Verlag: Argon Verlag GmbH (2004)
1 h 19 Min
Gelesen von Oliver Nitsche
Kurzbeschreibung
Venedig im Jahre 1753. Giacomo Casanova verfällt den Reizen der jungen C. und will sie sogleich heiraten. Doch ihr Vater ist gegen die Verbindung und verbannt seine Tochter in ein nahe gelegenes Kloster. Schon bald entspannt sich ein leidenschaftlicher Briefverkehr zwischen Casanova und seiner Geliebten, die auf Rettung aus den Klostermauern hofft...
Über den Autor:
Giacomo Casanova (1725 bis 1798), dessen Abstammung nie völlig geklärt wurde, blieb seinen Zeitgenossen Rätsel und Anstoß. Nach seiner Flucht folgten anderthalb Jahrzehnte Irrfahrten durch Europa und immer wieder Skandale. Seinen Lebensabend verbrachte er als Bibliothekar in Böhmen.
Über den Sprecher:
Oliber Nitsche, geboren 1962, absolvierte er seine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Er erhielt verschiedene Theaterengagements u. a. in Graz, Erlangen und Mainz und ist aus zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen bekannt.
Meine Meinung
Das Hörbuch schildert in Ich-Form eine Episode um 1755 aus Giacomo Casanovas Autobiographie. Er ist zu diesem Zeitpunkt mit 30 Jahren fast noch ein junger Spund und so sind die geschilderten Gefühlsmomente noch voller überschwänglicher Emotionen.
Vorherrschend ist ein Plauderton, den der Sprecher einigermaßen hinbekommt. Eigentlich finde ich den Sprecher aber zu schwach um ein so großes Ego entsprechend hinzubekommen.
Es gibt zwar Affären, aber kaum explizite Liebesszenen, deswegen brauchen Voyeure hier nicht reinhören. Interessant ist aber, wie sich Casanovas tiefe Liebe zu seiner Freundin C.C. wandelt. Sie wird von ihrem Vater aufgrund ihrer Jugend ins Kloster geschickt. Casanova darf sie erst in 4 Jahren heiraten, vorausgesetzt er hat bis dahin genug Vermögen.
Aufgrund einer Beziehung zu einer anderen Frau (M.M.) kühlt seine Leidenschaft aber allmählich ab. Er wägt Liebe gegen Verehrung ab.
Dann gibt es eine Überraschung, die Nonnen M.M. und C.C spielen anscheinend ein neckisches Spiel mit dem eitlen Verehrer.
In der Gesamtheit Casanovas Autobiographie, der Geschichte seines Lebens, ist diese Episode nicht ohne Folgen. Das wird ganz gegen Ende angedeutet, aber es soll hier nicht zu viel verraten werden.
Literarisch ist der Text typisch für Casanovas Werk, also schon OK. Sein Leben ist spannend. Man kann gut zuhören. Die Hörfassung bietet sich vielleicht aufgrund der Erzählform sogar besonders an. Ich persönlich finde es trotz Handlungsreichtum eigentlich langweilig. Daran ändert dieses mittelmäßige gesprochene Hörbuch auch nichts. Für Interessierte ist das Hörbuch übrigens Gratis im Internet zu finden.