Der Physikverführer - Christoph Drösser

  • Autor: Christoph Drösser
    Titel: Der Physikverführer
    Erschienen: 10/2010
    Verlag: Rowohlt
    Seiten: 239



    Über den Autor: Christoph Drösser ist Redakteur im Ressort Wissen der Wochenzeitung „Die Zeit“. Bekannt wurde er durch seine „Zeit“-Kolumne „Stimmt’s?“, die daraus entstandenen Bücher und durch sein Buch „Der Mathematikverführer. 2005 wurde Drösser vom Medium-Magazin zum „Wissenschaftsjournalisten des Jahres“ gekürt.



    Kurzbeschreibung:
    Ist ein Frontalzusammenstoß zwischen zwei Autos schlimmer als eine Fahrt gegen die Wand? Wie müsste King Kong in Wahrheit aussehen - oder eine zwanzig Meter große Frau? Und warum eigentlich platzen Würste im heißen Wasser immer längs auf? - Wie schon in seinem Bestseller „Der Mathematikverführer“ erzählt Christoph Drösser unterhaltsame Alltagsgeschichten und erklärt mit ihnen eingängig, wie die Kräfte der Natur auf uns und unsere Umwelt wirken, dazu bietet er noch pfiffige physikalische Kopfnüsse an.



    Meine Meinung:
    In 14 Kapiteln werden physikalische Fragestellungen, die einem im Alltag durchaus mal begegnen können, vorgestellt. Drösser hat die Probleme jeweils in eine kurze Geschichte verpackt und arbeitet von dieser auf die Lösung hin. Die physikalischen Grundlagen werden meist in kleinen Skizzen anschaulich dargestellt und helfen dem Leser, den Lösungsweg nachzuvollziehen. Wer sich von Formeln nicht abschrecken lässt, findet den rechnerischen Weg jeweils abgesetzt in einem grauen Kasten. Diese sind aber zum Verständnis nicht zwingend notwendig. Am Ende jeden Kapitels wird dem Leser eine Aufgabe gestellt, die er zum Teil rechnerisch (wieviel Prozent eines Eisberges sieht man wirklich über der Wasseroberfläche?) oder auch im Multiple-Choice-Verfahren lösen kann. Die Lösungen finden sich zusammen mit den 12 wichtigsten physikalischen Formeln im Anhang.


    Interessant fand ich den kurzen Exkurs zu physikalischen Fehlern in Spielfilmen, die nachvollziehbar erklärt wurden. Negativ aufgefallen sind mir allerdings starke Vereinfachungen bei biologischen Aspekten, beispielsweise behauptet Drösser in einem Kapitel, dass die meisten Katzen im Gegensatz zu größeren Tieren Stürze aus den oberen Etagen von Hochhäusern überleben oder eine Maus den Sturz aus einem Flugzeug überlebt, weil aufgrund des geringen Körpergewichts der Luftwiderstand die Fallbeschleunigung ausgleicht. In ersterem Fall überleben auch Katzen nicht aus jeder Höhe einen Sturz, aus dem oberen Stockwerk eines Hochhaus braucht auch eine Katze viel Glück, um zu überleben... Und die Gründe für die Tatsache, dass Frauen meist schneller und leichter frieren als Männer, sucht Drösser ausschließlich im physikalischen Bereich (unterschiedlich große Körperoberflächen), ohne weitere wichtige Aspekte wie die größere Muskelmasse bei Männern und die dadurch höhere Wärmeerzeugung und die unterschiedliche Hautdicke bei beiden Geschlechtern auch nur im Ansatz zu erwähnen.


    Um aber zum Guten zurück zu kommen ;-) Das Konzept dieses Buches hat mir gut gefallen (den bekannteren „Mathematikverführer“ kenne ich bisher noch nicht), insbesondere die grafische Darstellung der Probleme und die an den Leser gestellten Aufgaben finde ich gelungen.

  • Hört sich sehr interessant an. Danke für diese Buchvorstellung.
    Ist das Buch auch für "Nicht-Physiker" verständlich? :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

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  • Hallo Voltaire,
    ja es ist verständlich geschrieben, ich habe nur gemerkt, dass ich es nicht im müden Zustand lesen darf, da denke ich nicht mehr aufmerksam genug mit. :grin
    Die Formeln sind aus dem Text ausgegliedert in den grauen Kästen zu finden und nicht unbedingt notwendig, um den Sachvehalt nachzuvollziehen. Ansonsten ist der Text gut und verständlich und nicht abgehoben geschrieben. Ein großer Physikfreak war ich nämlich in der Schule auch nicht (so schnell wie möglich abgewählt), aber dennoch war es interessant zu lesen.