Gott ...

  • @Doc


    Zitat

    Was bedeutet das "heute" in Deiner Frage?


    Meine Aussage bezog sich auf die häufigste Erklärung, warum man früher an Gott glaubte. Man brauchte eine Erklärung, für alles, was auf der Welt geschah.


    Wenn ein Erdbeben kam, fragte man sich nicht warum das so ist, sondern sagte gleich: Das ist Gottes Werk, um unsere Sünden zu bestrafen.


    Das ist heute anders: Die Wissenschaft ist schon so weit gekommen, hat so viel herausgefunden, dass die grundlegenden Dinge, wie eben zB Umweltkatastrophen und Erscheinungen weitgehend geklärt sind. Manches wird man zweifelsohne NIE herausfinden, aber gerade jene Dinge, die man früher oft für Gottes Werk hielt, sind mittlerweile wissenschaftliche abgehandelt. Also nichts von Gott gesandte Katastrophen, Hungernöte und Insektenplagen, Komete, Sonnenfinsternis etc. ...


    Meine Einstellung zum Thema Wissenschaft: Was man heute noch nicht weiß, wird man wahrscheinlich noch herausfinden. Für alles gibt es eine Erklärung, man muss sie nur finden. Da braucht man sich nicht aufgrund eines fehlenden Arguments auf Gott zu berufen ...


    Zitat

    Was tust Du dann, wenn Deine Kenntnisse nicht ausreichen, wenn es kein fundiertes wissenschaftliches Wisssen mehr gibt? Wenn Du an einen Punkt in Deinen Überlegungen (und Empfindungen) kommst, bei dem selbst geballtes Fachwissen die Segel streichen muss?


    Dann akzeptiere ich es, so wie es ist.


    Zitat

    "Ich bete und hoffe nicht.", sagt sich natürlich leicht, wenn man noch keine Verzweiflung am eigenen Leib erfahren musste.


    Eine Frage: Warum willst du wissen, dass ich noch keine Verzweiflung am eigenen Leib erfahren habe?


    Zitat

    Was tust Du, wenn ein Dir nahestehender Mensch mit dem Tod ringt und niemand mehr helfen kann? Wenn es auf des Messers Schneide steht? Ich garantiere Dir, dass Du hoffst und bangst...und beten wirst. Denn da hilft Dir kein rationales Nachdenken mehr.


    Tja, ich machte so etwas mit, als meine Großväter starben. Auf einen Großvater war ich sehr stolz. Er glaubte ebenfalls nicht an Gott. Er hatte Blutkrebs, und als die alles entscheidende Operation bevorstand, sagte er mir vertraulich: Ich will nicht, dass um mich gebetet wird. Ich bin der Überzeugung, dass dies nichts nützt.


    Er war der gleichen Überzeugung wie ich, dass in der Natur Leben und Sterben dazu gehört, wie Butter aufs Brot. Er war bereit, und legte sein Leben in die Hände der Welt. Wenn meine Zeit gekommen ist, dann ist sie gekommen, ich hatte ohnehin ein langes, sehr erfülltes Leben. Und so war sein Tod für mich überraschend leicht zu ertragen, und ich wette ich hätte eine Riesenwut gehabt, hätte ich normal gebetet und auf "Gott" vertraut, denn er wäre so und so gestorben, der Krebs war zu weit fortgeschritten.


    Zitat

    Du implizierst in den Glauben an Gott, den Glauben an die Institution Kirche. Die Kirche hat mit Glauben soviel zu tun, wie eine Waffe mit dem Begriff Mord. Es sind assoziative Bilder, die da verwoben werden, die aber Nichts davon definieren.


    Das mache ich nicht, und ich achte sehr darauf, Kirche und Glauben voneinander zu trennen.


    Ich sprach nicht von der Institution Kirche, sondern vom einzelnen Haus Kirche, angeblich ein geballter Treffpunkt des Glaubens. Für mich eher ein verlogenes Spektakel. ;-)


    Zitat

    Ich akzeptiere auch jede Art von Meinung zu dem Thema, nur mit dem Respektieren habert es bei mir dann, wenn ich solche pauschalisierten Aussagen lese. Sorry


    Wo soll ich verallgemeinert haben?


    mfg
    Historikus
    der diese Art von Diskussion liebt. ;-)

  • @His


    Zitat


    Die Wissenschaft ist schon so weit gekommen, hat so viel herausgefunden, dass die grundlegenden Dinge....geklärt sind.


    Nur was sind die grundlegende Dinge denn? Etwa warum sich die Erde um die Sonne dreht? Warum der Himmel blau und das Gras grün sind? Oh nein, so einfach mache ich mir das nicht. Die grundlegenden Dinge sind anderer "Natur", aber da Du eben Religion nur akzeptierst, aber nicht verstehst, können wir das an dieser Stelle auch abbrechen. :-)


    Zitat


    Für alles gibt es eine Erklärung...


    Dann wird hoffentlich auch die Wissenschaft noch eine Erklärung finden, warum manche Leute so vehement in die Kleinschreibung verliebt sind. :-)



    Zitat


    Dann akzeptiere ich es, so wie es ist.


    Und zu dieser Einstellung kann man Dir ehrlicherweise nur gratulieren, denn letztlich kommen die meisten Menschen erst nach intensiver Beschäftigung mit dem Glauben zu solch einer Erkenntnis. Und das meine ich ohne jegliche Ironie so.


    Zitat


    Eine Frage: Warum willst du wissen, dass ich noch keine Verzweiflung am eigenen Leib erfahren habe?


    His, das wusste ich natürlich nicht. Da Du aber ja auch gerne mal provozierende Sätze von Dir gibst, dachte ich mir, dass das nicht schaden kann, Dich mal selbst aus der Reserve zu locken. Und siehe da, man hat ja mal etwas mehr über Dich dabei erfahren. Und auch das ist nicht böse gemeint.


    Zitat


    Das mache ich nicht, und ich achte sehr darauf, Kirche und Glauben voneinander zu trennen. Ich sprach nicht von der Institution Kirche, sondern vom einzelnen Haus Kirche...


    Mit Verlaub: so ist das nicht zu verstehen gewesen und so, wie es da steht ist das auch nicht herauszulesen. Viele Deiner Statements zum Thema Glauben haben bisher bei mir nur den Eindruck hinterlassen, dass Du eben gegen die Kirche als Institution wetterst und gegen den Glauben sowieso.


    Zitat


    ...angeblich ein geballter Treffpunkt des Glaubens. Für mich eher ein verlogenes Spektakel.


    Wie der Bundestag, der Weltsicherheitsrat, das Buhlen von Wissenschaftlern um Forschungsgelder, Tierversuche, etc. etc. eben auch. Da ist die Kirche nur ein Mosaikstein, wenn's um die Verlogenheit in der Welt geht.


    Zitat


    Wo soll ich verallgemeinert haben?


    Ich glaube das war beim Thema Gummipuppen. :-)


    Gruss,


    Doc

  • Hi Doc,


    Zitat

    Die grundlegenden Dinge sind anderer "Natur", aber da Du eben Religion nur akzeptierst, aber nicht verstehst, können wir das an dieser Stelle auch abbrechen


    Ja, ich gebe es zu, manche Dinge punkto "Glaube" versteh ich wirklich nicht.


    ZB verstehe ich nicht, wie manche Menschen stundenlang beten, und dann hoffen, dass sich das Problem (zB in der Arbeit, ein Geldproblem etc.) von selber löst, aber sie dabei selber nichts unternehmen.


    Verstehen kann ich etwa, wenn Menschen aus Beten Kraft schöpfen wollen. Aber das ist schon äußerste ... :grin :grin :grin


    Auch eines verstehe ich nicht:


    Viele tun Aliens, Yeti und Co. als Schauermärchen ab. Im Grund genommen ist aber die Thematik um Gott genauso schaurig und zweifelhaft, wie Ufoerscheinungen am Himmel. Es gibt keinen Beweis, dass es sie nicht gibt, aber auch keinen, dass es sie gibt. Insofern ist der Glaube an Gott ein in die Gesellschaft integriertes übersinnlicher Aspekt, während Alien-Jünger als komplett verrückt abgestempelt werden. Auch da ist einiges verlogenes verborgen. Mensch, habe ich Gedanken. :grin :grin


    Zitat

    Da Du aber ja auch gerne mal provozierende Sätze von Dir gibst, dachte ich mir, dass das nicht schaden kann, Dich mal selbst aus der Reserve zu locken.


    Also, dass ich provokant sein soll, ist mir ja ganz neu. :grin :grin
    Aus der Reserve gelockt habt ihr mich ja schon genug, besonders im Chat kam mein wahres "Ich" zu Tage. ;-)


    Zitat

    Viele Deiner Statements zum Thema Glauben haben bisher bei mir nur den Eindruck hinterlassen, dass Du eben gegen die Kirche als Institution wetterst und gegen den Glauben sowieso.


    Ich wettere gegen beides. Nur akzeptiere ich die Institution Kirche ganz und gar nicht, den einzelnen Glauben der Menschen aber schon, wenn er nicht zu extrem ausfällt. Aber ich erlaube mir, den Glauben der Menschheit öfters nicht zu verstehen zu dürfen, ihn zu bezweifeln und zu hinterfragen.
    Ich versuche, immer zu trennen, doch manche Aussagen können nicht klar formuliert werden.


    Zitat

    Ich glaube das war beim Thema Gummipuppen.


    Lass Hilde II aus dem Spiel! :grin


    mfg Historikus

  • Hi His,
    du erzählst von deinem Großvater und davon, wie wichtig er für dich war. Ich bin sicher, dass sein Tod dich getroffen hat. Trotzdem erlaube mir, einen Unterschied anzumerken:


    Wenn alte Leute am Ende eines mehr oder weniger erfüllten Lebens sterben, dann gehört das zum selbstverständlichen Lebenszyklus, den wir alle mehr oder weniger akzeptieren. Wir sind traurig, aber rein wissenschaftlich betrachtet, wissen wir, dass Zellteilung nun mal nicht unendlich ist.


    Was Doc aber sicher mit echter Verzweiflung meinte, sind die Dinge auf die man nicht vorbereitet ist. Es ist nun mal ein SuperGAU, wenn Kinder vor ihren Eltern sterben, ein Lebenspartner, den man sehr liebt an einer unheilbaren Krankheit leidet, evtl. stirbt, sieht das schon anders aus. Da reicht es vielen eben nicht aus, nur noch wissenschaftliche Erklärungen zu bemühen. Ich kann auch nicht so recht glauben, dass du dann mit diesen sachlichen Argumenten auskommst. Außerdem bin ich sicher, dass man sich solche Ängste noch nicht mal vorstellen kann. Wie sich das auswirkt, weiß man erst, wenn es einen persönlich trifft.


    Ganz sicher schöpfen viele Menschen aus ihrem Glauben Kraft. Und das hat nichts mehr mit mittelalterlichen Vorstellungen von Schuld und Sühne zu tun.


    Deine Unterscheidung zwischen "Institution Kirche" und dem "einzelnen Haus Kirche" krieg ich auch noch nicht so hin. Die Einrichtung Kirche betrachte ich erst mal als einen Zusammenschluß von Leuten gleichen Glaubens. Wo machst du da den feinen Unterschied aus?

  • Hallo His!


    Muss mich doch mal einmischen ... :grin


    Zitat

    Original von Historikus
    Wenn ein Erdbeben kam, fragte man sich nicht warum das so ist, sondern sagte gleich: Das ist Gottes Werk, um unsere Sünden zu bestrafen.


    Das hat nix mit "früher" oder "heute" zu tun. Selbst ein Geologe könnte, wenn er den entsprechenden fundamentalistischen Glauben hegt, eine solche Meinung haben. :grin


    Zitat

    Das ist heute anders: Die Wissenschaft ist schon so weit gekommen, hat so viel herausgefunden, dass die grundlegenden Dinge, wie eben zB Umweltkatastrophen und Erscheinungen weitgehend geklärt sind. Manches wird man zweifelsohne NIE herausfinden, aber gerade jene Dinge, die man früher oft für Gottes Werk hielt, sind mittlerweile wissenschaftliche abgehandelt. Also nichts von Gott gesandte Katastrophen, Hungernöte und Insektenplagen, Komete, Sonnenfinsternis etc. ...


    Diese Allerweltsphrase habe ich schon oft aus der Feder oder dem Munde reichlich nihilistischer Leute gehört. Wenn du dich mal in der theoretischen Physik umtun würdest, würdest du staunen, was die richtig großen Köpfe auf diesem Gebiet denken.
    Nur die Mittelmäßigen halten sich für sooo toll, mit ihren Messinstrumentchen jeden Schleier irgendwann durchleuchten zu können.


    Nicht dass ich ein "gläubiger" Mensch - im "normalen" Sinne - wäre; als Agnostikerin weiß ich eines sicher: nämlich dass der menschliche Geist einen über menschliches Maß hinausgehenden nicht erkennen kann, denn der menschliche Geist ist nur innerhalb der Definitionsmenge, die ein Menschenleben umfassen kann, unbegrenzt.


    Trotzdem halte ich es für arrogant, Glauben und Aberglauben grundsätzlich gleichzusetzen - und bitte erzähle mir jetzt nicht, du würdest diesen oder jenen berühmnten und aus tiefer Religiosität handelnden Menschen (z.B. Gandhi, Dalai Lama, Mutter Theresa oder wen auch inmer) bewundern. Du hast zuvoe schon zuviel ätzende Verachtung über die Gesamtmenge aller Gläubigen ausgeschüttet, als dass du nicht in dern Verdacht geraten würdest, zu denken, der- bzw. diejenige wäre allerdings erst dann ein wirklich bewundernswerter Mensch, wenn er/sie diesem HOkuspokus abschwören würde.


    Agnostische Grüße,


    Iris :wave


    Zitat

    der diese Art von Diskussion liebt. ;-)


    Dann solltest du dir angewöhnen, weniger pauschal zu urteilen. :grin

  • Zitat

    ZB verstehe ich nicht, wie manche Menschen stundenlang beten, und dann hoffen, dass sich das Problem (zB in der Arbeit, ein Geldproblem etc.) von selber löst, aber sie dabei selber nichts unternehmen.


    Damit greifst du aber das Verständnis einiger Leute zum Glauben an und nicht den Glauben an Gott generell, oder? Natürlich gibt es einige, die sich auf die bequeme Alibifunktion des Betens zurückziehen und dann verlangen, dass ein höheres Wesen die Kartoffeln für sie aus dem Feuer holt. Das ist in meinen Augen allerdings eine billige Ausrede für eigenes Versagen und keine Glaubensfrage.

  • Hi Idgie,


    jetzt wirds interessant! ;-)


    Zitat

    Was Doc aber sicher mit echter Verzweiflung meinte, sind die Dinge auf die man nicht vorbereitet ist. Es ist nun mal ein SuperGAU, wenn Kinder vor ihren Eltern sterben, ein Lebenspartner, den man sehr liebt an einer unheilbaren Krankheit leidet, evtl. stirbt, sieht das schon anders aus.


    Schau, all jene aufgezählten Beispiele sind schrecklich, verheerend, und für keine Menschenseele wünschenswert.


    Aber ich habe meinen eigenen Glauben. Ich bin kein extremer Atheist, sondern ein leichter, nahe am Agnostiker-sein. Ein kleiner Mischling, also. :grin


    Warum soll ich meinen persönlichen Glauben an die Nicht-existenz Gottes ändern, wenn ein naher Mensch am Rand des Todes steht. Ich werde nicht zu beten anfangen, wenn es einmal soweit, eben, weil ich nicht an Gott glaube.


    Ich habe meine Einstellung schon erwähnt: Wenn die Zeit gekommen ist, dann sie gekommen. Es ist, so wie es ist. Natürlich ist und wird es grausam sein, wenn man so einen Verlust hat. Aber mir kommt es vor, mit so einer Einstellung hat man es wesentlich leichter, einen Verlust so verkraften, als verbissen vor Verzweiflung zu beten, und dann eine Riesenwut zu haben, wenn es nichts genützt hat.


    Zitat

    Ich kann auch nicht so recht glauben, dass du dann mit diesen sachlichen Argumenten auskommst.


    Natürlich werde ich nicht mit einer wissenschaftlichen Dissertation über Leben und Tod daherkommen, wenn der Nachbar gerade vom Auto überfahren wurde ... ;-)


    Ich werde wie jeder normale Mensch hoffen und bangen, aber zum Beten, zum Vertrauen auf Gott werdet ihr mich nicht hinbekommen. ;-)


    Zitat

    Deine Unterscheidung zwischen "Institution Kirche" und dem "einzelnen Haus Kirche" krieg ich auch noch nicht so hin. Die Einrichtung Kirche betrachte ich erst mal als einen Zusammenschluß von Leuten gleichen Glaubens. Wo machst du da den feinen Unterschied aus?


    Das Haus Kirche ist ein symbolischer Begriff. Ein Hort des Glaubens, der Zuflucht, ein Treffpunkt gleichgesinnter. Insofern hat die Kirche als Gebäude gesehen schon etwas mit Glauben zu tun.


    Zitat

    Damit greifst du aber das Verständnis einiger Leute zum Glauben an und nicht den Glauben an Gott generell, oder?


    So ist es. Ich kenne nur sehr wenige Personen, deren Glauben an Gott ich bewundernswert und zielführend halte. Zuviele negative Erfahrungen habe ich gemacht, die von Scheinheiligkeit, über "das ist halt so", bis zum extremen geht.


    So, und nun warte ich auf den ersten, der empört "Pauschalierung" schreit. :grin :grin :grin


    mfg

  • Hi Iris,


    Zitat

    Das hat nix mit "früher" oder "heute" zu tun. Selbst ein Geologe könnte, wenn er den entsprechenden fundamentalistischen Glauben hegt, eine solche Meinung haben.


    Dann erlaube ich mir aber, gehörig auf die Stirn zu tippen. ;-)


    Zitat

    nämlich dass der menschliche Geist einen über menschliches Maß hinausgehenden nicht erkennen kann, denn der menschliche Geist ist nur innerhalb der Definitionsmenge, die ein Menschenleben umfassen kann, unbegrenzt.


    Das ist richtig. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass es für alles eine Erklärung gibt. Und zwar eine Vernünftige. :grin


    Zitat

    Trotzdem halte ich es für arrogant, Glauben und Aberglauben grundsätzlich gleichzusetzen


    Wo habe ich das jetzt schon wieder gemacht?


    Immer, jedesmal wenn es zu religiösen Themen kommmt, und jemand allein auf weiter Flur steht, kommen Wörter vor wie: arrogant, engstirnig, PAUSCHALIERUNG, etc. Schon auffällig, und amüsant. ;-)


    Zitat

    du würdest diesen oder jenen berühmnten und aus tiefer Religiosität handelnden Menschen (z.B. Gandhi, Dalai Lama, Mutter Theresa oder wen auch inmer) bewundern.


    Gandhi bewundere ich für seine Hartknäckigkeit, den Dalai Lama für sein Wissen, und Mutter Theresa für ihre Aufopferung. Aber nicht für deren Glauben. :grin


    Zitat

    Du hast zuvoe schon zuviel ätzende Verachtung über die Gesamtmenge aller Gläubigen ausgeschüttet


    Hui, jetzt klingst du wie der einsame Prediger in der Bibel! Du machst mir ja richtig Angst, liebe Iris.


    :yikes :yikes


    Also, verachten tu ich Gläubige sicher nicht, und wenn es so erscheint, tut es mir vom Herzen leid, denn das ist nicht meine Absicht.


    Zitat

    Dann solltest du dir angewöhnen, weniger pauschal zu urteilen.


    Oha, ich könnte tausende Sätze aus deinen Beiträgen im Forum hervorstreichen, wo du schon "pauschaliert" hast. Ein Beitrag ohne unabsichtliche Pauschalierung ist so gut wie unmöglich. ;-)


    mfg

  • Doc,


    Zitat


    @His
    Du armes Schwein, jetzt bekommst Du auch noch von Deiner geliebten Iris Dresche


    Ach, ich hab das richtig gern, wenn man in Diskussionen auf sich allein gestellt ist, einige aufgebrachte Frauen gegen sich gestellt. Eine schöne Herausforderung. Ich bin gewappnet! ;-)


    mfg

  • Also His,
    ich bin weit davon entfernt, dich zum Beten zu verführen. Auch will ich dir hier nicht die schlimmsten Horrorszenarien schildern, die manchen doch dazu verleiten, sei es aus Überzeugung, oder aus Verzweifelung. Dazu hat jeder seine eigene durch Erziehung und eigene Erfahrungen geprägte Einstellung. Diese Anmerkungen sollten eigentllich nur verdeutlichen, warum ich mir nicht vorstellen kann, dass du deine so coolen statements in solch extremen Situationen durchhälst und zwar völlig losgelöst, ob du ein gläubiger Mensch bist, oder nicht.


    Zitat

    Wenn die Zeit gekommen ist, dann sie gekommen. Es ist, so wie es ist. Natürlich ist und wird es grausam sein, wenn man so einen Verlust hat.


    Wenn du das im Ernstfall wirklich durchhälst, dann sei froh. Auch das ist eine Einstellung, die bei jedem anders ist.

  • Zitat

    Ein Beitrag ohne unabsichtliche Pauschalierung ist so gut wie unmöglich.


    Also ich finde ja, dass mir das stets hervorragend gelingt. :-)


    Zitat

    Ach, ich hab das richtig gern, wenn man in Diskussionen auf sich allein gestellt ist, einige aufgebrachte Frauen gegen sich gestellt.


    Dazu musst Du Dich aber nicht auf's glatte Parkett der Religion begeben. Da reicht doch auch ein Topic mit der Überschrift "Frauen können garantiert nicht autofahren" oder "Warum haben Frauen von Technik keine Ahnung - Gene oder Geist?" :-)


    Doch Spass beiseite: Du solltest Idgies Postings ruhig nochmal ein bischen durchsickern lassen. Ich für meinen Teil, kann und muss dem zustimmen. Wobei sich vielleicht auch Dein Weltbild noch ändert, wenn sich Dein Erfahrungshorizont im Laufe des Lebens noch erweitert (eigene Kinder, etc.). Das hat sicherlich auch damit zu tun.


    Gruss,


    Doc

  • Hallo His!


    Zitat

    Original von Historikus
    jetzt wirds interessant! ;-)


    Du spielst gerne mit Feuerzeug und Benzinkanister, gell? :lache


    Zitat

    Aber ich habe meinen eigenen Glauben. Ich bin kein extremer Atheist, sondern ein leichter, nahe am Agnostiker-sein. Ein kleiner Mischling, also. :grin


    Warum soll ich meinen persönlichen Glauben an die Nicht-existenz Gottes ändern, wenn ein naher Mensch am Rand des Todes steht. Ich werde nicht zu beten anfangen, wenn es einmal soweit, eben, weil ich nicht an Gott glaube.


    Offen gestanden, eine Existenz Gottes halte ich auch für absurd. Was meinen Glauben angeht, liege ich auf einer philosophischen Linie und vertraue (denn das bedeutet Glauben) vielem, was Platon, Aristoteles, Plotin Eriugena, Thomas und Cusanus in bestechender Logik dargestellt haben.
    Ich nenne mich Agnostikerin, weil ich nur die via negationis zur Gotteserkenntnis kenne.
    Und die causa prima als voraussetzungslose Voraussetzung allen Seins (das ist nicht identisch mit Existenz), also der Inbegriff aller Möglichkeiten, der zugleich causa finalis ist, also das, wohin alles (zurück)strebt, ist schlichtweg etwas Unvorstellbares, weil es die Vostellungskraft bei weitem übersteigt.
    Und doch "ist" es anteilig präsent in allem, was existiert, und bringt es dadurch erst zur Existenz.


    Oje ... ich gebe zu, dass ist ziemlich abgehoben, aber auf dieser Basis kann ich anfangen. Und es ist das über die Existenz Hinausgehende, was mir das Beten ermöglicht - als Hin- bzw. Zurückwendung zum Wesentlichen, um Kräfte zu sammeln und zu bündeln, die ich dann in Handlungen umsetze.


    Zitat

    Aber mir kommt es vor, mit so einer Einstellung hat man es wesentlich leichter, einen Verlust so verkraften, als verbissen vor Verzweiflung zu beten, und dann eine Riesenwut zu haben, wenn es nichts genützt hat.


    Die verzweifeltesten Menschen sind nicht die, die in der Not mit ihrem Glauben hadern und kämpfen, sondern diejenigen, die nichts haben, deren pure Existenz sinnlos wird, wenn man sie ihrer materiellen Freuden beraubt, weil sie bemerken, dass das Leben sinnlos ist, sich nicht der Ganze Globuis um sie dreht.


    Ich empfinde die meisten erklärten Atheisten als wesentlich infantiler und fundamentalistischer als Menschen mit einem simplen Glauben. :grin.


    Zitat

    Ich werde wie jeder normale Mensch hoffen und bangen, aber zum Beten, zum Vertrauen auf Gott werdet ihr mich nicht hinbekommen. ;-)


    Hoffen macht keinen Sinn, wenn man letzendlich nicht doch auf irgendetwas vertraut, was die Dinge zum Guten wendet. Eigentlich wirfst du deine Not dann nur auf einen entpersonalisierten Gott, nennst es nur nicht so. :grin


    Zitat

    So ist es. Ich kenne nur sehr wenige Personen, deren Glauben an Gott ich bewundernswert und zielführend halte. Zuviele negative Erfahrungen habe ich gemacht, die von Scheinheiligkeit, über "das ist halt so", bis zum extremen geht.


    Wie sagte John Lennon mal, als man ihn nach seiner Einstellung zum Christentum befragte: "Jesus was alright, but his followers were just ordinary fat guys." :grin


    Zitat

    So, und nun warte ich auf den ersten, der empört "Pauschalierung" schreit.


    Was heißt hier empört? Du bist manchmal etwas lästig, aber empören ist was anderes. :lache

  • Zitat

    Original von Historikus
    Ach, ich hab das richtig gern, wenn man in Diskussionen auf sich allein gestellt ist, einige aufgebrachte Frauen gegen sich gestellt. Eine schöne Herausforderung. Ich bin gewappnet! ;-)


    Mein lieber His, ich bin amüsiert. Schäl dich aus deiner Rüstung und entspann dich. Wenn du mich aufgebracht sehen willst, musst du schon ein Brikett mehr auflegen. :lache

  • Hi Doc,


    Zitat

    Da reicht doch auch ein Topic mit der Überschrift "Frauen können garantiert nicht autofahren" oder "Warum haben Frauen von Technik keine Ahnung - Gene oder Geist?


    Ach, und ich wollte wollte gerade ein Thema in die Plauderecke reinstellen "Frau oder Gummipuppe - Pro- und Contra" :grin


    Zitat

    Wobei sich vielleicht auch Dein Weltbild noch ändert, wenn sich Dein Erfahrungshorizont im Laufe des Lebens noch erweitert (eigene Kinder, etc.). Das hat sicherlich auch damit zu tun.


    Ich glaube kaum, dass Lebenserfahrungen und Kinder bewirken können, dass ich mich Religion anfreunden kann. ;-)


    Iris,


    Zitat

    Du spielst gerne mit Feuerzeug und Benzinkanister, gell?


    Mein geheimes Laster. ;-)


    Zitat

    Ich empfinde die meisten erklärten Atheisten als wesentlich infantiler und fundamentalistischer als Menschen mit einem simplen Glauben.


    Ihr macht es uns auch so richtig schwer, bei jedem kleinsten Argumentchen kommt schon die Meute und schreit: Arrogant! Paschalisierung! Kleines Weltbild! Intolerant! Da muss man irgendwann stur werden :grin


    Zitat

    Was heißt hier empört? Du bist manchmal etwas lästig, aber empören ist was anderes.


    Heute gibst du mir es wohl so richtig, was?! ;-) :grin


    Zitat

    Schäl dich aus deiner Rüstung und entspann dich. Wenn du mich aufgebracht sehen willst, musst du schon ein Brikett mehr auflegen.


    Soll ich? Soll ich wirklich? :grin

  • Zitat

    Ich glaube kaum, dass Lebenserfahrungen und Kinder bewirken können, dass ich mich Religion anfreunden kann.


    Nein, das freundet dich nicht mit Religion an, aber mit einer etwas gefühlsbetonteren Lebenseinstellung. Dann sind dir deine Naturgesetze nämlich ganz sicher sch...egal. Aber wie schon gesagt, man glaubt es erst, wenn man es erlebt. Auch so eine Glaubensfrage. ;-)


    Zitat

    Soll ich? Soll ich wirklich?


    Da du ein kleiner Bombenleger bist, wirst du zumindest der Versuchung nicht lange widerstehen können. Aber vor den Erfolg hat auch da der liebe Gott - an den du ja nicht glaubst - ein wenig Übung gesetzt. Kleiner Tipp am Rande: Das von Doc vorgeschlagene geschlechtsspezifische Unterschiede unterstellende Autofahrer- und Techniktopic löst keine Adrenalinstöße bei mir aus. :kiss

  • Hallo,


    Zitat

    ein, das freundet dich nicht mit Religion an, aber mit einer etwas gefühlsbetonteren Lebenseinstellung.


    Jeder Mensch ist anders. Jeder Mensch schreibt anders. Und ich bin einer, der schreibt, was er gerade denkt, und formuliert es so, dass seine Meinung richtig dargestellt wird. Und ich bin leider nicht der feinfühlige Typ, den sich Frauentypen wie Iris und Idgie sich wünschen. :grin :grin


    Zitat

    Kleiner Tipp am Rande: Das von Doc vorgeschlagene geschlechtsspezifische Unterschiede unterstellende Autofahrer- und Techniktopic löst keine Adrenalinstöße bei mir aus.


    Tja, Adrenalin hört auch auf die Wahrheit. :grin :grin


    mfg

  • Hallo His!


    Zitat

    Original von Historikus
    Und ich bin einer, der schreibt, was er gerade denkt, und formuliert es so, dass seine Meinung richtig dargestellt wird.


    Ich werde den Verdacht nicht los, dass das eine das andere ausschließt ... :lache


    Zitat

    Und ich bin leider nicht der feinfühlige Typ, den sich Frauentypen wie Iris und Idgie sich wünschen. :grin :grin


    Dass du nicht feinfühlig bist, steht außer Frage - offen ist, ob wir dich nicht gerade deshalb immer wieder zwicken und zwacken, weil wir eben mal was anderes erleben wollen als langweilige Feinfühligkeit.
    Iris