Kein Wort zu Papa - Dora Heldt

  • # Taschenbuch: 384 Seiten
    # Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Dezember 2010)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3423248149
    # ISBN-13: 978-3423248143



    Kurzbeschreibung
    »Das schaffen wir mit links!« Wie gut, dass Ines nichts schrecken kann. Ohne ihre patente Schwester wäre Christine sonst ziemlich mulmig zumute. Ihre Freundin Marleen hat sie angefleht, für ein paar Tage ihre Pension auf Norderney zu übernehmen – ein Job, von dem Christine nicht die leiseste Ahnung hat. Die Schwestern stoßen schnell an ihre Grenzen. Und das nicht nur, weil sie nicht kochen können. Zu allem Überfluss flackert Gisbert von Meyers Verliebtheit in Christine wieder auf, und er schreibt einen geheimnisvollen Artikel, den Papas Freund Kalli sofort nach Sylt faxt. Prompt stehen Papa und Mama auf der Matte, als selbst ernannte Retter. Das Chaos ist perfekt. Zumal Christine und Ines sich immer mehr in Lügen verstricken: Marleen und ihr Freund sitzen wegen einer dubiosen Verdächtigung in Dubai in Untersuchungshaft, was keiner erfahren darf ...



    Über den Autor
    Dora Heldt, 1961 auf Sylt geboren, ist gelernte Buchhändlerin, seit 1992 als Verlagsvertreterin unterwegs und lebt heute in Hamburg. Nach den großen Erfolgen von 'Ausgeliebt', 'Unzertrennlich' und 'Urlaub mit Papa' hat sie auch mit 'Tante Inge haut ab' sämtliche Bestsellerlisten erobert.



    Meine Meinung


    "Urlaub mit Papa" 2.0


    Tja, fangen wir mal mit dem Positiven an. Dora Heldt hat aus ihren Fehlern gelernt und nach dem unsäglichen Buch "Tante Inge haut ab" sich wieder auf das Wichtigste konzentriert, nämlich auf ihre wunderbare, charmante und liebenswerte Hauptfigur Christine. Und eben diese, mittlerweile 47 Jahre alt, darf wieder ein neues Abenteuer bestehen. Wobei "neu" jetzt etwas schöngeredet ist, denn wirklich neu ist an Dora Heldts neuem Buch "Kein Wort zu Papa" nicht soviel. Vielmehr ist es ein Aufguss des Buches "Urlaub mit Papa", nur weniger lustig und überraschend. Denn Leser von "Urlaub mit Papa" werden sich vorkommen wie bei einem Dejá-vù. Alles schon mal dagewesen. Die Storyline ist fast nahezu identisch, was schade ist, denn das Dora Heldt leichte und witzige Sommerlektüre schreiben kann, wissen wir ja.


    So aber passiert irgendwie alles nach dem gleichen Schema. Man kann fast danebensitzen und eine Häkchenliste abarbeiten. Natürlich gibt es dann und wann auch noch lustige Szenen und manche Sprüche haben mich schon zum Schmunzeln gebracht, aber so richtig click! gemacht hat es nie. Man kennt halt Heinz und seine Macken schon, und ist daher vorgewarnt. Außerdem taucht Papa eh erst in der Mitte des Buches auf. Davor gibt es nur Christines und Ines' Mutter, die ein bisschen für Stimmung sorgt, ebenso wie Adelheid.
    Denn richtig Spannung will das ganze Buch nicht so wirklich aufkommen. Es ist halt doch alles arg vorhersehbar. Was mich bei "Urlaub mit Papa" nicht so störte, aber da war eben auch deutlich mehr Elan und Schwung und v.a. Humor mit dabei.


    Außerdem fand ich es etwas schade, wie mit Johann und Christine vorgegangen wurde. Das fand ich doch etwas...nun ja, grenzwertig nach allem, was man mit beiden bisher erlebt hat. Aber okay. Ansonsten sind die anderen Figuren wie immer liebenswert, amüsant und schrullig. Es ist ein wenig wie alte Bekannte wiederzutreffen, man freut sich auf sie. Ich glaube, dass ist es auch, was mich etwas ausgesöhnt hat, mit dem sonst arg durchschnittlichen Buch.


    Trotz allem hab ich es gerne gelesen, auch wenn man sich etwas veralbert vorkam, da es eben wie ein 2. "Urlaub mit Papa" war. Nur nicht so lustig. Aber ich bin gespannt, ob es ein 6. Abenteuer mit Christine gibt. Bestimmt. ;)

  • Das war mal wirklich schnell, danke für die Rezension.. da ich schon Urlaub mit Papa, etwas.. sagen wir altbacken fand, spare ich mir dieses.


    dankbare Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Die 47-jährige Christine sitzt unzufrieden in ihrer Hamburger Wohnung und weiß mit sich nichts anzufangen. Ihr Freund Johann arbeitet aktuell in Schweden, ihr Umzug geht nicht weiter und auch ihr Job macht sie nicht glücklich.
    Als ihre kleine Schwester Ines sie mit einem Urlaub nach Norwegen überraschen will, kommt auch kaum Freude auf. Christines Laune ist auf dem Nullpunkt.


    Doch das ändert sich recht schnell durch einen Anruf ihrer besten Freundin Marleen, die sich aktuell mit ihrem neuen Freund in Dubai aufhält und nicht nach Deutschland einreisen kann. Sie bittet Christine, ihre Pension zu übernehmen, niemand soll jedoch erfahren, wieso Marleen nicht nach Deutschland zurückfliegen kann.
    Christine sagt sofort zu und fährt zusammen mit ihrer Schwester nach Norderney, doch das Abenteuer Pension wird schnell zu einem Alptraum, denn Christine und Ines können nicht kochen und sind auch sonst mit dem Personal und deren Fragen überfordert...



    "Kein Wort zu Papa" ist bereits das 5. Buch, dass sich mit dem Leben von Chrtistine und ihrer chaotischen Familie beschäftigt. Das Buch liest sich flüssig und überzeugt mit seinen wunderbaren Charakteren und Orten.
    Dora Heldt hat ein unglaubliches Talent dafür, den Leser an sich zu fesseln und ihn mit ihrem wunderbaren Schreibstil zu verzaubern.


    Das Buch wird in der Ich-Perspektive aus Christines Sicht erzählt. Besonders schön ist es, wie sehr sich Christine von Buch zu Buch steigert. Hier ist sie besonders liebenswert, da man auch mehr von ihren Schwächen und ihrer Harmoniesucht erfährt.
    Ich bewundere sie immer wieder, wie gut sie trotz allem mit ihrem Vater umgehen kann.


    Ines ist dagegen das genaue Gegenteil von ihrer großen Schwester. Am Anfang hat sie mich mit ihrer chaotischen Art genervt, im Laufe der Geschichte hat sie sich enorm gesteigert und wurde nicht mehr zum "Anhängsel" von Christine. Dadurch, dass Ines alles recht locker sieht und sich kaum Stress macht, ist sie die Ruhepol für Christine und sie ergänzen sich super.


    Aber auch ganz neue Charaktere wie Adelheid oder Pierre, der eigentlich Peter heißt, sind sehr liebenswert beschrieben und passen sehr gut in die Geschehnisse auf Norderney.


    Die Covergestaltung ist wie bei den anderen Büchern recht identisch und zeigt immer wieder das Meer und Leuchttürme. Hier merkt man der Autorin besonders an, dass sie selbst von einer Insel stammt.


    "Kein Wort zu Papa" ist die perfekte Urlaubslektüre für ein paar ruhige und gemütliche Stunden. Absolut empfehlenswert!

  • Nein, besser nicht, denn dann ist das Chaos erst recht perfekt.


    Der neue Roman von Dora Heldt ist endlich da. Wie immer steht Christine im Mittelpunkt der Erzählung, gemeinsam mit ihrer liebenswert komischen Familie. Christine muss sich nie lange mit ihren Problemen herumschlagen. Die nervende Familie ist schnell zur Stelle und hilft auf ihre Art.


    Ihre Freundin Marlen ruft aus Dubai an, sie steckt in Schwierigkeiten. Ehrensache, dass Christine sie nicht im Stich lässt, denn auch Marleen hat ihr schon oft geholfen. Gemeinsam mit ihrer Schwester Ines soll sie die Freundin in deren Pension auf Norderney vertreten. Dumm nur, dass die beiden nicht kochen können. Was nun? Lange müssen sie nicht warten, da naht Hilfe, in Gestalt von Mama.


    Dann sind da noch die schon bekannten Inselbewohner, der eifrige Reporter Gisbert und Papas bester Freund Kalli. Beide können nichts für sich behalten. Da ist abzusehen, dass auch bald Papa auftaucht.


    Dora Heldt nimmt den Leser mit auf eine humorvolle Reise nach Norderney. Wie immer ist die Erzählung mit witzigen Verwicklungen gespickt. Komische Situationen werden lebendig dargestellt, am liebsten möchte ich den Schwestern den Kochlöffel aus der Hand nehmen. Der Leser findet sich schnell in die Handlung ein, auch wenn man die vorhergehenden Erzählungen nicht gelesen hat. Bereits bekannte Protagonisten treiben wieder ihr Unwesen. Alles wie gehabt, ein humorvolle Urlaubsunterhaltung, leicht zu lesen.

  • Die Infos innerhalb der Spoilermarkierung kann man mitlesen, muss man aber nicht. Sie enthalten keinen Geheimnisverrat, sondern lediglich weitere Details über Personen und Handlungsabläufe.


    ***


    Dora Heldt: Kein Wort zu Papa – Roman, München 2010, dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-423-24814-3, Klappenbroschur, 378 Seiten, Format: 12,5 x 21 x 3,5 cm, EUR 12,90 (D), EUR 13,30 (A)


    „Was machte ich hier eigentlich? Meine beste Freundin saß in einem arabischen Gefängnis, die Lügengeschichten hier in der Pension drohten aus dem Ruder zu laufen, ein bekannter Kriminalkommissar a.D. war uns auf der Spur, mein Lebensgefährte in Schweden hatte nicht die geringste Ahnung, was für ein Film hier gerade lief (...), und ich cremte mir das Dekolleté ein und rüschte mich auf, nur weil ich mit einem alten Schulfreund zum Essen verabredet war.“ (Seite 262)


    Nichts von dem, was Christine Schmidt, 47, sich im vorigen Band (Dora Heldt: „Tante Inge haut ab“) erträumt und vorgenommen hat, ist wahr geworden. Nach dem Verlust ihres Verlagsjobs hat sie immer noch keine neue Stelle gefunden und schlägt sich als freie Journalistin durch. Sie sitzt auch noch in ihrer alten Wohnung und ist nicht mit ihrem Lebensgefährten Johann zusammengezogen. Der saniert derzeit eine Tageszeitung in Stockholm und es sieht nicht so aus, als käme er in absehbarer Zeit wieder nach Hamburg zurück. Gerade hat er seinen Vertrag um weitere Monate verlängert.


    Christine hadert mit dem Schicksal, und ihr Vater Heinz, der das wohlmeinende Einmischen in anderer Leute Angelegenheiten einfach nicht lassen kann, befindet, Christine sei urlaubsreif. Mit ihrer jüngeren Schwester Ines, 40, soll sie für zwei Wochen nach Dänemark fahren. Er ist sogar bereit, das Vorhaben finanziell zu bezuschussen.


    Aber Christine hat keine Lust und überdies andere Pläne. Sie folgt dem Notruf ihrer Freundin Marleen, die auf Norderney eine Pension betreibt. Aktuell hat die Pensionswirtin ein Problem: Sie sitzt aufgrund dubioser juristischer Probleme in Dubai fest, zusammen mit ihrem neuen Freund Björn. Der ist 1. noch verheiratet und 2. ein prominenter Geschäftsmann, weshalb niemand von der Angelegenheit erfahren darf. Christine soll nach Norderney fahren und die Pension führen, bis Marleen wieder zurückkommt. Wann das sein wird? Keine Ahnung!


    Keine Ahnung hat auch Christine – und zwar davon, wie man eine Pension betreibt. Sie kann nicht einmal kochen. Aber sie fühlt sich Marleen verpflichtet. Ines ist Pflegedienstleiterin und hoteltechnisch ebenso schimmerlos wie ihre Schwester, stürzt sich aber voller Optimismus mit Christine in das Abenteuer „Pension“.



    Begleitet von Pleiten, Pech und Pannen wursteln sich die beiden Schwestern durch das Pensionsgeschäft. Der Leser grinst und kichert, während Christine und Ines die Angst im Nacken sitzt.


    * Sind sie ihrem Vertretungsjob gewachsen oder treiben sie die Pension in den Ruin?
    * Kann Rechtsanwalt Kühlke Marleen und ihren Freund aus ihren Schwierigkeiten herausboxen?
    * Können Christine und Ines die Vorkommnisse in Dubai geheim halten?
    * Und können sie verhindern, dass ihre Eltern, Heinz und Charlotte, von dem Unternehmen „Pensionsleitung“ Wind bekommen und ihren Töchtern zu Hilfe eilen? Elterliche Hilfsaktionen enden nämlich so gut wie immer in Chaos und Desaster.


    Natürlich dauert es nicht lange, bis die Kavallerie angeritten kommt: Gisbert von Meyers Gescheibsel in der Tageszeitung ruft Mutter Charlotte und Hanna, eine Freundin der Familie, auf den Plan. Nun wuseln neben dem eilig angeheuerten Koch-Azubi Hans-Jörg noch zwei altgediente Hausfrauen in der Küche herum. Deren Kochkünste sind allerdings auch keine Offenbarung, sie meinen das nur. Und auch sie müssen erfolgreich hinters Licht geführt werden.


    Bei Mutter geht das ja noch. Doch als es Papa Heinz daheim fad wird und er unvermittelt auf der Matte steht, fängt das Chaos zu toben an. Er tut sich mit seinem Kumpel Kalli und Gisbert von Meyer zusammen und ist wieder mal wild entschlossen, seine Familie vor Schaden zu bewahren und sämtliche düsteren Geheimnisse aufzudecken. Denn dass etwas nicht stimmt, das merkt er. Da kann man ihm nichts vormachen.



    Als der Bruder von Marleens Freund in der Pension auftaucht und explizit nach Christine fragt, wird es gefährlich. Sollte ihn jemand erkennen und zwei und zwei zusammenzählen, wäre die ganze Aktion für die Katz.


    Womit in all dem Tohuwabohu niemand rechnet: Papa Heinz, berüchtigt für seine hyperaktive Phantasie, ist diesmal wirklich einer mysteriösen Sache auf der Spur. Einer spielt falsch ...


    „Kein Wort zu Papa“ ist der fünfte Band mit der Hauptfigur Christine Schmidt. Die Crux bei einer beliebten Buchreihe ist, dass der Autor den Lesern einerseits Vertrautes bieten muss – denn deshalb lesen sie die Reihe ja – und sich andererseits genügend Neues ausdenken sollte, um das Publikum nicht zu langweilen.


    Inhaltlich erinnert der vorliegende Band schon deutlich an den Vor-Vorläufer „Urlaub mit Papa“: Christine und ihre Freunde helfen in Marlenes Pension aus, während Heinz und seine Altherrenriege eine fixe Idee entwickeln und mit ihren Amateurdetektivspielchen alle in den Wahnsinn treiben.


    Neu ist, dass Schwester Ines und damit auch das Thema „Geschwisterrivalität“ ins Spiel kommt. Christine und Ines sind beide in ihren Vierzigern und tun sich schwer, die Beziehungsmuster ihrer Kindheit hinter sich zu lassen und einander unvoreingenommen als erwachsene Frauen wahrzunehmen. Das werden sie aber müssen, denn sie sind aufeinander angewiesen. Geschwistergezicke bringt sie da nicht weiter.


    Trotz tumultartiger Küchenszenen, skurrilen Nebenfiguren (Pierre! Adelheid!) und irrwitziger Heinz-Aktionen: So brüllkomisch wie „Urlaub mit Papa“ ist der neue Band nicht. Vielleicht weil Heinz und seine Rentnergang erst nach knapp der Hälfte des Buchs ihr Unwesen zu treiben beginnen. „Kein Wort zu Papa“ ist auf eine erwachsenere Weise unterhaltsam als sein(e) Vorgänger. Oder, abhängig von der Erwartungshalter der Leser, etwas weniger unterhaltsam. Bei mancher Kennerin der Reihe fiel sogar das Stichwort „langweilig“. Das würde ich jetzt nicht unterschreiben. Man freut sich über ein Wiedersehen mit den Personen, will wissen, wie es ausgeht und wer hier was zu verbergen hat. Und doch stellt sich die Frage, ob die Masche „besorgter Chaos-Vater sieht Gespenster und mischt sich ins Leben seiner erwachsenen Kinder ein“ nicht erste Abnutzungserscheinungen zeigt.


    So wahnsinnig viele neue Aspekte werden dem Thema nicht mehr abzugewinnen sein. Einen Band sechs dürfte diese Konstellation nicht mehr tragen. Und falls doch, lassen wir uns gerne positiv überraschen.


    Die Autorin:
    Dora Heldt, 1961 auf Sylt geboren, ist gelernte Buchhändlerin, seit 1992 als Verlagsvertreterin unterwegs und lebt heute in Hamburg. Mit ihren spritzig-unterhaltenden Romanen hat sie sämtliche Bestsellerlisten erobert. „Urlaub mit Papa“ (dtv 21143) und „Tante Inge haut ab“ (dtv 21209) wurden fürs ZDF verfilmt.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

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  • Die Geschichte von Christine (47), Papa & Co. geht weiter.


    Diesmal bittet Marlene, die beste Freundin von Christine, um Hilfe. Sie wird in Dubai festgehalten und jemand muss ihre Pension auf Norderney weiterführen. Also fahren Christine und ihre kleine Schwester Ines (40) in ein neues Abenteuer, denn sie haben kaum Erfahrung, können nicht kochen und müssen zudem nioch die ganze Geschichte um Marlene vor den anderen verheimlichen - besonders vor Papa.
    Es beginnt chaotisch das Pensionsleben und es entstehen wieder einige Missverständnisse und Geheimnisse, die von den "Schnüfflern" Gisbert von Meyer und Papa aufgeklärt werden wollen.


    Leichte Geschichte zum Schmunzeln, Herzschmerz, Natur, Träume, Chaos...alles ist dabei und sorgt für entspannte Lesestunden.

  • Ich habe bisher alle Dora Heldt Romane gelesen und auch diesen kaufte ich kurz nach Erscheinen. Leider kam ich erst jetzt zum Lesen.


    Christine, die Hauptfigur im jetzt 5. Roman von Dora Heldt, ist mir einfach ans Herz gewachsen. Habe ich in "Ausgeliebt" mit ihr gelitten und mich über ihre Veränderungen gefreut, in "Unzertrennlich" an alte Freundschaften gedacht, "Urlaub mit Papa" gemacht und ihn verflucht oder "Tante Inge haut ab" verfolgt.


    "Kein Wort zu Papa" ist im ähnlichen Schema wie "Urlaub mit Papa" geschrieben, auch wenn Papa hier ziemlich spät auftaucht. Doch es ist die gleiche Kulisse: Norderney, Marleens Pension, Sommer, Sonne, Geheimnisse.


    Mir hat an diesem Roman jedoch besonders das Thema der Schwestern gefallen. Ines, die jüngere, musste bisher immer einstecken, doch mit Mitte 30 lässt man sich das nicht mehr gefallen, und es muss auch gar nicht so sein. Das entdeckt Christine im Laufe der Zeit. Kann sie sich doch mehr und mehr auf Ines verlassen. Und auch von ihr profitieren, von ihrer Sicht der Dinge und vom Pragmatismus. Sorgen kann man sich auch später noch machen.


    Ich hatte unterhaltsame Lesestunden, würde mir aber was neues wünschen. Denn die Romane, so gerne ich sie auch lese, sind nun ein wenig alt-bewährt. Gut, aber auf Dauer doch nur eine Wiederholung. Immerhin hat mich der neuste Dora Heldt-Roman dazu gebracht, die ersten Romane wieder zu lesen und Christine neu zu entdecken.


    Von mir 8 Punkte, weil es wieder sehr gute Unterhaltung ist, aber eben doch beim nächsten Mal ein frischer Wind wehen sollte. Ich hoffe doch, dass Christine uns erhalten bleibt.

  • Meine Meinung:


    Ich versuche zunächst jedem Buch immer etwas positives abzugewinnen.
    Dieses Mal wird die Liste der positiven Punkte jedoch recht kurz. Das o.g. Deja-vu ist tatsächlich ein sehr bestimmender Teil in diesem Buch, das man glaubt schon gelesen zu haben während man ja eigentlich ein neues Buch in Händen hält.


    Die Hauptdarsteller kommen zwar gewohnt symphatisch rüber, und man hat auch keine Schwierigkeiten in die Geschichte und den Lesefluss zu finden, aber es wirkt alles aufgewärmt. Trotzdem schafft es die Autorin das Buch so zu gestalten, das man es nicht aus der Hand legen möchte. Man fühlt sich leicht beschwingt unterhalten, wenn auch ein wenig unterfordert. Manchmal kann das nett sein, in diesem Fall allerdings, nach mehreren Büchern mit den Hauptsdarstellern, wünscht man sich etwas mehr Abwechslung.


    Immerhin, es wird nicht auf biegen und brechen eine Beziehung gerettet und nicht über all auf heile Welt gemacht. Wenn die Rückschläge für Ines und Christine auch keine dramatischen sind, so wird doch mit einem zwinkernden Auge aufgezeigt, wie unberechenbar das Leben eben ist und das man nicht "mal eben so" eine Pension leiten kann, quasie aus dem Handgelenk geschüttelt.


    Wirklich positiv bleibt das Insel- und Nordseeflair, als Konstante durch die ganze Bücherserie.

  • Wenn man bedenkt, das das Buch gerade auf Sylt verfilmt wird bin ich jetzt schon gespannt wie es wird. Auf Norderney kann man anscheinend nicht drehen da man da ja kein Auto mitnehmen kann.

  • Habs jetzt passenderweise in Sahlenburg am Strand im Strandkorb gelesen - heeeerlich!
    Klar, nix wirklich Neues, aber als leichte Urlaubslektüre echt angenehm! Papa Heinz fand ich diesmal gar nicht soooo schlimm, da hat mich diese Adelheid viel mehr genervt! :rolleyes Naja, alles in allem ein nettes Wiedersehen mit Bekannten, einige nette neue Mitspieler und typische Verwicklungen. Prima Strandlektüre, aber nun bin ich mal gespannt, ob Dora Heldt nicht erstmal eine Pause mit dieser Serie macht: empfehlen würde ich es, es sei denn, sie kann was "Neues" dazu aus der Feder zaubern :-)

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Da das Buch "Kein Wort zu Papa" schon das vierte Buch von Dora Heldt ist, steckte ich meine Erwartungen nicht allzu hoch, da viele Bücher um die gleichen Charaktere oftmals langweilig werden. Mit "Kein Wort zu Papa" erschien aber ein weiteres hervorragendes Buch.


    Die Ausgangssituation ist, dass Christine von ihrer Freundin Marleen gebeten wird, auf deren Pension auf Norderney auszuhelfen, da sie mit ihrem Freund, von dem aber keiner wissen sollte, in Dubai feststeckt.


    Die Geschichte entwickelt sich äußerst amüsant, da der Aufenthalt doch länger ist als geplant. Und dann tauchen auch noch Christines Eltern auf der Insel auf und stellen den Pensionsalltag zusammen mit Freund Kalli, der auch auf Norderney wohnt, so richtig auf den Kopf.


    Außerdem taucht dann auch noch Christines Jugendliebe auf und wirft sie in ein Wechselbad der Gefühle.


    Obwohl das Buch viele Handlungen rund um den Pensionsalltag enthält, ist es immer verständlich und es kommt nie Langeweile auf.


    Sehr empfehlenswert!

  • Inhalt:
    *********


    Ganz unverhofft wird Christine von ihrer Freundin Marlene, die sich gerade in Dubai befindet, angerufen. Sie bittet Christine sich um ihre Pension auf Norderney zukümmern, da sie noch ein paar Tage mit ihrem Freund in Dubai festsitzen wird. Sie soll aber ja bloß niemanden etwas erzählen und als gute Freundin sagt Christine ihr zu. Wie schwer kann es den sein eine Pension zu führen. Kurzerhand nimmt sie ihre Schwester Ines mit, die sie unterstützen soll.
    Auf der Insel angekommen verstricken sich die beiden immer mehr in Ausreden. Einzig die Sommeraushilfe Gesa weihen sie ein. Was zunächst noch nach einem einfachen Job aussieht, gerät mit der Zeit immer mehr zum Dilemma! Die beiden können nicht kochen und engagieren einen Koch der noch in der Lehrlingsausbildung steckt. Dieser kann auch nicht wirklich alleine kochen und so ruft es Christines Mutter und deren Freundin auf den Plan die Gäste zu versorgen. Und weil Christines Vater sich auch ein Bild über die Zustände machen muss, trifft er nach kurzer Zeit auch auf Norderney ein.
    Mit jeder Aussage verstricken sich Christine und Ines immer weiter in ihr Lügenkonstrukt. Nach und nach beginnt bei Christine schon ein Anflug von Paranoia. Oder ist es normal, dass ein örtlicher Journalist sich so für Christine interessiert, ein Krimiautor zufällig hier ist, ein Pressefotograf als Gast eingebucht hat und sowieso und überhaupt alles drüber und drunter geht.



    Meine Meinung:
    ***************


    Na ja, na ja, na ja. Die Geschichte, um ehrlich zu sein, hat mich nicht gefesselt. Als leichte Urlaubslektüre ist sie ja vollkommen okay, aber irgendwie schaffte es die Geschichte nicht mich in den Bann zu ziehen.
    Außerdem konnte ich keinen Humor erkennen, zumindest keinen der meine Lachnerven gekitzelt hätte.


    Für mich wirkte die Geschichte einfach zu aufgesetzt. Immer wieder wurden neue Personen involviert um noch mehr Lügen über den Verbleib von Christines Freundin zu erfinden. Bis zu einem gewissen Punkt war alles annehmbar, dann wirkte es nur mehr noch konstruiert.


    Christine ist eine arbeitslose Journalistin, in der Pension trifft sie auf ihre Jugendliebe, ebenfalls Journalist. Der Freund von Marlene ist Besitzer mehrerer Zeitungsverlage, sein Bruder Daniel taucht auf, dem die Verlage auch gehören. Dieser ist wiederum der Chef von Christines Jugendliebe. Dann haben wir noch den Pressefotograf und den Kriminalautor als Gast sowie den Inseljournalisten Gisbert.
    Ihr seht es wirkt schon ein bisschen konstruiert und ich denke einige Handlungsstränge hätte man ruhig weglassen können. Ich war zwar nicht verwirrt, da die Personen gut in das Geschehen eingeführt wurden, aber es war einfach zuviel des Guten.


    Ich fand es auch nervig, als Christines und Ines Vater auftaucht. Durch die leicht bevormundende Art wurde mir dieser Herr nicht sympathischer. Eltern werden zwar immer für ihre Kinder da sein, aber die beiden sind 47 und 40 Jahre alt und man hatte das Gefühl, als wären sie für ihren Vater noch mitten in der Pubertät. Alles schön und gut, aber die beiden haben sich auch irgendwie so verhalten, besonders Christine. Irgendwie kam ich mit der Situation nicht klar. Jeder agiert wie ein Wirbelwind, ohne Interesse daran, ob es jemanden stören könnte.


    Sauer stieß mir auch das Heckenschneiden auf. Man muss sich vorstellen die Pension gehört Marlene, sie hat jahrelang eine Hecke als Sichtschutz gezüchtet. Christines Papa und dessen Freund beschließen kurzerhand diese immens zu kürzen. Niemand hat gefragt, ob sie dies tun sollen. Eigenmächtig wird hier entschieden und das Eigentum von anderen zerstört. Ich fand das ganze einfach nur ignorant und konnte dem auch keine Situationskomik abgewinnen. Zum Glück kommt der Vater aber nicht allzu oft in der Geschichte vor, sonst hätte ich wohl die Krise bekommen.


    Für mich ist das Buch nicht gerade ein Knüller. Zu viele Bausstellen tun sich hier auf und immer weiter rutschen die Schwestern in ihr Lügengebilde ab. Ich finde die Geschichte weder rasant, noch komisch, noch spannend und glaube wohl eher nicht, dass ich mir noch ein anderes Buch über die Familie Schmidt besorgen möchte. Es ist eine leichte Urlaubslektüre, die keinem wehtut aber auch keinen zu Begeisterungsstürmen verleitet. Weder schlecht, noch gut! ?(