Kurzbeschreibung (von Amazon)
Alle, mit denen Schuumur spricht, meinen, dass es unklug sei, nach dem Tod seiner Frau mit den vier Kindern allein zu bleiben. Er jedoch flieht vor seiner Jugendliebe Gulundschaa und will seine Jurte so schnell wie möglich abbrechen. Aber seine Tochter, ein dreizehnjähriges, zu früh erwachsen gewordenes Mädchen, hat genug von der Einsamkeit und sehnt sich nach Menschen.
Über den Autor:
Galsan Tschinag, geboren Anfang der vierziger Jahre in der Westmongolei, ist Stammesoberhaupt der turksprachigen Tuwa. Er lebt den größeren Teil des Jahres in der Landeshauptstadt Ulaanbaatar und verbringt die restlichen Monate abwechselnd als Nomade in seiner Sippe im Altai und auf Lesereisen im Ausland. Seine Romane, Erzählungen und Gedichte schreibt er meist auf Deutsch. 1995 hat er sein zwangsumgesiedeltes Volk über zweitausend Kilometer durch die Steppe ins Stammland der Tuwa im Altai zurückgeführt. 1992 erhielt er den Adelbert-von-Camisso-Preis, 1993 den Puchheimer Lesepreis.
Meine Meinung:
Zwei Tage und zwei Nächte um 1960 am Altai in der Westmongolei. Eine Stute hat ihr Fohlen verloren, ein anderes Fohlen seine Mutter. Vier Kinder kämpfen darum, dass die Stute das fremde Fohlen annimmt. Die Stute wird gefesselt, das tote Fohlen aus ihrem Gesichtsfeld gebracht, gehäutet und das andere Fohlen in die Haut gehüllt, damit es den Geruch des Pferdekindes annimmt.
Die Kinder kämpfen auch um ein wenig Liebe. Ihre Mutter ist vor einem Jahr gestorben, der Vater lässt sie oft allein, wenn er zur Jagd oder zu den Herden unterwegs ist. Die älteste Tochter Dombuk ist erst dreizehn, kümmert sich um den Haushalt und die drei jüngeren Geschwister. Sie sehnt sich nach Gesellschaft, denn die Jurte des Vaters steht oft weitab von anderen Ails. Welch ein Glück, dass Gulundshaa ganz in die Nähe zieht - auch wenn Gulundshaa über Jahre hinweg des Vaters Geliebte war; alle wussten das. Sie ist eine warmherzige Frau und hat viel Liebe zu verschenken. Gulundshaa kommt zur rechten Zeit: Die Stute hat bei ihren Befreiungsversuchen die Fesseln so fest angezogen, dass die Kinder sie ohne die Hilfe eines Erwachsenen nicht mehr lösen können.
Doch was wird sein, wenn der Vater zurück kommt? Liebt er Gulundshaa noch immer? Und wird die Menschenmutter die fremden Kinder annehmen?
Rückblenden führen bis zur Zeit vor Dombuks Geburt zurück, erzählen von der Zwangsverheiratung des Vaters, den Kämpfen der tuwinischen Nomaden gegen kasachische, russische und chinesische Landräuber, Leben und Sterben im Einklang mit der Natur in einer uns fernen und fremden Welt, die zu entdecken sich lohnt.