Drei für immer / Halb und halb für drei - Marie-Aude Murail

  • 252 Seiten
    Frz. Orginaltitel "Oh boy!"
    Oktober 2010
    2003 unter dem Titel "Halb und halb für drei" erschienen


    Kurzbeschreibung (vom Verlag)
    Bonjour, le malheur!
    Kaum jemand fängt den Ernst des Lebens mit so viel Humor ein wie Marie-Aude Murail. In diesem Roman machen sich drei verwaiste Geschwister auf die Suche nach ihren ältern Halbgeschwistern in der Hoffnung, dort ein neues Zuhause zu finden. Was ihnen auch gelingt aber bis es so weit ist, hat der Leser sich mehr als einmal verstohlen die Tränen der Rührung und des Lachens aus den Augen gewischt.
    Eine Geschichte voller turbulenter Ereignisse, schräg, zeitgemäß, witzig und unglaublich ergreifend.


    Zum Autorin (Vom Verlag)
    Marie-Aude Murail stammt aus einer Schriftstellerfamilie aus Le Havre, Frankreich. Sie studierte Philosophie an der Sorbonne. Mit ihren Geschichten amüsiert sie Kinder wie Erwachsene – deshalb zählt sie zu den beliebtesten zeitgenössischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen Frankreichs und wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. 2008 wurde ihr Roman »Simpel« von der Jugendjury mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.


    Meine Meinung
    "Drei für immer" wurde mir von der gleichen Buchhändlerin empfohlen wie das Hörbuch zu "Nichts" von Janne Teller und auch in diesem Fall entdeckte ich so ein Buch, das mir sonst vermutlich entgangen wäre - vermutlich schon allein wegen der französischen Autorin.


    Doch ich wurde positiv überrascht und viel zu schnell waren die 252 Seiten durchgelesen. Der Klappentext ist ungewöhnlich zutreffend, denn die Erzählung ist tatsächlich sowohl ergreifend als auch immer wieder witzig. Dank des schwarzen Humors der Autorin wird aus der an sich sehr tragischen Geschichte ein unterhaltsames Buch.


    Die drei Morlevent-Geschwister Simeon (14), Morgane (8) und Venise (5) sind nach dem Selbstmord ihrer Mutter in einem Waisenhaus gelandet, denn ihr Vater hat sich schon vor längerem aus dem Staub gemacht. Dort wollen sie nicht bleiben, getrennte Unterbringung kommt auch nicht in Frage - was die zuständige Richterin und Sozialarbeiterin vor ein schier unlösbares Problem stellt. Doch die Geschwister sind pfiffig und lassen sich durch fast nichts von ihrem Plan abbringen, sich nicht trennen zu lassen. So haben sie die Wahl zwischen der spießigen und nicht mit ihnen verwandten Adoptivtochter ihres verschwundenen Vaters, Josiane und dem extrem chaotischen Bart...


    Marie-Aude Murail bürdet ihren Figuren eine Menge auf, durchbricht die Tragik aber immer wieder mit skurrilen Szenen, die mich mal laut lachen mal leise schmunzeln ließen. Der 14-jährige Simeon und die achtjährige Morgane gelten als hochintelligent und lassen ihre Mitmenschen oft verzweifeln, die niedliche fünfjährige Venise ist auch nicht auf den Kopf gefallen und weiß genau diesen geschickt durchzusetzen. Alle drei verändern sich im Lauf der Handlung sehr glaubwürdig, wachsen an den scheinbar unlösbaren Problemen. Auch die sehr unterschiedlichen Erwachsenen verändern sich durch den Kontakt zu den ungewöhnlichen Geschwistern, die sie die Welt plötzlich mit anderen Augen sehen lassen.


    Fazit:
    Ein ungewöhnlicher Jugendroman, der auch erwachsenen Lesern unterhaltsame Stunden bietet - die viel zu schnell vergehen. Skurrile Figuren, die einem schnell ans Herz wachsen und dort noch lange nach dem Zuschlagen des Buchs verweilen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • So sieht die Ausgabe von 2003 aus.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.