Tödlicher Gehorsam
Originaltitel: Obedience
Will Lavender
Übersetzerin: Bea Reiter
Aufbau Taschenbuch
ISBN: 978-3746626550
396 Seiten, 9,95 Euro
Über den Autor: Will Lavender, 1977 in Somerset, Kentucky geboren, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Als Universitätsprofessor unterrichtet er Kreatives Schreiben und Literatur. „Tödlicher Gehorsam“ ist sein erster Roman.
Handlung: Als die drei Studenten Mary, Brian und Dennis an der Winchester Universität ihre erste Stunde eines Logikkurses besuchen, erleben sie eine Überraschung. Professor Leonard Williams präsentiert ihnen nicht wie andere Dozenten einen Lehrplan, sondern eine höchst ungewöhnliche und aufregende Aufgabe: Sie sollen einen hypothetischen Mord verhindern…
Meine Meinung: Eine ungewöhnliche Aufgabe ist es, die Professor Williams in der ersten Stunde für seine Studenten des Logikkurses hat: Er stellt ihnen Polly vor. Eine junge Frau in ihrem Alter, die ermordet werden wird, wenn es ihnen nicht gelingt, durch logisches Denken und Ermitteln diesen Mord zu verhindern. Sie haben sechs Wochen Zeit Polly zu finden und sie vor ihrem Schicksal zu bewahren. Der Beginn des Buches vermag zu fesseln – man liest ja schon, welche Aufgabe die Studenten bekommen werden und so folgt man ihnen gespannt in den Hörsaal, um die erste Stunde bei Professor Williams zu erleben.
Williams spürt seine Schüler immer wieder auf, führt sie in die Irre und schickt sie mit geschickten kleinen Hinweisen an mögliche Orte, die wichtig für ihre Suche sind. Ganz langsam aber müssen die Studenten begreifen, dass viele Dinge ganz anders sind, als sie zuerst scheinen und dass der Professor immer tiefer in ihre Privatsphäre eingreift und sie manipuliert. Das Ziel ist lange Zeit nicht klar und das ist es auch, was das Buch lesenswert macht; man hat überhaupt keine Ahnung, in welche Richtung das Spiel gehen wird.
Trotzdem merkt man schnell, dass der Autor sehr viel Gewicht auf die Konstruktion seiner Handlung gelegt hat. Die Figuren dagegen bleiben etwas blass und uninteressant. Auch der Spannungsbogen reißt immer mal wieder ein und so liest sich das Buch zwar gut, doch so wirklich fesseln konnte es mich nicht.
Es kam zwar keine Langeweile auf, doch auch die Spannung blieb etwas auf der Strecke. Die Spuren, die Williams legt und denen Mary, Brian und Dennis folgen – die anderen Studenten aus dem Kurs scheinen gar nicht zu existieren – sind teilweise recht weit hergeholt und die Menge an „gewollten“ Zufällen und der merkwürdige Showdown lassen die Handlung dann leider sehr unwahrscheinlich und zusammengereimt wirken.
Mein Fazit: Eine gute Idee, deren Umsetzung mir persönlich nicht besonders gefallen hat.