"Zwanzig Jahre danach" - Erstes Buch, Kapitel 16 - 28

  • Der zweite Abschnitt ist beendet, und langsam finden Herr Dumas und ich wieder zusammen, wobei ich immer noch sagen muss, dass mir die Frische und der stellenweise Humor von "Die drei Musketiere" fehlt.


    ***
    Wir nähern uns dem Auftrag, den D'Artagnan mit Unterstützung seiner alten Freunde ausführen soll. Alle weiter wichtigen Personen werden vorgestellt bzw wieder eingeführt. Der Feind Mazarins um den es geht, ist der Duc de Beaufort, und wenn ich es recht verstanden habe, dann ist es auch dessen Einfluss auf den noch minderjährigen Ludwig XIV, den Mazarin fürchtet. Daher ist De Beaufort seit 5 Jahren in Vincennes eingesperrt. Athos Diener Grimaud erhält eine tragende Rolle bei den Fluchtplänen und der schließlich auch gelingenden Flucht. Mazarin kann das natürlich nicht durchgehen lassen und beauftragt kurzerhand und natürlich nicht ohne erbrachte Gegenleistung, D'Artagnan, der in der Hierarchie aufsteigen wird, und Porthos, der endlich Baron werden kann, mit der Auffindung und Gefangennahme des Duc de Beaufort. Nachdem mehrere Pferde zuschanden geritten wurden :reiter, Pistolen rauchten und Degen gezogen wurden, stehen die beiden Verfolger ihren Freunden Athos und Aramis gegenüber, die aber auf der Gegenseite kämpfen. Es hagelt Vorwürfe, verletzter Stolz steht im Raum, und schließlich werden Degen zerbrochen :fechten. Zum Schluss liegen sich alle 4 wieder in den Armen.
    Eine andere Handlungsebene wird eröffnet. Raoul, der Sohn Athos' und, wie wir erfahren einer sehr hohen Dame, mit der er mal ein Techtelmechtel hatte, verlässt die Sicherheit seines Vaterhauses und geht zur Armee.
    ***


    Endlich mal ein bisschen Leidenschaft, als sich die 4 auf unterschiedlichen Seiten stehenden Freunde wieder begegnen. Da wird geschrien, geweint, Degen gezogen und zerbrochen. Schon eher nach meinem Geschmack.
    Die Durchführung des Fluchtplanes hat mir auch gefallen: Flucht mit Pastete, sehr lecker und klappt auch noch! :lache

  • Aramis sammelt weiter fleißig Minuspunkte bei mir. Schon im ersten Abschnitt, dieser alte Heuchler, einen auf Mönch machen und trotzdem jedem Rck hinterherrennen. :nono.
    Und beim Wiedersehen der vier Freunde verhält er sich meiner Meinung nach auch einfach nur blöd.


    Herrlich fand ich die Geschichte über Raouls Zeugung :rofl

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Eines stört mich an meiner Übersetzung, die Musketiere kämpfen bei mir doch tatsächlich mit Schwertern, statt mit Degen :nono geht gar nicht!
    Außerdem heißt Athos' Sohn bei mir Rudolf! Ich hatte mich schon gewundert, kein wirklich französischer Name. :rolleyes


    Schwerter? :yikes Rudolf? :yikes
    Solche Übersetzungen verderben wirklich vieles.( Ich denke da nur an mein HdR-Erlebnis mit der Krege-Übersetzung, die ich kurz mal hatte)


    Ich hoffe, es wird nicht ganz so arg!


    Raoul scheint ein ganz patenter, junger Mann zu sein, ganz edler Gesinnung, ganz der Vater. Als die Szene der Begegnung mit Raouls Mutter kam, musste ich zweimal lesen, ob ich die Geschichte auch richtig verstanden habe. In der "3 Musketieren" hatte ich nicht den Eindruck, dass Athos die Chevreuse überhaupt kannte. Dass es zum Techtelmechtel kam, passt irgendwie gar nicht zu dem Athos, wie ich ihn immer gesehen habe - jedenfalls nicht als den Mann, der sich die Gelegenheit, mit einer fremden Schönheit anzubändeln, nicht entgehen lässt...
    Aber es sind ja auch Jahre vergangen.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Aramis sammelt weiter fleißig Minuspunkte bei mir. Schon im ersten Abschnitt, dieser alte Heuchler, einen auf Mönch machen und trotzdem jedem Rck hinterherrennen. :nono.
    Und beim Wiedersehen der vier Freunde verhält er sich meiner Meinung nach auch einfach nur blöd.


    ...


    Eingebildet und zimperlich war Aramis ja schon immer, und das hat sich auch nicht geändert. D'Artagnan versucht ja zuerst über den Diener an Aramis' Aufenthaltsort heranzukommen. Der erweckt den Eindruck, als führe sein Herr das beschauliche, fromme Leben, das er sich immer für ihn und sich gewünscht hatte. Aber Aramis ist der Liebhaber schöner Damen wie eh und je.

  • Das Raoul der Sohn von Athos ist, dachte ich mir schon - zu oft wurde auf die Ähnlichkeit verwiesen. Ich hab das schon richtig verstanden, bzw. in Erinnerung: Madame de Chevreuse = Marie Michon?
    Mich wundert diese einmalige Geschichte, ziemlich lockerer Lebenswandel damals und so gar nicht passend zu Athos...
    Ganz durch bin ich noch nicht, mir steht die Flucht noch bevor :grin

  • Zitat

    Original von nofret78
    Das Raoul der Sohn von Athos ist, dachte ich mir schon - zu oft wurde auf die Ähnlichkeit verwiesen. Ich hab das schon richtig verstanden, bzw. in Erinnerung: Madame de Chevreuse = Marie Michon?
    Mich wundert diese einmalige Geschichte, ziemlich lockerer Lebenswandel damals und so gar nicht passend zu Athos...
    Ganz durch bin ich noch nicht, mir steht die Flucht noch bevor :grin


    Du erinnerst dich richtig, was die Chevreuse/Michon betrifft.
    Das doch recht spontane Techtelmechtel hat mich bei Athos doch sehr gewundert. Zugegeben, die Dame war eine Schönheit, aber trotzdem :nono
    Ohne sich zu kennen einfach durch die Betten zu hüpfen, also wirklich, ich bin empört! ;-)


    Andererseits ist es für Athos genau die richtige Aufgaben, dem Jungen seine Werte zu vermitteln und ihn zu einem Edelmann zu machen. Darin ist er sicher richtig aufgegangen...

  • Oh ja, die Vaterrolle war genau das Richtige für ihn, und Raoul ist bis jetzt ja sehr wohlgeraten! Ich fand die Abschiedsszene zwischen den beiden so rührend, da kam mir doch fast ein Tränchen...
    Der Junge gefällt mir, und der wird seinen Weg machen.
    Der andere junge Mann der dort eintraf - ich musste sofort daran denken das Madame de Winter ja einen Sohn hatte...er wird doch nicht???
    Interessant ist auch, dass Athos auf jeden Fall gegen Mazarin arbeitet, da er ja Grimaud zur Befreiung von de Beaufort einsetzt. Und Aramis scheint da ebenso involviert zu sein, worum sollte es bei dem Gespräch im Hause des Abbe sonst gegangen sein?
    Bleibt noch Porthos, der sich für seinen Adelstitel für wen auch immer schlagen wird und D'Artagnan, der glaub ich auch für Ruhm für eine Seite kämpft - momentan für die von Mazarin... Ich bin gespannt, wie das zu vereinbaren ist...

  • Mal sehen wie Monsieur Dumas es hinbekommt, das alle Vier wieder auf einer Seite stehen, bisher schauts ja diesbezüglich eher düster aus...Aber, dafür erkenne ich so langsam meine vier Helden wieder :-]
    Die Flucht fand ich übrigens toll! Auf ne Pastete muss man kommen. Aus der Idee war wohl die mit Brot und eingebackener Feile entstanden :lache

  • Zitat

    Original von nofret78
    Mal sehen wie Monsieur Dumas es hinbekommt, das alle Vier wieder auf einer Seite stehen, bisher schauts ja diesbezüglich eher düster aus...Aber, dafür erkenne ich so langsam meine vier Helden wieder :-]
    Die Flucht fand ich übrigens toll! Auf ne Pastete muss man kommen. Aus der Idee war wohl die mit Brot und eingebackener Feile entstanden :lache


    Warte mal ab, Dumas bekommt es hin :chen


    Mir ging es auch so, dass für mich in diesem Abschnitt die 3 Ex-Musketiere und D'Artagnan endlich zu alter Form zurückfinden. Interessant finde ich übrigens auch diese Umkehrung im Bezug auf das erste Buch. Da sind es 3 Musketiere und ein junger Draufgänger, der zu ihnen gehören will. In "20 Jahre nachher" ist nujr noch D'Artagnan aktiv im Dienst und 3 haben sich schon zurückgezogen. :gruebel


    Die ganze Flucht inklusive der Pastetengeschichte und all der kompliziert gestellten Weichen, bis es so weit war, hat mir auch gefallen. Endlich mal was los :fechten

  • Na, dann kann ich mich ja auf was freuen. Auch darf ich gespannt sein auf welche Seite sie sich schlagen. Mazarins und somit die der Königin? Oder doch auf die von dem Ausbrecher? Leider erlaubt mir meine Zeit gerade nicht soviel zu lesen wie ich möchte, daher zuckl ich halt hinterher... :grin

  • Zitat

    Original von nofret78
    Na, dann kann ich mich ja auf was freuen. Auch darf ich gespannt sein auf welche Seite sie sich schlagen. Mazarins und somit die der Königin? Oder doch auf die von dem Ausbrecher? Leider erlaubt mir meine Zeit gerade nicht soviel zu lesen wie ich möchte, daher zuckl ich halt hinterher... :grin


    Ich weiß es und verrate nichts :fiesesgrinsen
    Aber wenn du soweit bist, dann bin ich hier!

  • Ich bin immer noch nicht ganz durch mit diesem Abschnitt, da ich im Moment sehr viel Zeit mit Stricken verbringe und noch ein weiteres Buch parallel lese. Die Pasteten-Flucht-Geschichte fand ich auch sehr amüsant, war raffiniert eingefädelt.
    Das Treffen mit Raouls Mutter war auch recht interessant. Dass sie ihren Sohn einfach zum Ort ihres früheren Techtelmechtels geschickt hat und damit an den falschen Mann :lache ist schon der Hammer. Klar, sie konnte ihn zu dem Zeitpunkt nicht gebrauchen, ihm kein sicheres Leben bieten, aber auf diese Weise hat sie ihn ja völlig der Ungewissheit ausgeliefert, denn sie hat sich anscheinend nicht mehr vergewissert, ob er auch wirklich beim Vater gelandet ist. :gruebel