Also ich habe heute angefangen zu lesen so am Nachmittag bin schon auf Seite 86 und bin gespannt wies weiter geht und was das alles zu bedeuten hat.
Aber die Figuren sind mir irgendwie alle unsympathisch.
......
Also ich habe heute angefangen zu lesen so am Nachmittag bin schon auf Seite 86 und bin gespannt wies weiter geht und was das alles zu bedeuten hat.
Aber die Figuren sind mir irgendwie alle unsympathisch.
......
1994 verschwindet die kleine Juliane und wird kurz darauf ermordet aufgefunden. Kommissar Menkhoff, ein schwieriger und keinesfalls umgänglicher Mensch, ist sich sicher, den Schuldigen im undurchsichtigen Psychiater Joachim Lichner gefunden zu haben. Verbissen macht er sich daran, Lichner hinter Gitter zu bringen. Alex Seifert, sein junger Kollege, hegt insgeheim Zweifel an der Schuld des Psychiaters und an der Rolle, die Menkhoff bei dessen Verurteilung gespielt hat, schweigt aber.
15 Jahre später werden Menkhoff und Seifert zu einem Entführungsfall gerufen und stehen uvermittelt vor Dr. Lichner. Seine Tochter ist das Entführungsopfer, doch der Psychiater bestreitet energisch, überhaupt ein Kind zu haben. Für Kommissar Menkhoff steht außer Frage, dass Lichner auch in diesem Fall seine Finger im Spiel hat. Seine aggressiv vorangetriebenen Ermittlungen gegen Lichner stürzen seinen Kollegen Seifert in tiefe Gewissensnöte: kann er wirklich ein weiteres Mal schweigend dabei zusehen, wie ein Unschuldiger hinter Gittern landet?
Arno Storbel erzählt seine Geschichte aus der Sicht von Alex Seifert und lässt seine Leser hautnah dessen Verzweiflung über die Methoden seines Kollegen und Mentors Menkhoff spüren. Ein Stück weit verzweifelt der Leser selbst an diesem Kommissar Menkhoff, dessen aggressive und selbstgerechte Art mit Menschen umzugehen, kaum Sympathien aufkommen lassen. Dass die Zielscheibe für Menkhoffs ungezügelten Zorn - Psychiater Joachim Lichner - ebenso arrogant und menschenverachtend agiert, macht es kaum besser.
Die Ermittlungen 1994 und die Vorgänge 2009 werden im Wechsel geschildert, der geradlinige und schnörkellose Stil Strobels macht es dem Leser jedoch leicht, den Überblick zu behalten, die Kürze der einzelnen Kapitel trägt ein Übriges dazu bei.
Die Figuren hingegen sind schwere Kost, der Leser braucht Durchhaltevermögen, bis sich herauskristallisiert, dass Kommissar Menkhoff mitnichten einen Freifahrtschein besitzt sondern auch er mal in seine Schranken gewiesen wird.
Das letzte Drittel des Buches macht vieles von dem wieder wett, was mir zuvor negativ aufgefallen ist, lediglich die Rückblende über die Kindheit von Lichners Lebenspartnerin bleibt als absoluter Tiefpunkt des Romans im Gedächtnis.
Fazit: Geradliniger Thriller mit interessanter Story, 7 von 10 Punkten.
Meine Meinung: Was wäre, wenn man seinem Kollegen mit dem man Jahre zusammen gearbeitet hat, plötzlich nicht mehr trauen kann, wenn ein alter Fall wieder in die Gegenwart gerückt wird, der die Ermittler auch nach langer Zeit an sich und an dem Verdächtigen zweifeln lässt? Genau das geschieht in Das Wesen. Die Kommissare Seifert und Menkhoff von der Aachener Kripo gehen einem anonymen Hinweis auf ein verschwundenes Mädchen nach. Als sie die Adresse aufsuchen, die angegeben wurde, treffen sie auf einen Bekannten. Dr. Joachim Lichner, der Vater des angeblich vermissten Mädchens wurde vor Jahren von ihnen wegen Verdacht des Mordes an der kleinen Juliane festgenommen und später in einem Indizienprozess zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Zugegeben hatte er die Tat nie und Menkhoff, der sich damals, wie heute von dem Tatverdächtigen immer wieder provozieren lässt, scheint sich in Widersprüche zu verwickeln und als etwas geschieht, bei dem er persönlich betroffen ist, werden die Zweifel seines Partners Alex immer größer…
Die erste Ermittlung der beiden Kommissare fand 1994 statt und nun müssen sie sich erneut mit dem unangenehmen Verdächtigen auseinander setzen. In häufigen Rückblenden wird immer wieder von den Geschehnissen von 1994 erzählt und so springt man (vielleicht etwas zu oft) zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her.
Die Handlung lebt von den beiden sehr unterschiedlichen Charakteren der Ermittler. Die ständige Spannung zwischen beiden ist greifbar und gut gelungen. Die Figur des Joachim Lichner ist mit viel Gespür zu einem zwielichtigen und undurchsichtigen Menschen ausgearbeitet. Leser und Ermittlern geht es ähnlich: man blickt nicht hinter die Fassade dieses Menschen und so ist man in ständiger Unsicherheit, ob er die Wahrheit sagt, oder ob er eine weitere Lüge auftischt. Man muss sich auf sein Bauchgefühl verlassen, obwohl dies in Ermittlungen nicht immer ein guter Ratgeber ist. Menkhoff scheint genau danach zu handeln und so beginnt ein Wechselbad der Gefühle. Man baut sich Lösungsansätze, verwirft sie wieder und stellt neue Theorien auf, die so lange standhalten, bis das nächste Puzzleteilchen präsentiert wird und alles wieder ganz anders zu sein scheint.
Dieses Spiel mit den Ahnungen und Vermutungen des Lesers ist es, das bis fast zum Schluss hin den Spannungsbogen aufrecht erhält und somit für gute und spannende Unterhaltung sorgt.
Mein Fazit: Ein solider Thriller mit allen Zutaten, die man sich als Leser wünscht.
Lang ersehnt und endlich auf dem Markt: "Das Wesen", der neue Thriller von Arno Strobel, in dem sich zwei verbissene und unerschütterliche Menschen ein interessantes Psychoduell liefern.
Nach 15 Jahren kommt es zu einem höchst unerfreulichen Wiedersehen zwischen Kommissar Bernd Menkhoff und dem Psychiater Dr. Joachim Lichner. In Aachen verschwindet ein kleines Mädchen und Dr. Lichner, der entgegen seiner Unschuldsbeteuerungen eine langjährige Haftstrafe wegen Mordes an einem Mädchen absitzen musste, gerät erneut in den Kreis der Verdächtigen. Damals wie heute sind der von Lichner's Schuld überzeugte und nahezu besessene Bernd Menkhoff und sein eher zweifelnde Kollege Alexander Seifert mit dem Fall betraut.
In der clever gewählten Ich-Perspektive schildert Alexander Seifert die laufenden und die früheren Ermittlungen, die 1994 zur Verurteilung des Psychiaters geführt haben. Die Handlung springt zwischen 1994 und 2009 hin und her und wird ab ungefähr der Hälfte des Buches nur noch in der Jetzt-Zeit erzählt, was ich erheblich angenehmer empfunden habe.
Die Geschichte ist sprachlich einfach gestaltet und lässt sich leicht und flüssig lesen. Dem Autor gelingt es, kontinuierlich Spannung aufzubauen, diese zu halten und zu einem tatsächlich überraschenden und schlüssigen Ende zu führen.
Dennoch ist der Funke auf mich nicht richtig übergesprungen, was sicherlich an den Personen lag, mit denen ich mich nicht wirklich anfreunden konnte. Bernd Menkhoff war mir aufgrund seines ungehaltenen und eigensinnigen Verhaltens und seiner zum Teil recht derben Ausdrucksweise gänzlich unsympathisch. Sein Kollege Seifert erschien mir trotz seiner offensichtlich stattgefundenen Weiterentwicklung immer noch zu duckmäuserisch und memmenhaft. Dagegen hat mir die Darstellung der Figur des Dr. Lichner gut gefallen. Für manch andere das Geschehen auflockernde Nebenfigur hätte ich mir jedoch einen größeren Auftritt gewünscht.
Trotzdem: "Das Wesen" bietet unblutige und spannende Unterhaltung und macht neugierig auf die nächste Veröffentlichung eines deutschen Autors, der mithalten kann und Potenzial nach oben besitzt.
ZitatOriginal von oemchenli
Also ich habe heute angefangen zu lesen so am Nachmittag bin schon auf Seite 86 und bin gespannt wies weiter geht und was das alles zu bedeuten hat.
Aber die Figuren sind mir irgendwie alle unsympathisch.
......
So bin durch. Es las sich fix durch die kurzen Kapitel. Aber die Figuren waren so...ach ich weiß nicht wie ichs sagen soll.
Unsympathisch dieser Bernd stur wie ein Hund, und sein Partner ein Angsthase. Ich meine wenn ich 15 Jahre mit jemanden so eng zusammen arbeite dann kann ich dem auch mal die Meinung geigen ohne das er gleich mein Vertrauen zu ihm in Frage stellt. Nein mit dem Herren möchte ich nicht zusammen arbeiten.
Alles in allem sehr solider Thrillerkost ich freu mich schon auf das Nächste.:zwinker
Zum Inhalt wurde bereits alles gesagt.
Es ist von der ersten Seite an überaus spannend, packend, unblutig und lässt einen bis zum Schluß nicht mehr los. Wie bereits beim Trakt, konnte ich auch hier nicht aufhören, bis ich die Lösung hatte.
Die kurzen Kapitel und die verschiedenen Zeiten erzeugen einen richtigen Sog. Arno hat es verstanden, mit dem Leser Katz und Maus zu spielen, er hat uns ständig auf neue, falsche Fährten gelockt und wir sind ihm brav gefolgt.
Von mir deshalb volle 10 Punkte und ich freue mich schon auf das nächste Buch im Oktober.
Ich habe "Das Wesen" auch im Rahmen der Leserunde gelesen, in der fleißig über die Figuren und deren mögliche Motive spekuliert wurde.
Arno Strobels neustes Werk ist ein spannender Thriller, der sich abseits der ausgetretenen Pfade psychopathischer Serienmörder und depressiver Ermittler bewegt, sowie erfreulich unblutig ist.
Die Hauptfiguren sind dreidimensional gezeichnet und obwohl ich mit keiner von ihnen so richtig warm wurde, fesselte mich das Buch trotzdem. Zunächst sind da die beiden testosteronverströmenden Widersacher Dr. Lichner und Bernd Menkhoff, denen jeweils ein Partner zur Seite steht. Bei dem unglaublich arroganten Psychologen Lichner ist das seine Freundin Nicole, bei Menkhoff sein unselbstbewusster Kollege Seifert.
"Das Wesen" spielt auf zwei Zeitebenen, 1994 bei Dr. Lichners erster Verhaftung durch Menkhoff und darauf folgenden Verurteilung wegen Mordes an einem kleinen Mädchen. 2009 treffen die beiden wieder aufeinander und die Umstände gleichen sich auf verblüffende Weise, nur dass diesmal die kleine Tochter von Dr. Lichner verschwunden sein soll. Der Wechsel zwischen den zwei Handlungssträngen bereitete mir keinerlei Probleme und so konnte ich schnell in die Handlung eintauchen. Der flüssige Erzählstil und die beiden schillernden Hauptfiguren bescherten mir fast eine schlaflose Nacht und nur weil ich keinen Urlaub hatte, wurde die Lektüre mehrfach unterbrochen. Anfang des letzten Drittels hatte ich eine Vermutung, wer hinter der Sache stehen könnte, wobei das Ende trotzdem etwas anders ausfiel als erwartet.
Fazit:
Spannend und überzeugend konstruiert mit schillernden, lebendigen Hauptfiguren und zahlreichen überraschenden Wendungen, sowie falschen Fährten und ein wenig Aachener Lokalkolorit. Jetzt heißt es wieder Warten auf das nächste Buch von Arno Strobel...
Wieder einmal ein sehr guter gelungener Psychothriller von Arno Strobel. Wie schon beim Trakt, hat mich das Wesen von der ersten Seite durch seine sehr bildhafen Beschreibungen und Handlungen, die einen gleich in den Bann zogen, gefesselt. Die Spannung wuchs mit jeder Seite und jedes Mal wenn ich dachte, ich hätte die Lösung, wurde ich auf eine andere Fährte gelockt.
Das Besondere hier war für mich, dass die Handlung in zwei Zeitsträngen parallel ablief, und genau das gefiel mir ausnehmend gut. Die Charaktere waren sehr unterschiedlich und lebendig dargestellt. Man konnte sehr schnell Sympathien und Antipathien aufbauen, was mir selten in einem Roman so gut gelungen ist wie hier.
Abgerundet, durch kurze Abschnitte, die schnell und flüssig gelesen werden konnten und zum Weiterlesen verführten, bekommt Das Wesen genau wie Der Trakt die volle Punktzahl von mir.
Ein Buch ganz nach meinem Geschmack.
Sehr spannend erzählt, nicht zu ausschweifend, sondern immer strikt am Thema entlang, aber mit vielen Wendungen und Irrwegen, in die ich oft auch brav hinein getappt bin, mit einem überraschenden Ende. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt, auch schon durch den „Trakt“, aber das „Wesen“ fand ich noch ein kleines Stück besser.
Das Wesen, ein spannender Thriller mit viel Psychospielchen. Das Buch wurde von Seite zu Seite spannender. Arno Strobel kommt, anders als andere Autoren, ganz ohne Blutvergießen aus. Das macht das Buch noch lesenswerter. Hinzu kommt, dass es sehr kurzweilig geschrieben ist.
Meine Meinung:
Ein Buch zum Weiterempfehlen.
Aachen, 1994. Die kleine Juliane, vier Jahre alt, wird praktisch direkt vor der Haustür entführt und kurz darauf in einem nahegelegenen Waldstück tot aufgefunden. Die Polizei tappt im Dunkeln. Für Seifert ist es der erste Mordfall, sein erfahrener Kollege Menkhoff hingegen hat solche Taten schon des Öfteren gesehen. Nach einem Hinweis aus der Nachbarschaft jedoch fällt der Verdacht schnell auf den Psychiater Dr. Lichner. Zu schnell?
Aachen, 2009. Dr. Lichner ist nach dreizehn Jahren Haft wieder frei. Da bekommen Seifert und Menkhoff einen anonymen Anruf: Erneut ist ein kleines Mädchen verschwunden. Die Ermittlungen nehmen ihren Lauf und Arno Strobel versteht es wieder einmal sehr geschickt, den Leser in die Irre zu führen. Aber gerade das ist meiner Meinung nach das große Plus seiner Thriller: man kann so wunderschön mitraten und spekulieren. Durch die Rückblenden in die Vergangenheit erfährt der Leser peu à peu, was damals geschah - mit dem positiven Nebeneffekt, dass das Spannungsniveau durchgehend hoch bis sehr hoch bleibt. Am Ende bleibt nur die eine Frage offen: Wann endlich kommt das nächste Buch von Arno Strobel?
Inhalt: 1994 wird ein Psychologe namens Dr. Joachim Lichner wegen Mordes an einem Kind namens Juliane Körprich verurteilt. Damals hat der Hauptkomissar Bernd Menkoff ihn überführt aber sein Kollege der gerade angefangen hat Alex Seifert hatte immer ein schlechtes Gefühl ob alles mit rechten Dinge verlaufen ist.
2009 kommt Dr. Lichner wieder raus und die beiden Hauptkomissare bekommen einen Anonymen Anruf das ein Mädchen entführt wurde in der Zeppelinstr., was eh kein guter Ort ist. Eigentlich wollten die beiden gerade feierabend machen aber daraus wurde nichts. Als sie dort ankommen und klingeln öffnet ausgerechnet Dr. Lichner und schon fangen die Ermittlungen an. (mehr will ich nicht verraten)
Meine Meinung: Nachdem ich schon von Arno Strobel "Der Trakt" gelesen habe und vollkommen begeistert war, hat Herr Strobel mich mit "Das Wesen" wieder vollkommen in den Bann gezogen. Dadurch das es erst ein Paar Seiten um 94 geht und auch erfährt was in der Vergangenheit passiert ist und man dann wieder 2009 im Hier und Jetzt ist, wird es noch spannender denn es hört natürlich immer genau so auf wenn man wissen will wie es weitergeht zur bestimmten Zeit. Man braucht nicht lange und hat das Buch durch weil man es nicht aus der Hand legen will/kann . Aber nicht nur die Spannung ist die ganze Zeit da, nein man hat immer einem im Kopf der es war und ein paar Seiten weiter denkt man wieder ganz anders und am Schluss kommt es noch ganz anders als man denkt! Die Personen sind sehr gut beschrieben und gespielt. Man kann sich in die Lage versetzten. Man kommt gut mit auch wenn es zwei verschiedene Zeiten sind. Und es ist einfach nur intressant was man mit Menschen machen kann, wie man jemanden manipulieren kann. ZUdem spricht einen das Buchcover total an auch wenn man erst später erfährt was mit "Das Wesen" gemeint hat was man erkennen muss. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Buch von Arno Strobel und muss sagen das ich finde er ist der beste deutsche Psychothriller Autor!
15 Jahre nach ihrem ersten gemeinsamen Fall stehen Kriminalhauptkommissar Bernd Menkoff und sein Kollege Alexander Seifert genau dem Mann wieder gegenüber, den sie 1994 als Kindermörder überführt und ins Gefängnis gebracht haben. Menkoffs Abneigung gegenüber Dr. Joachim Lichner, die schon mehr an Hass grenzt, flammt erneut in alter Stärke wieder auf, während Alexander Seifert sich mit den gleichen Zweifeln konfrontiert sieht, die ihm schon bei der ersten Verhaftung des Psychiaters bis in die Gegenwart zu schaffen machen. Ist Lichner vielleicht wirklich unschuldig am Mord der kleinen Juliane, wie er immerwährend behauptet hat und wurde wirklich am Beweismaterial manipuliert? Auch im Jahr 2009 wird Lichner verdächtigt am Verschwinden eines Kindes beteiligt zu sein, dieses Mal sogar am Verschwinden seiner eigenen Tochter. Wieder behauptet er unschuldig zu sein und wieder stoßen die Polizisten auf Ungereimtheiten, die ihre Arbeit erschweren.
Arno Strobel lässt die Leser geschickt an Seiferts Zweifel teilhaben. So berichtet Menkoffs jüngerer Kollege im steten Wechsel über die Fakten des alten Falles im Jar 1994 und von den Fortschritten im neuen Fall. Langsam decken sich die Ereignisse in beiden Fällen auf wie in einem Memoryspiel. Erste Unklarheiten werden nach und nach beseitigt und regen den Leser dazu an selbst eigene Vermutungen aufzustellen und zu kombinieren. Grübler und Taktiker kommen voll auf ihre Kosten und dürften spüren, wie ihr Ehrgeiz geweckt wird, diesen Fall schon vor Ende des Thrillers selbst zu lösen. Dabei kann man wirklich nicht sicher sein, ob man seine mühsam erarbeitete Lösung nicht schon im nächsten Kapitel wieder über den Haufen werfen muss oder sie weiter im Hinterkopf behalten darf. Die Kapitel sind kurz und knackig, vereinfachen es den Überblick über die zwei Handlungsstränge zu behalten, erschweren es aber das Buch einfach zur Seite zu legen. Ein Kapitel geht doch immer noch, oder?
Auch diesen Thriller von Arno Strobel zu lesen war mir ein großer Genuss. Spannung bis zum Schluss, gute, gut umgesetzte Ideen.
Ich habe das Buch gleich im Anschluss an "Der Trakt" gelesen und war gleichermaßen begeistert.
Und wieder eine Leseprobe des nächsten Buches - das macht Lust auf mehr!
Der Autor nimmt seine Leser mit auf die Reise ins Innerste eines Täters, in sein Wesen. Man darf darauf gespannt sein.
Als Erzählperspektive hat der Autor die Ich-Erzählung gewählt. Dies fügt sich gut in den sonstigen Schreibstil des Buches ein. Zusammen mit dem stetigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Zukunft, hat der Leser das Gefühl, dabei zu sein. Kommissar Alexander Seifert schildert die Ereignisse aus seiner Sicht.
Ein kleines Mädchen wurde ermordet und für den Hauptverdächtigen öffnet sich nach 13 Jahren das Gefängnistor. Der Psychiater Dr. Joachim Lichner hat immer seine Unschuld beteuert.Ist er wirklich unschuldig, oder ein Mörder?
Kaum ist Dr. Lichner in Freiheit, soll aus dessen Wohnung in Aachen ein kleines Mädchen verschwunden sein. Das behauptet jedenfalls ein anonymer Anrufer, der sich bei der Polizei meldet. Es handelt sich bei den Polizisten um dieselben Ermittler, die den Psychiater damals der Tat überführt haben. Sie begeben sich zu Dr. Lichner und finden diesen in einer verwahrlosten, schmutzigen Wohnung vor. Nur ein Zimmer bildet eine Ausnahme, es ist frisch gestrichen und sauber. Was hat es mit diesem Raum auf sich? Ist wirklich ein Kind verschwunden, oder will der anonyme Anrufer den Verdacht auf den Psychiater lenken?
Die kleine Juliane Körprich wurde 1994 unweit ihres Elternhauses erwürgt aufgefunden. Sehr schnell stand für Hauptkommissar Bernd Menkhoff fest, dass Dr. Lichner der Täter war. Mit einem an Fanatismus grenzenden Eifer hat Kommissar Menkhoff damals Beweise gegen den Psychiater gesucht und gefunden.
Hat Nicole Klement, die Freundin Dr. Lichneres, ihm dabei geholfen? Kommissar Menkhoff erscheint auch im neuen Fall voreingenommen. Für ihn steht wiederum fest, dass der Psychiater ein falsches Spiel treibt.
Da tauchen plötzlich neue Fakten auf und Kommissar Seifert zweifelt daran, das Dr. Lichner der Mörder der kleinen Juliane war. Nicht nur das, er zweifelt auch an seinem Kollegen Menkhoff. Hat dieser damals aus Hass Dr. Lichner ein Beweismittel untergeschoben?
Nichts scheint so zu sein, wie es ist.
Dann wird wieder ein kleines Mädchen entführt.
Die beiden Ermittler begeben sich auf die Suche und kommen in letzter Minute hinter einen teuflischen Plan.
Das Buch vermittelt Spannung bis zum Schluß.
„Das Wesen“ ist nach „Der Trakt“ der zweite Roman, den ich von Arno Strobel gelesen habe und ich muss sagen, „Das Wesen“ gefällt mir besser. Obwohl „Der Trakt“ jetzt nicht schlecht war, so hatte ich doch den Eindruck, dass im Nachfolgeroman der ein oder andere Fehler bereits im Vorfeld ausgemerzt wurde. Ich bin mir aber sicher, dass Herr Strobel sich noch weiter steigern kann und ich demnächst dann auch endlich die fünf Sterne vergeben kann
Die Geschichte beginnt in zwei Zeitebenen, was mir sehr gut gefallen hat, denn so konnte man gleich von Anfang an in die Story eintauchen und kräftig mit ermitteln. Etwas schade finde ich, dass man die Entwicklung von Seifert und Menkhoff nicht wirklich rauslesen konnte. 15 Jahre sollten doch etwas deutlicher zu spüren sein.
Die Story an sich ist sehr spannend und weitgehend auch realistisch, nachvollziehbar. Der Schreibstil passt und ist den Personen angemessen nicht zu blumig oder sonst irgendwie ausschweifend. Vieles beschränkt sich wirklich auf das Wesentliche, was ich persönlich gerne mag. Auch die kurzen Kapitel treiben den Leser immer weiter voran und halten die Spannung auf einem hohen Level. Es fällt schwer, das Buch zur Seite zu legen.
Ein kleiner persönlicher Wermutstropfen ist für mich meistens der Schluss - hier leider auch wieder. Ohne das Ende zu verraten, was mir von der Idee her gut gefallen hat, geht es mir um die Art und Weise, wie es dazu kommt. Ich mag es nicht, wenn der/die Täter/in am Schluss alles auflöst, um den Kriminalisten noch mal schnell eins reinzuwürgen. Das gibt es meiner Meinung nach viel zu oft, auch wenn es im Grunde sehr menschlich ist, aber ich würde mir öfters mal eine andere Lösung wünschen.
Für Krimi- und Thrillerfans ein durchweg lesenswertes und empfehlenswertes Buch.
"Das Wesen" war das erste Buch, das ich von Arno Strobel gelesen habe und bestimmt nicht das letzte. Schon gar nicht nach der Leseprobe, die am Ende des Buches zu finden ist
Neben der Millennium Trilogie gehört es zu meinen absoluten Jahreshighlights.
Die Geschichte ist spannend, rasant, gut durchdacht und logisch aufgebaut.
Zuerst habe ich ein bisschen gebraucht, um mich an die ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu gewöhnen, aber als ich dann einmal drinnen war, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Ich fieberte in der Vergangenheit genauso mit den Polizisten mit, wie in der Gegenwart.
Bernd Menkhoff mochte ich trotz seiner Überzeugung und Besessenheit, dass Lichner der Täter ist. Normalerweise mag ich es ja nicht so, wenn sich ein Polizist so auf einen Verdächtigen einschießt und für andere Optionen nicht mehr offen ist, aber diesmal hat es mich nicht gestört. Es hat zu Menkhoffs Charakter gepasst.
Seifert hat mir ebenfalls gefallen, vor allem, weil er weder familiäre Probleme hat, noch alkohol- oder drogenabhängig ist. Bei ihm wurde auf die ganzen Klischees verzichtet. Was äußerst positiv war.
Das Ende hat mich überrascht. Wirklich super. Zumal ich ständig Zweifel hatte, ob Lichner jetzt wirklich der Mörder ist oder doch jemand anders. Ständig gab es neue Wendungen und neue Erkenntnisse, die einem zum Grübeln gebracht haben.
Tolles Buch, absolut empfehlenswert.
10 von 10 Punkten
Das Buch hab ich auch schon gelesen. Echt super! Kann ich nur empfehlen.
Das Wesen - Arno Strobel
1994 - Petra Körprichs 4-jährige Tochter Juliane verschwindert und wird ermordet aufgefunden. Bernd Menkhoff und sein Partner Alexander Seifert ermitteln. Bernd Menkhoff ist überzeugt davon, dass Dr. Joachim Lichner, von Beruf Psychiater, der Mörder ist. Alexander Seifert ist hiervon nicht ganz überzeugt, er ist der Meinung, dass Bernd Menkhoff in diesem Fall "befangen" ist, nachdem dieser ein Verhältnis mit Dr. Lichners Freundin Nicole Klement hat.
Trotz Alexander Seiferts Zweifeln wird Dr. Joachim Lichner als Kindermörder verurteilt; nach 13 Jahren wird er aus der JVA Hagen entlassen.
2009 - Bernd Menkhoff erhält einen Anruf. Ein 2-jähriges Mädchen ist verschwunden. Menkhoff und Seifert begeben sich zur durchgegebenen Adresse; sie stehen vor Dr. Lichners Wohnung. Dr. Lichner beteuert, keine Tochter zu haben, allerdings deutet vieles darauf hin. Die "alte Geschichte" wird wieder mit aufgerollt, die Ermittlungen beginnen, Zeugen werden bestochen usw.
Arno Strobel hält den Leser fest in seinem Bann. Erzählt wird aus Sicht des Ermittlers Alexander Seifert, sodass man sich richtig in die Geschichte hineinversetzen kann und nicht nur als "Beobachter" fungiert. Die Geschichte wird nicht durchschaubar. Man weiß nie, welcher Teil der Geschichte stimmt, was gelogen ist, was vertuscht wurde.
Dies war mein erstes Buch von Arno Strobel und es wird bestimmt nicht mein letztes sein. Absolut lesenswert!!!
Meine Meinung
Zum Inhalt dieses Buches möchte ich diesmal ausahmsweise wenig bis gar nichts erzählen, weil ich zu große Angst habe, an dieser Stelle irgendwas denjenigen zu verraten, die das Buch eventl. noch lesen wollen.
Meine Erwartungen an „Das Wesen“ oder vielmehr an den Autor waren gigangtisch groß. Seine Bücher werden in einschlägigen Foren und Blogs total gehypt und wirklich jeder hat schonmal was von ihm gelesen. Dann fixte mich natürlich auch das Genre „Psychothriller“ absolut an und das düstere Cover war quasi mein Sahnehäubchen.
Ich machte es mir in meinem Lesesessel gemütlich und los gings – nach circa 150 Seiten zog ich für mich mein erstes kleines Resümee: ausbaufähige Story, verkorkste und leicht unsympathische Ermittler und das Ganze war meilenweit von einem Psychothriller entfernt.
Auch jetzt, nachdem ich das Buch gerade beendet habe, bin ich schon etwas enttäuscht. Der Plot war gut, aber nichts herausragendes. An den Charakteren der Protagonisten hätte Herr Strobel noch ein wenig feilen und die Ideekiste bemühen müssen. Mir hatten die Personen zu wenig Tiefe und vor allem konnte ich mir optisch überhaupt kein Bild von unserem Ermittlerteam machen. Schade.
Und dann haben mich die Zeitsprünge fast in den Wahnsinn getrieben: die Story wird in zwei Erzählsträngen geschildert: Zukunft und Vergangenheit – mh, logisch, irgendwie.
Aber es geht in beiden Zeitzonen um exakt dieselben Personen, sodass ich jedoch trotz Zeitangabe über jedem Kapitel, der Sache nur schlecht folgen konnte und erst nach einigen Absätzen wieder „im Thema“ war.
Alles in allem war es für mich ein netter Krimi – aber wer bitte ist der Meinung, dass es sich hier um einen Psychothriller handelt?! – aber der Hype, der um dieses Buch gemacht wurde, hat den Inhalt nicht gerechtfertigt.
Von mir gibts 7 Punkte!!