Hier könnt ihr Nikola Fragen stellen, die nicht das Buch der aktuellen Leserunde "Die Detektivin" betreffen.
Fragen an Nikola Hahn
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... auf Eure Fragen.
Für alle, die noch nicht alles gelesen haben: Ich werde hier keine inhaltlichen Wendungen und Wirrungen verraten, um die Spannung nicht zu verderbenViele Grüße
Nikola -
Mich würden Deine persönlichen Lesevorlieben und eventuell literarische Vorbilder interessieren. Sind es auch Autoren historischer Krimis oder vielleicht eher Klassiker?
Magst Du selbst auch z.B. Edgar Allan Poe, so wie Victoria? -
Hallo Palomar,
gerade habe ich schon einen Teil der Frage im Rahmen Deines letzten Beitrags beantwortet - muss wohl Gedankenübertragung gewesen sein
Was meine Lesevorlieben angeht, so bin ich ein "Kunterbunt-Leser" und eigentlich auch ein "Kunterbunt-Schreiber". Ich lese natürlich auch Krimis, aber eigentlich (ich gestehe) vor allem deshalb, weil ich inzwischen viele Krimiautoren kennengelernt habe und immer neugierig bin, was sie schreiben: Nele Neuhaus, Oliver Buslau, Anne Chaplet ... und noch jede Menge andere
Meine absoluten Lieblingsbücher haben mit historischen Krimis nichts zu tun, allerdings ist ein Historienschmöker dabei: "Der Medicus" von Noah Gordon. Den habe ich verschlungen - die anderen Bücher von ihm fand ich nicht so gut. Ein Buch, das mich sehr berührt hat, ist "Das wunderbare Überleben" von Wladyslaw Spzilman (verfilmt wurde es mit dem Titel "Der Pianist"). Ein Buch, das ich (wie ganz viele Leser) liebe, ist "Der kleine Prinz", und mein absolutes Lieblingsbuch ist "Momo" von Michael Ende.
Was Krimis angeht, so mag ich die ersten Krimis von Minette Waltes sehr (insbesondere "Im Eishaus" und "Die Bildhauerin").
Ich gestehe, dass ich Edgar Allan Poes "Dupin" erst gelesen habe, als ich es für meine Recherchen brauchte. Ich fand die Idee aber gut - insbesondere, wenn man die Zeit beachtet, in der das Buch entstand.Was historische Romane angeht, so habe ich zum Beispiel sehr gern gelesen: Rebecca Gablés "Der König der purpurnen Stadt" oder "Die Säulen der Erde" von Ken Follett. Ich mag historische Geschichten, die "in die Breite gehen", viel von der Zeit erzählen und den historischen Umständen. Ich gebe zu, dass ich mit den allermeisten der "-in"-Titel, mit denen historische Romane inzwischen fast durchgängig versehen werden, wenig anfangen kann. Obwohl: "Die Wanderhure" von Iny Lorentz hat mich auch gefesselt.
Aber ich lese auch gern mal was ganz anderes, so zum Beispiel das herrlich skurrile Buch "Die souveräne Leserin" von Alan Bennett, erschienen im Wagenbach Verlag. Zur Zeit lese ich gerade "Vom Atmen unter Wasser", ein sehr stilles, sehr berührendes Buch über die Schwierigkeit, den Tod eines Kindes zu verarbeiten. Geschrieben hat es Lisa-Marie Dickreiter, erschienen ist es im Bloomsbury Verlag, Berlin.Ich lese aber auch sehr gern Bücher über Künstler und Gärten - und Märchen. "Der alte Garten" (Kaschnitz) und "Der geheime Garten" (Burnett) gehören auch zu meinen Lieblingsbüchern.
Dass ich jedoch ein ganz bestimmtes Vorbild hätte, was das Schreiben angeht, könnte ich nicht sagen. Ich glaube aber, dass man beim Schreiben immer irgendwie von dem inspiriert wird, was man erlebt oder auch erliest.
Ich hoffe, Deine Frage ist damit beantwortet
Viele Grüße
Nikola -
Oh ja, vielen Dank!
Es freut mich auch immer, wenn Autoren ein breites Feld an Büchern mögen, das schützt vor Eindimensionalität. Gilt natürlich im Prinzip natürlich auch für Leser ohne Schreibabsichten.
Und Lisa Marie Dickreiters Buch ist wirklich zum niederknien gut! -
Ja, mich freut es auch immer sehr, wenn ich Leser treffe, die gern querbeet lesen. Leider hat man es als Autor bei vielen Lesern und auch bei Verlagen mit dieser Einstellung nicht so ganz leicht.
Wobei ich durchaus verstehen kann, dass man sich als Leser bei dem ganzen Wust an Neuerscheinungen schon wünscht, bei einem Autor "auf Anhieb" zu wissen, was man kriegt.
Ich bekomme ja auch immer wieder die unterschiedlichsten Meinungen zu meinen verschiedenen Büchern. Das finde ich auch durchaus legitim. Man kann nicht alles mögen.Allerdings habe ich selbst große Neugier und großes Interesse am historischen Frankfurt und der Geschichte der Kriminalistik - deshalb habe ich dazu ja auch zwei dicke Schmöker geschrieben, und irgendwann wird es auch noch einen dritten geben. Die Fans dieser Bücher würden mich - das weiß ich - insgeheim sicher gern schütteln, dass das schneller vorangeht, aber ich habe ja noch einen Hauptberuf und eben sehr unterschiedliche "Schreibsehnsüchte". Dann kann es eben auch mal ein Märchen sein ...
Jetzt lese ich noch ein bisschen "Atmen unter Wasser" weiter.
Bis bald
Nikola -
Hallo Nikola,
nachdem ich *Die Detektivin* regelrecht verschlungen habe und sicherlich auch bald den Nachfolger *Die Farbe von Kristall* lesen werde möchte ich mal fragen, ob denn einen 3. Teil um Richard Biddling geben wird??
Liebe Grüße
Sheila -
Hallo Sheila,
ja, das wird es ... allerdings mit einem kleinen Wermutstropfen: Zur Zeit (und bis auf Weiteres) arbeite ich noch an einem Fachbuch über Vernehmung, und erst danach geht`s wieder in die Historie. Und weil man mit was Gutem aufhören soll, ein kleiner Lichtblick: Durchgeplant ist der 3. Roman schon, die Handlung und die Figuren stehen, die Grobrecherche ist durchgeführt, und so kann ich Dir schon verraten, dass die Geschichte wieder in Frankfurt und zwar nach Ende des 1. Weltkrieges und in den 1920er Jahren spielen wird.
Liebe Grüße
Nikola -
Liebe Nikola,
na das sind ja gute Neuigkeiten! Wir dürfen uns also auf den 3. Band freuen und müssen lediglich geduldig warten können
... wobei Büchereulen und geduldig warten können ???
Wärst Du denn bei einer weiteren Leserunde zum 2. Band auch wieder so tatkräftig mit an Bord ..also je nachdem wann wir diese ansetzen?
Vielen Dank schon mal für Deine Erläuterungen in dieser Leserunde!
Liebe Grüße
Sheila -
Zitat
Original von Sonnschein
Wärst Du denn bei einer weiteren Leserunde zum 2. Band auch wieder so tatkräftig mit an Bord ..also je nachdem wann wir diese ansetzen?Hallo Sheila,
ja, wäre ich! Und dann hoffentlich auch von Anfang an - in der vergangenen Zeit war ich gesundheitlich nicht so ganz auf der Höhe, bin aber optimistisch, dass das sich wieder ändert. Was den zweiten Band angeht, da würde ich mir schon mal überlegen, wie ich mich tarnen kann, denn ich bin sicher, dass der eine oder die andere aus der Runde mich zum Vierteilen freigeben wirdZitatOriginal von Sonnschein
Vielen Dank schon mal für Deine Erläuterungen in dieser Leserunde!... aber gern geschehen - Autoren reden doch gern über ihre Bücher
Nee, im Ernst: Ein unbestreitbarer Vorteil des Internets ist es, dass man direkt mit dem Leser in Kontakt treten kann. Das kann natürlich auch dazu führen, dass man von frustrierten Lesern eins auf die Mütze kriegt, aber das gehört nun mal mit dazu. Was schlimm ist für einen Autor: wenn man merkt, dass jemand einfach das Buch plattmacht, ohne dass er oder sie sich damit auseinandergesetzt hat, oder wenn jemand etwas völlig anders versteht, als man es gemeint hat. Andererseits muss man einem Leser aber auch zubilligen, dass er seiner Enttäuschung freien Lauf lassen darf, wenn er für das Teil Geld ausgegeben und Lesemühe investiert hat und dann nicht das bekommt, was er erwartet. Alle Geschmäcker kann man ja ohnehin nicht bedienen ... Ich glaube allerdings, das sollte man als Autor auch nicht versuchen.Ich schreibe nach der Prämisse: Was würde ich denn selbst gern lesen? Welche Geschichte interessiert mich? Und dann wird versucht, das in Worte zu packen, also: handwerklich damit zu arbeiten. Das ist teilweise anstrengend, teilweise aber auch eine inspirierende Reise ins Land der Fantasie und in das der Sprache. Allein, ob und wo man einen Punkt oder ein Ausrufezeichen setzt, kann darüber entscheiden, wie die Aussage beim Leser ankommt. Ohne, dass es dazu irgendwelcher erläuternder Zusätze bedarf. Ein kleines Beispiel:
Du gehst. (Das hast du also so beschlossen, ohne mich zu fragen.)
Du gehst ... (und was wird mit mir?)
Du gehst! (und zwar sofort!)
Du gehst? (Das ist doch nicht dein Ernst?)Man könnte noch viel mehr Deutungen dahinter schreiben, aber das allein zeigt, welch schönes Spielzeug Sprache (und Interpunktion) für einen Schriftsteller ist.
Und dass ich zum Abschweifen neige - sorryEinen schönen Samstag wünscht Dir
Nikola -
Darf die Autorin auch mal eine Frage stellen?
Was ist der Unterschied zwischen "Leserunde, privat mit Autorin" und "Leserunde mit Autorin"?
Bin neugierig
PS:
Ich war heute eine ganze Weile bei den Büchereulen unterwegs - super, was Ihr hier aufgebaut habt! Es gibt ja sehr viele Bücher- und Leseseiten im Netz, aber so professionell aufgezogen und mit solch engagierten Mitgliedern - das ist schon was ganz Besonderes! -
Natürlich darf die Autorin auch Fragen stellen.
Mittlerweile gibt es keinen großen Unterschied mehr zwischen "Leserunde, privat mit Autorin" und "Leserunde mit Autorin". Die private LR wird, wie im Fall deines Buches, von den Eulen initiiert, d.h. wir kontaktieren den Autor und bitten ihn an der LR teilzunehmen. Dies kann relativ spontan geschehen.
Die offizielle "Leserunde mit Autorin" wird von den Admins der Büchereule organisiert und ist oft länger im voraus geplant. Früher war es so, daß für diese Runden vom Verlag oder vom Autor 5 Freiexemplare gesponsort und von Wolke verlost wurden. Dafür wurde vorausgesetzt, daß die Leser dann aber auch aktiv an der LR teilnehmen, was aber leider nicht immer der Fall war. Du kannst dir sicher vorstellen, daß dies auf Dauer ein ungnädiger Job für die Admins war. Organisation, Verlosung, Versendung der Bücher und als Dank haben manche Eulen dann doch nicht an der LR teilgenommen. Außerdem versprachen sich natürlich sowohl der Verlag als auch der Autor etwas davon, wenn sie Freiexemplare verschenken. Beide möchten schließlich wissen, wie ihr Buch bei den Lesern ankommt. Und wie gesagt, wenn dann die Leser mitten in der Runde abbrechen oder gar nicht erst erscheinen, ist das ärgerlich für alle.
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P.S.: Schön, daß es mit dem Foto doch noch geklappt hat.
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Zitat
Original von Nikola_Hahn
Darf die Autorin auch mal eine Frage stellen?Was ist der Unterschied zwischen "Leserunde, privat mit Autorin" und "Leserunde mit Autorin"?
Vielleicht noch eine Ergänzung zu Christines Ausführung:
Bei "Leserunden mit AutorIn" steht diese und das Cover des Buches eine gewisse Zeit an bevorzugter Stelle im Portal, was natürlich den Verlag und die Autoren als zusätzliche Werbung freut. Freiexemplare sind ein "Zuckerl" des Verlages, also eine nette Beigabe, aber kein Mss.
Eine "private Leseurunde mit AutorIn" wird wie eine ganz nomale von Forenmitgliedern angeregte und organisiwerte Leserunde behandelt.l.
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Mal eine Frage an die Kriminalromanautorin:
Es gibt ja eine ganze Reihe Krimi-AutorINen, deren Romane in Frankfurt und weiterer Umgebung spielen.
Habt ihr Kontakt untereinander und gibt es oder ist es geplant einen Krimi-Leseabend Crime-Frankfurt mit mehreren AutorINen zu veranstalten?
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Zitat
Original von Nikola_Hahn
Hallo Sheila,
ja, wäre ich! Und dann hoffentlich auch von Anfang an - in der vergangenen Zeit war ich gesundheitlich nicht so ganz auf der Höhe, bin aber optimistisch, dass das sich wieder ändert. Was den zweiten Band angeht, da würde ich mir schon mal überlegen, wie ich mich tarnen kann, denn ich bin sicher, dass der eine oder die andere aus der Runde mich zum Vierteilen freigeben wirdVierteilen? Oh weh, das traust du uns zu??
Na dann dürften wir als erfahrene Krimi-Eulen sicherlich auch Deine ausgedachte Tarnung schnell aufdecken -
Zitat
Original von dyke
Mal eine Frage an die Kriminalromanautorin:
Es gibt ja eine ganze Reihe Krimi-AutorINen, deren Romane in Frankfurt und weiterer Umgebung spielen.
Habt ihr Kontakt untereinander und gibt es oder ist es geplant einen Krimi-Leseabend Crime-Frankfurt mit mehreren AutorINen zu veranstalten?Ja, einige Autoren kenne ich - per Mail oder sogar persönlich. Mit Ines Thorn beispielsweise war ich vor vielen, vielen Jahren in der Redaktion einer Literaturzeitschrift tätig, Anne Chaplet kenne ich vom Syndikat (wie andere Krimiautoren auch), Andreas Schäfer ist ein sehr netter Kollege von mir, mit Frank Demant habe ich gerade vorgestern noch gemailt, und Nele Neuhaus kenne ich auch persönlich - ich habe mit ihr ein "Erzählcafé" in unserem Künstlercafé gemacht, als sie noch nicht so bekannt war. Sie war damals schon super!!! Ja, und da gibt es außerdem noch vom Syndikat (der Vereinigung für deutschschreibende Krimiautoren) eine Frankfurter Gruppe, die sich immer mal wieder trifft - aber leider kann ich da aus Zeitgründen nicht hingehen. Diese Gruppe ist sehr aktiv, und da werden auch immer mal wieder Veranstaltungen organisiert.
Viele Grüße
Nikola -
Zitat
Original von Sonnschein
Vierteilen? Oh weh, das traust du uns zu??
Na dann dürften wir als erfahrene Krimi-Eulen sicherlich auch Deine ausgedachte Tarnung schnell aufdeckenÄhm, da reden wir noch mal drüber, falls es denn zum "Ernstfall" kommen sollte
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Zitat
Original von dyke
Vielleicht noch eine Ergänzung zu Christines Ausführung:
Bei "Leserunden mit AutorIn" steht diese und das Cover des Buches eine gewisse Zeit an bevorzugter Stelle im Portal, was natürlich den Verlag und die Autoren als zusätzliche Werbung freut. Freiexemplare sind ein "Zuckerl" des Verlages, also eine nette Beigabe, aber kein Mss.
Eine "private Leseurunde mit AutorIn" wird wie eine ganz nomale von Forenmitgliedern angeregte und organisiwerte Leserunde behandelt.l.Herzlichen Dank für Eure Antworten! Jetzt weiß ich Bescheid
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Zitat
Original von -Christine-
Mittlerweile gibt es keinen großen Unterschied mehr zwischen "Leserunde, privat mit Autorin" und "Leserunde mit Autorin". Die private LR wird, wie im Fall deines Buches, von den Eulen initiiert, d.h. wir kontaktieren den Autor und bitten ihn an der LR teilzunehmen. Dies kann relativ spontan geschehen.
Hallo Nikola,
den eigentlichen Unterschied hat Dyke aufgeführt:ZitatOriginal von dyke
Bei "Leserunden mit AutorIn" steht diese und das Cover des Buches eine gewisse Zeit an bevorzugter Stelle im Portal, was natürlich die Autoren als zusätzliche Werbung freut.
Genau so ist es. Auf der Portalseite rechts steht die aktuelle "offizielle" Leserunde 10 Tage mit der Coverabbildung.ZitatOriginal von -Christine-
Die offizielle "Leserunde mit Autorin" wird von den Admins der Büchereule organisiert und ist oft länger im voraus geplant. Früher war es so, daß für diese Runden vom Verlag oder vom Autor 5 Freiexemplare gesponsort und von Wolke verlost wurden. Dafür wurde vorausgesetzt, daß die Leser dann aber auch aktiv an der LR teilnehmen, was aber leider nicht immer der Fall war. Du kannst dir sicher vorstellen, daß dies auf Dauer ein ungnädiger Job für die Admins war. Organisation, Verlosung, Versendung der Bücher und als Dank haben manche Eulen dann doch nicht an der LR teilgenommen. Außerdem versprachen sich natürlich sowohl der Verlag als auch der Autor etwas davon, wenn sie Freiexemplare verschenken. Beide möchten schließlich wissen, wie ihr Buch bei den Lesern ankommt. Und wie gesagt, wenn dann die Leser mitten in der Runde abbrechen oder gar nicht erst erscheinen, ist das ärgerlich für alle.
Es gibt keine Freiexemplare mehr, weil ich das in den Autoren-Leserunden nicht mehr möchte. Das hat 2 Gründe:
1. Die Leserunden mit Verlosungen waren qualitativ nicht besser, es haben sich nur mehr Leute angemeldet, die sich aber nie in den Leserunden blicken ließen, wenn sie kein Freiexemplar erhielten.
2. Verlosungen und den Adressen hinterher rennen mit dem anschließenden Versand machen sehr viel Arbeit, verbessern aber nicht unbedingt die Leserunden...Wer sich jetzt zu Leseserunden anmeldet macht das um an der Leserunde teilzunehmen und nicht um evtl. ein Buch zu gewinnen und dann teilzunehmen. Das gilt zwar absolut nicht für alle Büchereulen, leider traf das damals aber doch auf so einige zu und da habe ich das "System" umgestellt.