Die letzten ihrer Art - Douglas Adams mal anders

  • "Die letzen ihrer Art" ist eines der wenigern Bücher, die ich regelmäßig an alle möglichen Leute verschenke.
    Erst letztens, eine Freundin hat ihren Geburtstag gefeiert, bevor sie für ein Jahr nach Neuseeland aufgebrochen ist.
    Packt das Buch aus, guckt irritiert, liest den Klappentext, drückt ein gequältes "Ah, danke" raus, liest dann erst den Autor, ruft, "OH, Douglas Adams - ich les doch grad den Anhalter!!" - was ich wiederum nicht wusste.
    Und einige Zeit später krieg ich eine begeisterte Mail aus Neuseeland, dass sie das Buch auf dem Flug verschlungen hätte und grad zum zweiten Mal liest.


    Viel mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen, außer vielleicht
    :anbet :anbet :anbet

  • Ich möchte euch als Einstieg bei den Büchereulen eines meiner Lieblingsbücher vorstellen, dass ich immer wieder gerne in Hand nehme und lese:


    Die letzten ihrer Art- Eine Reise zu den aussterbenden Tieren unserer Erde


    Über die Autoren


    Douglas Adams, 1952 geboren und 2001 (leider viel zu früh) verstorben, war ein britischer Schriftsteller, der vor allem mit der humoristischen SF-Reihe "Per Anahlter durch die Galaxis" bekannt geworden ist.
    Mark Carwardine (geb. 1959) ist ein britischer Zoologe, der bei verschiedenen Naturschutzorganisationen gearbeitet hat und jahrelang bei der BBC eine eigene Radiosendung zum Thema Naturschutz hatte.


    Kurzbeschreibung des Buches


    In dem Buch werden mehrere Reisen zu den aussterbenden Tierarten unserer Erde beschrieben, die Douglas Adams Ende der 80er-Jahre zusammen mit dem Zoologen Mark Carwardine im Auftrag des Observer bzw. der BBC unternommen hat.
    Besucht haben sie unter anderem die bis zu vier Meter langen Drachenechsen auf Komodo, die „größten, fettesten und flugunfähigsten Papageien der Welt" (Zitat Adams), die Kakapos in Neuseeland, die Baiji, blinde Süßwasserdelphine, die im Yangtse leben und die vegetarischen Rodrigues-Flederhunde auf Mauritius.


    Oder wie die Amazon-Redaktion so treffend sagt:
    "Was passiert, wenn die BBC den verrückt genialen Kultautor Douglas Adams (Per Anhalter durch die Galaxis) und den bekannten englischen Zoologen Mark Carwardine auf eine Expedition schickt? Dann entsteht ein Reisebericht, den Sie nicht wieder aus der Hand legen wollen."


    Eigene Meinung


    Douglas Adams bringt einem in seiner spritzigen und humorvollen Art das Schicksal dieser Tiere und der Menschen, die sich um den Erhalt dieser Tiere bemühen, nahe, ohne sich aber über sie lustig zu machen.
    Äußerst komisch sind natürlich auch die Schilderungen der Reisen selber (Murphy läßt grüßen) und der gewissen "Eigenheiten" der Tierschützer und sonstiger Experten.
    Das Buch ist unterhaltsam und witzig geschrieben, doch bei allem Humor enthält es auch viele ernsthafte Gedanken darüber, wie wir Menschen mit der Erde und unseren Mitbewohnern auf diesem Planeten umgehen.
    Und man lernt Einiges über Tiere, die vom Aussterben bedroht bzw. bereits ausgestorben sind.
    Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass die letzte Sichtung eines Baiji schon Jahre her ist und die Art daher tatsächlich als ausgestorben gilt. Dafür durfte ich vor zwei Jahren in einer Aufzuchtstation in Neuseeland ein echtes Kakapo-Küken sehen, der Einsatz der Tierschützer lohnt sich also. Die Vögel sind auf einigen neuseeländischen Inseln, auf denen es keine Fressfeinde für sie gibt, inzwischen auch wieder erfolgreich ausgewildert worden.


    Ach, und etliche schöne Fotos mit witzigen Bildunterschriften finden sich in dem Buch natürlich auch (zumindest in meiner Ausgabe aus dem Heyne-Verlag).

    "Alles Schöne im Leben hat einen Haken: Es ist unmoralisch, illegal oder es macht dick."
    (Mae West)

  • Hallo Batcat,


    danke für den Hinweis.:wave
    Mea culpa, ist mir bei Douglas Adams zwischen den Rezis für die "Anhalter-Bücher" durchgeschlüpft.
    Ich habe aber gestern schon eine PN an de Admins geschickt, den Thread wieder zu schließen.


    Ich hänge meine Bewertung dann an den entsprechenden Thread ran, um dieses tolle Buch wieder etwas ins Bewusstsein zu holen ... :lesend

    "Alles Schöne im Leben hat einen Haken: Es ist unmoralisch, illegal oder es macht dick."
    (Mae West)

  • Ich hätte den Thread ebenfalls fast nicht gefunden. Das liegt daran, dass "Die Letzten ihrer Art" bei den Rezensionen nach Autoren nicht unter "Douglas Adams", sondern unter "Mark Carwardine" eingestellt ist. Aber ich weiß nicht, ob es technisch möglich ist, das Buch unter beiden Autoren aufzuführen.


    "Die Letzten ihrer Art" hat mich wirklich beeindruckt.


    Wie man sich bei einem Buch von Douglas Adams schon denken kann, handelt es sich nicht um ein trockenes Zoologiebuch, sondern um einen sehr locker geschriebenen, unterhaltsamen Bericht. Dabei erfährt man (wie schon von meinen Vorschreibern erwähnt) nicht nur viel Neues über die beschriebenen Tiere, sondern auch über Land und Leute und z.B. die bürokratischen Hindernisse, die sich dem Team bei der Einreise stellten.


    Zwar nimmt Adams bei solchen Gelegenheiten auch ein paar Personen auf die Schippe - den kauzigen Naturschützer ebenso wie den fragwürdigen Zollbeamten - allerdings nie auf eine herablassende oder gemeine Weise, sondern immer sehr respektvoll und mit einem Augenzwinkern.


    Da das Buch doch relativ alt ist, habe ich nach dem Lesen nachgesehen, wie es jetzt um den Bestand der erwähnten Tiere steht: eine Art ist ausgestorben; die Situation der noch existierenden Arten scheint sich wohl ein wenig gebessert zu haben.


    Ach so, und ich habe ein neues Tier kennen und mögen gelernt, den Kakapo. :lache


    Insgesamt ein mindestens so witziges wie ernstes Buch, dem ich noch viel mehr begeisterte Leser wünsche.

  • Zitat

    Original von Delphin
    Es gibt übrigens eine Art Fortsetzung von Mark Carwardine und Stephen Fry. Douglas Adams lebt ja nicht mehr.


    Ich warte im Moment noch auf das Taschenbuch.
    .


    Hast du es inzwischen gelesen? :-)


    Ich bin auf die Verfilmung des Buches mit Stephen Fry und Mark Carwardine gestoßen.
    Die beiden reisen 20 Jahre nach der ersten Expedition zu den Amazonas-Manati, den Weißen Nashörnern, den Aye-Ayes, den Komodowaranen, den Kakapos und den Blauwalen.


    Soweit ich weiß, sind die DVDs aber nur auf Englisch erhältlich.


    Meiner Meinung nach absolut sehenswert!