Originaltitel: This body of death (Lynley 16)
Kurzbeschreibung bei amazon
Thomas Lynley ermittelt wieder!
Nach Wochen der Einsamkeit fernab von London kehrt Thomas Lynley in die City zurück. Als Isabelle Ardery, eine Kollegin aus vergangenen Tagen, ihn um Unterstützung bei einem komplizierten Mordfall bittet, zögert er nur kurz – und tut ihr den Gefallen.
Während Ardery im Laufe der Ermittlungen zusehends ins Kreuzfeuer der Kritik gerät, besinnt Lynley sich seiner früheren Stärken. Und seiner genialen Ermittlungspartnerin Detective Sergeant Barbara Havers …
Ein neuer Fall für Thomas Lynley und Barbara Havers: komplex, raffiniert verwoben und rasend spannend.
Meine Meinung
Inhalt
In der Kapelle eines Londoner Friedhofs wird eine junge Frau ermordet aufgefunden, der man mit einem seltsamen Gegenstand die Kehle aufgerissen hat. Isabelle Ardery, die als Acting Superintendent die Leitung der Ermittlung übernehmen muss, hat Linley überredet, aus seiner Isolation aufzutauchen und sie bei der Einarbeitung in ihren neuen Wirkungskreis zu unterstützen. Auch die übrigen Teammitglieder, allen voran Barbara Havers und Winston Nkata, sind mit von der Partie. Im Ermittlungsteam kommt es zunehmend zu Spannungen: Isabelle Ardery steht sehr unter Erfolgsdruck, da ihre Leistung in diesem sich als sehr kompliziert erweisenden Mordfall über ihre eventuelle Festanstellung entscheiden wird. Isabelle tritt sehr autoritär auf und bringt damit die Mitarbeiter immer wieder gegen sich auf. Besonders die Zusammenarbeit mit Barbara Havers gestaltet sich schwierig. Barbara ist davon überzeugt, dass das Mordmotiv in Hampshire, der Heimat des Opfers, zu suchen ist, ihre Chefin hat sich jedoch in die Idee verbissen, dass der Täter ein Schizophrener aus London ist, der zur Tatzeit am Tatort gesehen wurde. Barbara lässt sich nicht von ihren eigenen Ermittlungen abhalten und Lynley muss vermitteln.
In die Krimihandlung sind Abschnitte aus einer Abhandlung eingestreut, die über einen früheren Mordfall an einem zweijährigen Jungen berichten. Der Zweijährige war von drei Zehnjährigen aus einem Mc Donalds entführt, gequält und umgebracht worden. Nach und nach stellt der - unbekannte - Autor dieser Einschübe Betrachtungen darüber an, unter welchen Voraussetzungen sich die kindlichen Täter zu mörderischen Bestien entwickelt haben und ob deren Familien, bzw. die Gesellschaft an dieser Entwicklung Schuld tragen.
Es bleibt dem Leser überlassen, den Zusammenhang zwischen dem Bericht über die damalige Mordtat und dem gegenwärtigen Mordfall herzustellen.
Persönlicher Eindruck
Nachdem ich die letzten drei Romane der Lynley-Reihe gar nicht, bzw. nur angelesen habe, bin ich an dieses Buch mit großer Skepsis herangegangen und wurde positiv überrascht. Lynley
ist aus seiner Apathie und seinem Selbstmitleid erwacht, Barbara Havers ist wieder da - kampflustig wie eh und je - und sogar Deborah St. James nervt nicht.
Über Isabelle Ardery fehlten mir aufgrund meiner vorherigen " Leselücken" einige Vorkenntnisse, aber das hat dem Verständnis kaum Abbruch getan. Die Handlung ist gut konstruiert und ziemlich komplex, da verschiedene Fälle zusammentreffen. Erst mit fortschreitender Handlung kann der Leser das Motiv für den Mord erahnen. Der Schreibstil ist diesmal nicht langweilig moralisierend, sondern durchaus fesselnd, wobei die Figuren gut charakterisiert sind und zum Teil auch von der Autorin etwas durch den Kakao gezogen werden, sodass es etwas zum Schmunzeln gibt.
Einige Details wirken etwas zu konstruiert, aber auf jeden Fall beweist Elizabeth George mit diesem sechzehnten Band der Lynley-Reihe, dass sie ihre literarischen Künste doch nicht verlernt hat. Wer mit den letzten Bänden ein Problem hatte, sollte diesem Buch eine Chance geben.