Hartnagel, Thomas: Sophie Scholl / Fritz Hartnagel - Damit wir uns nicht verlieren - Briefwechsel 19

  • Kurzinfo

    Zitat

    Im Winter 1942/43 kämpfen Sophie und Hans Scholl mit den Flugblättern der "Weißen Rose" gegen das NS-Regime. Zur selben Zeit ist Fritz Hartnagel, Offizier der deutschen Wehrmacht, im Kessel von Stalingrad eingeschlossen. Als er im Lazarett Sophies letzten Brief erhält, ist das Todesurteil gegen sie bereits vollstreckt. 1937 begann die Freundschaft, die Liebe zwischen der sechzehnjährigen Schülerin und dem jungen Leutnant. Zusammensein und Gespräch mussten oft durch Briefe ersetzt werden: Sie spiegeln alle Phasen dieser außergewöhnlichen Beziehung, die gegensätzlichen Auffassungen der beiden wie ihr Bedürfnis nach Nähe, ihr Bemühen, innere Freiheit und die Fähigkeit zu verantwortlichem Handeln zu erwerben - und zu bewahren, "allen Gewalten zum Trotz".


    "Könnte ich Dir Kraft zuschicken!"
    Sophie Scholl am 30. Dezember 1942



    "Eines der ungewöhnlichsten, ergreifendsten Zeugnisse, die aus jener Zeit der finstersten Barbarei auf uns gekommen sind."
    Die Zeit



    Der Herausgeber Thomas Hartnagel ist der Sohn von Fritz und Elisabeth Hartnagel. Elisabeth ist Sophies Schwester. Die beiden heirateten zwei Jahre nachdem Sophie hingerichtet wurde.


    Sophie Scholl und Fritz Hartnagel lernen sich 1937 kennen. Sophie war zu der Zeit 16, noch Schülerin, Fritz war 21 und junger Leutnant.


    Als Sophie1942/43 mit ihrem Bruder Hans und den Mitgliedern der "Weißen Rose" mit Flugblättern gegen das Naziregime kämpfen, ist Fritz als Offizier der deutschen Wehrmacht im Kessel von Stalingrad eingeschlossen. Als er Sophies letzten Brief erhält, lebt sie schon nicht mehr.
    Am Tag der Hinrichtung wurde vormittags das Urteil gefällt. Sophies Mutter schrieb dann gleich noch einen Brief an Fritz, in dem sie ihn bat, ein Gnadengesuch einzureichen. Doch die Zeit dafür reichte gar nicht mehr. Am Nachmittag wurde das Urteil schon vollstreckt.


    Ich habe dieses Buch verschlungen. Zu lesen, wie sich die Freundschaft zwischen den beiden in dieser düsteren Zeit entwickelt, war sehr interessant und ging auch zu Herzen. Konnte doch die Entwicklung ihrer Freundschaft seit Kriegsbeginn fast nur in den Briefen stattfinden.
    Schade ist, dass Sophies Briefe, die sie von März 1941 bis Februar 1943 an Fritz geschrieben hat, in Stalingrad verlorengingen. War das doch die aktive Zeit der "Weißen Rose". Aus der Zeit können wir nur Fritz Briefe an Sophie lesen.

  • Das hört sich unheimlich interessant an. Herzlichen Dank für diese Buchvorstellung. Ich habe mir den Titel notiert. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Auch von mir vielen Dank für diese Rezension.
    Zu diesem Thema habe ich vor einigen Jahren ein anderes Buch gelesen.
    Es hatte mich damals ähnlich berührt wie dich offenbar dieses hier.
    Eigentlich dachte ich, es sei von Carola Stern, aber da finde ich nichts.
    Kann sein, dass es eines der Bücher von Vinke war.
    Wenn ich mich recht erinnere, hat Hartnagel später eine Schwester von Sophie geheiratet.
    In einigen Wochen treffe ich die Leute, bei denen ich "mein" Buch seinerzeit gelesen habe, vielleicht können die mir einen Tipp geben.
    Ggfs. melde ich mich hier.


    Im Autorenverzeichnis fehlt Hartnagel übrigens.
    Er sollte doch zwischen
    Hartmann, Winfried
    und
    Hartsch, Edmund
    stehen, oder?
    Hat das etwas zu sagen oder macht mir die späte Stunde zu schaffen?

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Wenn ich mich recht erinnere, hat Hartnagel später eine Schwester von Sophie geheiratet.


    Ja, das stimmt. Es steht ziemlich am Anfang der Rezi :-)


    Der Herausgeber Thomas Hartnagel ist der Sohn von Fritz und Elisabeth Hartnagel. Elisabeth ist Sophies Schwester. Die beiden heirateten zwei Jahre nachdem Sophie hingerichtet wurde.

  • @ Biografiefan: Das hab ich wohl, im Hinterkopf nach dem von mir zu dem Thema gelesenen Buch suchend, übersehen... sorry

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()