Bücherfresser vs. Widerkäuer... noch'n Diskussionsanstoß

  • Ich bin meistens eher eine schnell Lesende aber wenn mich ein Buch so gar nicht interessiert kann ich auch ziemlich langsam sein. Normalerweise sind bei mir etwa 80 bis 100 Seiten üblich. Das was ich lese kann ich mir ziemlich gut merken, viele Leute in meiner Umgebung staunen immer darüber wie gut ich mir selbst die kleinsten Details merken kann :-]
    Das klappt bei mir aber nur wenn es um Bücher geht :grin

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

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  • Hab den Test jetzt auch gemacht. Ich schaffe 397 Wörter in der Minute. Hab so etwas in die Richtung erwartet gehabt, passt also :-]

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Bei mir sind es 402 Wörter/Minute. Ich lese aber auch beruflich sehr viel (Akten). Allerdings hat für mich jedes Buch seine eigene Lesegeschwindigkeit und es gibt Bücher, die muß ich mir anstrengend erarbeiten, da lese ich mit normaler Geschwindigkeit eine bis drei Seiten und kann dann zehn Minuten nicht weiterlesen, sondern muß Pause machen. Andere lege ich nicht mehr aus der Hand und habe dann auch 350-380 Seiten (Krimidicke) in dreieinhalb Stunden durchgelesen- im Moment des Lesens mit großem Genuß, aber natürlich weiß ich zwei Jahre später nicht mehr wer der Mörder war, auch wenn ich das Buch sicher als gelesen identifiziere- aber auch viele dicke, langsam gelesene Klassiker kann ich heute nicht mehr mit Inhalt belegen, da erkenne ich Autor und Titel, weiß das habe ich vor vierzig Jahren mal in der Hand gehabt und mehr nicht, das halte ich aber nicht für unnormal.

  • Zitat

    Original von Johanna
    Vor ettlichen Jahren hab ich mit einem Freund mal gemessen, wie unsere Lesegeschwindigkeiten sind. Er meckerte immer, daß ich im Urlaub so schnell lese und er eben nicht.
    Gleiches Buch - gleicher Abschnitt und mit Stopuhr daneben. ( Er war so ein kleiner Mathefreak :grin )
    Dabei kam dann raus, daß ich die 7-fache Lesegeschwindigkeit vom ihm hatte :lache


    Sehr interessant! Das erinnert mich an den Test mit der links- bzw rechtsdrehende Balletttänzerin (mit drei t's??). Mit welcher Gehirnhälfte arbeitet man? Ich denke, das ist des Rätsels Lösung...
    Für einen MRT-Test bin ich also auch absolut zu haben. Das würde mich unglaublich interessierten! Freiwillige bitte vor.


    Was ich sonst hier so lese, haut mich fast von den Socken. 100 Seiten die Stunde ist also, zumindest bei den Leuten, die sich hier zu Wort gemelden haben, keine Seltenheit. :yikes
    Dementsprechend gehöre ich dann zu den wenigen, die unglaublich langsam lesen. Der Durchschnitt war bei mir um die 30 Seiten die Stunde. Tendenziell sogar eher weniger. Bei einer Fantasy Reihe, die mir beispielsweise sehr wichtig ist und die ich besonders aufmerksam lese, schaffe ich grad mal 20 Seiten die Stunde, wenn überhaupt! (Zugegeben, die Schriftgröße ist recht klein, eng beschrieben, schmale Seitenränder usw.)
    Um es mal vereinfacht auszudrücken, ich lese tatsächlich in dem Tempo, wie ich jemand anderem ebenfalls etwas vorlesen würde. *nicht peitschen*



    Danke nochmal für den Link, dyke. Jetzt weiß ich, dass ich 218 WpM schaffe... was aber nicht ganz der Wahrheit entspricht. Denn, wenn ich ehrlich bin, hab ich gemogelt und ein bisschen schneller gelesen als normal. *hust*
    :chen


    Mich würde brennend interessieren, woran das liegt. Zum einen sicherlich an der Einstellung (mir ist es nicht wichtig, viele Bücher zu lesen oder besonders schnell voranzukommen) und zum anderen...?


    Definitiv Widerkäuer!


    You're like a splinter to my mind
    Like a nail to my wrist
    A dagger to my heart
    Like needles through my soul

  • Ich habe absolut vermutet, dass ich zu den langsamen Lesern gehöre, nach dykes Link zu dem Lesetest weiß ich es nun auch: 238 WpM sind es.


    Manchmal stört es mich, dass ich nicht schneller lese, wenn beispielsweise mal wieder alle in einer LR fertig sind und ich immer noch die Hälfte vor mir habe. Meistens bin ich aber ganz zufrieden mit mir und meinem Lesetempo, der Film im Kopfkino hat so genau die richtige Schnelligkeit und keine Aussetzer. ;-)

  • :yikes 557 Wörter pro Minute? Das kann ich eigentlich gar nicht glauben...aber ok, ich lese sehr sehr viel. Ein netter Test.


    Delphin - ja, leider sind die MRT-Geräte unangenehm laut. Wir haben bei uns gerade ein neues Gerät bekommen und ich muss demnächst tatsächlich dort hinein. Mal sehen, ob das leiser ist. Es soll ein superduper Gerät der neuesten Generation sein. :-)

  • Zitat

    Original von HeikeArizona


    *auf dem Schlauch steh*
    Welcher Zug?


    Sorry, das Beispiel von Jan


    Ausgangspunkt war die Behauptung einer dem Buchwesen beruflich verbundenen Dame, ein 400-Seiten-Buch (knapp 100.000 Wörter oder 13.000 Zeilen oder 640.000 Zeichen!) in 3 Stunden (in Worten: DREI!!!) gelesen UND verstanden zu haben


    basiert auf einem Post in der Leserunde, indem die besagte Dame das Buch in einem Zug zwischen Hamburg und Kiel gelesen habe. Dachte er hätte es auch hier erwähnt.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Nordstern
    Manchmal stört es mich, dass ich nicht schneller lese, wenn beispielsweise mal wieder alle in einer LR fertig sind und ich immer noch die Hälfte vor mir habe. Meistens bin ich aber ganz zufrieden mit mir und meinem Lesetempo, der Film im Kopfkino hat so genau die richtige Schnelligkeit und keine Aussetzer. ;-)


    :write
    Das Gefühl kenne ich sehr gut!


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    Like needles through my soul

  • Ich lese an sich ziemlich schnell, aber es kommt bei dem ganzen doch auch stark auf das Buch und die Art der Lektüre an. Es gibt Bücher, die ich ohne Problem in wenigen Stunden lese, oder vielleicht eher konsumiere, und mein Verdacht ist, dass das nicht unbedingt für die Qualität des Buches spricht.


    Andererseits gibt es auch Bücher, für die ich gefühlte Ewigkeiten brauche, einfach da sie zB stilistisch anspruchsvoller geschrieben sind.


    Über den Daumen gepeilt rechne ich 60 min = 60 Seiten Buch, aber es gibt auch Bücher die länger brauchen, und andere die schneller gelesen sind. Und bei denen würde ich dann nicht behaupten, dass ich sie von vorne bis hinten zerkaut habe, aber meistens sind sie auch nicht so aussagekräftig dass ich das nun für nötig halten würde.


    Einen Null acht fünfzig Thriller konsumiere ich mal flott runter, ohne das groß was zurückbleibt, und da gibts so einige, die nicht allzu viel bieten, was man nun großartig zerkauen müsste (deshalb habe ich in letzter Zeit wahrscheinlich auch keine Lust mehr, die zu lesen).

  • Ich bin auch eher eine Schnelleserin. Bei ganz besonders tollen Büchern ( weil ich wissen will wie es ausgeht) bei eher schlechten Büchern (damit ich endlich fertig werde) ist das ganz besonders der Fall. Was mich wiederum bei den tollen Büchern eher ärgert, weil ich ja länger daran hätte, wenn ich langsamer Lesen würde. Ich habe es auch schon probiert mit laut lesen, aber das ist auch nicht so der Kracher( vor allem für meine Zuhörer :schaem). Allerdings habe ich auch keine Probleme mit dem Kopfkino, kann mir alles immer gut vorstellen. Bei uninteressanten Büchern bin ich noch schneller, weil ich dann gerne querlese.
    Ich denke, dass das wirklich individuell unterschiedlich ist und wenn man damit zufrieden ist, ist es auch okay. Für mich ganz besonders tolle Bücher lese ich sowieso i.d.R ein weiteres mal und dann bin ich auch langsamer, weil ich ja weiß, wie es ausgeht :grin

  • Also ich bin eine Leseschnecke. Durchschnittlich würde ich so ca. 40 Seiten pro Stunde sagen. Aber es ist natürlich von Buch zu Buch unterschiedlich. Ein ChickLit-Buch, einen Krimi, oder die Kühlfach-Bücher sind meist auch nur "Wochenend-Bücher".
    Gerade bei historischen Büchern kaue ich besonders sorgfältig und langsam. Machen mir über jeden Satz/jeden Bissen so meine Gedanken. :wave

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Kommt auf das Buch an. Bei Moby Dick komme ich überhaupt nicht voran, dafür habe ich damals bei dem dicksten Harry Potter Band einen Rekord aufgestellt.


    Ich hab mich damit auf mein Zimmer verzogen und gelesen. Irgendwann habe ich festgestellt, dass ich schon 5 Stunden lese und 500 Seiten geschafft habe.
    Bei mir war das bei allen Bänden so, dass ich sie sehr schnell durch hatte, aber sie dann bald noch mal gelesen habe um auch die letzten Details (Witze, Wortspiele usw.) aufzunehmen.


    Damals hatte ich aber auch sehr viel Zeit. War noch Schülerin, hatte also ganze Nachmittage und Wochenenden zum Lesen zur Verfügung. Ich glaube mich zu erinnern, dass das eine Samstagnacht war, als ich diesen Lesemarathon gemacht habe.

  • Ich habe auch mal den Test gemacht. Bin eher eine Schnellleserin mit 316 Wörtern in der Minute. Hängt aber natürlich von dem Buch ab. Ist es anspruchsvoller (für mich) lese ich langsamer. Ist es relativ einfach geschrieben lese ich sehr schnell und bekomme auch alles mit. Ich denke aber mal, dass man am PC eher langsamer liest, als die Seiten in einem Buch. Auch bin ich, wie viele andere auch, dass es sicherlich auch von der Schriftgröße abhängt wie schnell man liest.

  • Mich hatte vor ca einem Jahr dasselbe Thema beschäftigt, wobei mich meine eigene Lesegeschwindigkeit, jedoch vor allem mein Leseverhalten, interessierte.
    Ich wusste nie genau, wie man "schnell" diesbezüglich definierte, da man schließlich nur das eigene Tempo kennt und insofern keine Vergleichsmöglichkeiten hat.


    Deshalb hatte ich mir unten verlinktes Buch gekauft, und den Selbsttest durchgeführt. Das Ergebnis lautete, dass ich unbewusst entweder die richtige Lesetechnik anwende, oder bereits von Natur aus extrem schnell lese.


    Das von Alice Thierry erwähnte Phänomen, dass man bei Interesse sogar noch schneller liest, wird im Büchlein auch erklärt. Anscheinend kann das Auge nämlich mehr als 10.000 Wörter pro Minute erfassen und das Gehirn diese Informationen problemlos verarbeiten. Wenn man nun versucht besonders langsam zu lesen, dann wird das Auge + Gehirn unterfordert, sodass die Konzentration nachlässt und das Lesevergnügen, m.E., geschmälert wird.


    Denn damals versuchte ich an manchen Stellen tatsächlich noch die eine oder andere Passage durch langsames Lesen auszukosten, was aber kontraproduktiv war. Mittlerweile "genieße" ich den jeweiligen Absatz, wenn er mir besonders zusagt, einfach indem ich ihn nochmals in meiner Geschwindigkeit lese.



    Zitat

    Original von JanvonderBank
    Also: Ich finde, Bilder die in Büchern beschrieben werden, brauchen einfach eine gewisse Zeit, sich zu entfalten...


    Das denke ich nicht. Wenn man versunken, somit konzentriert ist, dann klappt das auch beim schnellen Lesen super.


    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Knabbere ich langsam an einem Buch herum, ist das eher ein schlechtes Zeichen, sprich, das Buch reißt mich nicht wahnsinnig vom Hocker.


    Ansonsten hängt es vor allem davon ab, wieviel Zeit ich fürs Lesen erübrigen kann, wie schnell ich mit einem Buch durch bin.


    :write


    Zitat

    Original von JanvonderBank
    da wären wir übrigens wieder bei einer schönen Paralelle zu gutem (gut gewürztem) Essen...


    [...](Und... Bekommt man von zu vielen Büchern vielleicht auch ein Völlegefühl?)


    Ich denke, dass deine Metapher hinkt. (Schließlich würde ich die Aufnahmefähigkeit eines Gehirns nicht mit der eines Magens vergleichen.) Kann man nämlich nicht gleichsetzen...

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen - Buddha

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