese ganzen Erzählung ziemlich zusammengeschustert, ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll. Diese kurze Begegnung und direkt eine Schwangerschaft, okay... Aber dann nochmal so eine "wilde Ehe" mit Ian? Ich meine, wir reden hier von den 50er Jahren. Da hatten die Leute doch noch eine andere Moralvorstellung, oder?


    Als nächstes treffen wir Nath wieder, der erstmal mitteilt, was sich auf Salden's Hill alles ändern wird, wenn er Ruth erstmal geheiratet hat. Als diese nicht spurt, versucht er ihr mal zu zeigen wer der Mann ist.
    Hmmm, was soll ich sagen? Ich war... irritiert. Dieses Mädel stemmt Schafe und lässt sich von ihm ans Höschen gehen? Ich hätte da erwartet, dass sie ihn ordentlich vertrimmt und nicht - ganz Mädchen - sagt: "Hau ab, oder ich schreie!"


    Am nächsten Tag macht sich Ruth mit Horatio auf den Weg zur Beerdigung und dann nach Lüderitz. (Während der Beerdigung hatte Ruth die erste Vision, die ich ziemlich unpassend finde.) Während der Fahrt klärt Horatio uns über die Hereroaufstände auf, das fand ich sehr interessant und bringt die Geschichte an sich wieder etwas "in Form". Dieser Teil (also die Autofahrt nach Lüderitz) war meiner Meinung nach bisher der Beste, denn sowohl die Erklärung wie auch die Begegnungen während der Fahrt fand ich plausibel.


    Ruth ist mir bisher noch nicht so richtig sympathisch geworden, da sie mir zu unbeständig ist. Auf der einen Seite fühlt sie sich zu Horatio hingezogen, dann wieder mault sie ihn an. Ach, ich weiß auch nicht, aber so richtig werden wir nicht warm.
    Und was ich nochmal betonen möchte, die Visionen finde ich absolut unpassend.



    Edit: Erst Fehler beheben, dann abschicken :-(

  • Es plätschert weiterhin dahin. Auch mir kommt es doch sehr spanisch vor das sie sich so Hals über Kopf auf die Suche nach ihrere verschwundenen Großmutter macht obwohl sie doch eigentlich voller Sorge um die Farm ist. Und bisher auch für nichts anderes Augen und Ohren hatte.
    Auch einige Begriffe scheinen mir nicht in die Zeit oder in die Situation zu passen. So meint sie wenn zwei Autos pro Tag über die Sraße fahren wäre es eine "Rusch Hour" diesen Begriffe zu dieser Zeit in Afrika kommt mir doch etwas deplaziert vor.
    Wenn nicht ständig diese Geschichte des Diamtens erwähnt würde könnte diese Geschichte für mich überall spielen.
    Die Visionen die Ruth plötzlich hat seitdem sie den Stein trägt sind schon ziemlich weit her geholt.
    Wen ich es nicht als LR lesen würde hätte ich glaube ich schon aufgegeben. Aber nun geht es weiter.

  • Zitat

    Original von bauerngarten


    Auch einige Begriffe scheinen mir nicht in die Zeit oder in die Situation zu passen. So meint sie wenn zwei Autos pro Tag über die Sraße fahren wäre es eine "Rusch Hour" diesen Begriffe zu dieser Zeit in Afrika kommt mir doch etwas deplaziert vor.


    Das ging mir auch - und ich glaube auch einigen anderen hier - so, auch bei anderen Begriffen. Da wäre es interessant gewesen, wenn man die Autorin dazu befragen könnte, wieso sie dieses Wort wählt, ob sie weiß, ob das damals schon benutzt wurde etc.


    Wir brauchen für die nächste Afrika-Leserunde erstmal nen Experten glaube ich :lache

  • Zitat

    Original von noani*


    Das ging mir auch - und ich glaube auch einigen anderen hier - so, auch bei anderen Begriffen. Da wäre es interessant gewesen, wenn man die Autorin dazu befragen könnte, wieso sie dieses Wort wählt, ob sie weiß, ob das damals schon benutzt wurde etc.


    Wir brauchen für die nächste Afrika-Leserunde erstmal nen Experten glaube ich :lache


    :write
    Das habe ich mich hier schon einigen Stellen gefragt. Es spielt im Jahre 1959, oder? Und dann bestellte Ruth sich eine Cola... Gab es das dann schon in Afrika? Das ist echt ein Punkt in diesem Buch, der mich massiv stört und den ich einfach nicht einordnen kann.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • @ chiclana und killerbienchen: Einen absoluten super Afrika-Roman fand ich bzw. finde ich heute noch ist "Rote Sonne, schwarzes Land" von Barbara Wood. Es ist zwar schon zig Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich würde sagen, der Afrika-Zauber kam da ziemlich gut rüber. Landschaftlich kann ich es mir hier bei diesem Buch auch sehr gut vorstellen, aber die Tatsache, dass das ganze `59 spielt und dann so bestimmte Worte, Redewendungen, etc. das passt zeitlich nicht so wirklich, meine ich zumindest. Deswegen hätte ich hier wirklich sehr gerne mal die Autorin befragt.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • nachdem mir der Anfang eigentlich noch ganz vielversprechend erschien, bin ich inzwischen nicht mehr so euphorisch.


    Mich stören Ruths Visionen sehr, ich kanns nicht richtig beschreiben, aber ich finde die so unpassend.


    Dass Nath sich nun tatsächlich als der Idiot erweist, für den ich ihn eigentlich schon seit der Buffetszene gehalten habe beruhigt mich direkt.

  • So, nun zum Rest dieses Abschnitts.


    Die Lebensgeschichte von Horatio hat mich tief berührt, vor allem die enorme Armut, in der er aufwuchs. Daher gefällt mir, dass zwischendurch auch immer wieder etwas Humor aufblitzt, wie auf der Farm, wo die beiden nur so schauten, als Ruth begann die Schafe zu scheren.


    Hätte gerne noch erfahren, wer noch bei dem alten Mann nach dem „Feuer der Wüste“ gefragt hat. Die Visionen von Ruth sind schon sehr deutlich und ausführlich, was mich etwas irritiert. das ist mir fast schon zu plump. Dafür sind die Informationen von Horatio über das Land sehr interessant, auch die Geschichte über den Diamanten. Der Hereroaufstand ist natürlich ganz furchtbar, dass man den Schwarzen das Land weggenommen hat und sie danach dort arbeiten ließ.


    Bin schon sehr gespannt, warum der Mann im Archiv Ruth bereits erwartet hat und was das für ein Ordner ist, den er da versteckte.


    Für mich kommt das Flair von Afrika deshalb nicht so zum Tragen, weil einfach nichts Positives gezeigt wird, es geht immer nur um die Kämpfe und die traurige Geschichte von Namibia und auch des Diamanten.

    Liebe Grüße
    Helga :wave


    :lesend???

    Lesen ist ernten, was andere gesät haben

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  • Auch ich habe diesen Abschnitt nun beendet.


    Als Ruth von ihrer Mutter erfahren muss, dass sie eigentlich nur ihre Schwester Corinne liebt, ist dies verständlicherweise ein Schock für sie.


    Also die "Fastvergewaltigung" von Ruth durch Nath fiand ich schon ein starkes Stück. Ich kann hier und jetzt nicht schreiben was ich mit solchen Typen machen würde.


    Ruth macht sich mit Horatio auf den Weg nach Lüderitz. Bei einem schweren Unwetter suchen sie Schutz bei einem Farmer. Dieser will dann nur Ruth aufnehmen weil Horatio ein Schwarzer ist, das finde ich einfach nur skandalös und unverschämt.


    Als sie in Lüderitz ankommen und in dem Archiv Nachforschungen anstellen, kommt beiläufig mal wieder ans Tageslicht, was mich schon immer an Kolonien gestört hat. Wer hat das Recht, egal ob Deutsche, Engländer, Franzosen, Italiener, usw. in andere Länder zu gehen und den dortigen Einwohnern zu sagen was wir machen ist richtig und ihr habt Euch uns unterzuordnen. Dies war ja hier nicht anders. In diesem Fall haben die Deutschen den Eingeborenen das Land "abgekauft" und manchmal zu ziemlich unfairen Bedingungen, und wundern sich dann, wenn die Eingeborenen irgendwann zurückschlagen.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von xania


    Sie geht zu einer einzigen Bank. Gab es denn nur die eine?


    Habe jetzt erst die Beiträge meiner Mitleser gelesen.


    Also ich weiß ja nicht wie es bei Dir in der Gegend ist Xania, aber bei uns ist es auch so üblich, dass wenn ich bei einer Bank einen Kredit laufen habe bzw. hätte, dann würde ich auch erst zu dieser Bank gehen und um eine Laufzeitverlängerung oder Aufstockung des laufenden Kredites bitten.


    Außerdem wird es zu dieser Zeit und in dieser Gegend vielleicht tatsächlich nicht gerade so viel Banken gegeben haben wie bei uns in der heutigen Zeit.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von chiclana


    Der geschichtliche Hintergrund reicht so aus - aber mir fehlt das Afrika-Feeling. Es gibt andere Bücher wo ich Land und Leute beim Lesen direkt vor mir sehe und dieses Kopfkino fehlt mir hier.


    Genau so geht es mir auch. Das typische Flair Afrikas kommt nicht so recht zur Geltung.
    Ein wenig seltsam finde ich Ruths Visionen, die passen so gar nicht zu ihr, denn sie ist ja ein sehr bodenständiger und sachlicher Charakter.


    Gut gefällt mir, dass die Protagonisten keine perfekten Überhelden sind. Sowohl Ruth als auch Horation haben ihre Schwächen und sind keine Laufsteg-Schönheiten, wie so oft in Romanen.
    Interessant finde ich auch, was man über die Geschichte Namibias erfährt, denn diesbezüglich wusste ich bisher kaum etwas.

  • In diesem Abschnitt erfährt man durch Roses Erzählungen ein wenig über die Vergangenheit der Familie und versteht auch, woher die spürbare Distanz zwischen Ruth und Rose kommt.


    Manche haben schon Nath empörendes Verhalten erwähnt, er muss sich ja wirlich durch Ruth Selbstbewusstsein herausgefordert fühlen. So eine armselige Gestalt. Insgesamt war diese Szene gut geschildert.