'Der Tod wartet nicht' - Seiten 276 – Ende

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    Original von Stefanie Baumm: Es war für mich ganz interessant zu lesen, wie schnell man als Autor(in) in die Klischee-Ecke gerät. Obwohl (oder gerade vielleicht) das Thema realitätsnäher nicht sein kann. Die Idee war nicht, über den "bösen Russen" zu schreiben, sondern über das Organisierte Verbrechen und wie auf diese Weise auch die Wirtschaft "infiltriert" wird. Der Roman ist reine Fitkion, die Realität ist teilweise noch erschreckender - im Rahmen meiner Recherchen haben sich für mich in dieser Hinsicht Abgründe aufgetan.


    Hallo Stefanie,


    den Begriff Klischee habe ich hinsichtlich der Details aufgegriffen, gemeint war nicht die Autorin ;-), auch wenn ich weiß, dass der Autor/die Autorin Kritik an der Idee zugleich als persönliche Kritik werten kann.
    Was die "bösen Russen" betrifft, so hätte ich mir gewünscht, dass im Roman einmal eine Nationalität, die ansonsten nicht im Mittelpunkt steht, das Schlechte verkörpert.
    Warum dürfen beispielsweise nicht einmal Schweizer für derartige Verbrechen herhalten?

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    Original von Salonlöwin


    Hallo Stefanie,


    den Begriff Klischee habe ich hinsichtlich der Details aufgegriffen, gemeint war nicht die Autorin ;-), auch wenn ich weiß, dass der Autor/die Autorin Kritik an der Idee zugleich als persönliche Kritik werten kann.
    Was die "bösen Russen" betrifft, so hätte ich mir gewünscht, dass im Roman einmal eine Nationalität, die ansonsten nicht im Mittelpunkt steht, das Schlechte verkörpert.
    Warum dürfen beispielsweise nicht einmal Schweizer für derartige Verbrechen herhalten?


    Ich hab das nicht persönlich genommen, sorry, falls das missverständlich war. In der Schweiz gibt es sicher auch interessante kriminelle Strukturen im Bankensektor :grin


    Mafia ist aber nun mal eingeschränkt. Ich hab schon nicht die Italiener genommen, weil mir das zu abgefrühstückt war ... und die Russen sind hier nun mal sehr aktiv ...

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    Original von JaneDoe


    Der erste Tote war Wladimir Olgow, der beste Freund von Alexei.


    Ja, das weiß ich :-) Das belegt ja u.a. auch die Abgleichung der Zähne.
    Nur kann ich mir nicht erklären, wie Wladimir die 'Leitung' auf dem Gutshof hatte etc pp und trotzdem Alexei der gewesen sein soll, der immer in Vivians und Lasses Nähe gewesen sei. Er habe Lasse ja auch Russisch beigebracht und die Nähe, die sie gehbabt haben, soll ja auch der Grund dafür sein, dass Lasse Alexei sofort als seinen Vater - 'Papa' - akzeptieren lässt.
    Hat Alexei Wladimirs Identität angenommen um in Vivians und Lasses Nähe zu sein? Dann wäre er in den Wochen, die er immer mal verschwunden war also seinen eigentlichen 'Geschäften' nachgegangen....


    Das ist für mich die einzige Lösung...... wenn ich es dann weiter spinne war Wladimir also auch mit der Mafia verbändelt, jedoch nie auf Lehnhof und Konstantin hat dann Alexei beeinflusst, so dass er Wladimir dann umbrachte....oder so? Obendrein wäre dann der Schuß ja auch sehr überlegt gewesen, denn man sollte ihn ja noch identifizieren können....


    :gruebel



    Bzgl. Sven bin ich auch davon ausgegangen, dass er Christina trifft. Die Erklärung, wie der Kontakt zu Constanze entstanden ist, fand ich ok. Allerdings hatte ich bei der Beschreibung des Treffens der beiden das Gefühl, als wenn Sven auch durchaus Interesse an Constanze haben könnte ;-)


    Constanze als Person fand ich übrigens sehr interessant. Ein Buch aus ihrer Perspektive hätte bestimmt das Zeug zu einer guten Familien Saga :grin

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

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    Original von Lesehest
    Nur kann ich mir nicht erklären, wie Wladimir die 'Leitung' auf dem Gutshof hatte etc pp und trotzdem Alexei der gewesen sein soll, der immer in Vivians und Lasses Nähe gewesen sei. Er habe Lasse ja auch Russisch beigebracht und die Nähe, die sie gehbabt haben, soll ja auch der Grund dafür sein, dass Lasse Alexei sofort als seinen Vater - 'Papa' - akzeptieren lässt.
    Hat Alexei Wladimirs Identität angenommen um in Vivians und Lasses Nähe zu sein? Dann wäre er in den Wochen, die er immer mal verschwunden war also seinen eigentlichen 'Geschäften' nachgegangen....


    Das ist für mich die einzige Lösung...... wenn ich es dann weiter spinne war Wladimir also auch mit der Mafia verbändelt, jedoch nie auf Lehnhof und Konstantin hat dann Alexei beeinflusst, so dass er Wladimir dann umbrachte....oder so? Obendrein wäre dann der Schuß ja auch sehr überlegt gewesen, denn man sollte ihn ja noch identifizieren können....
    :gruebel


    Nicht Wladimir hatte die Leitung auf dem Gut, sondern Alexei, der unter Wladimirs Namen dort war, hatte die Leitung. Daher auch die Nähe zu Vivian und Lasse. An einer Stelle wird auch darauf hingewiesen, dass Vivian Schwierigkeiten mit Alexeis "neuen" Namen hat.


    Petrow hat durch Lügen / Intrigen Alexei dazu gebracht, Wladimir, seinen besten Freund, umzubringen. Durch was bzw. welche Lügen ist mir jedoch nicht klar geworden. Und warum Alexei Petrow an dieser Stelle mehr vertraut hat als seinem besten Freund, auch nicht ganz. Ich habe mir das so zusammengereimt, dass Petrow eben sein Mentor war und Alexei gegenüber Petrow und der "Firma" Verpflichtungen gefühlt hat und sollte nun Wladimir die Firma bedrohen, muß er entfernt werden.

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    Original von JaneDoe
    Alexei tötet Menschen im Auftrag anderer. Da kann er so viel reflektieren wie er will, er ist ein skrupelloser Mörder. Und auch wenn Martinez das Intellektuelle fehlt, sind für mich beide Personen sehr ähnlich angelegt, vor allem in ihrer Wirkung auf den Leser.


    Das mit der Wirkung auf den Leser gebe ich unumwunden zu. :grin Alles weitere birgt Stoff für eine interessante Diskussion über Ethik, Moral, Weltanschauung ...


    Zitat

    Original von StefanieBaumm
    Und jetzt habe ich auch das andere gefunden, deshalb editiere ich gerade noch einmal: Die Dame, die Sven von Dibbern am Flughafen in Kanada abholt ist Christina ...


    Christina hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Wie kam die denn nach Kanada? Ohne Hilfe wäre ich nie drauf gekommen, dass sie es ist, die ihn da abholt.[/quote]


    In Friedrich von Dibberns Gedanken wird irgendwo erwähnt, dass Christina angerufen hat und sich nach dem Gut und Sven erkundigt hat - daraus lässt sich folgern, dass weiterhin ein Kontakt besteht, auch zu Sven.

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    Original von Ina


    Nicht Wladimir hatte die Leitung auf dem Gut, sondern Alexei, der unter Wladimirs Namen dort war, hatte die Leitung. Daher auch die Nähe zu Vivian und Lasse. An einer Stelle wird auch darauf hingewiesen, dass Vivian Schwierigkeiten mit Alexeis "neuen" Namen hat.


    Petrow hat durch Lügen / Intrigen Alexei dazu gebracht, Wladimir, seinen besten Freund, umzubringen. Durch was bzw. welche Lügen ist mir jedoch nicht klar geworden. Und warum Alexei Petrow an dieser Stelle mehr vertraut hat als seinem besten Freund, auch nicht ganz. Ich habe mir das so zusammengereimt, dass Petrow eben sein Mentor war und Alexei gegenüber Petrow und der "Firma" Verpflichtungen gefühlt hat und sollte nun Wladimir die Firma bedrohen, muß er entfernt werden.


    Die Geschichte ist kompliziert, aber Ina hat das schon ganz richtig aufgelöst. In den Wochen, die Alexei "verschwunden" war, ist er tatsächlich seinen Geschäften für die Mafia nachgegangen.


    Petrow hat ihn erst auf die Straße geschickt, um zu sehen, wie er sich druchbeißt, dann hat er ihm eine exklusive Ausblildung verpasst, damit er sich in der westlichen Gesellschaft berwegen kann und dort die Geschäfte führt/die nötigen verbindungen schafft. Aber die Polizei war doch irgendwann hinter ihm her, nicht zuletzt Leif Falkner, und deshalb ist Alexei unter dem Namen Olgows auf dem Gut untergetaucht (Stahl reflektiert darüber an irgendeiner Stelle). Und natürlich fühlt sich Alexei zu allererst seinem "Paten" verpflichtet, aber letztlich gelingt es ihm, sich zvon ihm zu lösen, wenn auch nicht mit dem Ergebnis, das ihr euch vielleicht gewünscht hättet. Ich mag es halt realistischer ... ;-)

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    Original von StefanieBaumm
    In Friedrich von Dibberns Gedanken wird irgendwo erwähnt, dass Christina angerufen hat und sich nach dem Gut und Sven erkundigt hat - daraus lässt sich folgern, dass weiterhin ein Kontakt besteht, auch zu Sven.


    Das hab ich dann wohl komplett überlesen.

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    Original von Johanna
    So, durch - und es war guuut :grin


    Mir hat es auch gefallen....

    Zitat


    Auch bin ich froh, daß die Geschichte um Alexej, Vivian und den lütten Lasse so gesehen gut ausgegangen ist.


    Naja, ob das so Gut ist, wenn Vivian nun die Mafia-Braut ist, und jedes mal fürchten muss, verhaftet, oder noch schlimmer von Konkurrenten umgebracht zu werden.. Genauso wird Lasse wohl kaum in einem "normalen" Elternhaus aufwachsen können.
    Also mein Ding wär das nicht.


    Zitat


    Ja, auch ich mochte den "Bösen" Alexej. :grin
    Mochte, in dem Rahmen, daß er sich nicht um 180° wandelt, aber eben doch so, daß er für Vivian und Lasse alles macht und merkt, daß es im Leben eben doch noch mehr gibt, als nur Einsamkeit, nur auf sich selebr verlassen können, nimandem trauen können und keinerlei familiäre Bande.


    Nee, ich fand ihn nicht so sympatisch, und wenn es ihm Ernst gewesen wäre, dann wäre er mit ein wenig Geld ausgestiegen, und hätte ein völlig neues Leben angefangen.


    Stefanie


    Danke für den Lesespass, das Buch hat mir gut gefallen. Ich hoffe doch, bei einem deiner nächsten Bücher, eine neue Leserunde, die du wieder aktiv beteiligen wirst. (Ich hoffe es jedenfalls! :-])

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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    Original von Hoffis
    Stefanie


    Danke für den Lesespass, das Buch hat mir gut gefallen. Ich hoffe doch, bei einem deiner nächsten Bücher, eine neue Leserunde, die du wieder aktiv beteiligen wirst. (Ich hoffe es jedenfalls! :-])


    Danke. Immer wieder gern. :grin
    Schon mal zum Anfüttern: In "Am Anfang war der Tod" gibt es ein Wiedersehen mit Leif Falkner als Protagonist ...


    Neues Lesefutter von meinem Alter Ego Alex Berg gibt es im Herbst 2011.

  • Also ich habe diesen letzten Abschnitt nun auch beendet. Ich fand auch diesen Abschnitt bis zum Schluss spannend.


    Dass Constanze Vivian geholfen hat fand ich gut, obwohl sie es ja nicht ohne Hintergedanken getan hat. Sie hat damit eine sehr elegante Lösung gefunden ihren Mann zu "entsorgen/beseitigen".


    Dass Nils Jäger sich so "positiv" entwickelt, hätte ich auch nicht gedacht. Wobei ich das Ende unerwartet aber gut fand - die kleine Familie war wieder zusammen.


    Das Buch war spannend von der ersten Seite bis zum Schluss.


    Viele Grüße :wave

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    Original von Stefanie Baumm
    ..dass es irgendwann noch einmal einen vierten Band geben muss, in dem sich all die offenen Enden finden


    Da hoffe ich doch schwer drauf! Von den drei Stefanie Baumm Büchern ist dieses mein absoluter Favorit, wahrscheinlich weil Alex Berg hier schon am deutlichsten durch schimmert. Inzwischen würde ich einigen der Protagonisten sehr gerne wieder begegnen, allen voran Alexei und Vivian. Leif treffen wir in Teil drei wieder, aber auch da bleibt einiges offen, wenn ich mich recht erinnere.


    Zitat

    Original von Stefanie Baumm
    „Autoren und ihre handelnden Figuren müssen bisweilen auch in einen Dialog über Ausrichtung und Absichten eintreten. Nils Jäger war, als ich den Roman begonnen hatte, für mich wirklich negativ angelgt, aber während des Schreibprozesses kam irgendwann der Moment, wo er sich in seiner ganzen Größe von 1,96m vor mir aufbaute, mich ernst durch seine Brille anschaute und mir erklärte, dass er mit dieser Rolle unzufrieden wäre, sich nichtwirklich identifizieren könnte und was ich denn davon halten würde, wenn er doch zu "den Guten" gehören würde. Wir haben das ein bisschen hin und her diskutiert, letztlich waren seine Argumente aber überzeugend.“


    Das ist ja wirklich putzig, ich stelle es mir gerade bildlich vor :rofl.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Die Themen Russenmafia und Organhandel gehören halt nicht zu den bequemsten.


    Auf jeden Fall! Als wäre Organhandel nicht schon schlimm genug, waren dann auch noch Kinder die Opfer, damit hatte ich das größte Problem.


    Zitat

    Original von Jane Doe
    Christina hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Wie kam die denn nach Kanada? Ohne Hilfe wäre ich nie drauf gekommen, dass sie es ist, die ihn da abholt.


    Ehrlich gesagt habe ich sofort an Christina gedacht, als ich las „…mitten zwischen ihnen ein paar helle Augen, von denen er noch gestern nicht mal im Traum zu hoffen gewagt hatte, sie wiederzusehen“. Es wurde zu Beginn der Geschichte kurz angedeutet, dass zwischen den beiden eine gewisse Bindung besteht, dann aber nicht weiter ausgeführt. Ich bin nur nicht so ganz sicher, ob ich ihm das gönne - aber gut, irgendwo ist er ja auch nur eine arme Socke mit einer unglücklichen Kindheit ;-).


    Ich finde auch, dass es zwischen Martinez und Alexei gewisse Parallelen gibt, aber Martinez berührt mich persönlich sehr viel weniger. Er ist als Protagonist bei weitem nicht so intensiv ausgestaltet wie Alexei (jedenfalls bisher). Für mich wurde die Tiefgründigkeit und Ambivalenz von Alexeis "russischer Seele" unglaublich gut heraus gearbeitet. Es gibt da so ein paar Lieblingsstellen von mir ... :anbet.


    Hier im letzten Abschnitt wird die Geschichte immer emotionaler, die Ermittler treten völlig in den Hintergrund. Die Szene, in der Vivian und Constanze in dieses Bürogebäude eindringen und Alexei befreien ist absolut filmreif - "ganz großes Kino!" Überhaupt bin ich auch hier wieder der Meinung, dass dieser Roman einen hervorragenden Thriller abgäbe!!!


    Ich ärgere mich jetzt noch mehr, dass ich damals nicht an der LR teilgenommen hat, das Buch bietet so viel Diskussionsstoff :-(.