Mala Dona - Marc Pastor

  • Mala Dona
    Marc Pastor
    Übersetzerin Kirsten Brandt
    ISBN: 978-3404164585
    Bastei Lübbe Taschenbuch
    300 Seiten, 8,99 Euro


    Über den Autor: Marc Pastor, geboren 1965 in Barcelona, ist hauptberuflich Pathologe bei der Mordkommission und unterrichtet an der renommierten Universität der katalanischen Metropole. „Mala Dona“ ist sein erster Spannungsroman. Die Handlung ist frei erfunden, jedoch ist die Figur der Enriqueta Marti authentisch. Sie basiert auf dem wahren Fall der Vampirin vom Carrer Ponent, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts Barcelona in Angst und Schrecken versetzte. „Mala Dona“ wurde ausgezeichnet mit dem Krimipreis Crims de Tinta und in mehrere Sprachen übersetzt. Zurzeit schreibt Marc Pastor an seinem nächsten Roman.


    Buchrückentext: Barcelona um 1912: der Glamour der Reichen und Schönen überstrahlt das Elend der Armenviertel, eine Stadt wiegt sich im Rhythmus der Verführung. Doch seit einiger Zeit bringen Gerüchte über Kindesentführungen Unruhe ins süße Leben: Es sind Kinder aus den ärmeren Gegenden, und sie verschwinden spurlos…


    Meine Meinung: Dieser Krimi, der auf einem wahren Fall basiert, handelt von Enriqueta Martí, der Serienmörderin, die Anfangs des letzten Jahrhunderts in Barcelona ihr Unwesen trieb. Enriqueta entführte Kinder in den Armenvierteln der Stadt, ermordete sie und verwendete Blut, Fett und Knochen zur Zubereitung von Tränken und Salben, die sie ihren einflussreichen Kunden verkaufte.
    Es ist der Tod, der hier als Erzähler auftritt und aus seiner ungewöhnlichen Perspektive blickt er auf alles, was sich um die „Bestie“, wie sie von den Bewohnern der Armenviertel genannt wird, ereignet. Lange Zeit ist es nur ein Gerücht, dass in der Stadt Kinder verschwinden und erst, als sich die Polizisten Moisés Corvo und sein Kollege Malsano daran machen, die Spuren zu verfolgen, kommt Leben in die Sache. Immer wieder werden ihnen Steine in den Weg gelegt, doch sie lassen sich nicht beirren.
    Spannend und sprachlich schön erzählt der Tod seine Geschichte und die Geschichte der eiskalten Mörderin und man mag das Buch nicht aus der Hand legen. Sehr bildlich werden die Lebensumstände der Armen in Barcelona in dieser Zeit beschrieben und man blickt mehr als einmal während des Verlaufs in menschliche Abgründe. Ab und zu kommt der Tod ein wenig zu dramatisch daher, und manchmal wirken einige Wörter oder Formulierungen fehl am Platze. Man begibt sich zusammen mit dem Erzähler, sprachlich in das Jahr 1912 und da sind dann Wörter wie „Show“ oder „Müllcontainer“ zu modern und wirken störend.


    Fazit: Insgesamt ein guter solider Krimi, der sich mit der Aufklärung eines authentischen Falles beschäftigt, bei dem, liest man dazu noch mehr Fakten, sich wieder zeigt, dass das wahre Leben traurigerweise so manche Krimi-Realität übertrifft.