Paulo Coelho - Elf Minuten

  • 286 Seiten
    Diogenes Verlag


    Autor:
    Paulo Coelho, geboren 1947, in Rio de Janeiro, begann ein Jurastudium, bevor er zwei Jahre lang Südamerika, Europa und Nordafrika bereiste.


    Zurück in Brasilien, schrieb er Theaterstücke und Songtexte, wurde Redakteur eines Musikmagazins und Angestellter von Polygram und CBS.


    1980 kündigte er seine Stelle, studierte fünf Jahre lang in einem alten spanischen Orden und legte den Pilgerweg nach Santiago de Compostela zu Fuß zurück; Erfahrungen, die in seine Bücher eingeflossen sind.


    Mit seinem Weltbestseller "Der Alchimist" wurde er neben Gabriel García Márquez der meistgelesene lateinamerikanische Schriftsteller der Welt.


    Inhalt:
    Es war einmal eine Prostituierte namens Maria... So beginnt Paulo Coelhos neuer Roman.


    Maria ist eine junge Stoffverkäuferin aus einem brasilianischen Dorf. Ihre ersten unschuldigen Flirts lassen sie mit gebrochenem Herzen zurück. Die Liebe ist für sie "etwas Schreckliches, das nur Unglück bringt", und sie ist überzeugt, dass sie nie die große Liebe finden wird.


    Ein Zufall verschlägt sie nach Genf, wo sie von Reichtum und einer Traumkarriere als Sambatänzerin träumt, sich schließlich aber als Prostituierte in einem Nachtclub durchbringt.


    Sie tut es ohne Scham, denn ihr Herz ist nicht dabei, und wie ihre Freier verfällt sie mehr und mehr einer dunklen Obsession: Sex.


    Da begegnet sie einem jungen Maler, der ihre zynische Weltsicht ins Wanken bringt und in den sie sich allen Vorsätzen zum Trotz verliebt.


    Maria muss sich entscheiden, ob sie den Mut hat, sich ihren Vorurteilen zu stellen und über eine intimere, spirituellere Form der Erotik die Liebe neu zu entdecken und ein anderes Leben zu wagen.


    Anmerkung:
    Ein ganz interessantes Buch mit einer ungewöhnlichen Geschichte und etwas anders erzählt als sonst üblich.


    Es ist eine wahre Geschichte. Diese Maria (Deckname) lebt heute in Lausanne, ist verheiratet und hat zwei hübsche Töchter.


    Vom Hocker hat es mich aber trotzdem nicht gerissen. Habe es heute in einem Zug durchgelesen. Kein Vergleich mit "Der Alchimist".

  • Hallo Helga,


    an "Elf Minuten" scheiden sich echt die Meinungen, wie ich es selten erlebt habe. Die Leser finden es supertoll, oder superblöd, etwas dazwischen gibt es selten.
    Elf Minuten kann man sicherlich auch nicht mit "Der Alchimist" messen, da ist Coelho sicherlich das Buch schlechthin gelungen. Meine Freundin hört es gerade als Hörbuch, mal schauen, ob ich es mir dann auch noch vornehmen werde, sie ist jedenfalls positiv überrascht.

  • Hallo Wolke,


    ich will ja gar nicht sagen, dass es schlecht ist. Es ist irgendwie eigenwillig.


    Auf der einen Seite ist sehr gut dargestellt und beschrieben, wie die jeweilige Situation auf Maria wirkt, es ist ja ein tatsächliche Lebensgeschichte.


    Auf der anderen Seite wieder habe ich es wie eine 08/15 Geschichte, die dauernd passiert und nichts Neues ist, empfunden.

  • Ich fand es weder supertoll noch superblöd... es ist wie Helga schon gesagt. Irgendwie vorhersehbar, irgendwie nix Besonderes. hat mich nicht wirklich gepackt, obwohl ich Coelho sonst eher verehre! Ich hoffe, das war ein einmaliger "Ausrutscher" und seine neuen Bücher werden so gut wie "Veronika", "Rio Piedra" oder "Der Alchimist". :wave

  • Ich gehöre zu denen, die es superblöd fanden. Ein Pretty-Woman-Thema, aber nicht besonders gut erzählt.


    Allein die Episode, in der eine Bibliothekarin der Prostituierten eine Aufklärungslektion über den weiblichen Körper und das sexuelle Empfinden von Frauen gibt ... ich hab mich gefragt, ob ich nicht in eine Satire geraten bin.


    Dass es eine biografische Geschichte sein soll??? Dass ich Coelho alles glauben muss???


    Jorinde

  • Dieses Buch hat mich auch nicht vom Hocker geworfen, aber "saublöd" ist es auch nicht. Er hat sich ja am Ende fast dafür entschuldigt, aber das Thema brannte ihm auf der Seele, und dann soll er´s auch schreiben dürfen ;-)


    LG Heidi

  • Hallo,
    ich bekenne mich auch als großer Coelho Fan, habe auch alles von ihm gelesen. (auch die Biografie "Bekenntnisse eines Suchenden").


    Ich war schon beim "Alchimist" ein bisschen enttäuscht, fand seine "alten" Sachen einfach besser. Grandios finde ich "Der fünfte Berg" und auch "Am Ufer des Rio.....".


    Und mit "11 Minuten" wusste ich gar nicht viel anzufangen. Es fehlte so viel, was einen "echten" Coelho ausmachte.


    Nun bin ich schon sehr gespannt auf "Der Zahir", der aber leider in der Bücherei immer vergriffen und im Buchhandel zu teuer ist.


    Hat ihn von euch schon wer gelesen? Ich bin auf jeden Fall guter Hoffnung.....


    Liebe Grüße

  • Zitat

    aber das Thema brannte ihm auf der Seele, und dann soll er´s auch schreiben dürfen


    ... klar, aber man muss es dann nicht lesen müssen .. ;-)


    sorry; aber ich halte Coelho für einen echten Sinn-Schwurbler, der zwar mit einer gewissen Chuzpe vorgeht, aber letztlich doch nur gut verpackte Binsenweisheiten zwischen seine Buchpappe gießt.

  • Hallo Jersey


    Ich habe heute den "Zahir" vorgestellt bei Zeitgenössisches, und fand ihn gut, es gibt aber wieder geteilte Meinungen dazu.
    Auch ich habe alles von Coelho gelesen, wenigstens was ins Deutsche übersetzt wurde. :wave
    Meine Lieblingsbücher sind:
    1. der Jakobsweg
    2. der fünfte Berg
    3. Veronika beschließt zu sterben


    Bekenntnisse eines Suchenden ist eine schöne Biographie, man erfährt sehr viel über Paulo.


    LG Heidi

  • Ich glaube, hier geht es auch weniger um die Geschichte an sich. Ich würde die nur als Aufhänger betrachten für die Passagen, in denen Maria über die Liebe sinniert.


    Klar, irgendwie Binsenweisheiten aber er spricht mir damit doch aus der Seele.


    Die ersten Passagen daraus hörte ich - bitte nicht lachen - bei der letzten Holliday on Ice Revue, gesprochen von Skye Dumont.
    Ich war wahrscheinlich die einzige in der Kölnarena, die andächtig zugehört hat *g*


    Im Frühjahr hab ich das Buch dann gelesen, zu diesem Zeitpunkt steckte ich in einer etwas unglücklichen Liebesbeziehung und Marias Gedanken über die Liebe trafen mich wirklich. Es passte wie die Faust aufs Auge. Vielleicht hat es mich deshalb so berührt.


    Weiter Bücher von Coelho habe ich noch nicht gelesen.

  • Ich habe es gestern ausgelesen und es hat mich berührt. Ich fand das Buch toll.
    Es ist das erste, was ich von Coelho gelesen habe.
    Okay, wenn man es jetzt nicht mit "Der Alchimist" vergleichen kann, war es für mich durchaus sehr schön.
    Viele Eindrücke gingen durch meinen Kopf, die ich am besten hätte sofort aufschreiben sollen, denn am Ende eines Buches sind sie leider immer wie weggeblasen :-(


    Einfach eine schöne Geschichte kann ich nur sagen!

  • Ich tu mich auch schwer mit einer Meinung zu dem Buch. Schlecht fand ich es auf keinen Fall und Pretty Woman Niveau wie hier jemand schrieb ist es definitiv nicht, dafür ist es viel zu "schön" geschrieben, wie Coelho halt so schreibt.
    Ich fand das Buch quoll ein bisschen über von Lebensweisheiten, aber trotzdem hat es mich auch ein bisschen nachdenklich gemacht, aber jetzt nicht so extrem, dass ich noch länger über die Geschichte nachdenken muss und sie mir nicht mehr aus dem Kopf geht...
    7 Punkte.

  • Ich habe das Buch nun nach dem zweiten Versuch beendet und bin unentschlossen. Ich finde es nicht gut, ich finde es auch nicht grottenschlecht.
    Es ist oberflächlich, aber auch nicht. Viele Dinge sind mir zu mystisch angemalt, manchmal erschlägt ein der christliche Aspekt mit der Keule. Der rein körperliche Aspekt und der Spaß an der Freude wird meiner Meinung nach etwas vernachlässigt. Viele Dinge finde ich schlicht nicht nachvollziehbar, vor allem das Ende vor dem Ende. Ist eine wahre Liebe wirklich nur dann gut, wenn man dem anderen volle Freiheit lässt, ihn quasi verlässt? Ich finde das eher quälend. Interessant ist die Beschreibung der Prostitition, vor allem das Geschäft. Zu dem Schmerz-Lust-Aspekt sage ich jetzt man nicht viel, nur, dass ich mir für mich nicht vorstellen kann, dass mir Unterwerfung eine Tür in die Unendlichkeit und damit Freude bereitet. Maria selbst ist mir nicht näher gekommen, es ist, als beobachte sie sich selbst von aussen und versucht unter die Schale zu dringen, nur gelingt es nicht. Ihre Gedanken sind mit zu einfach und mädchenhaft, und gerade die Tagebucheinträge sind teilweise so simpel. Denken Frauen, denken Prostiturierte, wirklich so?


    Ich werde es sicher nicht noch einmal lesen, erinnere mich aber vage, dass "Veronika beschließt zu sterben" mir vor Jahren ganz gut gefallen hat. Der Alchimist kommt aber aufgrund der lobenden Worte hier auch noch dran.

  • "Elf Minuten" war das erste Buch was ich von Coelho gelesen habe und ich fand es super. :-] Es hat mir zu dem Zeitpunkt einfach aus der Seele gesprochen und ich konnte mich mit ihren Gefühlen bzw Tagebucheinträgen total identifizieren.


    Den Alchimisten und den Zahir hab ich auch gelesen, fand ich jedoch nicht allzu besonders.
    Seitdem lass ich erstmal die Finger von ihm, da mich die echt enttäuscht haben. Hätte da, aufgrund der guten Rezensionen, mehr erwartet. Aber vielleicht kommt da ja irgendwann nochmal was.



    :wave

  • Also ich fand dieses Buch zwar nicht ganz so gut wie die anderen, die ich bislang von ihm gelesen habe, aber doch gut genug, um begeistert zu sein. :-]


    Wenn nicht ich für mich eintrete, wer dann?
    Wenn ich nur für mich selbst eintrete, was bin ich?
    Wenn nicht jetzt, wann dann?



  • Ich habe bis jetzt außer diesem hier nur Veronika beschließt zu sterben gelesen, was mir super gefallen hat.
    Aber auch Elf Minuten fand ich toll. Ein wunderbares Buch über die verschiedenen Seiten der Liebe, über ein naives Mädchen, das die Welt entdeckt, über Glauben an sich selbst.
    Mich machen Coelhos Bücher immer sehr nachdenklich, und zwar auf eine sehr positive Art und Weise. Er bringt mich dazu, die Dinge mal mit einem anderen Licht zu sehen. Vor allem die Stelle, bei der er beschreibt, wie eng Liebe und Schmerz miteinander zusammenhängen und wie viel Menschen eigentlich unter dem Zeichen des Schmerzes machen, hat mir sehr sehr gut gefallen.
    Die Tatsache, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht, gefällt mir noch viel mehr.




    Die Kapitel waren angenehm kurz und die Tagebuch-Einträge haben es noch zusätzlich aufgelockert =)



    Ich vergebe 9 Punkte.