Bücherfresser vs. Widerkäuer... noch'n Diskussionsanstoß

  • Zitat

    Original von JanvonderBank
    Hmm, als Autor versucht man ja immer das Gegenteil... Dem Leser eine Überraschung zu bereiten.
    :-)


    In der Geschichte- wohl kaum in enttäuschter Erwartungshaltung gegenüber dem Genre und der Art der Geschichte- wir hatten schon mehrfach die Pseudonymeritis mancher AutorInnen diskutiert, wo beim geringsten Abweichen vom bisherigen Stil ein neues Pseudonym gewählt wird um die Erwartungshaltung der Stammleser nicht zu enttäuschen. Man stelle sich vor das neue Buch von Arno Strobel "Das Holz" handelt von einem Baum in den die Verliebten ihre Namen schnitzen...

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Wenn ich mal boshaft bin, stelle ich sogar die provokante Behauptung in den Raum, dass, wer zu schnell liest, nicht genug Phantasie hat, um sich die Bilder eines Buches entsprechend farbig im Kopf anzulegen!


    Ich würde keine derartigen Unterstellungen vornehmen. Boshafterweise könnte man ja sagen: wer langsam liest, braucht nur solange, um das Gelesene zu verstehen.


    Das eine ist ganz sicher genau so unwahr wie das andere.


    Jeder hat halt sein individuelles Lesetempo, mit dem er zufrieden ist. Solange jeder mit seinem Tempo glücklich ist und das Kopfkino dabei funktioniert ist doch alles in bester Ordnung.


    Ich würde niemandem, der langsamer liest als ich, etwas unterstellen und auch niemandem, der noch schneller liest als ich.


    Das einzige, das ich "überfliege", sind langweilige Geschäftsberichte, Sitzungsprotokolle etc., die man halt mal "gesehen und gelesen" haben sollte. *gähn*


    Alles andere wird intensiv gelesen. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Liebe Batcat,
    die arme Lucy kann nichts dafür. Diese Zitat geht - hüstel hüstel - auf meine Kappe!
    Es stammt vom Anfang des Threads, und ich habe es zugegebener Maßen etwas provokant formuliert, um die Eulen etwas unterm Federkleid zu kitzeln...
    Es war allerdings mit einer Heerschaar von Smilies ausgestattet, um es etwas abzumildern. (In diesem Medium ist man emotions-kommunikativ ja etwas eingeschränkt.)


    Du hast natürlich Recht: Jeder so wie er mag und kann!


    EDIT: Meine Freundin und ich haben schon vor langer Zeit aufgegeben, gemeinsam im selben Buch zu lesen. Immer wenn ich noch im ersten Absatz war, wollte sie schon umblättern! :-)


    lieben Gruß,

  • Zitat

    Original von JanvonderBank
    Liebe Batcat,
    die arme Lucy kann nichts dafür. Diese Zitat geht - hüstel hüstel - auf meine Kappe!


    Upsi, dann habe ich falsch zitiert. Sorry, Lucy! :blume


    Und Mr Bat und mir geht es so wie MissvonderBank und Dir... Ich will blättern, er will bremsen... :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von JanvonderBank
    Hmm, als Autor versucht man ja immer das Gegenteil... Dem Leser eine Überraschung zu bereiten.
    :-)


    Das nehme ich jedem Autor ab, nur wir Leser haben halt einen Vorteil, egal ob Langsam- oder Schnellleser, in der Zeit, in der ein Autor ein Buch schreibt, lesen wir die vielfache Menge an Büchern.


    Mir ist es vor eingien Wochen so gegangen, dass ich innerhalb von wenigen Wochen zufällig vier Krimis/Thriller las, die das gleiche Grundgerüst hatten - in der Gegenwart wird ein Verbrechen in der Vergangenheit aufgegriffen und geklärt.
    Die Autoren kamen aus unterschiedlichen Ländern und die Romane wurden über einen Zeitraum von 10 Jahren erstveröffentlicht, drei allerdings 2010 erstmals auf Deutsch.


    Da gab es bei mir keinen großen Überraschungseffekt, sondern stellenweise etwas Langeweile und ein direkter Vergleich, der dann für ein Buch schlechter ausfiel, als wenn ich es ohne Wissen der anderen drei gelesen hätte.


    Da kann kein Autor was dafür, aber jeder muss damit leben


    meint Dyke


    EDIT: wichiges Wort vergessen

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

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  • Ich hab aus Spaß mal den Lesetest gemacht, allrdings war sschon das zweite Mal. Beim ersten mal kam 428 Wörtr raus - und das kommt ganz gut hin, denke ich. Ich scheine damit über dem Durchschnitt zu liegen.


    An sich sagt das ja aber gar nichts (außer, dass ich mir mit bestimten Leuten eben kein Buch lesetechnisch "teilen" kann). Ich habe nur gemerkt, es ist schwer, schneller oder langsamer zu lesen. Wenn ich schneller bin, verliere ich den Faden oder bekomme nicht alles mit, lese ich erzwungenermaßen langsamer, entsteht kein Kopfkino (und ich merke gar nicht mehr richtig, dass ich gerade lese).
    Zum Teil ist es einfach Übung, zum Teil eigene Angewohnheit. Es heißt auch nicht, dass man beim Langsam-Lesen weniger mitkriegt (oder mehr, wenn man schneller liest, mehr davon hat).


    Ich könnte mir aber vorstellen, dass Lesen anstrengend ist, wenn man nicht so geübt ist und dann eventuell auch nicht so gerne liest. Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.

  • Meine Lesegeschwindigkeit passt sich in der Regel dem Buch an. Je nach Stil, Plot, Sprache, Fremdwortanzahl, Figurentiefe, usw. lese ich schneller oder langsamer.
    Je langweiliger ich ein Buch finde, desto schneller lese ich. Überfliegen wäre wohl das richtige Wort. Das geht dann solange, bis ich auf eine interessantere Szene stoße, die mich wieder abbremst.
    Wenn mich ein Buch hingegen vollkommen in seinen Bann zieht, lese ich gerne mal einen Absatz doppelt oder lasse mir bewusst Zeit, um es... ja, um es eben zu genießen. Andererseits will ich bei spannenden Büchern auch immer wissen, wie es weitergeht, folglich zwingend ich mich oftmals dazu, langsam zu lesen, um nicht irgendetwas zu verpassen [ist bei nem Krimi oder Thriller ja schnell mal passiert].


    Natürlich hat jeder Mensch sein ganz eigenes Lesetempo und es ist Schwachsinn sich vor allen Dingen zu schnellerem Lesen zu zwingen. Ich bin auch überzeugt davon, dass man ab einer gewissen Geschwindigkeit bestenfalls noch eine Bestandsaufname des Buches macht. Das geht auf Kosten der Leselust und es geht nur noch darum das Buch fertig gelesen zu haben. Bei vielen Büchern fände ich das schade. Man weiß am Ende dann zwar, wer der Mörder ist, aber wenn man sich zwischendurch nicht mal die Zeit lässt ein wenig selbst zu rätseln und zu raten und nach diesen winzig kleinen Anhaltspunkten zu suchen, macht das Ganze doch keinen Spaß. Klar, es sieht imposant aus, wenn man am Ende des Monats die längste Leseliste hat, aber für mich persönlich zählt es mir das Lesen zu genießen und das Gelesene auch zu verarbeiten.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Ich weiß nicht ob ich mich als Schnell- oder Langsamleserin bezeichnen kann.
    Es gibt Bücher für die ich über ne Woche brauche und bei anderen kaum 2, 3 Tage. Ein einziges Buch, ca. 300 Seiten, hatte ich mal an einen einzigen Nachmittag geschafft.
    Das kommt immer ganz darauf an wie sehr mich ein Buch fesselt, wieviel Zeit ich habe und wie mein umfeld ist. Wenn ich Ruhe habe kann ich sicher mehr lesen als wenn ich öfters gestörrt werde.

  • In meiner Familie gehöre ich zu den Schnelllesern. Gemessen an den Eulen landen ich wohl eher im Mittelfeld, was aber nicht schlimm ist. Ich lese viele Bücher im Monat und auch in unterschiedlicher Dicke. Abhängig bei meinem Lesetempo ist deutlich die Art und Weise, wie ich mit dem Buch zurecht komme, ob es mich interessiert oder/ und ob es die richtige Jahrezeit für das Buch ist.


    An die Tribute von Panem 1 habe ich einen Tag gebraucht (über 400 Seiten)
    An "Fünf" von Ursula Poznaski [(oder wie sie geschrieben wird) ca. 390 Seite] deutlich länger. So ca. 2 Wochen. Aber mit das letztere Buch auch nicht gefallen.


    Und ob ich nun schnell lese oder nicht, wirkt sich nicht auf meine innerliche Phantasie aus. Ich stelle mir beim Lesen immer die Ortschaften, Figuren usw. bildlich vor.

  • Mir gefällt dein Beitrag, Asmos. Ich sehe es ähnlich. :-)


    Es gibt sicherlich unterschiedliche Arten von "Genießern". Während ich das Lesen teilweise in die Länge ziehe, um wirklich lange etwas davon zu haben, können andere Leser auch etwas schnelleres Lesen genießen.


    Mein Essen genieße ich zum Beispiel in schnellerem Tempo als der Rest meiner Familie. Man sagt mir nach, dass ich schlingen würde, aber ich genieße es trotzdem, obwohl es für meine Mitmenschen vielleicht nicht so aussieht. :grin

  • Ich lese durchschnittlich 2900 Seiten im Monat. Also würde ich mich schon zu den Bücherfressern zählen.
    Langsamer kann ich nicht lesen, aber mein Kopfkino funktioniert bei meinem Tempo trotzdem fabelhaft.
    Also sehe ich keinen Grund irgendwas an meinem Tempo zu ändern.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

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  • In meiner Familie gehöre ich definitiv zu den Schnellesern, was "natürlich" darauf zurückzuführen ist, dass ich viel zu viel Freizeit habe, mit der ich nichts besseres anzufangen weiß. :rolleyes


    Ich selbst bezeichne mich nur temporär so. Es gibt Bücher, die packen mich einfach und die sind in ein, zwei, drei Tagen (je nach Seitenanzahl) ausgelesen, dann gibt es Bücher, die packen mich, aber die will ich einfach genießen und daher dauern sie länger. Dann gibts da noch Geschichten, die ich für mich als mittelklasse oder nicht-so-gut einstufe, dafür brauch ich dann schon mal länger. (Zwei oder mehr Bücher lese ich nur sehr, sehr selten durcheinander.)
    Dann gibt es noch meine unterschiedlichen Launen, sodass es manchmal Wochen und Monate gibt, wo ich jeden Tag recht viel lese und einen dementsprechend großen Verbrauch habe und dann gibts Wochen/Monate, wo ich irgendwie nicht zu potte komme und grad mal zwei oder drei Bücher im Monat schaffe.


    Was ich aber niemals tun würde, wäre Wörter überspringen, damit ich noch schneller lesen kann. Da sehe ich auch den Sinn nicht drin... A) ist Lesen für mich kein Sport (wäre ja noch schöner!) und B) hätte ich nach Beenden des Buches das schlechte Gefühl etwas wichtiges verpasst zu haben (oder zumindest wäre das möglich), sodass ich das Buch früher oder später eh ein zweites mal lesen würde. Zeit spare ich dadurch unterm Strich also auch nicht.
    Ich zähle auch keine Seiten oder führe eine Statistik, das würde mir die ganze Freude verderben und es für mich zu einer "Aufgabe" machen. Irgendwo entsteht da so ein "Druck", vor allem wenn man die Statistiken untereinander vergleicht und das finde ich ganz schrecklich. Unter Druck mache ich sowieso nur Sachen, die wichtig sind (z.B. für die Arbeit), ansonsten führt das nur dazu, dass ich die Lust und Freude an einer Sache verliere.

    She crouched with her hand out. What the hell was she doing…
    “Here, kitty, kitty, kitty.”
    Oh my God, she was retarded and I was going to kill Jim.
    *Currans POV*

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