'Das Feuer der Wüste' - Seiten 101 - 200

  • Ich habe auch so meine Problem mit dem Verhalten von Ruth und ihrer Sprunghaftigkeit, vor allem, dass sie, um ihre Farm zu retten, einem seit Jahren verschwundenen Diamanten hinterherjagt kann ich nicht nachvollziehen. Die Visionen finde ich auch sehr störend, passt mMn so gar nicht in die Geschichte.


    Horatio ist mir auch sehr sympathisch, auch weil durch ihn die Geschichte Namibias und die Kultur der schwarzen Bevölkerung gut ín das Buch eingebaut wird, damit hatte ich nach dem ersten Abschnitt so nicht gerechnet.

  • Also für meinen Geschmack wird das Buch im zweiten Abschnitt nicht besser, im Gegenteil :-(. Die kleineren Schwächen des ersten Leseabschnitts werden von Seite zu Seite gravierender.


    Es beginnt schon mit der Aussprache zwischen Mutter und Tochter, sehr kitschig, kaum ein Klischee wird ausgelassen. :rolleyes


    Zitat

    xania, da bist du nicht alleine, auch mir ist Ruth - und mit ihr das Buch - während der Lektüre des zweiten Abschnittes nicht unbedingt sympathischer geworden. Ich hatte keine besonderen Sympathien für Nath, trotzdem erschien mir seine Mutation zum Versuchs-Vergewaltiger unglaubwürdig. Wenn es nicht allein dem Alkohol zuzuschreiben ist, sind da psychische Abgründe, die es bisher nicht deutlich genug in das Verständnis des Lesers schafften.


    :writeGanz meine Meinung! Mit dem Vergewaltigungsversuch hat Nath zwar etwaige Sympathien verspielt, aber so wie seine Person bisher angelegt war, passt diese Aktion nicht!


    Die Ausgestaltung der Protagonisten und ihrer Dialoge, ganz besonders was Ruth betrifft, scheint mir übertrieben, dick aufgetragen und wenig subtil. Emotionen und Gefühlsäußerungen sind viel zu sprunghaft und häufig überhaupt nicht nachvollziehbar. Nur als ein Beispiel: S. 180 fühlt sich Ruth total von Horatio angezogen und S. 181 blafft sie ihn übel an, ohne dass die Gründe erkennbar sind.


    Bezüglich der Visionen schließe ich mich ebenfalls den bisher geäußerten kritischen Meinungen an!


    Bislang fesselt mich das Buch in keiner Weise. Vielleicht wird es ja doch noch besser, aber viel Hoffnung habe ich nicht mehr.

  • Zitat

    Original von Eisnebelhauch



    Jetzt habe ich mir die ganze Nacht das Hirn zermartert, wo denn das mit der Kleidung und der Schminke vorkam ;-)
    Das gehört erst in den nächsten Abschnitt.


    Oh, entschuldige, das ist wirklich ganz am Anfang des nächsten Abschnitts... hatte gedacht, dass das noch die letzten Seiten von diesem Abschnitt waren ;-) Da war ich wohl ein bissl zu schnell^^

  • Ruth merkt man immer mehr an, das sie vom Leben ausserhalb ihrer Farm nicht wirklich eine Ahnung hat. Das ist irgendwie nicht so ganz glaubwürdig. Mit Horatio freundet sie sich zwar schnell an, lässt sich aber trotzdem immer wieder verunsichern ob er auch wirklich keine anderen Absichten hat als zu forschen.
    Komisch finde ich trotzdem, das sie sich gleich auf eine mehrtägige Fahrt macht um dem Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen. Genauso finde ich es seltsam, das sie solange ihre Farm allein lässt und nicht dort bleibt um für ihren erhalt zu kämpfen, denn allein mit der Suche nach der Großmutter kann man keine Farm retten.
    Trotzdem finde ich die Geschichte spannend und werde mich gleich nachher in den nächsten Abschnitt stürzen.

  • Zitat

    Original von Juliane


    Komisch finde ich trotzdem, das sie sich gleich auf eine mehrtägige Fahrt macht um dem Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen. Genauso finde ich es seltsam, das sie solange ihre Farm allein lässt und nicht dort bleibt um für ihren erhalt zu kämpfen, denn allein mit der Suche nach der Großmutter kann man keine Farm retten.


    Das ist mir auch irgendwie schleierhaft, was genau sie sich eigentlich davon verspricht. Denn sie betont ja oft genug, dass es ihr nicht um den Diamanten geht! Und wie will sie dann die Farm retten??? Ihre Großmutter verkaufen? :lache

  • Das Frage ich mich auch, aber irgendwann werden wir es erfahren. Denn bevor ich einer Familiengeschichte auf den Grund gehe schaue ich doch erstmal das die Existenz gesichert ist.
    Vielleicht doch Landei wo keine Ahnung vom Leben ausserhalb der Farm hat. Lassen wir uns mal überraschen.

  • Zitat

    Original von Juliane
    Ruth merkt man immer mehr an, das sie vom Leben ausserhalb ihrer Farm nicht wirklich eine Ahnung hat. Das ist irgendwie nicht so ganz glaubwürdig. Mit Horatio freundet sie sich zwar schnell an, lässt sich aber trotzdem immer wieder verunsichern ob er auch wirklich keine anderen Absichten hat als zu forschen.
    Komisch finde ich trotzdem, das sie sich gleich auf eine mehrtägige Fahrt macht um dem Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen. Genauso finde ich es seltsam, das sie solange ihre Farm allein lässt und nicht dort bleibt um für ihren erhalt zu kämpfen, denn allein mit der Suche nach der Großmutter kann man keine Farm retten.
    Trotzdem finde ich die Geschichte spannend und werde mich gleich nachher in den nächsten Abschnitt stürzen.


    Ich kann mir das schon vorstellen.
    Da kennt jemand die verschwundene Großmutter, da würde ich auch auf die Suche nach ihr gehen.
    Die Farm ist sowieso so gut wie verloren.

  • Zitat

    Original von Deichgräfin


    Ich kann mir das schon vorstellen.
    Da kennt jemand die verschwundene Großmutter, da würde ich auch auf die Suche nach ihr gehen.
    Die Farm ist sowieso so gut wie verloren.


    Naja, aber Ruth will doch für die Farm kämpfen, da sie ihr ein und alles ist. Wenn man so eine Einstellung hat, dann wird man sich ja wohl schlecht sagen, "ok, ist eh alles verloren, ich geh dann mal auf eine kleine Expedition". Passt einfach nicht zusammen...

  • Zitat

    Original von SunshineRose


    Naja, aber Ruth will doch für die Farm kämpfen, da sie ihr ein und alles ist. Wenn man so eine Einstellung hat, dann wird man sich ja wohl schlecht sagen, "ok, ist eh alles verloren, ich geh dann mal auf eine kleine Expedition". Passt einfach nicht zusammen...


    Sie hat ja versucht den Kredit zu verlängern, das hat nicht geklappt, da kann sie nicht mehr viel machen.

  • Ob sie jetzt letztendlich damit Erfolg gehabt hätte, sei an dieser Stelle mal beiseite geschoben. Aber sie wollte doch noch ihre Nachbarn nach Krediten bitten, etc. Vielleicht hätte es ja auch noch andere Möglichkeiten gegeben, nur dass sie sich dann ja darüber überhaupt keine Gedanken mehr gemacht hat.
    Würdest du denn, wenn es um dein Lebenswerk ginge, nach zwei Tagen das Handtuch schmeißen?

  • Zitat

    Original von Richie
    Ich schließe mich euch an. Wie kann man sein Lebenswerk so schnell drangeben und dafür nach den Geheimnissen um die Großmutter forschen wollen. Ich halte das auch für keine überlegte Strategie der Autorin :gruebel


    Sehe ich auch so. Es hätte besser gepasst, den drohenden Ruin der Farm wegzulassen, bevor Ruth auf die Suche nach der Großmutter ging, wäre mir logischer vorgekommen.

  • Durch das gemeinsame Reisen mit Horatio erfährt Ruth - und erfährt der Leser - in diesem Abschnitt recht viel über die geschichtlichen Hintergründe namibischer Konflikte zwischen 1900 und 1940.


    Die Jagd nach dem Diamanten - dem "Feuer der Wüste" - bekommt in diesen Kapiteln großes Gewicht, während der drohende Ruin der Farm erst einmal in den Hintergrund rückt.


    Weshalb Ruth plötzlich so viel Engagement aufbringt, um ihre Großmutter zu finden, obwohl sie noch vor Tagen nichts andereres als die Farm retten wollte, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sie hat ja auch vorher schon bei ihrer Mutter und den Bediensteten nach der Familiengeschichte gefragt, da wurde sie immer abgeblockt - aber nun wird geredet? Erscheint mir leider zu konstruiert.


    Der Schreibstil ist einfach, mir leider oft zu 'platt'. Es fehlt mir definitiv der 'Pfiff' in Satzbau und Wortwahl. Ich kann daher leider nicht behaupten, dass mich irgendwelche Sätze bzw. Beschreibungen der Geschichte bisher berührt hätten...

  • Den zweiten Abschnitt habe ich letzte Nacht gelesen, als ich nicht schlafen konnte - vielleicht ist mir deshalb das ein oder andere entgangen, aber irgendwie fand ich das Ganze ziemlich konfus....


    Ruth macht sich nun nämlich auf die Suche, um das Geheimnis ihrer Großmutter zu ergründen und dabei auch den geheimnisvollen Diamanten zu finden. Ob das wirklich der richtige Weg ist um Salden's Hill, ihr Zuhause und Lebenswerk, zu retten? Das scheint mir nicht logisch, zumal sie sich ja erst spät danach erkundigt, wem das "Feuer der Wüste" überhaupt gehört.


    Die Visionen, die sie immer wieder hat sind meiner Meinung nach ein missglückter Kunstgriff, um die Geschichte der Großmutter mit und mit zu enthüllen - es passt nicht wirklich in die Story und steht in einem krassen Gegensatz dazu, dass sie von einem Historiker, Horatio begleitet wird.


    Horatio finde ich übrigens ganz sympathisch, auch wenn ich mir nicht sicher bin, welche Rolle er in der ganzen Geschichte spielen wird. Was ist seine Motivation? Wirklich ein rein wissenschaftliches Interesse? Auf jeden Fall fließen durch ihn einige Hintergrundinformationen zur gesellschaftlichen und politischen Lage Namibias in der damaligen Zeit ein, was mir sehr gut gefällt - davon darf es gern auch noch ein bisschen mehr sein.


    Ruth wirkt in diesem Abschnitt deutlich "zickiger" und wird damit nicht gerade sympathischer.


    Etwas irritiert hat mich die Geschichte von Rose und den beiden Vätern ihrer Kinder - mal abgesehen von den Klischees "Traumprinz aus fernem Land" und "ungehobelter Schafscherer" wundert es mich, dass Rose sich gleich zwei mal mit wildfremden Männern einlässt und nichts eiligeres zu tun hat, als mit denen in die Federn zu hüpfen (und natürlich beide Male sofort schwanger wird, welch ein Zufall) - die Geschichte spielt schließlich 1959, da waren die Moralvorstellungen wohl noch strenger als heute, und da sich Rose ja irgendwie zu etwas Höherem berufen fühlte, hätte ich schon angenommen, dass sie mehr auf ihren Ruf bedacht ist - passt nicht wirklich zusammen.


    Hinsichtlich der Sprache muss ich mich leider meinen Vorschreibern anschliessen: es wird leider nicht besser. Zum Glück habe ich trotzdem keine Probleme, die Geschichte zügig zu lesen. Müsste ich mich durch den Text quälen, würde ich vermutlich abbrechen.