Hallo liebe Eulen,
in der Leserunde zu "Die Farbe der See" haben Voltaire, Türmchen und meinereiner uns über unterschiedliche Lese-Tempi unterhalten... Ein spannendes Thema für einen Thread!
Ausgangspunkt war die Behauptung einer dem Buchwesen beruflich verbundenen Dame, ein 400-Seiten-Buch (knapp 100.000 Wörter oder 13.000 Zeilen oder 640.000 Zeichen!) in 3 Stunden (in Worten: DREI!!!) gelesen UND verstanden zu haben!
Also: Ich finde, Bilder die in Büchern beschrieben werden, brauchen einfach eine gewisse Zeit, sich zu entfalten... da wären wir übrigens wieder bei einer schönen Paralelle zu gutem (gut gewürztem) Essen...
Natürlich, nicht jeder Bissen ist gleich lecker, und nicht jeder Satz macht ein eigenes Universum auf. Und jeder ist da bestimmt auch anders gestrickt, aber diese Bilder im Kopf zuzulassen, bzw. den Geschmack auf der Zunge nicht gleich mit dem nächsten und übernächsten Satz wieder herunter zu spülen, das kann doch nicht ernsthaft binnen Bruchteilen von Sekunden passieren?
Aber ich stelle mal die Behauptung auf, dass, wer viel und schnell liest, sich nicht die Zeit nimmt (nehmen kann), ein einzelnes Buch richtig zu "zerkauen"... (Und... Bekommt man von zu vielen Büchern vielleicht auch ein Völlegefühl?)
Wenn ich mal boshaft bin, stelle ich sogar die provokante Behauptung in den Raum, dass, wer zu schnell liest, nicht genug Phantasie hat, um sich die Bilder eines Buches entsprechend farbig im Kopf anzulegen!
(Haha... jetzt krieg ichs bestimmt auf die Mütze :hau!)
Also, wie ist das bei Euch??? Gourmet oder Fastfood... Textwiderkäuer oder Bücherverschlinger???