"Was aus Liebe geschieht" - Anna McPartlin

  • Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 432 Seiten
    Verlag: rororo; Auflage: 2 (1. Juni 2010)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3499254816
    ISBN-13: 978-3499254819
    Originaltitel: So What If I'm Broken
    Größe und/oder Gewicht: 19 x 11,4 x 2,6 cm


    Kurzbeschreibung lt. Amazon
    In jedem Abschied steckt ein neuer Anfang Das Licht geht aus, ein Fahrstuhl bleibt stecken. Als der Strom wieder da ist, haben sich die Leben von Tom, Ellen, Leslie und Jane für immer verbunden. Seit drei Monaten gilt Toms Frau Alexandra als vermisst. Aber er will die Hoffnung nicht aufgeben, sie doch noch zu finden. Sein Schicksal berührt die drei Frauen zutiefst. Denn sie alle kennen die dunklen Seiten des Lebens: Leslie, die ihre Großmutter, die Eltern und beide Schwestern durch Krebs verloren hat. Ellen mit ihren Depressionen. Und Jane, die als Teenager schwanger wurde und alle Träume für ihre Familie opfern musste. Die drei beschließen, Tom bei seiner Suche zu helfen. Denn das einzig wahre Unglück wäre, die Hoffnung zu verlieren.


    Die Autorin
    Anna McPartlin wurde 1972 in Dublin geboren und verbrachte ihre frühe Kindheit in Dublin. Wegen einer Krankheit in ihrer engsten Familie zog sie als Teenager nach Kerry, wo Onkel und Tante sie als Pflegekind aufnahmen. Nach der Schule studierte Anna ziemlich unwillig Marketing, doch blieb sie dabei ihrer wahren Liebe, der Stand-up-Comedy, und dem Schreiben treu. Bei der künstlerischen Arbeit lernte sie ihren späteren Ehemann Donal kennen. Die Beiden leben in Dublin.


    Inhalt - meine Zusammenfassung
    Die Geschichte fängt im Jahre 2007 mit einem Einkaufszettel von Alexandra an ihren Mann Tom an, kurz darauf verschwindet Alexandra spurlos.
    Danach gibt es Rückblenden in die Leben von Elle (die am Silvesterabend 1989 einen Brief ans Universum schreibt und diesen dann vergräbt), Jane (es folgt ein Brief im Jahre 1990 von ihrer Schulleiterin an Janes Mutter Rose - wegen Janes Schwangerschaft mit 17) und Leslie (ihre todkranke Schwester Imelda schreibt 1996 ihrem Mann Jim, dass er sich nach ihrem Tod um Leslie kümmern soll, da Leslie dann keine Familie mehr hat).
    Und nach diesen Ausflügen in die Vergangenheit lernen wir Tom kennen, der seine Frau Alexandra bereits seit 3 Monaten sucht. Durch einen Zufall lernen sich diese 4 Personen bei einem Konzert von Jack Lukeman im Aufzug kennen und als dieser stecken bleibt, schwören die Frauen, Tom bei der Suche nach der verschollenen Alexandra zu helfen...



    Meine Meinung:
    In "Was aus Liebe geschieht" verflechten durch die Begegnung im Aufzug die Geschichten der unterschiedlichen Figuren miteinander. Die Frauen sind von Toms Schicksal so berührt, dass sie ihm unbedingt helfen möchten.


    Die Hauptfiguren "bestehen" aus Alexandra´s Jugendfreundin Jane, die als Teenager schwanger wurde und ihren Sohn Kurt ohne jede Hilfe aufgezogen hat. Mittlerweile ist auch Kurt schon fast volljährig und Jane als erfolgreiche Galeristin tätig. Ihre jüngere Schwester Elle lebt in Jane´s Gartenhaus und eine etwas verrückte, aufstrebende Malerin, die unter Depressionen leidet. Auch die gemeinsame Mutter Rose, mit einer scharfen Zunge und übermäßigen Alkoholkonsum ausgestattet, wohnt auf dem Anwesen. Weiters lernen wir Leslie kennen, deren Familie an Krebs gestorben ist und die sich von diesem Verlust nie erholt hat, seitdem lebt die Webmasterin fast wie eine Einsiedlerin. Und schließlich kommen wir zu Tom, der verzweifelt seine verschwundene Ehefrau sucht und sein Berufs- und Privatleben ad acta gelegt hat.


    Man sieht also, dass die gut durchdachten Protagonisten ihre Probleme haben und sich trotzdem gegenseitig unterstützen. Die Charaktere werden mit Ecken, Kanten und Macken geschildert und fügen sich wunderbar in die Handlung ein. Als Schauplatz dient die irische Hauptstadt Dublin.


    Die Suche nach Alexandra wird unglaublich bewegend geschildert, ohne in´s Unglaubwürdige oder Klischeehafte abzudriften. "Was aus Liebe geschieht" berichtet bewegend über die Lebensgeschichten von diesen unterschiedlichen Persönlichkeiten, die durch einen Zufall vom Schicksal zusammengeführt wurden.


    Von Anfang an wird die Handlung durch verschiedene Erzählperspektiven so mitreißend erzählt, dass man meint, selbst mittendrin zu sein. In diesem Roman vermischen sich ernste Themen mit großartigem Humor und viel Gefühl, was diese bezaubernde Geschichte zu einem echten Leseerlebnis macht.
    Sehr schön finde ich auch die Auszüge aus Songtexten des Sängers Jake Lukeman, der nicht nur im Roman existiert, sondern auch eine persönliche Verbindung zu der Autorin hat.


    Anna McPartlin bringt es fertig, die Leser mit ihrem flüssigen und schnörkellosen Schreibstil zu fesseln und hat es sogar geschafft, mich mit diesem Roman über Freundschaft, Liebe & Schicksal abwechselnd zum Lachen und zum Weinen zu bringen...


    Fazit:
    Der neue Roman von Anna McPartlin ist aber keineswegs locker-leichter Lesestoff, wie vielleicht das Cover und der Titel vermuten lässt. Stattdessen bekommen die Leser hier eine tiefsinnige, sensible und emotionale Geschichte präsentiert.
    Dafür gibt´s von mir wundervolle 10 PUNKTE!

  • Also ich habe das Buch vor 2 Monaten gelesen. War nicht mein erstes dieser Autorin. Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm und nicht platt oder aufdringlich süßlich - was bei dieser Art von Büchern ja manchmal der Fall ist. Die Personen - jede für sich - waren gut gezeichnet und hatten auch das Nötige Maß an Tiefgang.
    Jetzt kommt das Aber:
    In diesem Buch gibt es so viele tief-tragische, herzzerreißende Schicksale, dass es mir einfach zu viel war. Aus diesem Buch hätte man problemlos drei eigenständige Romane machen können und jedes für sich hätte ein gutes Thema ergeben.
    Eines über die Frau, deren Familie samt und sonders an Krebs stirbt, die darüber beschließt nicht mehr glücklich zu sein, da sie ja eh bald sterben wird.
    Eines über den Mann, dessen Frau spurlos verschwindet und der darum kämpft wieder in ein normales Leben zu finden, auch wenn er vielleicht nie erfährt, was mit seiner Frau passiert ist.
    Und eines über die Frau, die ein Kind alleine großzieht, eine extrem biestige alkoholkranke Mutter pflegt und eine Schwester mit ebenfalls ganz argen Problemen hat.


    So aber war ich dem Ende zu hoffnungslos mit traurigen Motiven und unglücklichen Schicksalen überfüllt und konnte nicht mehr richtig mit den einzelnen Protagonisten mitfühlen. Normalerweise gibt es ein oder zwei Menschen die etwas Trauriges erleben in einem Umfeld von anderen, die ganz "normal" vor sich hin leben und dieser Kontrast hebt das Schicksal der Unglücklichen hervor. Hier war es ein Meer von Tragödien in denen eigentlich keine "Normalos" wirklich vor kamen.


    Ich fand, hier wäre eindeutig weniger mehr gewesen. Die Vorgänger, vor allem das erste, gefielen mir viel besser.
    7 von 10 Punkten gibt es trotzdem noch.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 2 - Tad Williams

    Foundation - Isaac Asimov

    ab 10.2. LR - Fernwehland - Kati Naumann



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Es hat mich leider nicht gleichermaßen fasziniert und mit Spannung an das Buch gefesselt wie die drei Vorgängerbücher. Ob es daran lag, dass die Geschichte sich um das Schicksal mehrerer Personen handelt und nicht nur eine Pärchengeschichte? Erst ab der Hälfte des Buches hat es mich mehr interessiert und zum weiterlesen animiert. Hätten mir nicht die ersten Bücher so gut gefallen, hätte ich vielleicht auch es zur Seite gelegt. Normalerweise stand die Autorin für mich als Garantin für ein schönes Buch, was ich gern im Urlaub lese. Mit diesem hat sie mich etwas enttäuscht. Nun, gemeinsam mit diesem Band habe ich mir auch das 2012 zuletzt erschienene Buch gekauft: Niemand kennt mich so wie du. Ich hoffe, dieses wird mir dann beim Lesen wieder besser gefallen und für sich und die Autorin begeistern.


    Die Geschichte zum Buch, erklärt im Nachwort, und das Interview mit der Autorin sind schöne Zugaben/ Informationen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)