Kolyma von Tom Rob Smith gelesen von Bernd Michael Lade

  • Kurzbeschreibung
    Moskau, 1956. Den ehemaligen MGB-Offizier Leo Demidow holt die Vergangenheit ein. Eine seiner Adoptivtöchter wird gekidnappt. Die Bedingung für ihre Freilassung ist die Befreiung eines Priesters aus dem schlimmsten aller Lager: Kolyma. Leo hat ihn dort hingebracht, Leo soll ihn auch wieder herausholen ═ so lautet die Logik der Entführer. Auf offiziellem Weg ist das unmöglich ═ Leos einzige Chance ist, sich als Häftling getarnt in Kolyma einschleusen zu lassen und mit dem Priester, während das eingeweihte Wachpersonal wegschaut, zu │fliehen╩. Doch ehe er sich versieht ist er vom Pseudo-Häftling zum echten Gefangenen geworden. Ein Todesurteil, denn im Lager wird er erkannt. Und seine Mitinsassen erinnern sich noch sehr genau, welchen Verhörmethoden Leo sich in seiner MGB-Zeit bediente ...!


    Über den Autor
    Tom Rob Smith wurde 1979 als Sohn einer schwedischen Mutter und eines englischen Vaters in London geboren, wo er auch heute noch lebt. Er studierte in Cambridge und Italien. In den letzten Jahren arbeitete Tom Rob Smith als Drehbuchautor.


    Bernd Michael Lade:
    Wikipedia


    Meine Meinung:
    Text:
    Durchaus interessant, spannend, gefühlvoll und bewegend wird hier die zwar ungewöhnliche, aber durchaus vorstellbare Geschichte einer traurigen Familie erzählt. Der Text hat sicherlich seine Schwächen, hier und da wirkt er ein wenig gestelzt und konstruiert, aber die Grundaussage ist eine aus meiner Sicht so wichtige, daß man diese kleinen stilistischen Mängel durchaus in Kauf nehmen kann und sollte.


    Sprecher:
    Bernd Michael Lade war anfangs wirklich enorm gewöhnungsbedürftig. Er nuschelt, sein Berlinerisch klingt immer mal wieder durch und leider hörte er sich auch noch an, als hätte er einen ordentlichen Schnupfen. Er spricht für meinen Geschmack wesentlich zu langsam und konnte mich daher nur wenig begeistern. Hat man sich aber einmal an seine Art zu lesen gewöhnt, ist die Leseleistung durchaus als annehmbar zu bezeichnen. Mich hat die teilweise für meine Ohren falsche Aussprache der russischen Namen und Örtlichkeiten ein wenig gestört, da ich jedoch selbst kein Russisch spreche, kann es natürlich auch sein, daß meine Vorstellung der richtigen Aussprache eine Falsche ist.


    Sonstiges:
    Mich hat ein Punkt an diesem sonst wirklich recht gelungenen Hörbuch unwahrscheinlich gestört und nahezu WAHNSINNIG gemacht.
    Am Ende jeder der 6 Cds wird eine Art Spieluhrmusik im Hintergrund eingeblendet, die allerdings so laut ist, daß sie den Sprecher ein wenig übertönt und noch dazu überhaupt nicht zum teilweise sehr ernsten und traurigen Text paßt. Diese Musik soll wohl anzeigen: CD zu ende, bitte wechseln. Mich hat sie in den Wahnsinn getrieben, dachte ich doch zu erst, mein Handy klingelte bzw. ich hätte einen Tinitus, weil ich mir im Auto so gar nicht erklären konnte, wo das Gebimmel herkam. Das ging leider wirklich gar nicht.


    Ansonsten durchaus empfehlenswert für die weniger zartbesaiteten Gemüter.


  • Nicht nur das, manchmal hatte ich den Eindruck er müsste ein Gähnen unterdrücken. Zu meinen bevorzugten Sprechern wird er nie gehören.