Warum wird Wien mit dem Morbiden und dem Tod in Zusammenhang gebracht?
Wien und der Tod
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Die Habsburger hatten schon ihre besonderen Totenkulte, die Katakomben mit den Gebeinen unter dem Stephansdom sind auch nicht ohne, es gibt jede Menge Friedhöfe in Wien und ein Bestattungsmuseum. Das mal so als Stichworte zum googeln.
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... und die Kaisergruft! So nah kommt man selten an Royale Persönlichkeiten heran, auch wenn sie schon Tod sind.
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Nicht zu vergessen die Micheler Gruft mit ihren nicht verwesten Leichen. Der Zentralfriedhof im elften Bezirk wird von vielen Wiener Liedern besungen.
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Zitat
Original von beowulf
Nicht zu vergessen die Micheler Gruft mit ihren nicht verwesten Leichen. Der Zentralfriedhof im elften Bezirk wird von vielen Wiener Liedern besungen.Oh ja, die Michaeler-Gruft. Das war schon eklig, was die Führerin da erzählt hat.
Vielleicht haben ja viele Wiener eine leicht morbide Ader - ist jedenfalls ein Klischee, das in vielen Reiseführern auftaucht.
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Zitat
Original von woelfchen
Warum wird Wien mit dem Morbiden und dem Tod in Zusammenhang gebracht?weil Heinrich Steinfest!
bo
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Ja ja, die Wiener sind schon sehr morbide. Vor ein paar Jahren war ich mal dort, wunderschöne Stadt, und unteranderem wurde so eine Tour angeboten. Konnte meine Mitreisenden aber nicht dazu überreden.
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Mir fällt dazu der Begriff "a schene Leich" = "eine schöne Leiche" bzw. "ein schönes, festliches Begräbnis" ein. Weiß nicht, ob das in anderen Gebieten auch so als fester Begriff existiert.
Ich habe keine Ahnung, ob wir Wiener morbider sind als andere "Volksgruppen". Ich habe tatsächlich eine Schwäche für Friedhöfe, vor allem alte. Meine Freunde und Familie - tatsächlich meist Mit-WienerInnen - sind bei meinen Urlaubsfotos immer etwas irritiert, wenn Friedhofsfotos kommen.
Ich weiß nicht, alte Friedhöfe haben für mich etwas faszinierendes. Und das hat nichts mit einem Mangel an Verlusterlebnissen zu tun, ich habe durchaus bereits geliebte Menschen an den Tod verloren und tief betrauert. -
Zitat
Original von Grisel
Mir fällt dazu der Begriff "a schene Leich" = "eine schöne Leiche" bzw. "ein schönes, festliches Begräbnis" ein. Weiß nicht, ob das in anderen Gebieten auch so als fester Begriff existiert.Ich habe keine Ahnung, ob wir Wiener morbider sind als andere "Volksgruppen". Ich habe tatsächlich eine Schwäche für Friedhöfe, vor allem alte. Meine Freunde und Familie - tatsächlich meist Mit-WienerInnen - sind bei meinen Urlaubsfotos immer etwas irritiert, wenn Friedhofsfotos kommen.
Ich weiß nicht, alte Friedhöfe haben für mich etwas faszinierendes. Und das hat nichts mit einem Mangel an Verlusterlebnissen zu tun, ich habe durchaus bereits geliebte Menschen an den Tod verloren und tief betrauert."A schene Leich" sagt man bei uns auch ,wir leben allerdings nicht bei Wien, sondern an der Grenze zu Vorarlberg.
Ich benütze diesen Ausdruck selbst bei schönen und festlichen Beerdigungen. -
Ich war vor zwei Jahren in Wien und hatte den Eindruck, dass man in Wien den Tod einfach nur als ganz normalen Teil des Lebens betrachtet und nicht als etwas Unheimliches oder Mysteriöses oder etwas, vor dem man Angst hat. Das hat sich auch ein bisschen auf mich übertragen, obwohl ich nur ein paar Tage dort war. Mich hat das ziemlich fasziniert.
Und so viele Städte gibt es ja nicht, wo Grüfte und Friedhöfe zu den größten Touristenattraktionen zählen. Ich fand es schon ein bisschen seltsam, zwischen den Särgen und Gräbern herumzulaufen, als wären es ganz normale Sehenswürdigkeiten.
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Es gibt schon Friedhöfe, die entweder durch ihr Alter oder ihre ungewöhnliche Gestaltung sehenswert sind.
Auf dem Wiener Zentralfriedhof sind es die Grabmäler der berühmten Komponisten, die die Leute anziehen.Anderswo sind es besonders alte, schön gestaltete Grabsteine oder Figuren. Solche Kunstwerke kann man halt nicht unbedingt im Museum betrachten.
Bei uns in der Nähe gibt es einen schönen evangelischen Friedhof, auf dem alle Gräber die gleichen schmiedeeisernen Kreuze erhalten und auch die Kirche, die dazugehört, ist eine Besonderheit. Das kann man sich schon mal ansehen.
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ich fahr nächste Woche wieder nach Wien und freu mich schon, endlich mal den Friedhof im 3. Bezirk anzuschauen. Ich bin nämlich auch ein Friedhofsfan!
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Der Zentralfriedhof wird ja auch sehr häufig als Park angesehen, ist ja ein Riesenareal, da gehen viele Menschen einfach nur spazieren, setzten sich auf eine Bank und genießen die Ruhe.
Im Winter, wenn alles verschneit ist, ist der Friedhof wunderschön und da gehen vermehrt die Erwachsenen mit den Kindern hin, denn da kommen die Eichhörnchen und nehmen die Nüsse aus den Händen. Das ist schon weithin bekannt.
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Ich hatte Wien bisher nicht unbedingt auf meiner Reiseliste...aber wenn ich das hier so lese, scheint es ne Reise wert zu sein.
Bestattungsmuseum find ich schon klasse und Gruften sowieso...und an nem schönen Friedhof geh ich auch nicht dran vorbei.
Allerdings will ich nun zuerst mal nach Palermo in die Kapuzinergruft.
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In Wien gibt es auch ein gerichtsmedizinisches Museum, das aber für die Öffentlichkeit aus ethischen Gründen nicht zugängig ist:
http://www.meduniwien.ac.at/typo3/?id=5015
http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_O…useum_Gerichtsmedizin.pdf
Ich habe darüber irgendwann mal eine Doku gesehen.
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Wie schade, das klingt nämlich echt interessant. Aber vielleicht kann ich mir ja Hoffnungen machen: "...für Medizinstudenten, Juristen und Exekutivbeamte."
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Falls jemand Sky hat, auf Sky Krimi wird die 2-teilige Dokumentation wiederholt. Es wird unter anderem die Gerichtsmedizin in Wien in der Sensengasse gezeigt und auch Ausschnitte des Museums.
Tote sagen aus - Die Geschichte der Gerichtsmedizin
Sonntag, 28.11.2010
6.20 Uhr Detektive mit dem Skalpell
7.15 Uhr Knochen, Blut und GeneQuelle: Sky Krimi
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@ Grisel
Hier in Niederbayern sagen wir auch a scheene Leich. -
Zitat
Original von Lili_Morinstal
@ Grisel
Hier in Niederbayern sagen wir auch a scheene Leich.Interessant, ist das also doch weiter verbreitet. Na seht Ihr, alles Klischee, wir Wiener sind ja gar nicht so.
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Also ich muß ja sagen, Wien ist einfach klasse! War schon mehrmals dort und bin jedesmal auf's Neue begeistert. Die Friedhöfe (besonders der Zentralfriedhof) und die Gruften (Michaeler-u. Kaisergruft) muß man unbedingt gesehen haben. Auf dem Zentralfriedhof kann ich mich immer stundenlang aufhalten, er hat sowas Mystisches an sich. Da spürt man richtig die Geschichte. Habe dort auch Falco's Grab besucht, das ist ja der Hammer! Überhaupt die riesige halbe CD, auf der einige seiner Lieder stehen und er in Lebensgröße darauf abgebildet ist, hat mich fasziniert!!!