Komm, süßer Tod - Wolf Haas

  • Kurzbeschreibung
    Auf den Strassen von Wien bekämpfen sich die Rettungsdienste bis aufs Spenderblut. Nach dem Doppelmord an einem schmusenden Liebespaar tritt Ex-Polizist und Schnüffler Brenner auf den Plan. Die Verfilmung des Erfolgskrimis kommt am 20. September in die Kinos


    Kritik:


    Es gibt Krimis, die muss man einfach lesen. Wie die schon mehreren von Wolf Haas. Der Stil dieses Autors ist unvergleichlich: Eine Mischung aus Ironie, Sarkasmus, Gesellschaftskritik, Zynismus, Verarschung, Intelligenz, Satire, feiner Humor: Ja, irgendwie unbeschreiblich!


    Schon alleine der Gedanke, dass die Rettungswagen um eine Leberkässemmel um die Wette fahren, ist köstlich.


    Wenn dazu noch ein Mord passiert, und ein totaler Antiheld namens Brenner, der gerade in der Mid-Life-Crisis ist, nimmt sich seiner an, dann trägt das zur absoluten Genialität dieses Buches bei.


    Komm süßer Tod wurde übrigens schon verfilmt.

  • Ich hab das Buch schon vor einiger Zeit gelesen und fand es außer seiner Ironie irgendwie durchschnittlich, wie leider die meisten Krimis aus dem deutschsprachigen Raum...
    Vielleicht sollte ich es noch einmal lesen..


    :wave Sam

  • Schon eine uralte Rezension - aber gerade habe ich mir das Buch für 2 Flips auf
    hitflip.at ergattert. Ich bin schon ganz gespannt - nicht nur His hat das Buch hochgelobt, sondern auch die Amazon-Leserschaft...
    Ich werde mein Leseergebnis hier vermelden ;-)

  • Ein sehr eigenartiger Schreibstil, weil so schreibt keiner eigentlich. Ich wette um eine "Spenderleber", dass auch Nicht-Österreicher viel Spaß an diesem schrägen Krimi haben würden, der das morbide Leben in Wien herrlich ver@rscht und ironisch über die Schulter dieser Rettungsfahrer schaut.
    Leider habe ich es verabsäumt, mir die Verfilmung kürzlich in 3Sat anzuschauen.
    Für mich hat Wolf Haas den Krimipreis dafür zu Recht bekommen!

  • Ich habe dieses Buch für meinen Krimi-Treff gelesen, sonst wäre ich wohl im Leben nicht drauf gekommen, immerhin hat es auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel.


    Die Story selbst ist einfach nur abgefahren, zwei rivalisierende Wiener Rettungsunternehmen, die sich im Existenzkampf gegenseitig die Patienten abjagen, Wettfahrten um Leberkässemmeln und mittendrin ein Rettungsfahrer, der aufgrund seiner Vergangenheit als Kriminalpolizist wider Willen in die Ermittlungen um zwei Mordfälle in seinem Arbeitsumfeld hineingezogen wird. Die Geschichte ist nicht nur spannend mit einer gut gemachten Auflösung, sie ist auch skurril, ironisch, makaber, morbide, gesellschaftskritisch - und sehr wienerisch.


    Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, der Autor wirft einem immer wieder nur Satzbruchstücke hin, die den Lesefluss doch stören (ich bin dann immer hängengeblieben und nochmal zurückgegangen um zu sehen, ob ich nicht doch einfach nur ein paar Wörter ausgelassen habe), dazu wird vieles einfach als "dings" bezeichnet, als hätte der Autor sich nicht die Mühe machen wollen, die richtige Formulierung zu finden. Bei der Verfilmung stört es wenig, wenn der Erzähler aus dem Off so spricht, aber beim Lesen hat es mich doch gestört.


    Ansonsten hat mir das Buch aber gut gefallen, auch wenn ich nach dem Par-force-Ritt durch die Straßen Wiens erst nochmal Revue passieren lassen musste, wie denn nun eigentlich alles zusammenhängt - dabei ist es auch hilfreich, dass der Brenner auf den letzten Seiten den Fall noch einmal rekapituliert.


    Das Buch-Cover finde ich übrigens gruselig und überhaupt nicht ansprechend - wäre mir das Buch nicht aufgenötigt worden, hätte ich es sicher nicht in die Hand genommen!


    Die DVD habe ich mir nach der Lektüre auch angeschaut - leider hatte ich eine Version erwischt, bei der sich die hochdeutschen Untertitel nicht ausschalten lassen, was ein bisschen gestört hat. Die filmische Umsetzung ist gut, wobei ein paar Veränderungen meiner Meinung nach überflüssig waren und nur unnötige Holperer reingebracht haben. Trotzdem ist der Film durchaus sehenswert, auch wenn die Buchvorlage - wie so oft - besser ist.


    Für das Buch gibt es von mir 8 Eulenpunkte!


    LG, Bella