• ..es gibt zwei grundlegende Nachschlagewerke, die sich immer auf neuestem Stand befinden: nicht billig...


    Uschtrin und Autorenhaus Verlag Berlin. Den Rest kannst du vergessen.


    Für Zuverlässigkeit übernehmen die allerdings keine Garantie. Und genau da klemmt es bei allen erreichbaren Infos.


    Wirklich erfolgreiche Agenturen musst du abklappern, wie Verlage. Ich hatte es irgendwann mal dran gegeben und mir meinen Verlag selbst gesucht. Dann waren die Agenturen natürlich sofort da, um mich vertreten zu können. Da war es für die zu spät.


    Also, die gleiche Knochenarbeit. Ich bevorzuge direkte Verlagssuche seither. Da kann ich mir die 15% sparen.


    euer hef

  • Im Montségurforum gibt es eine Rubrik im öffentlichen Bereich, in der Erfahrungen mit Verlagen und Agenturen gepostet werden. Da könntest du mal reinschauen - und zumindest weißt du, wo du lieber nichts hinschicken solltest.
    Ansonsten kann ich wirklich die uschtrin Seite empfehlen, da sind schon mal eine Menge Agenturen aufgelistet. Klick dich durch und schau, was und wen die vertreten, bei welchen Verlagen sie ihre Autoren unterbringen.
    Und es ist auch wie bei den Verlagen: Schwarze Schafe gibt es auch hier. Aber eine seriöse Agentur verlangt niemals vorab Gebühren vom Autor, weder Bearbeitungs- noch Lektoratsgebühr oder sonst irgendwas. Sie kriegen erst Geld, wenn du vom Verlag bezahlt wirst. Üblich sind 15% bis 20% (ist aber schon ziemlich viel).


    LG Berta

    Berta Berger - "Die Prinzessin, die von der Liebe nichts wissen wollte" 2008 Autumnus Verlag
    "Kunigund kugelrund" Autumnus Verlag 2009


    Valentina Berger - "Der Augenschneider" Psychothriller, Piper Verlag August 2010

  • Ich habe die aktuelle Ausgabe von Uschtrin bei mir auf dem Schreibtisch liegen und kann nur sagen, die 40EUR oder was das kostet, lohnen sich. Es stehen neben den reinen Kontaktlisten viele Infos drin, die gerade für Einsteiger sehr wertvoll sein können.


    Die Liste der Agenturen dort ist wohl recht vertrauenswürdig - es sind einige sogenannte Text-Agenturen darunter, die ihr Geld mit Lektorat und Autorencoaching verdienen - also keine echten Agenturen. Aber das ist dort sehr transparent, denn die müssen ja alle die Frage beantworten, wofür sie Geld nehmen.
    Ansonsten sind alle guten und großen Namen vertreten.


    Falls man sich bei einer Agentur nicht sicher ist, hilft Googeln. Alternativ ein Blick in den entsprechenden Thread des öffentlichen Bereichs bei www.montsegur.de (Verlage und Agenturen) ... dort findet sich eine ganz ordentliche Liste schwarzer Schafe, von denen man besser die Finger läßt.




    Ansonsten schließe ich mich Hefs Aussage an - der Rest ist Laufarbeit.
    Und eine gute Agentur zu finden, ist für einen Anfänger ebenso schwierig wie einen Verlag. Einziger Vorteil: Sie antworten schneller und manchmal sagen sie Dir auch, warum sie Dich nicht nehmen.
    Vorgehensweise: Normalerweise ist entweder auf der Webseite der Agentur oder z.B. auch bei Uschtrin nachzulesen, in welcher Form man sich die Erstkontaktaufnahme wünscht. Ich persönlich habe recht gute Erfahrungen damit gemacht, die nicht gleich mit dem kompletten Paket zu überfallen, sondern erstmal anzurufen oder eine kurze Email zu schreiben, ob sie überhaupt Zeit und Kapazität haben, das Manuskript zu prüfen. Wenn dann jemand antwortet, an den man Expose + Leseprobe + Vita schicken kann, hat man gleich einen persönlichen Kontakt.



    LG, Andrea

  • ..hier noch ein Tipp (ohne Werbung für jemanden zu machen)


    Nicht jede erfolgreiche, zuverlässige Agentur kann es mit jedem Verlag. Da sind Verlage knallhart.


    Bei der Suche nach einem Verlag würde ich sowohl Verlag, wie Agentur fragen, welche Vorlieben sie haben. Bei den Agenturen ist das auf deren page leicht ersichtlich. Also, auf die Verlage achten, die die Agentur bevorzugt. Daraus ergeben sich mit dem Verlagsprogramm schon Rückschlüsse.


    Wie gesagt, auch eine Agentur will erobert werden...


    euer hef

  • Hallo Muriel,


    ich kann Dir im Gegensatz zu Hef nur empfehlen, eine passende Agentur zu suchen...
    Die meisten großen und mittleren Verlage nutzen die Agenturen inzwischen aktiv als eine Art "Vorlektorat", sprich, was nicht vorher durch diesen Filter gegangen ist, wird erst gar nicht gelesen! (Die "tonnenweise" bei den Verlagen eintrudelnden Manuskripte unbekannter Autoren sind wörtlich zu nehmen!!!)
    Dass Agentur-Stoffe viel eher gelesen werden liegt zum einen daran, dass eine ernstzunehmende Agentur auf Provisionsbasis arbeitet, also wirklich nur Stoffe weiterleitet, die sie für "machbar", bzw. "markttauglich" hält. (Wenn sie mehr als zweimal mit "Schrott" zu einem Verlag gehen, riskieren sie ja ihren guten Ruf und ihre Glaubwürdigkeit!)
    Zum anderen liegt es auch daran, dass ein guter Agent sehr genau weiß, an welchen speziellen Verlag er sich mit deinem speziellen Stoff wenden muss, und dann auch noch, an welchen Lektor dort... (Du kannst mit deinem Manuskript von Lektor A abgelehnt werden, Lektor B eine Tür weiter sieht in Dir den künftigen Bestseller!)


    Auch das Argument mit der vermeintlichen Einsparung zählt nicht. Ein Agent hat ein ganz anderes Standing bei Vertragsverhandlungen mit dem Verlag. Meine Agentur hat das, was sie von mir bekommt, gleich beim ersten Vertrag doppelt heraus verhandelt, einfach dadurch, dass sie zig Vergleichsverträge nennen konnte...


    Wie nun suchen?
    Ich habe mich einfach bei anderen Autoren umgehört, die Bücher gemacht haben, die in die Richtung meines Erstlings (Die Farbe der See, s.u.) gingen.


    Dann habe ich 6 Agenturen angerufen (Sehr Wichtig! Vorher persönlich fragen: "Darf ich Ihnen mein Manuskript schicken. Genre, Titel, Inhalt in zwei Sätzen... Dann kommt es bei der Agentur nicht aus blauem Himmel!), zwei haben gleich abgesagt, vier haben Interesse bekundet. Von denen habe ich dann zwei besucht und im persönlichen Gespräch versucht rauszufinden: Stimmt die Chemie? Wie viel Engagement werden die für mich als neuen Autoren aufbringen? Wie gut sind deren Connections wirklich?


    Ich habe mich dann für Meller in München entschieden. Großer Laden zwar, mit einer ziemlich langen Liste von Autoren. Aber ich fühle mich trotzdem gut "betreut", nicht nur Vertraglich, sondern auch dramaturgisch, oder was die berufliche Zukunftsplanung angeht.


    Herzlich,

  • Ich unterschreibe alles was Berta schreibt. Hef muss ich widersprechen, ich persönlich bin extrem glücklich, von einem kompetenten Agenten vertreten zu werden. Erstens macht die Agentur alle meine Verträge und zwar zu meinem Besten, zweitens hasse ich es, über Geld zu reden oder zu verhandeln, das wird mir abgenommen und drittens kann dir eine gute Agentur so viel bessere Konditionen und Vorschüsse aushandeln, dass sie jeden Cent der 15% wert ist! Ich kann da nur aus Erfahrung sprechen: Uschtrin oä besorgen, Agenturen raussuchen, Exposé und Leseprobe hinschicken und bitte nicht parallel an die Verlage schicken. Agenturen wollen gerne etwas Neues anbieten, nicht etwas, das schon seit Wochen unter Manuskriptbergen auf Lektoratsschreibtischen vermodert oder bereits einmal im Altpapier gelandet ist. :rolleyes


    lg und toi toi toi,
    Claudia

  • Original von Claudia


    Hef muss ich widersprechen, ich persönlich bin extrem glücklich, von einem kompetenten Agenten vertreten zu werden. Erstens macht die Agentur alle meine Verträge und zwar zu meinem Besten, zweitens hasse ich es, über Geld zu reden oder zu verhandeln


    ..stimme ich voll zu. Ich hasse es aber nicht, über Geld und Vorschüsse zu reden. Und Vertragsfest bin ich selbst. Das behalte ich inzwischen besser in meiner Hand. Aber für einen newfee ist das die bessere Möglichkeit über eine Agentur zu gehen
    Aber, die muss auch mal erst gefunden werden :bonk


    euer hef

  • Es stellt sich einfach grundsätzlich die Frage, ob man sich selbst um folgende Angelegenheiten kümmern möchte, wenn man denn professioneller Autor sein will:


    - Verlagsakquise
    - Vertragsverhandlungen
    - Verkauf von Nebenrechten und Lizenzen (auch ins Ausland)
    - Film- und Hörbuchrechte
    - Kontrolle der Tantiemenabrechnungen
    - Ständiges Nachfassen bei Aktualisierungen
    - Pressemappe usw.
    - Lesungsorganisation und -abrechnung


    Einige Agenturen - längst nicht alle - betreuen die Autoren auch in der Projektierungsphase, diskutieren also neue Entwürfe und Ideen, bringen sich hier ein und "lenken" ihre Autoren ein wenig.


    Die meisten Künstler - Musiker, Schauspieler, Comedians usw. - könnten überhaupt nicht ohne Agenturen arbeiten, wobei es hier auch noch um das Booking, Fernsehauftritte und ähnliches geht. Für viele Künstler sind das Angelegenheiten, die sie eher blockieren und bei ihrer kreativen Arbeit behindern. Ich sehe das ganz ähnlich. Außerdem hat die Zusammenarbeit mit einer Agentur den Vorteil, dass man sich nicht als eine Art Angestellter des Verlags betrachtet, den man - mit viel Glück, meistens eher zufällig - gefunden hat. Das bedeutet nicht notwendigerweise, dass man mit jedem Projekt den Verlag wechselt (ist eher nicht zu empfehlen), sondern dass man abseits von der möglicherweise (hoffentlich) durchaus angenehmen Zusammenarbeit mit den Lektoren alle wirtschaftlichen Interessen ausblenden kann, weil die eben von der Agentur verhandelt werden. Will sagen: Man kann ein fast freundschaftliches Verhältnis mit seinem Lektor pflegen, und es wird nicht dadurch getrübt, dass man für den nächsten Roman einen doppelt so hohen Vorschuss haben will. Weil der Agent da den Buhmann gibt.


    Aber es ist natürlich auch richtig, dass es inzwischen sehr schwer ist, gute Agenturen auf sich aufmerksam zu machen. Trotzdem würde ich diesen Weg immer wieder gehen. Falsch ist übrigens die Behauptung, Agenturen hätten ihre "Spezis". Es gibt solche Agenturen, aber das sind dann nicht die guten. Gute Agenten "können" mit allen Verlagen - und schlagen dann auch die geeigneten vor.

  • Hallo und danke für eure zahlreichen Antworten und Erfahrungsberichte. Ich selbst habe schon oft überlegt, eine Agentur zu suchen, bin aber -auch im Montsegur-Forum- über so viele schlechte Erfahrungen gestolpert, dass ich bis jetzt nichts in der Rictung unternommen habe.


    Aber ich denke, um das Unschtrinbuch komm ich doch nicht herum. Ist zwar übel teuer, aber es scheint sich ja zu lohnen.
    Bislang habe ich die Verlage immerübers Netz gesucht und dann antelefoniert und angeschrieben. Aber nicht alle Verlage haben auch tatsächlich eine Netzpräsenz.

  • Hallo, Muriel.


    Auch die einschlägigen Handbücher werden Dich nicht darüber informieren, welche Agenturen möglicherweise zu den dunkel- bis hellgrauen Schafen gehören oder wie Du mit dem jeweiligen Agenten zurechtkommen wirst, wenn Du bei ihm unter Vertrag bist. Es gibt Agenten, die arbeiten sehr intensiv mit ihren Autoren zusammen, und es gibt andere (nichtsdestotrotz gute) Agenturen, die von Projekten in der Planungsphase nichts wissen wollen, selbst bei Autoren, die bereits jahrelang unter Vertrag sind. Eine Grundregel lautet, dass man nur mit Agenturen zusammenarbeiten sollte, die Erfolgshonorare kassieren - und nichts weiter. Aber selbst bei diesen gibt es große Unterschiede bezogen auf die Vorgehensweise. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man Autoren nach deren Erfahrungen befragen. Allerdings wird man möglicherweise nur halbehrliche Antworten bekommen, denn kaum jemand wird die Agentur bashen, bei der er noch unter Vertrag ist.

  • Kann ich bestätigen.
    Das sind die beiden, die ich mir - genau in der Reihenfolge - persönlich angesehen habe (s.o.).


    Dass ich bei Meller gelanden bin, war eher Zufall. Fühle mich bei denen sehr wohl, bin dort allerdings nur einer von gefühlten 150 Autoren. Sind trotzdem immer ansprechbar.
    Echten "Rummel" machen die allerdings nur für ihre Spitzenleute.

  • Zitat

    Original von Muriel Leland
    Wie findet man eine gute, bzw. vetrauenswürdige Agentur?


    Man bewirbt sich mit einem ausgezeichneten Werk! ;-)


    Und abgesehen davon:
    - das Montsegur-Forum ist schon mal ein guter Anlaufpunkt für Infos
    - nach Agentur-Listen googeln. Da hab ich mal eine ausgezeichnete Auflistung (es war nicht die von Uschtrin!) gefunden. Leide weiß ich die Adresse nicht mehr.
    - punkto Schwarze Schafe: mit ein wenig Aufmerksamkeit und gesundem Mesnchenverstand kann man denen eigentlich leicht entgehen.


    lg, A.