Autor:
Geboren in Louisiana verbrachte Faith Hunter einen grossen Teil ihrer Jugend in den Bayous und an seinen Flüssen mit Überlebenstraining und dem Erlernen der „womanly arts“. Sie liebte Pferde, Hunde, Fischen und Krabbenfang weit mehr als „Mädchensachen“ und tut es immer noch.
Während der Schule verliebte sie sich in Fantasy und Science Fiction, las fünf Bücher in der Woche und wünschte sich selbst so tolle Sachen zu schreiben. Faith teilt nun ihr leben mit ihrem „Renaissance Man“ und ihren Hunden in ihrer eigenen Enklave. Faith Hunter schrieb ebenfalls die „Rogue Mage“ Serie, von der es auch ein Rollenspiel gibt.
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Inhaltsangabe:
Jane Yellowrock ist ein Skinwalker. Sie kann ihre Gestalt ändern und sich in jedes beliebige Geschöpf verwandeln -- eine Fähigkeit, die ihr in ihrem Job als Vampirjägerin äußerst nützlich ist. Jane wird von der Vampirin Katherine Fontaneau angeheuert, die in New Orleans ein Bordell betreibt. Sie soll einen mächtigen Blutsauger jagen, der gegen die Gesetze der Unsterblichen verstoßen hat und Vampire und Menschen tötet. In New Orleans begegnet Jane dem attraktiven Biker Rick LaFleur, der eine merkwürdige Anziehungskraft auf sie ausübt. Doch Rick scheint seine eigenen, undurchsichtigen Ziele zu verfolgen.
Meine Meinung:
Mit Skinwalker ist Faith Hunter ein solider Auftakt zu einer neuen Urban Fantasy Serie gelungen. Lesende des UF-Genres werden in diesem Buch einige bekannte Ideen wiederfinden, doch gelingt es der Autorin genügend interessante neue Aspekte und Vorstellungen ins Buch zu bringen um die Geschichte interessant zu machen.
Die Story entwickelt sich schnell und packend mit teilweise überraschenden Wendungen. Die Heldin ist zwar tough hat aber aufgrund ihrer Vergangenheit auch verletzliche Seiten. Besonders sympathisch fand ich, dass sich Jane nicht immer unüberlegt in gefährliche Situationen stürzte und sich danach wundert, weshalb es so brenzlig wurde, sondern tatsächlich ein paar taktische Überlegungen anstellt, bevor sie sich in Gefahr begibt. Aufgrund ihres Charakters gelingt es ihr dennoch auch oft genug, sich in riskante Lagen zu manövrieren - aber sie sucht dann die Schuld nicht bei andern. Ebenfalls erfreulich war, dass die Heldin in dieser UF-Geschichte tatsächlich am „Fall lösen“ war und nicht die Hälfte der Zeit mit irgendwelchem romantischem oder andertweitigem Beziehungskram beschäftigt war. Trotzdem gibt es in Skinwalker sehr viele interessante und vielschichtige Charakteren, die Lust auf mehr machen.
Besonders gefiel mir die Art und Weise, wie die Autorin das Gestaltwandeln beschrieb. Die Story ist in Ich-Perspektive geschrieben. Faith Hunter nutzt dies, um der alternativen Gestalt von Jane eine völlig andere Stimme und einen ebenso unterschiedlichen Charakter zu geben. Dies kann allerdings für Lesende auch etwas mühsam sein, wenn plötzlich ein völlig neuer Schreibstil erscheint, der dann fast übergangslos wieder in die ursprüngliche Form zurückfällt. Hunters Zugang zur „Skinwalker“-Thematik mag mit der Mischung aus Schamanismus und indianischem Gedankengut nicht unbedingt neu sein aber war für mich trotzdem faszinierend beschrieben.
Janes Aufgabe ist es, einen bösartigen Vampir zu jagen. Dass ihr Auftraggeber die Vampirgemeinschaft von New Orleans ist und Jane keine Ahnung von den Feinheiten im Umgangston mit „zivilisierten“ Vampiren hat, gibt der Geschichte auch einen besonderen Reiz. Die Vampire in diesem Buch sind nicht weltbewegend neu, aber es gibt ein paar Hinweise darauf, dass da noch ein paar Geheimnisse in der Geschichte der Vampire auftauchen könnten. Auch sind die Vampire hier nur oberflächlich zivilisiert und zeigen öfters auch mal ihre „Raubtierseite“. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Morde des abtrünnigen Vampirs sehr blutig und grausam sind. Hunter beschreibt die Tatorte manchmal sehr detailliert. Wer mit gewalttätigen und blutigen Szenen nichts am Hut hat, sollte deshalb besser die Finger von diesem Buch lassen.
Ich kann Skinwalker allen Fans von Anita Blake, Mercy Thompson und Kate Daniels empfehlen. Wie in diesen Serien besteht hier eine gute Mischung aus Action, kriminalistischem Spürsinn und Fantasy (oder Urban Fantasy).
Edit: Ich hab die deutsche ISBN in die Hauptrezi gesetzt, da mittlerweile die deutsche Ausgabe erschienen ist.