@Doc
ZitatWas bedeutet das "heute" in Deiner Frage?
Meine Aussage bezog sich auf die häufigste Erklärung, warum man früher an Gott glaubte. Man brauchte eine Erklärung, für alles, was auf der Welt geschah.
Wenn ein Erdbeben kam, fragte man sich nicht warum das so ist, sondern sagte gleich: Das ist Gottes Werk, um unsere Sünden zu bestrafen.
Das ist heute anders: Die Wissenschaft ist schon so weit gekommen, hat so viel herausgefunden, dass die grundlegenden Dinge, wie eben zB Umweltkatastrophen und Erscheinungen weitgehend geklärt sind. Manches wird man zweifelsohne NIE herausfinden, aber gerade jene Dinge, die man früher oft für Gottes Werk hielt, sind mittlerweile wissenschaftliche abgehandelt. Also nichts von Gott gesandte Katastrophen, Hungernöte und Insektenplagen, Komete, Sonnenfinsternis etc. ...
Meine Einstellung zum Thema Wissenschaft: Was man heute noch nicht weiß, wird man wahrscheinlich noch herausfinden. Für alles gibt es eine Erklärung, man muss sie nur finden. Da braucht man sich nicht aufgrund eines fehlenden Arguments auf Gott zu berufen ...
ZitatWas tust Du dann, wenn Deine Kenntnisse nicht ausreichen, wenn es kein fundiertes wissenschaftliches Wisssen mehr gibt? Wenn Du an einen Punkt in Deinen Überlegungen (und Empfindungen) kommst, bei dem selbst geballtes Fachwissen die Segel streichen muss?
Dann akzeptiere ich es, so wie es ist.
Zitat"Ich bete und hoffe nicht.", sagt sich natürlich leicht, wenn man noch keine Verzweiflung am eigenen Leib erfahren musste.
Eine Frage: Warum willst du wissen, dass ich noch keine Verzweiflung am eigenen Leib erfahren habe?
ZitatWas tust Du, wenn ein Dir nahestehender Mensch mit dem Tod ringt und niemand mehr helfen kann? Wenn es auf des Messers Schneide steht? Ich garantiere Dir, dass Du hoffst und bangst...und beten wirst. Denn da hilft Dir kein rationales Nachdenken mehr.
Tja, ich machte so etwas mit, als meine Großväter starben. Auf einen Großvater war ich sehr stolz. Er glaubte ebenfalls nicht an Gott. Er hatte Blutkrebs, und als die alles entscheidende Operation bevorstand, sagte er mir vertraulich: Ich will nicht, dass um mich gebetet wird. Ich bin der Überzeugung, dass dies nichts nützt.
Er war der gleichen Überzeugung wie ich, dass in der Natur Leben und Sterben dazu gehört, wie Butter aufs Brot. Er war bereit, und legte sein Leben in die Hände der Welt. Wenn meine Zeit gekommen ist, dann ist sie gekommen, ich hatte ohnehin ein langes, sehr erfülltes Leben. Und so war sein Tod für mich überraschend leicht zu ertragen, und ich wette ich hätte eine Riesenwut gehabt, hätte ich normal gebetet und auf "Gott" vertraut, denn er wäre so und so gestorben, der Krebs war zu weit fortgeschritten.
ZitatDu implizierst in den Glauben an Gott, den Glauben an die Institution Kirche. Die Kirche hat mit Glauben soviel zu tun, wie eine Waffe mit dem Begriff Mord. Es sind assoziative Bilder, die da verwoben werden, die aber Nichts davon definieren.
Das mache ich nicht, und ich achte sehr darauf, Kirche und Glauben voneinander zu trennen.
Ich sprach nicht von der Institution Kirche, sondern vom einzelnen Haus Kirche, angeblich ein geballter Treffpunkt des Glaubens. Für mich eher ein verlogenes Spektakel.
ZitatIch akzeptiere auch jede Art von Meinung zu dem Thema, nur mit dem Respektieren habert es bei mir dann, wenn ich solche pauschalisierten Aussagen lese. Sorry
Wo soll ich verallgemeinert haben?
mfg
Historikus
der diese Art von Diskussion liebt.