Monika Peetz – Die Dienstagsfrauen

  • Kurzbeschreibung
    Fünf Freundinnen auf dem Jakobsweg. Ein hinreißend komischer Roman über eine Reise, die alles verändert.
    "Die Dienstagsfrauen" - der Roman von Monika Peetz bald auch als Fernsehfilm im Ersten. ... Nie war Pilgern weiblicher.
    Fünf Freundinnen. Seit über 15 Jahren treffen sie sich regelmäßig am ersten Dienstag im Monat. In ihrem Stammlokal nennt man sie die Dienstagsfrauen. Einmal im Jahr unternehmen die fünf Frauen etwas gemeinsam. Dieses Jahr haben sie etwas ganz Besonderes vor: Pilgern auf dem Jakobsweg. Am Ende dieser Reise ist nichts mehr, wie es war.
    Würden sie sich heute begegnen, wären sie wohl gar nicht miteinander befreundet. Aber seit die fünf Frauen vor 15 Jahren nach ihrem Französischkurs auf einen Absacker bei Luc eingefallen sind, ist am ersten Dienstag im Monat der Kamintisch für sie reserviert. Fünf Frauen, nun dies- und jenseits der vierzig, mit sehr unterschiedlichen Temperamenten: Da ist Caroline, die Strafverteidigerin, verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Organisiert, konsequent und streitbar. Sie sagt, was sie denkt, und sie tut, was sie sagt. Und kann trotzdem gut mit Kikis Chaos umgehen. Kiki, chronisch gut gelaunt, gern verliebt, entwirft beruflich Haushaltsgegenstände. Sie hofft auch mit 35 noch, von der Wegwerfware wegzukommen. Bei Aufträgen und bei Männern. Eva wäre schon froh, wenn sie ein eigenes Leben hätte. Als Hausfrau, Ehefrau und Mutter mit brachliegender medizinischer Approbation ist sie geplagt von den schrecklichen "V's": vierzig, vier Kinder, verirrt. Estelle, die Apothekergattin, ist die Frau, die immer zu viel in den Koffer packt und das Tragen anderen überlässt. Einig sind sie sich nur, wenn es darum geht, ihrer Freundin Judith beizustehen. Die zierliche Kindfrau ist die Dramaqueen der Dienstagsfrauen. Sie bespricht ihre Probleme lieber, als dass sie sie löst. Doch wer will ihr das übel nehmen? Jetzt, wo sie gerade Witwe geworden ist?
    Nach dem Tod ihres Mannes findet Judith ein Tagebuch, das er über seine Pilgerreise nach Lourdes geführt hat. Arne, an Krebs erkrankt, konnte den Weg nicht zu Ende gehen. Die fünf Freundinnen machen sich auf, Arnes Reise zu vollenden - und ahnen nicht, worauf sie sich einlassen. Schritt für Schritt kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das ihr Leben durcheinanderwirbelt.
    Die Pilgerreise, als Unterstützung für die trauernde Judith gedacht, wird für die fünf Freundinnen ein Augenöffner. Nichts ist, was es scheint.
    "Die Dienstagsfrauen" werden momentan verfilmt (Produzenten: CONRADFILM und DEGETO). Der Sendetermin im Ersten stand zur Drucklegung des Katalalogs noch nicht endgültig fest (Winter 2010/Frühjahr 2011).


    Über den Autor
    Monika Peetz, geboren 1963, Studium der Germanistik, Kommunikationswissenschaften und Philosophie an der Universität München. Nach Ausflügen in die Werbung und das Verlagswesen von 1990-98 Dramaturgin und Redakteurin beim Bayerischen Rundfunk, Redaktion Fernsehfilm. Dort u.a. zuständig für "Tatort", "Polizeiruf", Kino-Coproduktionen und Einzelfilme. Seit 1998 Autorin in Deutschland und in den Niederlanden. Filme u.a "Ein Baby zum Verlieben", "Noch einmal zwanzig sein" sowie gemeinsam mit Christian Jeltsch der ZDF-Event-Dreiteiler "Die Rebellin" mit Alexandra Neldel in der Hauptrolle. Tutorin im Nürnberger Autorenstipendium seit 1997/98.


    Meine Meinung


    Fünf Freundinnen treffen sich immer Dienstags und einmal im Jahr fahren sie gemeinsam in Urlaub. Da ist die Staranwältin Caroline, Judith, die aus allem ein Drama macht, Eva, die mal als Ärztin arbeiten wollte und jetzt Hausfrau und Mutter ist, Kiki die Designerin werden will, und die Apothekergattin Estelle.
    Judith hat ihren Mann verloren und die Freundinnen wollen sie aufmuntern. Als sie über das Urlaubsziel debattieren meint Judith dass sie dieses mal nicht mitkommt. Ihr Mann Arne hatte ein Reisetagebuch nicht zu Ende geführt, er wollte eigentlich noch nach Lourdes, deshalb will Judith das für ihn nachholen und eine Pilgerfahrt auf dem Jacobsweg machen. Die Freundinnen beschließen dann mit zufahren, sie wollen Judith nicht allein pilgern lassen..
    Die Pilgerfahrt kann man richtig miterleben, die Anstrengungen, wenn man das Wandern nicht gewöhnt ist, und die Blasen an den Füssen habe ich fast gefühlt.
    Monika Peetz hat die Charaktere der Fünf gut rübergebracht. Wie sie jetzt so dicht miteinander auskommen müssen und sich gegenseitig helfen wollen, was nicht immer gern gesehen wird, toll. Jeder hat so seine Probleme und kleinen Geheimnisse und jetzt kommt vieles ans Licht.
    Ich hatte erst gedacht, das ist so ein einfaches Frauenbuch, naja, kann man ja mal lesen, jetzt war ich restlos begeistert. Es ist eine Gute Mischung zwischen Ernst und Heiterkeit, deshalb kann ich es nur empfehlen, ist bestimmt auch ein schönes Geschenk.
    :wave

  • Die Leseprobe fand ich schon interessant und ich habe mich gefragt, wie fünf so unterschiedliche Frauen seit 15 Jahren ohne Streit befreundet sein können? Und nun wollen sie auch noch pilgern?


    Aber von Anfang an:


    Estelle, Eva, Kiki, Judith und Caroline haben sich vor 15 Jahren bei einem Französisch-Kurs kennen gelernt und sind seitdem befreundet. Einmal im Monat, nämlich am ersten Dienstag, treffen sie sich in einem italienischen Restaurant. Einmal im Jahr machen sie eine gemeinsame Reise.


    Doch in diesyem Jahr ist alles anders, da Judith seit einem halben Jahr Witwe ist und nun den Weg zuende gehen will, den ihr verstorbener Mann Arne leider nicht mehr vollende konnte, bevor er starb. So verschlägt es die Freundinnen nach Frankreich auf den Pilgerweg bis nach Lourdes.


    Dass das nicht so reibungslos abläuft, kling schon gleich an. Jede der Frauen hat ihre eigenen Probleme, sei es die Familie mit vier Kindern daheim in Köln, oder der Job, der erfolgreiche, nicht erreichbar Ehemann oder einfach nur ein blöder Rollenkoffer.


    Wie sich die Reise entwickelt, las sich sehr spannend, aber auch vergnüglich. Doch es ist kein ausschließlich witziger Roman, sondern hat viel Tiefgang. Das Thema Freundschaft wird hier gut durchleuchtet. Was sagt man alles einer Freundin, was verschweigt man besser? Wie weit kann man in einer Freundschaft gehen? Wie weit kann man sich auf die andere verlassen?


    Hätten sie sich heutzutage kennengelernt, wären aus ihnen keine Freundinnen geworden, das ist der ein oder anderen bewusst. Doch nun sind sie Freundinnen und stehen den Pilgerweg zusammen durch. Und so manches sprituelle Ereignis darf nicht fehlen.


    Mir hat dieser Roman wirklich gut gefallen. Jede der Frauen kam zur Geltung, alle hatten etwas Besonderes an sich. Kurzweilige Unterhaltung mit Tiefgang.


    Von mir gibt es 8 Punkte.

  • Fünf grundverschiedene Frauen, die sich in einem Französisch-Kurs kennen gelernt haben, schlossen vor 15 Jahren eine Freundschaft, die trotz oder gerade wegen ihrer Verschiedenheit schon so lange Bestand hat. So unterschiedlich die Frauen, so verschieden auch ihre Vorstellungen vom jährlichen gemeinsamen Kurzurlaub – und trotzdem zeigen sie sich solidarisch und begleiten ihre trauernde Freundin auf den Jakobsweg.


    Der Leser, vielleicht eher die Leserin ;-), begleitet die Freundinnen auf dieser Pilgerreise durch Frankreich, erhält immer wieder kleinere oder größere Einblicke in ihr Leben, ihre Wünsche und Probleme. Gemeinsam und jede für sich kämpfen sie sich durch die Etappen des Jakobsweges, und es kommen Dinge ans Licht, die ihre Freundschaft einer schweren Belastungsprobe unterziehen. Die spirituellen Aspekte einer solchen Pilgerreise werden von den Damen eher pragmatisch und auf humorvoll-ironische Weise betrachtet. Mein persönlicher Favorit war auf jeden Fall Estelle, ihre bissigen Kommentare brachten mich immer zum Grinsen. Ansonsten würde ich das Buch nicht als wirklich „komisch“ bezeichnen, dazu sind viele Aspekte doch zu ernst.


    Kurzweilig und amüsant erzählt, ohne allzu große Tiefgründigkeit, aber auch ohne oberflächlich zu sein, bietet die Geschichte wunderbare Unterhaltung.
    9 Punkte

  • Fünf Frauen treffen sich jeden ersten Dienstag im Monat seit 15 Jahren und haben in der zwischenzeit schon viel zusammen erlebt. Es sind ganz unterschiedliche Personen und keine passt eigentlich zur anderen aber trotzdem hat genau diese Freundschaft die ganzen Jahre überlebt. Als sie allerdings zur Pilgerreise nach Lourdes aufbrechen ahnen sie noch nicht auf welches Abenteuer sie sich eingelassen haben. Eigentlich wollten sie nur die Reise von Judiths verstorbenen Mann vollenden, der es nicht mehr bis dahin geschafft hat. Doch schon bei der ersten Etappe fallen Unstimmigkeiten in seinem Reisebericht auf. Diese häufen sich und die Damen Wissen nicht was sie davon halten sollen. Die Reise führt aber auch dazu, das alle Dinge über ihr Leben erfahren oder darüber nachdenken, was sie teilweise gar nicht Wissen wollten oder einfach nur verdrängt haben. Nach der Reise, beginnt für alle ein neues Leben, ob besser oder schlechter wird sich erst noch rausstellen, doch eines ist klar, die Pilgerreise hat ihr Leben verändert und auch ihre Freundschaft auf die eine oder andere Art verändert. Ein wirklich toll geschriebenes Buch, das auf Spannende Art erzählt was einem alles im Leben passieren kann und wie es sich auswirkt. Die Geschichten könnten so aus dem Leben gegriffen sein, es ist nichts was es nicht so gibt erzählt, so das sich wirklich jeder in der einen oder anderen Person erkennen kann.

  • Die Dienstagsfrauen, geschrieben von Monika Peetz, ist ein Roman, der sich schnell leicht und flüssig lesen lässt. Nach dem Tod ihres Mannes will sich Judith auf den Weg machen und die begonnene Pilgerreise des Verstorbenen zu Ende führen. Ihre 4 Freundinnen, mit denen sich sich seit ihrem gemeinsamen Französischkurs vor 15 Jahren immer 1 Mal im Monat dienstags trifft, begleiten sie auf dieser Reise.


    Nicht für alle Frauen ist das Pigern letztendlich die große Veränderung, bei manchen kommen auch Dinge ans Tageslicht, die sie über ihr Leben Bilanz ziehen lassen Jede der 5 Frauen wird sich auf dieser Pilgerreise über einiges in ihrem Leben klar, sie verändern anschließend ihr Leben, jede auf ganz unterschiedliche Weise.


    Das Buch an sich hat mir gut gefallen, am Ende stellte sich mir aber die Frage, wie viel Versöhnung ist wirklich möglich (und nötig)?


    Von mir 8 Sterne für diese Beschreibung eines anderen Jakobsweges.


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Meine Rezension
    Die Dienstagsfrauen, das ist eine Gruppe von fünf ganz unterschiedlichen Frauen, die sich einst im Französischkurs kennen lernten und die sich bis heute jeden ersten Dienstag im Monat in Lucs Restaurant zum Essen treffen:


    Caroline, die patente Strafverteidigerin, die scheinbar stets auf alles gut vorbereitet ist.
    Estelle, die wohlhabende und verwöhnte Apothekergattin
    Eva, die in ihrem Leben als Hausfrau, Ehefrau und 4-fache Mutter ihr eigenes Leben verloren hat
    Kiki, die Frohnatur, die sich bislang nie binden wollte
    Judith, die ihren Mann Arne verloren hat und noch immer um ihn trauert.


    Als Judith plant, den Jakobsweg für ihren Mann Arne zu Ende führen, den er durch seine Krankheit nicht mehr vollenden konnte, halten die anderen Frauen dies erst für eine fixe Idee, beschließen dann aber, Judith beizustehen und mit ihr zu gehen. Sie erhoffen sich endlich „Heilung“ für Judiths Seele, doch die Wanderung mit all ihren Strapazen bringt noch ganz andere Dinge an den Tag.


    Ich war erst skeptisch, denn eine Zeitlang gab es eine richtige Schwemme an Jakobswegs-Büchern. Auch mit Frauenromanen hatte ich die letzte Zeit nicht allzu viel Glück. Doch dieses Buch hat mir wirklich gut gefallen.


    Die Charaktere sind interessant gezeichnet. Lediglich Estelle blieb in meinen Augen ein wenig hinter den anderen zurück, was aber auch daran liegen mag,


    Auch die (teils längst überfällige) Entwicklung, die die Protagonistinnen durchmachen, fand ich interessant gezeichnet. Natürlich darf man darüber sinnieren, wie viel Versöhnung es am Ende sein muß. Doch das hat mich nicht weiter gestört, da es kein plötzliches Happy End gibt, sondern sich die Versöhnung schrittweise anbahnt, das halte ich für realistischer.


    Schön fand ich auch die Idee, Luc als unbeteiligten Beobachter einzuspannen.


    Das Buch erzählt flüssig und sehr angenehm lesbar die Geschichte von fünf Frauen, die eine beschwerliche Reise unternehmen, die sie letztlich zu sich selbst führt. Man kann ihren Schmerz erahnen – sei es der seelische Schmerz, den sie empfinden oder sei es auch „nur“ der Schmerz der Blasen an ihren Füssen. Das Buch ist sehr unterhaltsam geschrieben und hat mir gut gefallen. Ich bin gespannt, was man von Monika Peetz noch lesen kann, dieses Buch hat mich jedenfalls neugierig auf mehr von ihr gemacht.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Authentisch und mitten aus dem Leben gegriffen sind die fünf Freundinnen, die sich jeden ersten Dienstag im Monat regelmäßig treffen. Nach einem Französischkurs vor 15 Jahren besteht eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen, gemeinsam haben sie schon so einige Höhen und Tiefen überwunden. Caroline ist Staatsanwältin, verheiratet mit einem Arzt mit eigener Praxis. Ihre Kinder sind groß und aus dem Haus, ihre Ehe auch nach zwanzig Jahren noch stabil. In ihrem Beruf ist sie die kühle, unnachgiebige Frau und auch bei ihren Freundinnen ist sie das Organisationstalent und nimmt die Dinge gerne in die Hand. Eva war eine begabte aufstrebende Ärztin, bevor sie ihren Mann Frido kennenlernte und in kurzer Zeit 4 Kinder gebar. Heute managt sie mit eiserner Hand das erfolgreiche kleine Familienunternehmen und fragt sich oft, wo ihre Träume abgeblieben sind. Estelle ist die wohlhabende verwöhnte reiche Frau eines Apothekers, die selbst zum Hundeausführen jemanden engagiert. Kiki hat sich selbst noch nicht gefunden, sie glaubt immer noch an den großen Karrieredurchbruch und läuft vor dem Leben davon, indem sie sich weigert, erwachsen zu werden. Judith hat noch nie alleine gelebt, aus ihrem Elternhaus zog sie zu ihrem über sie bestimmenden Mann, bis sie in Arne die Liebe ihres Lebens fand. Ausgerechnet Arne hat sie nun alleine gelassen, die Krankheit hat über sein Leben gesiegt. Frisch verwitwet sitzt Judith nun in einem Tränental und sucht verzweifelt nach einem Ausweg. Da fällt ihr ein angefangenes Tagebuch von Arne in die Hände, welches er auf dem Jakobsweg begonnen hat. Der Wunsch, sein Vermächtnis zu erfüllen und an seiner Statt den Jakobsweg zu erpilgern, wird übermächtig und sie beschließt, seinen Weg weiterzugehen. Aus Sorge um ihre Freundin schließen sich die anderen vier ihr an und machen sich gemeinsam auf in das Abenteuer pilgern, um dort – ja was eigentlich zu finden.


    Pilgern ist ein absoluter Modetrend, auf dessen Zug Monika Peetz mit ihrer Variante aufspringt. Das gelingt ihr vorzüglich, ihr Stil ist kurz, knapp und witzig, ohne in den Klamauk abzurutschen. Sie versteht es in einer sehr kurzweiligen Art Missgeschicke einzuflechten, die hervorragend zu den einzelnen Charakteren passen. Überhaupt kann sich jeder Leser irgendwo ein bisschen wieder finden, die fünf unterschiedlichen Frauentypen haben einen hohen Wiedererkennungswert. Schon bald merken sie, dass mit Arnes Tagebuch etwas nicht stimmt, die örtlichen Begebenheiten passen so gar nicht zu seinen Einträgen. War die Krankheit schon so weit fortgeschritten, dass er die Welt schon verklärt sah? Oder geht es um etwas ganz anderes, was Arne vor Judith verbergen wollte, ohne zu ahnen, dass diese tickende Zeitbombe in ihre Hände gefallen ist? Kurzweilig strebt man der Lösung entgegen, und so manche Zeitbomben werden dabei gezündet.


    Auf sich alleine gestellt und durch die ungewohnte Fortbewegungsart geraten die Freundinnen bald in Extremsituationen, die so manche an den Rand der psychischen und physischen Erschöpfung treibt. Nur mit sich selbst beschäftigt wandern die Gedanken mit und der sogenannte Selbstfindungstrip tritt in Kraft. Natürlich gibt es Reibereien in der Gruppe, so manches wird im Eifer des Gefechtes gesagt, was besser verschwiegen worden wäre. Aber wenn die Wahrheit schon auf dem Tisch liegt, kann jeder selber entscheiden, wie wichtig ihm die Freundinnen sind. Monika Peetz hat einen unglaublich fesselnden und ironischen Erzählstil, völlig unvorhersehbar und man fragt sich voller Vorfreude, was einen auf den nächsten Seiten erwartet. Alleine schon die Beschreibung von Lourdes, die wohl der reinen Wahrheit entspricht und nicht aus dem verklärten Blickwinkel von Pilgern stammt, ist die Lektüre wert. Die Charaktere sind tiefgründig und entwickeln ihre eigenen Stärken und Schwächen, von denen sie noch nicht einmal etwas wussten. Obwohl es nur ein weiteres Buch über das Pilgern und Selbstfinden ist, so ist es doch auf so eine charmante Art geschrieben, dass man einfach nicht daran vorbeigehen kann. Das Ende birgt dann noch so manche Überraschung, die Spannung hält sich bis zur letzten Seite.


    Fazit:


    Freundschaft – was ist sie wirklich wert und wie viel Belastung hält sie aus? Auf selbstironische Art und Weile hat Monika Peetz eine Geschichte ersonnen, in der sich jeder auf irgendeine Weise wiederfindet. Witzige Begebenheiten, Belastungsproben der Freundschaft, ein großes Geheimnis, der unwiderstehliche Charme des Pilgerns und der Triumph beim Erreichen seines Zieles ziehen den Leser buchstäblich ins Buch, bis er den Staub der Landstraße einatmet und die Füße schmerzen.

  • Die Dienstagsfrauen treffen sich jeden ersten Dienstagabend im Monat im Restaurant und genießen ihre gemeinsame Zeit. In den letzten 15 Jahren haben sie viel miteinander erlebt und durchlebt. Die fünf Frauen könnten kaum unterschiedlicher sein. Eine erfolgreiche Anwältin mit einer scheinbar guten Ehe, eine Mutter von vier Kindern mit einem viel beschäftigten Mann, eine (noch) junge Designerin, die verzweifelt versucht vor einer festen Beziehung zu fliehen und nebenbei doch noch eine Karriere aufbauen will. Die Vierte im Bunde ist eine wohlhabende Frau mit einem leichten Hang zur Ironie und Luxus. Die fünfte Frau hat ihren Mann durch eine schwere Krankheit verloren und kann nicht so recht wieder im Leben Fuß fassen. Um endgültig Abschied nehmen zu können, möchte sie den Pilgerweg gehen, den ihr Mann zuletzt gegangen ist. Nach den ersten Schocksekunden entschließen sich alle Frauen zu dieser Pilgerreise. Diese Reise bringt nicht die Besinnung und innere Ruhe, die sich alle erhofft hatten, sondern sorgt für eine Zerreißprobe für die Dienstagsfrauen. Viele Kleinigkeiten kommen ans Tageslicht und am Ende steht der große „Knall“, der so manches aufdeckt, was lieber verborgen geblieben wäre.



    Wer denkt, dass es sich um eine seichte, klischeehafte Frauengeschichte handelt, täuscht sich. Die Frauen werden von Monika Peetz herrlich beschrieben und für fast jeden Leser wird eine „Lieblingsfrau“ dabei sein. Sie sind witzig und ernst, traurig und ausgelassen, nachtragend und verzeihend, zynisch und humorvoll. Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen, klar und ohne jeden Schnörkel, der ablenken könnte.

    Eine schöne leichte Lektüre mit einem kleinen Wink, der hier und da zum Nachdenken anregen kann, aber nicht muss.

  • Ich habe das Buch gestern und heute gelesen ( Rezi folgt ) und gesehen, dass ja eine Verfilmung ins Fernsehen kommt:


    http://www.kino.de/kinofilm/di…at/pressetext/131817.html


    So wie es aussieht, ist die Rolle von Kiki gestrichen worden. Sehr schade.
    Auch sonst überzeugt mich die Besetzung auf den ersten Blick ( ausser Inka Friedrich als Judith ) nicht unbedingt.
    Na ja, ich lass mich mal überraschen.........

  • "Die Dienstagsfrauen" sind eine quasi willkürlich aus einem Sprachkurs entstandene Frauengruppe, die es geschafft hat, sich über Jahre regelmässig zu treffen und näher kennenzulernen.
    So sind diese doch sehr unterschiedlichen Frauen doch irgendwie zu Freundinnen geworden.
    Freundinnen, die durch gewisse Umstände auf dem Jakobsweg landen. Was sich während ihrer Pilgerzeit so alles abspielt und sich auch in ihrem Leben ändert - dies beschreibt Monika Peetz in ihrem Roman auf ansprechende und unterhaltsamen Art und Weise.


    Alles in allem kurzweilige, sehr nette Unterhaltung mit einem durchaus ernsten Unterton.


    Dafür gibt es von mir 8 von 10 Punkten.

  • Ich habe das Buch wegen Eurer Rezis gekauft, böses Forum hier :lache
    Zum Inhalt ist ja alles gesagt - für mich war das eine sehr gute Unterhaltung, zum Lachen, aber durchaus auch mit ernstem Unterton. Was mir gefallen hat: das Rätsel um Arnes Tagebuch löst sich so ganz anders auf, als ich dachte.
    Schon beim Lesen dachte ich, dass das ein sehr netter Film wäre... ist der denn schon gelaufen?

  • Dieses Buch wurde mir von meiner Freundin wärmstens empfohlen Nach den ersten 50 Seiten dachte ich: oh je, das ist ja genau die Sorte Buch, die man vor 20 Jahren zu hauf gelesen hat (hera lind usw) ... aber ganz leise wurde es interessanter. Gut, das ich nicht gleich aufgegeben habe!


    Es ist kein Buch mit tiefschürfenden Erkenntnissen, aber sehr unterhaltsam. Genau richtig für einen grauen Sonntagvormittag.


    Von mir gibt es 8 Pkt.

  • da ich selbst gerne mal ein Stück des Jakobsweges laufen würde, interessieren mich Bücher dieses Thema eigentlich schon immer. Das Genre ist dabei nicht vorrangig, allerdings muss ich zugeben, selten habe ich so ein kurzweiliges Buch über das Pilgern gelesen.


    Die Dienstagsfrauen haben sich herrlich gelesen, humorvoll, ernst, auch mit Stoff zum Nachdenken.


    Zurückgelassen hat es mich mit der Überlegung: könnte ich so reagieren ?

  • Trotz der vielen positiven Stimmen war ich erst ein bißchen skeptisch und hatte befürchtet, dass es so ein pseudolustiges, seichtes Frauenbuch wäre, dass auf der Pilger-Welle mitschwimmt.
    Aber ich wurde positiv überrascht und mir hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite einfach gut gefallen.
    Glaubwürdige Figuren, eine gelungene Mischung aus feinem Humor und Ernsthaftigkeit kombiniert mit einer Prise Fernweh. Ein prima Lesevergnügen...


    Zitat

    Original von Lumos
    Mein persönlicher Favorit war auf jeden Fall Estelle, ihre bissigen Kommentare brachten mich immer zum Grinsen.


    :write Schade nur, dass sie fast ein bißchen zu kurz kam...