Titel: Das Wesen
Autor: Arno Strobel
Verlag: Fischer
Erschienen: November 2010
Seitenzahl: 368
ISBN-10: 3596186323
ISBN-13: 978-3596186327
Preis: 8.95 EUR
Das sagt der Klappentext:
Ein verurteilter Psychiater und ein besessener Kommissar – ein erbittertes Psychoduell um Schuld und Rache. Ein kleines Mädchen stirbt und der Hauptverdächtige wandert in den Knast – unschuldig? 15 Jahre später: Wieder verschwindet ein Kind und der Alptraum beginnt von vorn – für den Ermittler und den Täter von damals. Wie gefährlich ist Gerechtigkeit?
Der Autor:
Arno Strobel wurde 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie. Er arbeitet in Luxemburg in einer großen deutschen Bank. Er lebt mit seiner Familie in Trier.
Meine Meinung:
Es sind wohl zwei Dinge: die Idee für eine Geschichte zu haben und diese Idee dann in einem Buch Wirklichkeit werden zu lassen, sie umzusetzen. Sicher sind schon viele daran gescheitert, ihre Idee in Romanform zu bringen. Arno Strobel ist nicht daran gescheitert – das gilt es vorderhand festzustellen. Idee und Ausführung der Idee haben wie Topf und Deckel zueinander gefunden. Entstanden ist ein herrlich spannender Psychothriller.
Diese Geschichte hat mich ausgezeichnet unterhalten und es ist wirklich nicht übertrieben, wenn ich behaupte, es erfordert schon einige Willensanstrengung dieses Buch für andere Dinge beiseite zu legen. Man will als Leser einfach wissen wie es weitergeht. Der Autor schafft es immer wieder seine Leser zu überraschen, es gibt Wendungen die man so nicht erwartet, die dann aber doch irgendwie logisch sind und die auch gar nicht anders sein konnten. Dabei verzichtet Arno Strobel auf irgendwelche Überflüssigkeiten, „Füll-Action“ sucht man in diesem Buch vergeblich. Eigentlich wird diese Geschichte eher etwas distanziert erzählt, trotzdem kann man sich dabei aber immer wieder gut in die Person des Ich-Erzählers versetzen. Und es ist diese erzählerische Distanz, die ein hohes Maß an Spannung erzeugt, einer sehr unterschwelligen Spannung übrigens.
Der Autor erzählt seine Geschichte auf mehreren Zeitebenen. Und bemerkenswert dabei ist, dass man die Verhaltensveränderung der handelnden Personen über einen Zeitraum von 15 Jahren als Leser sehr gut nachvollziehen kann. Die Personen handeln und denken jetzt eben etwas anders als sie es vor 15 Jahren getan haben. Sie haben sich verändert, ein Zeitraum von 15 Jahren geht halt an niemand spurlos vorbei. So wird beispielsweise aus einem „Greenhorn“ im Laufe der Zeit eben ein emanzipierter Kollege.
Arno Strobel ist nach „Der Trakt“ ein weiterer sehr lesenswerter Thriller gelungen. Man kann als Leser da nur hoffen, dass sich in seinen grauen Zellen noch viele weitere Ideen befinden.
Es hat einfach Freude gemacht dieses Buch zu lesen. Wer spannend und gut unterhalten werden möchte, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Und sei es nur darum um zu erfahren, wie eine schöne Idee gut umgesetzt wurde, wie aus einer Idee eine spannende Geschichte wurde.