Wien und der Tod

  • Die Habsburger hatten schon ihre besonderen Totenkulte, die Katakomben mit den Gebeinen unter dem Stephansdom sind auch nicht ohne, es gibt jede Menge Friedhöfe in Wien und ein Bestattungsmuseum. Das mal so als Stichworte zum googeln.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Nicht zu vergessen die Micheler Gruft mit ihren nicht verwesten Leichen. Der Zentralfriedhof im elften Bezirk wird von vielen Wiener Liedern besungen.


    Oh ja, die Michaeler-Gruft. Das war schon eklig, was die Führerin da erzählt hat.


    Vielleicht haben ja viele Wiener eine leicht morbide Ader - ist jedenfalls ein Klischee, das in vielen Reiseführern auftaucht.

  • :grab Ja ja, die Wiener sind schon sehr morbide. Vor ein paar Jahren war ich mal dort, wunderschöne Stadt, und unteranderem wurde so eine Tour angeboten. Konnte meine Mitreisenden aber nicht dazu überreden.

  • Mir fällt dazu der Begriff "a schene Leich" = "eine schöne Leiche" bzw. "ein schönes, festliches Begräbnis" ein. Weiß nicht, ob das in anderen Gebieten auch so als fester Begriff existiert.


    Ich habe keine Ahnung, ob wir Wiener morbider sind als andere "Volksgruppen". Ich habe tatsächlich eine Schwäche für Friedhöfe, vor allem alte. Meine Freunde und Familie - tatsächlich meist Mit-WienerInnen - sind bei meinen Urlaubsfotos immer etwas irritiert, wenn Friedhofsfotos kommen.
    Ich weiß nicht, alte Friedhöfe haben für mich etwas faszinierendes. Und das hat nichts mit einem Mangel an Verlusterlebnissen zu tun, ich habe durchaus bereits geliebte Menschen an den Tod verloren und tief betrauert.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Mir fällt dazu der Begriff "a schene Leich" = "eine schöne Leiche" bzw. "ein schönes, festliches Begräbnis" ein. Weiß nicht, ob das in anderen Gebieten auch so als fester Begriff existiert.


    Ich habe keine Ahnung, ob wir Wiener morbider sind als andere "Volksgruppen". Ich habe tatsächlich eine Schwäche für Friedhöfe, vor allem alte. Meine Freunde und Familie - tatsächlich meist Mit-WienerInnen - sind bei meinen Urlaubsfotos immer etwas irritiert, wenn Friedhofsfotos kommen.
    Ich weiß nicht, alte Friedhöfe haben für mich etwas faszinierendes. Und das hat nichts mit einem Mangel an Verlusterlebnissen zu tun, ich habe durchaus bereits geliebte Menschen an den Tod verloren und tief betrauert.


    "A schene Leich" sagt man bei uns auch ,wir leben allerdings nicht bei Wien, sondern an der Grenze zu Vorarlberg.
    Ich benütze diesen Ausdruck selbst bei schönen und festlichen Beerdigungen. :grab

  • Ich war vor zwei Jahren in Wien und hatte den Eindruck, dass man in Wien den Tod einfach nur als ganz normalen Teil des Lebens betrachtet und nicht als etwas Unheimliches oder Mysteriöses oder etwas, vor dem man Angst hat. Das hat sich auch ein bisschen auf mich übertragen, obwohl ich nur ein paar Tage dort war. Mich hat das ziemlich fasziniert.


    Und so viele Städte gibt es ja nicht, wo Grüfte und Friedhöfe zu den größten Touristenattraktionen zählen. Ich fand es schon ein bisschen seltsam, zwischen den Särgen und Gräbern herumzulaufen, als wären es ganz normale Sehenswürdigkeiten.

    Warum gibt es nicht nur die Berge, sondern auch Wälder und Flüsse und Seen? Alles hat seinen Wert für die Welt - nur ist es manchmal schwer, ihn zu erkennen. (Kai Meyer: Seide und Schwert)


    SuB: 8

  • Es gibt schon Friedhöfe, die entweder durch ihr Alter oder ihre ungewöhnliche Gestaltung sehenswert sind.
    Auf dem Wiener Zentralfriedhof sind es die Grabmäler der berühmten Komponisten, die die Leute anziehen.


    Anderswo sind es besonders alte, schön gestaltete Grabsteine oder Figuren. Solche Kunstwerke kann man halt nicht unbedingt im Museum betrachten.


    Bei uns in der Nähe gibt es einen schönen evangelischen Friedhof, auf dem alle Gräber die gleichen schmiedeeisernen Kreuze erhalten und auch die Kirche, die dazugehört, ist eine Besonderheit. Das kann man sich schon mal ansehen.

  • Der Zentralfriedhof wird ja auch sehr häufig als Park angesehen, ist ja ein Riesenareal, da gehen viele Menschen einfach nur spazieren, setzten sich auf eine Bank und genießen die Ruhe.


    Im Winter, wenn alles verschneit ist, ist der Friedhof wunderschön und da gehen vermehrt die Erwachsenen mit den Kindern hin, denn da kommen die Eichhörnchen und nehmen die Nüsse aus den Händen. Das ist schon weithin bekannt. :wave

  • Ich hatte Wien bisher nicht unbedingt auf meiner Reiseliste...aber wenn ich das hier so lese, scheint es ne Reise wert zu sein.


    Bestattungsmuseum find ich schon klasse und Gruften sowieso...und an nem schönen Friedhof geh ich auch nicht dran vorbei.


    Allerdings will ich nun zuerst mal nach Palermo in die Kapuzinergruft.

  • In Wien gibt es auch ein gerichtsmedizinisches Museum, das aber für die Öffentlichkeit aus ethischen Gründen nicht zugängig ist:


    http://www.meduniwien.ac.at/typo3/?id=5015


    http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_O…useum_Gerichtsmedizin.pdf


    Ich habe darüber irgendwann mal eine Doku gesehen.

  • Falls jemand Sky hat, auf Sky Krimi wird die 2-teilige Dokumentation wiederholt. Es wird unter anderem die Gerichtsmedizin in Wien in der Sensengasse gezeigt und auch Ausschnitte des Museums.


    Tote sagen aus - Die Geschichte der Gerichtsmedizin


    Sonntag, 28.11.2010


    6.20 Uhr Detektive mit dem Skalpell
    7.15 Uhr Knochen, Blut und Gene


    Quelle: Sky Krimi

    Liebe Grüße
    Helga :wave


    :lesend???

    Lesen ist ernten, was andere gesät haben

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  • Also ich muß ja sagen, Wien ist einfach klasse! War schon mehrmals dort und bin jedesmal auf's Neue begeistert. Die Friedhöfe (besonders der Zentralfriedhof) und die Gruften (Michaeler-u. Kaisergruft) muß man unbedingt gesehen haben. Auf dem Zentralfriedhof kann ich mich immer stundenlang aufhalten, er hat sowas Mystisches an sich. Da spürt man richtig die Geschichte. Habe dort auch Falco's Grab besucht, das ist ja der Hammer! Überhaupt die riesige halbe CD, auf der einige seiner Lieder stehen und er in Lebensgröße darauf abgebildet ist, hat mich fasziniert!!! :fingerhoch

    "Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken." (Hermann Hesse) :lesend