Hier kann zu den Kapiteln 01 - 06 geschrieben werden.
'Die Detektivin' - Kapitel 01 - 06
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Ich lese die Ullstein-Ausgabe. Schönes Cover, aber mit dem Motiv "Der Heumarkt in Coeln" eigentlich die falsche Stadt.
Trotzdem verleiht es dem Buch gleich Atmosphäre. -
Für Januar 2011 ist ja ein neues Cover für Die Detektivin geplant. Auch nicht schlecht.
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Victoria ist ziemlich eigenständig und selbstbewusst, dabei lehnt sie elitäres Verhalten ab. Eigentlich wundere ich mich, dass die Erziehung durch ihre resolute Mutter sie nicht in andere Richtung beeinflusst hat. Auch andere in der Familie, wie Sophia und Maria, sind auf den ersten Blick nicht unbedingt unabhängige Geister.
Also muss Victorias fester Charakter einfach natürlicher Teil ihrer Persönlichkeit sein. Wirklich Schade, dass eine intelligente Frau so von den Konventionen eingeschränkt wird und dem Druck der Mutter, die sie manchmal fast wie ein Kind behandelt, unterworfen ist.Victoria liest gerne Edgar Allan Poe, anscheinend bevorzugt, die mit Kriminalanteil z.B. Der Doppelmord in der Rue Morgue. Genial getarnt mit dem Einband eines anderen, von ihrer Mutter verordneten Buches „Backfischchens Leiden und Freuden“. Gibt es das Buch wirklich?
Beim Lesen wird sie gestört als der Kommissar sie befragen will. Und Kommissar Richard Biddling und Victoria führen einen bissigen verbalen Zweikampf, das macht Spaß zu lesen und erinnert mich ganz leicht an die erste Begegnung zwischen Inspector Thomas Pitt und seiner späteren Frau Charlotte aus den Anne Perry Romanen.Aber Victoria ist noch bissiger:
Zitat„Was wollen Sie noch von mir, Herr Kommissar?“
„Die Wahrheit, gnädiges Fräulein“
„Wenn Sie sie vertragen können.“Herrlich ihre Ironie (klingt fast wie Jack Nicholson im Film Eine Frage der Ehre: „YOU CAN´T HANDLE THE TRUTH!“)
Aber mit Richard kann ich auch etwas anfangen, da er ein schwieriger (und somit interessanter) Charakter ist. Er hat mit Heiner Braun außerdem einen erfahrenen Polizisten an seiner Seite, der ihn gut beraten kann. Die Dialoge zwischen ihnen sind ebenfalls amüsant zu lesen.
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Das bisherige Cover der Ullstein-Ausgabe gefällt mir auch sehr gut. Aber das neue 2011 finde ich grässlich. Da steht "Die Detektivin" zu sehr im Vordergrund...
Nikola Hahn macht es einem mit ihrem Schreibstil nicht schwer in die damalige Zeit von Frankfurt einzutauchen. Finde sehr schön, wie sie die Geschichte der Stadt immer wieder mit einfliessen lässt.Victoria ist eine verdammt gute Schauspielerin. Schließlich muss sie sich vor jedem verstellen und darf nicht zeigen, wie ihr wahrer Charakter ist. Frage mich jetzt schon, warum sie wohl den Duft des Orangenbaumes nicht mehr riechen kann... Da wurde wohl schon die Detektivin in mir geweckt
Über das Ermittler-Duo Richard und Heiner amüsiere ich mich bei jedem Gespräch der beiden. Wobei mir Heiner mit seiner offenen und liebenswerten Art im moment sympathischer ist.
Richard scheint ja noch eine Rechnung mit Eduard Könitz offen zu haben..
Hat das vielleicht was mit den alten Fall-Akten zum "Stadtwaldwürger" zu tun ?:gruebelWer mag Emelies Vater sein? Sollte das hier vielleicht auch noch eine große Rolle spielen? Wurde sie vielleicht deswegen entführt? Lebt sie überhaupt noch?
Mein Interesse ist jedenfalls geweckt... -
Zitat
Original von Herr Palomar
Wirklich Schade, dass eine intelligente Frau so von den Konventionen eingeschränkt wird und dem Druck der Mutter, die sie manchmal fast wie ein Kind behandelt, unterworfen ist.Die Frauen in dieser Zeit wurden wirklich ganz schön unterdrückt. Ich kann jedoch die Frauen, wie Victorias Schwester nicht verstehen, die so ein Leben als erstrebenswert halten.
Zitat
Victoria liest gerne Edgar Allan Poe, anscheinend bevorzugt, die mit Kriminalanteil z.B. Der Doppelmord in der Rue Morgue. Genial getarnt mit dem Einband eines anderen, von ihrer Mutter verordneten Buches „Backfischchens Leiden und Freuden“. Gibt es das Buch wirklich?Über die Tarnung der verbotenen Literatur habe ich mich auch sehr amüsiert und gleich den Titel gegoogelt.
Clementine Helm - Backfischchens Leiden und Freuden. Eine Erzählung für junge Mädchen von 1863 -
Zitat
Original von Sonnschein
Victoria ist eine verdammt gute Schauspielerin. Schließlich muss sie sich vor jedem verstellen und darf nicht zeigen, wie ihr wahrer Charakter ist. ...
Eigentlich ist Victoria durch ihre unkonventionelle Haltung in der Familie ins Abseits geraten. Ihre jüngeren Geschwister spotten sogar über sie. Ein echter Nachteil, wenn man einen eigenen Charakter hat. Vermutlich spielt Victoria deswegen öfter zum Schein das Spiel mit.Das haben die Heldinnen von Jane Austen, mit denen Victoria nach meiner Leseauffassung im Geiste verwandt ist, teilweise geschickter gemacht. Die lebten noch einmal 100 Jahre früher, waren aber im Hintergrund nicht selten die führenden Köpfe in der Familie. Ich denke da zum Beispiel an Elinor Dashwood oder Anne Elliot.
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Bin leider keine Jane Austen- Leserin. Aber wenn ich von der Verfilmung ausgehe, die ich mal gesehen hab (Stolz und Vorurteil) kan ich Dir da nur zustimmen. Vielleicht hat Viktoria heimlich auch die Bücher von Jane Austen gelesen..
Mit dem Abseits kann ich Dir auch nur beipflichten. Viktoria hat sehr viel Freiraum in der Familie. Oftmals hat sie Stunden für sich, während die Mutter mit der anderen Tochter Kaffee trinkt...und trotzdem wird darauf geachtet, dass aus ihr eine vorzeigbare Dame wird..
Sehr geschickt von ihr fand ich die Hänselei mit ihrem Bruder, wo"leider" ihr Zopf dran glauben muss
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Ja, das war ziemlich raffiniert! Victoria ist eine Frau der Tat!
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Zitat
Original von Herr Palomar
Ja, das war ziemlich raffiniert! Victoria ist eine Frau der Tat!Finde ich auch! Dieses Motto zieht sich wie ein roter Faden durch den ersten Abschnitt... Allerdings hatte die Ladies bei Jane Austen nach meinem Empfinden mehr Freiheiten als unsere Heldin hier. Scheinbar ging es in Deutschland um die Zeit noch strenger zu als bei den Briten...
Die Dialoge zwischen Victoria und Richard haben es wirklich in sich, genauso, wie die zwischen ihm und Heiner Braun. Ich möchte in einem Krimi auch mal Lachen können
Die Charaktere werden hier ja schon mit ihrem Hintergrund vorgestellt. So erfahren wir die Familiengeschichte der Krönitz, die Verbindung zwischen Emilie und Louise und den beruflichen ,Werdegang' von Riddling und Braun.
Ich hoffe allerdings, daß Riddling im Verlauf der Geschichte noch ein bißchen zugänglicher wird. Der Mann ist mir ein wenig zu cholerisch, vielleicht aus Unsicherheit?Die Frage nach Emilies Vater habe ich mir auch gestellt, und auch, warum Ernst und Eduard seinerzeit so plötzlich verschwunden sind
Bin gespannt, wie es weitergeht, aber vorher muß ich das ,Backfischchen' auch noch mal googeln
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Das Buch gefällt mir gut, beim Lesen landet man direkt im damaligen Frankfurt. Ohne lange Einleitungen geht die Geschichte los, Emilie verschwindet und die Ermittlungen beginnen. Mal sehen, was Konrad mit dem Fall zu tun hat und von wem die gespenstischen Stimmen waren? Und was es wohl mit dem verschwundenen Edurad auf sich hat? Und was steckt hinter dem Fall mit dem Stadtwaldwürger?
Der Fall verspricht spannend zu werden und gleichzeitig liest sich das Buch durch die verschiedenen Charaktare und die amüsanten Dialoge sehr kurzweilig.Victoria mag ich gern - sie passt so überhaupt nicht zum Rest ihrer Familie. Ich bin mal gespannt, warum sie wirklich weiß, dass Emilie Louises Tochter ist und was sie in den Stunden tut, in denen sie Louise frei gibt...
ZitatOriginal von Sonnschein
Über die Tarnung der verbotenen Literatur habe ich mich auch sehr amüsiert und gleich den Titel gegoogelt.
Clementine Helm - Backfischchens Leiden und Freuden. Eine Erzählung für junge Mädchen von 1863Die Tarnung hat mir auch sehr gefallen und ich habe auch gleich mal gegoogelt. Was haben wir bloß früher ohne das Internet gemacht?
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Ich bin noch nicht sehr weit, aber mir sind gleich die Richtlinien im Practischen Lehrbuch für die Criminal-Polizei aufgefallen.
"Eine planmäßig überlegte Tötung einer Person lediglich in der Absicht, dieselbe zu bestehlen, gehört in neuester Zeit zu den unerhörten Ausnahmen."
Wie sehr sich doch in 150 Jahren die gängigen Straftaten ändern. Ich bin gespannt, welche Verbrechen noch auf diese Art angesprochen werden.
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Diese Richtlinien finde ich auch sehr interessant und lassen einen manchmal ganz schön schmunzeln, da sie aus der heutigen Sicht betrachtet doch sehr simpel und überholt sind.
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So - ich werde gleich in der Wanne mit dem Buch starten - das Cover finde ich recht hübsch.
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@ Büchersally + Sonnenschein
Ja, da musste ich etwas Schmunzeln, aber ist doch eine ernste Angelegenheit:
ZitatOft bedienen sich die Schwerverbrecher der Schiebekarren zum Transport ihrer Beute, oder sie erscheinen gar mit Wagen und Pferd auf dem Schauplatz der That. Tatsächlich!
Bin jetzt nicht sehr weit, aber jetzt weiß ich schon, dass Victoria keine Dame werden möchte und einen dicklichen Macho-Bruder hat.
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Ich hab den ersten Abschnitt nun auch gelesen. Der Einstieg fiel mir leicht, denn die Atmosphäre im Buch ist sehr schön ausgestaltet. Die Beschreibung der Charaktere gefällt mir auch gut, ich kann sie mir alle gut vorstellen. Nur ihr Aussehen ist in meiner Phantasie noch etwas verschwommen. Aber die Gespräche zwischen den einzelnen Personen sind sehr aufschlußreich, besonders herrlich zu lesen sind die zwischen Victoria/Biddling und Braun/Biddling.
Die Sprache scheint mir auch gut in die Zeit zu passen. Jedenfalls fühle ich mich beim Lesen in der Zeit zurück versetzt.
Ich bin froh, dass ich auch noch das Buch mit dem alten Cover habe. Das neue gefällt mir irgendwie gar nicht, zumal Victoria ja als blond beschrieben wurde (was mich nach etwa 50 Seiten auch erstmal überraschte, denn ich hatte sie mir tatsächlich braunhaarig vorgestellt :grin).
ZitatOriginal von Herr Palomar
Wirklich Schade, dass eine intelligente Frau so von den Konventionen eingeschränkt wird und dem Druck der Mutter, die sie manchmal fast wie ein Kind behandelt, unterworfen ist.Das stimmt. Gut, dass sich die Zeiten geändert haben.
ZitatOriginal von Sonnschein
Finde sehr schön, wie sie die Geschichte der Stadt immer wieder mit einfliessen lässt.Das hat mir auch gefallen. Ich hatte z. B. vorher noch nie vom "Wäldchestag" gehört und fand es gut, dass das noch erklärt wurde.
Die Fragen, die euch in den Sinn gekommen sind, habe ich mir auch gestellt, aber ich kann mir noch keine Erklärungen denken. Ich kann also nicht soviel Neues hinzufügen, fasse aber noch mal zusammen, was mich so während des Lesens beschäftigt hat.
Also was verbirgt Victoria noch? Was hat Richard mit Eduard zu schaffen? Irgendwo wurde doch auch erwähnt, dass es ihm gut passte, dass das Dienstmädchen verschwunden ist... Was für ein Ziel hat er also noch?
Außerdem, wer könnte Emilies Vater sein? Doch nicht Ernst oder Eduard? Oder warum sind die beiden so plötzlich ins Ausland gegangen?
Und was ist mit Emilie passiert? Ich habe mich auch schon gefragt, ob sie noch lebt.
Weiterhin, was ist eigentlich mit Victorias älterer Schwester Clara passiert?
ZitatOriginal von Sonnschein
Mein Interesse ist jedenfalls geweckt...Mir es ganz genauso. Irgendwelche Geheimnisse hat die Familie Könitz doch noch und ich bin gespannt darauf, sie aufzudecken.
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Bin erst gestern zum Lesen des Buches gekommen
Wäldchestag – gibt es immer noch. Und viele Firmen in Frankfurt und Umgebung geben an diesem Tag ihren MA einen halben Tag frei, damit sie ins Wäldche gehen können.
Was so richtig los ist, wird im 1. Teil noch nicht so rech klar.
Ein Dienstmädchen ist verschwunden und bei Dr. Könitzr geschehen scheinbar seltsame Dinge.Trotzdem macht mir die Geschichte sehr viel Spaß.
Das Leben im gehobenen Bürgertum. Der Stellenwert der Frau. Die Beziehung der Frankfurter zu den Preußen. Die Arbeit der Kriminalpolizei. Frankfurter Geschichte. Alles geschickt in die Geschichte eingeflochten.
Und dazu die erfrischende Charaktere Victoria und der Kirminalschutzpolizist Heiner Braun.
Ein wunderbares Gemisch zum Abtauchen in das ausgehende 19. Jahrhundert.Einige Fragen haben sich auch schon ergeben:
Welche Leiche haben die beiden Familien Könitz im Keller?
Wer ist Hannes? Erst hat ich eine verkleidete Victoria in Verdacht, aber er sit ja schon länger ein Vigilant?
Was hat das ganze mit dem Stadtwaldwürger zu tun?Warum liegt das Buch eigentlich schon seit 7 Jahren im SUB?
Für alle, die sich für Kriminalistik interessieren können Jürgen Thorwalds „Das Jahrhundert der Detektive“ und „Die Stunde der Detektive“ nur empfohlen werden – wer sie noch ungelesen im Regal hat, sonst geht’s leider nur noch gebraucht
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Zitat
Original von dyke
Wäldchestag – gibt es immer noch. Und viele Firmen in Frankfurt und Umgebung geben an diesem Tag ihren MA einen halben Tag frei, damit sie ins Wäldche gehen können.Na das hätt ich jetzt wirklich nicht gedacht, dass es diesen Tag wirklich noch gibt.. wieder was gelernt