• Ich bin mit der Serie jetzt auch durch. Zu irgend etwas muss das Maxdome- Abo ja gut sein.


    Ich war begeistert. Der Drehbuchautor ist ein Genie. Grandiose Dialoge, jederzeit nachvollziehbare Handlungen und starke, sich entwickelnde Charaktere.


    Dass Skyler beispielsweise so schnell dahinter gekommen ist, dass Walter in irgend etwas verwickelt ist, fand ich super. Genauso wie Walters nachvollziehbare Ausreden und wiederum die Konsequenzen, die Skyler daraufhin zieht. Alles einfach sehr stimmig. Jede Person handelt schlüssig. Die daraus entstehenden Konflikte werden glaubwürdig ausgetragen.


    Walter und auch Gus handeln zutiefst rational und zielorientiert. Und man will gar nicht wahrhaben, dass dieser sympathische Walter wirklich trotz aller Widrigkeiten weiter macht und Jesse manipuliert, um ihn bei der Stange zu halten. Für mich als Zuschauer war es ein schwieriger Prozess, in ihm irgendwann den Bösewicht zu sehen, zu dem er ja nach und nach wird. Auch wenn man ihm jederzeit glaubt, dass ihm seine Familie am Herzen liegt.


    Alles in Allem eine extrem gelungene Serie, die zu Recht einen solchen Hype ausgelöst hat, mit einem Bryan Cranston, der mit dieser schauspielerischen Leistung zu einem sehr begehrten Filmschauspieler werden wird. Genauso wie Adrian Paul, der die Charakterentwicklung von Jesse hervorragend gespielt hat. Jesse war für mich vor Allem in der zweiten Hälfte der Serie ohnehin der stärkste Charakter.


    Habe jetzt mit Lost angefangen. Bislang recht gut. Halt völlig anders...

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Zitat

    Original von crycorner


    Walter und auch Gus handeln zutiefst rational und zielorientiert. Und man will gar nicht wahrhaben, dass dieser sympathische Walter wirklich trotz aller Widrigkeiten weiter macht und Jesse manipuliert, um ihn bei der Stange zu halten. Für mich als Zuschauer war es ein schwieriger Prozess, in ihm irgendwann den Bösewicht zu sehen, zu dem er ja nach und nach wird. Auch wenn man ihm jederzeit glaubt, dass ihm seine Familie am Herzen liegt.


    Geschmäcker sind ja verschieden, aber sympathisch? :wow Ich muss sagen, dass ich noch nie eine Serienfigur ekliger, hinterhältiger, widerlicher empfunden habe, als WW. Ich habe ihm nachher nur noch einen schlimmen Tod gewünscht, so sehr ging er mir auf die Nerven. Die Flashbacks belegen zudem, dass er schon immer ein verklemmtes, kleines Würstchen war, der sich nun an seiner plötzlichen Macht labt. Natürlich liegt seine Familie ihm am Herzen- wie jedem Paten, das sieht man schon bei der Mafia. Der Schluss hat mich ein Wenig versöhnt (wg Jesse), aber ich bleibe dabei. Ich hasse Walter White und will ihn nie wieder sehen. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Naja, mir war er schon noch eine Zeit lang sympathisch. Bei mir war er dann unten durch, als er gegenüber Skylar ein mafiöses Gehabe an den Tag gelegt hat. Keine Ahnung, wann das war. 3. Staffel? Bis dahin war er für mich ein Mensch, der einfach das tat, was getan werden muss, um den Mist, den er angefangen hat, unter dem Deckel zu halten. Anfangs tat er das noch mit den zu erwartenden Gewissensbissen. Und die Herstellung der Drogen schien für ihn auch eine Art intellektuelle Herausforderung gewesen zu sein. Eine gleichbleibende Qualität auf höchstem Niveau. Besonders bezeichnend hierfür war die Episode mit der Fliege. Eher komisch, aber doch als tiefgründige Charakterbeschreibung von Walter gedacht. Die Geldgier wurde deutlich, nachdem er die eigentlich geplante Summe erreicht hatte. Die Machtgier, als er Gus aus dem Weg geräumt hatte.

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Mir ging es auch wie crycorner, es hat ziemlich lange gedauert, bis Walt bei mir verschissen hatte. Gerade angesichts Krieges der Amerikaner gegen die Drogen, der ja fast schon paranoide Züge trägt, fand ich die Idee, das ideologisch gewollt löchrige Gesundheitssystem ausgerechnet durch die Produktion von Meth auszuhebeln, fast schon subversiv.
    Erst als klar wurde, dass es Walt nur darum ging, um jeden Preis den American way of life aufrechtzuerhalten, hatte er bei mir verrissen. Aber ein klitzekleines bisschen Sympathie blieb bei mir bis zum Ende ;-)
    Wobei meine Lieblingsfigur trotzdem Gus bleibt :lache

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Komisch. Gus und Walter waren sich beide wahnsinnig ähnlich, finde ich. Nur dass Gus in seiner Charakterentwicklung Walter einfach meilenweit voraus war. Spätestens in Staffel 8 hätte Walter ein gleichwertiges Imperium aufgebaut gehabt.


    Gus und Walter waren beide zutiefst pragmatische Menschen, die ihre Handlungen immer darauf ausgerichtet haben, möglichst effizient die erhoffte Wirkung zu erzielen. Völlig unabhängig davon, ob man dafür jemanden Honig um den Bart schmieren muss oder ob man jemanden tötet.

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Walter ist aber kein Drogen Robin Hood, Draper, er isr ein egozentrisches Arschloch, das ausschließlich für seine eigenen Bedürfnisse über Leichen geht. Selbst Jesse zieht er immer wieder nur deswegen aus dem Dreck, damit er sich weiter nach oben treten kann. Man denke mal an Jesses Freundin, an den Jungen von der Freundin danach, an Mike... er ist so ein fieses, mieses, kleines Arschloch. :uebel


    Die einzige Figur, die durch und durch konsequent und "gut" in ihrem Handeln ist, ist Hank. Er hat Charakter und Rückgrat, muss wirklich viel durchmachen und es erklärt sich fast von selbst, dass der normale 08/15 Serienzuschauer ihn als unsympathisch und lieber Empathien für Walter empfindet. :rolleyes


    Im Übrigen finde ich nicht, dass die USA zu Unrecht "Krieg gegen Drogen" führen. Legalisierung von Cannabis in einigen Bundesstaaten reicht mEn völlig aus. Aber naja. Jeder, wie er mag. ;-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zunächst war ich skeptisch, ob die Handlung von Breaking Bad wohl etwas für mich sein könnte (Highschool-Lehrer mutiert zum Drogenboss), aber mittlerweile bin ich süchtig und hänge gerade am Beginn der 3. Staffel.
    Einfach wunderbar ausgearbeitete Charaktere, wobei mir Walter Jr. und Jesse Pinkman besonders ans Herz gewachsen sind. :knuddel
    Spannend zu sehen, wie Walter White alias "Heisenberg" immer weiter in die Spirale der Kriminalität abrutscht...Junge, Junge, das wird noch böse enden...


    Skylers knallharte Reaktion auf Walts Drogengeschäft (ihre Ankündigung, sich scheiden zu lassen) war eine (für mich) überraschende Wendung in der Serie, aber menschlich zu verstehen. Sie will ihre Kinder vor den kriminellen Machenschaften ihres Vaters schützen.
    Jesses Trauer um Jane ist einfach herzzerreißend.
    Man möchte ihn einfach in den Arm nehmen und ihn trösten, so wie Walter es macht.
    Aaron Paul verkörpert Jesse super, man nimmt ihm den Drogenabhängigen einfach ab.
    Armer Junge...und was sind das für Eltern, die den Kontakt zum eigenen Kind abbrechen und es später sogar nicht mehr sehen wollen, stattdessen aber den jüngeren, wohlerzogenen Bruder vorziehen? Mr und Mrs Pinkman sind mir nicht sonderlich sympathisch :hmm Anstatt Jesse Hilfe abzubieten (z.B. ihn in eine Therapie zu schicken) wird der Kontakt abgebrochen und der drogenabhängige Sohn aus der Familie geworfen.


    Bin mal gespannt, wie es weitergeht.

    :lesend Alfred Döblin "Berlin Alexanderplatz"


    "Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele."
    (Cicero)

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    Zitat

    Original von rienchen



    Hank ist die einzige Figur, die durch und durch konsequent in ihrem Handeln ist.... und es erklärt sich fast von selbst, dass der normale 08/15 Serienzuschauer ihn als unsympathisch einstuft und lieber Empathien für Walter empfindet. :rolleyes





    Bei einem Familientreffen am 1. Advent wurde ich mal wieder genötigt, drei Folgen (diesmal aus der zweiten Staffel) mitzuschauen. Um den vorweihnachtlichen Frieden nicht zu gefährden, habe ich das Ungemach über mich ergehen lassen.



    Für mich bleibt's dabei - Breaking Bad ist in meinen Augen maßlos überbewertet.


    Andere amerikanische Serien wie 'The Wire' & 'Deadwood' haben in Sachen Drehbuch , Vielschichtigkeit der Charaktere (bis in die kleinsten Nebenrollen) & Darstellung deutlich mehr zu bieten. Dort besitzen die originalen, nicht synchronisierten US-Dialoge im Gegensatz zu dem häufig belanglosen Gelaber in 'Breaking Bad' in der Tat stellenweise literarische Qualität.....


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    @ Rienchen:



    Ist dir noch nicht aufgefallen, dass die Vorschaufunktion in diesem Forum den Zeilenumbruch stets anders darstellt als im schließlich abgeschickten Beitrag ?


    Und dass das Verschieben von Smileys durch Benutzen von Leerzeichen unmöglich ist - und eine horizontale Verschiebung von Smileys mit Satzzeichen im Beitrag auch oft vom ursprünglichen Entwurf abweicht ?


    Da liegt in der aktuellen Forensoftware noch einiges im Argen und eine Perfektionierung wäre nicht von Übel....




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  • Topic:


    Wir hatten uns im Herbst letzten Jahres alle fünf Staffeln bei RTL Nitro aufgenommen und haben vor Weihnachten angefangen zu gucken.


    Toll, wenn man eine Serie in einem durchgucken kann, größtenteils ohne Werbung (oder kurz wegspulen), bis zum bitteren Ende.


    Leider war mir Hank zunächst unsympathisch, da ich ihn vorher in "Under the Dome" als Frank gesehen hatte, aber später war er neben Saul und Mike schon einer der Gründe, warum ich die Serie überhaupt noch weitergucken mochte. Bei Walter bin ich relativ schnell mit der Empathie und Sympathie ausgestiegen, mein Mann erstaunlicherweise erst sehr viel später.
    Für Jesse hatte ich immer noch Hoffnung, aber am gruseligsten fand ich Smart Boy Todd und immer-beherrscht-Frings.
    Skyler ging mir zwischendurch ziemlich auf die Nerven.
    Den Schauspieler für Junior fand ich klasse.


    Staffel 1 flutschte nur so, aber zwischendurch fand ich es später immer mal wieder etwas zäh (man denke nur an die Folge mit der Fliege ----).


    Tja, nun haben all diese Leute unser Wohnzimmer wieder verlassen - mit dem Ende konnte ich gut leben.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“