Knaur Taschenbuch 2010, 473 S.
Über den Inhalt:
Einleitung
765 Folgen Tatort auf einen Blick.
Die Ermittler im Überblick von A bis Z
Die Ermittler, ihre Teams und ihre ständigen Begleiter
Die Tatort-Kommissare und ihre Folgen
Die Tatort-Drehbuchautoren
Die Tatort-Regisseure
Tatort-Regisseure von A bis Z
Die Tatort-Komponisten
Gastauftritte von bekannten Schauspielern
Gastauftritte anderer Prominenter
Über den Autor:
Rüdiger Dingemann, geb. 1953, studierte nach einer Ausbildung zum Verlagskaufmann Geschichte und Germanistik, arbeitete dann als Lektor und veröffentlichte zahlreiche Beiträge in Sammelwerken. Heute arbeitet er als freier Autor und Chefredakteur von Multimedia-Projekten.
Meine Meinung:
Zum 40-jährigen Jubiläum des Tatorts erscheint nun ein Lexikon aller bis Mai 2010 erschienenen Folgen. Aller? Die 13 ORF-Produktionen, die auch zur Reihe gehören, fehlen leider. Und das ist nicht der einzige Fehler im Buch. Man stößt häufig auf Rechtschreibfehler, falsche Angaben und Ungenauigkeiten.
Die recht oberflächliche Einleitung wirkt auf mich, als wäre sie aus Versatzstücken diverser Tatort-Quellen zusammengeschrieben von jemandem, der Statistiken lesen und auswerten kann, aber nicht unbedingt ein Kenner der Tatort-Reihe ist. Der Autor nennt im Vorwort einige seiner Internet-Quellen, aus denen er die Daten (wohl ungeprüft) übernommen hat.
Die einzelnen Folgen werden chronologisch aufgeführt, mit einigen Daten über Erstausstrahlung, Besetzung, Drehort und ab 1992 auch mit Einschaltquote versehen. Die sehr kurzen Inhaltsangaben geben nicht viel her.
Dann folgt eine eher lieblos trockene Aneinanderreihung von Fakten, optisch nicht sehr ansprechend. Ich kann in den seitenlangen Auflistungen keinen Sinn erkennen. Auch hätte ich mir zur Auflockerung mehr Fotos im Text gewünscht und nicht nur die 32 Seiten Farbfotos.
Unklar bleibt für mich, für wen dieses Buch geschrieben wurde. In Zeiten des Internet stellt sich die Frage nach seiner Existenzberechtigung. Ich kann mir detailliertere Informationen und zuverlässige Daten problemlos aus dem Netz holen. Die schlechten Kritiken bekommt das Tatort-Lexikon zu Recht aus der Ecke der Fachleute, dem Laien mag es als Nachschlagewerk genügen. So scheint das Buch höchstens etwas für Leute zu sein, die sich für Eckdaten zur Tatort-Reihe interessieren, über die Fehler aber großzügig hinwegsehen können. Wer möchte, kann also den Tatort ab 1970 chronologisch an sich vorbeiziehen lassen.
Natürlich ist kein Lexikon fehlerfrei, aber wenn man schon kurz nach Erscheinen im Internet auf folgende Seite stößt: klick spricht das nicht für die Recherche-Sorgfalt des Buches.